Chemo- was kommt jetzt

[Nutzy]

Hi, hatte mich bereits vorgestellt, bin noch recht neu hier. Meine Mutter hat seit Juli Brustkrebs. Nach einer ersten Op wo ihr der Knoten entfernt wurde, hat man eine Woche später die Brust und zwei Wächterlymphknoten entfernt.
In der Knochenmessung wurde nichts gefunden und im Blut, beim Röntgen der Lunge wurde auch nichts entdeckt. Alle Ärzte sagen es ist positiv, an diesem Krebs sterben sie nicht usw. Aber ab morgen geht es los mit der ersten von 6 Chemos und anschließend folgen wohl 3 Bestrahlungen. Ich habe absolute Panik, möchte sie ihr aber nicht zeigen und versuche es oft mit Galgenhumor.
Mit Freunden kann man nicht dauernd davon sprechen aber es beschäftigt mich rund um die Uhr. Was kommt auf sie zu ? Womit ist zu rechnen außer das die Haare ausfallen? Wie kann man helfen? Ich fühle mich so hilflos.Hat jemand Erfahrungen die er mit mir teilen kann oder Tips?

[wolkenherz]

Hey..

also erstmal tut es mir sehr leid was ihr jetzt durchmachen müsst.. Sowas ist immer schwer!
Ich weiß aber was du durchmachst, meine Mutter hat/hatte auch die Diagnose Brustkrebs, es war letztendlich ein G3 kurz vorm Streuen also nicht mehr so lustig! Ich war da grade mal 16 und hatte genau wie du tierische Panik vor der Chemo, meine Mutter war für mich immer eine die nichts umwerfen konnte und die, die immer stark war.. Also was in der Chemo passiert ist bei jedem anders.. bei einigen sind die Nebenwirkungen schlimmer als bei anderen. Ich kann dir ja mal erzählen wie das bei ihr war..
Also nach den ersten 2-3 Chemos ging es ihr ganz gut danach also als ob nichts gewesen wäre. Ich hab natürlich gehofft das es so bleibst aber naja..
Dann zwischen der 3-4 Chemo fingen die Haare an auszufallen und ihr was danach immer etwas schlecht! Aber mit Medikamenten ging das noch recht gut. Ab dann wurde es aber immer schlimmer, dann kam Appetitlosigkeit dazu, sehr sehr trockene Haut, andauernde Müdigkeit und Schwäche, der Mund wurde ganz Wund usw. Das waren aber meistens nur die ersten 1-2 Tage nach der Chemo den Rest über ging das.. zum Teil war sie immer noch fit, zwischendurch war ihr denn mal wieder Übel oder so aber es ging schon.
Was du da machen kannst kommt ganz drauf an was du und deine Mutter für Menschen seit. Also das mit den "Witzen" habe ich auch gemacht und sie hat mitgemacht.. Ich habe viel mit ihr geredet und was das Essen betrifft da haben wir uns komplett nach ihr gerichtet, das was sie essen wollte gab es egal zu welcher Uhrzeit! Hauptsache sie isst was! Probier einfach für deine Mutter da zu sein und achte darauf das es ihr Seelisch so weit es geht gut geht! Denn mit einer positiven Einstellung ist es leichter damit umzugehen und wie wir glauben auch deutlich leichter due Krankheit zu überstehen

Ich wünsche euch ganz viel Kraft in dieser Zeit und nicht Aufgeben!!!!
Liebe Grüße

[Nutzy]

Hallo, vielen Dank für Deinen Beistand.
Heute ging es nun los, meine Mutter hatte die erste. Soweit geht es ihr bis jetzt gut. Ihr ist ein wenig flau im Magen, aber das kann von ihrer Diabetes kommen, die sie auch noch hat. Der Blutzucker ist halt zu hoch. Naja sie soll sich heute viel hinlegen und ein Pflegedienst soll heute noch nach ihr sehen.
Sie ist aber soweit fit, das man ihr Ruhe richtig verordnen muß.
Ich bin Dir echt dankbar für deine Antwort, ich kann mir jetzt mehr vorstellen. Das Wort Chemo ist so groß und man weiß eigentlich nicht wirklich viel, es ist alles so neu.Es ging auch alles so schnell und man konnte nicht so richtig nachdenken. Auch meine Mutter ist eine echt starke Frau und war immer für alle da, sie hat bereits Vater, Bruder und Schwester an den Krebs verloren ( immer ein anderer Krebs) aber immer war sie der Beistand. Nun werden wir sehen. Bin froh in diesem Forum zu sein um Hilfe, Tips, Antworten und Beistand zu finden.Ich hoffe die nächsten Tage werden nicht härter.

[wolkenherz]

Hallo..
Freut mich zu hören das es deiner Mutter soweit gut geht! Wenn ihr ein bisschen Glück habt bleibst das ja auch noch die nächsten paar Chemos so! Also was ich ganz ehrlich nicht glaube ist, das sie durch alle Chemos kommt ohne Nebenwirkungen, in meiner Familie sind auch 4 an Krebs gestorben (alle mütterlicherseits bis auf einer) und daher kannte ich Chemo schon ein wenig, aber es ist schon ein Schock, auf einmal das Wort CHEMO bei der eigenen Mutter zu hören!!! Ruhe ist nach der Chemo schon wichtig aber ich würde sie nicht dazu "zwingen", sonst könnte es passieren das sie anfängt mit Chemo etwas negatives zu verbinden.. also ungewollt auf dem Sofa zu liegen obwohl man was machen möchte ist blöd! Hört sich natürlich komisch an "Chemo mit etwas negativen in Verbindung zu bringen", was gibts negativeres als so eine schreckliche Behandlung? Aber nur mal ein Tipp was wir gemacht haben als meine Mutter nach der Chemo noch lust hatte etwas zu machen.. Wir haben uns z.B hingesetzt und Spiele gespielt so das sie wusste "nach der Chemo mach ich was schönes mit meinen Kindern" also etwas positives! Is klar das man danach kein Leistungssport machen sollte aber solange sie lust hat etwas zu unternehmen macht es!! oder bei dem schönen Wetter einen gemütlichen Spaziergang, zusammen über alte Geschichten lachen usw. irgendwas was Spaß macht! Nachher bei den letzten Chemos war sie echt platt danach, da haben wir uns zu ihr gesessen und ein Film oder so geguckt (sie hat geschlafen, aber wir waren bei ihr!) Und sonst probiere einfach sie aufzuheitern, glücklich sein und die Kraft zum Kämpfen ist so so wichtig!!

Dafür ist dieses Forum da, freut mich wirklich zu hören das ich dir ein wenig helfen konnte!

[Katzenmama6]

Liebe Nutzy,

es tut mir leid, dass deine Mutter nun auch an dieser Erkrankung leidet.

Da bei vielen Chemos als Begleitmedikation Cortison gegeben wird, ist es wichtig, dass deine Mutter ihren Blutzucker häufiger überprüft, da dieses den Zuckerspiegel erheblich erhöht. Haben euch die Ärzte darauf aufmerksam gemacht und wie sie darauf zu reagieren hat? Spritz deine Mutter Insulin oder nimmt sie Tabletten? Ich weis wovon ich spreche, bin auch Diabetikerin und hatte 2007 BK. Heute geht es mir gut.
Wenn ihr was nicht versteht, fragt immer so lange bei den Ärzten nach, bis euch alles klar ist. Und deine Mutter muss NW nicht klaglos aushalten, denn es gibt viele Medis um diese zu lindern. Also schnell im Falle des Falles beim Arzt nachfragen.
Jeder reagiert auf die Chemo anders, der eine hat mehr, der andere weniger NW.
Ich konnte sogar während der ganzen Zeit meiner Berufstätigkeit nachgehen.

Liebe Nutzy, hast du noch jemanden bei dem du dir Kraft holen kannst?
Bei Bedarf könntest du auch die Hilfe eines Psychoonkologen zur Hilfe nehmen.

Nun wünsche ich deiner Mutter, dir und deiner ganzen Familie viel Kraft im Kampf gegen den Mistkerl , haltet weiter zusammen und ihr werdet ihn des Platzes verweisen. Alles Liebe .
Katzenmama6

[Nutzy]

Danke Katzenmama,
ja meine Mutter spritzt und im Moment ist der Zucker echt hoch und geht kaum runter. Die Ärzte meinen dies sei der Streß im Körper und normal. Bei den OPs war es auch so. Naja es geht ihr soweit gut und nun nach dem zweiten Tag auch besser ( Übelkeit und so). In drei Wochen kommt die nächste. Wär ja schön, wenn es wie bei Dir sich mit den NW in Grenzen hält. Mal schauen.
Sie wird gut versorgt (Krankentransport zum Arzt und nach Hause, Pflegedienst am Abend der Chemo usw.) Mein Vater hilft auch viel. Ich wohne leider zu weit weg (600km) aber telefoniere ständig und bin jede freie Minute da. Wir werden es schaffen- Danke Dir für Deine Hilfe

[surewhiz]

Hi,

ich wünsche euch ebenfalls ganz viel kraft für die bewältigung.

meine mutter macht auch gerade eine chemo durch. ich muss sagen, sie hat das ganz gut weggesteckt. sie ist über 75 und ich bin echt stolz auf sie, dass sie das durchgezogen hat. morgen kommt die vorerst letzte infusion.

meine mutter ist auch anfällig für dia typ 2, ist in der kontrolle, schafft es aber meist mit der ernährung, den zucker im griff zu halten. die einzige wirklich lästige NW war die überkeit, die beizeiten über sie kam und es hat ein weilchen gedauert, bis sie medikamentös so gut eingestellt war. also wenn sie die kotzerei hatte, dann hat sie schon sehr gelitten, aber es geht halt auch wieder vorbei und wenn man ein ziel hat, dann hält man es (denke ich) besser aus ....

ich habe noch einen arbeitskollegen, der konnte während der chemo voll seiner beschäftigung nachgehen ....

[Nutzy]

hallöchen, also danke dir erst mal. Meine Mama ist 57 Jahre alt.Die erste chemo hat sie nun hinter sich. Es ging bis auf ein wenig Übelkeit ganz gut. Die Haare sind vor drei Tagen ausgegangen und morgen folgt nun die zweite. Diese soll schon heftiger werden. Bin mal gespannt. War nun auch bei meiner Ärztin, weil ich mir auch Sorgen über Vererbung und so machte.Sie meinte auch die chemos werden schlimmer, ich solle es ihr nicht sagen, aber ich soll vorbereitet sein.
Aller drei Wochen bekommt sie eine und insgesammt 6. Wie gesagt bisher ging es gut, sie hat Betten bezogen, geputzt usw. Ab und zu war sie schwach aber sie hält sich tapfer- ich liebe und bewundere sie.