Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #16  
Alt 26.01.2011, 13:59
Benutzerbild von gabi lehmann
gabi lehmann gabi lehmann ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 03.11.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 1.943
Standard AW: Bin rat- und hilflos

Liebe Mauna Loa,
ja,Du merkst es gerade selber.Zuviel Lesen kann einen runterziehen.
Man muß ja irgendwie informiert sein ,aber ich habe oft das Gefühl ,das dabei immer vom schlimmsten ausgegangen wird.
Hast Du schon angefangen die Anti.D. zu nehmen?Mein Arzt hat damals gesagt ,es dauert etwas länger bis sie wirken weil sie einen Spiegel aufbauen müssen aber dann helfen sie auch.
Verändern vom Verhalten her tut man sich ja schon, wenn der Krankheitsfall eintrifft.Ich denke nicht das die Medis es verschlechtern sondern eher helfen ,auch diese schreckliche innere Unruhe bekämpfen.
Mehr wie abbrechen kannst du es nicht.Beipackzettel,ohhhhhh die lese ich schon lange nicht mehr.
__________________
Liebe Grüße Gabi

„Was man tief in seinem Herzen besitzt kann man nicht durch den Tod verlieren.“
25.04.2011
Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 26.01.2011, 14:50
Benutzerbild von MaunaLoa
MaunaLoa MaunaLoa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.04.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 29
Standard AW: Bin rat- und hilflos

Hallo Gabi,

ich glaube auch, dass immer vom Schlimmsten ausgegangen wird. Und BK mit Metas ist ja wirklich sehr allgemein, da wird nicht nach dem Tumor und Art und Anzahl der Metas gefragt. Aber ich suche so sehr nach etwas, was mich auch wieder aufbaut (und auch meine Mama, die wirklich derzeit nur noch weint). Ich will etwas finden, was ihr Hoffnung gibt.

Nein, die Antidepressiva habe ich noch nicht genommen. Gestern hatte ich lange die Packung in der Hand, aber ich scheue mich weiterhin vor Nebenwirkungen und der Wirkweise an sich.
Und ganz ehrlich: ich bin gerne zu gemütlichen Abendessen mit Freunden. Ein Glas Wein gehört dazu, auf das möchte ich nicht verzichten, denn auch das hat für mich eine beruhigende Wirkung (und nein, ich trinke wirklich nicht oft, und nicht viel). Also versuche ich es weiterhin noch ohne.
Gestern Abend gab es Schlaf- und Nerventee. Und Schokolade. Danach ging es etwas besser.
Nur heute morgen bin ich aufgewacht, und als nach einigen Minuten unsere derzeitige Situation in meinem Kopf durchgesickert ist, war ich wieder down. Ich verstehe nicht, dass das nach Wochen immernoch immer wieder wehtut und trifft...
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 26.01.2011, 16:06
freiburger freiburger ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.01.2011
Beiträge: 21
Standard AW: Bin rat- und hilflos

Hallo Mauna Loa,

Du bist wirklich nicht allein, es geht mir auch so, meine Eltern wohnen auch etwas weiter weg von mir und ich kann sie auch nicht jedes Wochenende besuchen. Meine Mutter hat seit Oktober 2010 die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs und hatte im November ihre OP.

Auch deine Gefühle kenne ich nur zu gut. Ich versuche bei den Besuchen meiner Eltern irgendwie ein normales Leben zu "erzeugen". Natürlich spricht man mahl über die Krankheit, aber ich versuche das auf den Beginn zu begrenzen und den Rest des Wochenendes bewusst das Thema an den Rand zu drängen, etwas zu unternehmen, Gassi gehen, Bilder vom letzten Urlaub zeigen, einfach etwas Ablenkung und Abwechslung vom Alltag.
Zu Hause (Fernbeziehung) versuche ich die Stunden allein so gut es geht zu vermeiden, in dem ich mich intensiv mit Freunden treffe und natürlich mich amüsiere. Ich halte es für fatal, wenn Du dir Schuldvorwürfe machst, nur weil Du etwas Spaß unter der Woche hast. Es ist sogar wichtig, auch mal den Akku wieder etwas aufzuladen, um eben nicht unbedingt zu den AD greifen zu müssen. Es tut auch wirklich gut, nicht immer nur an das eine zu denken. Ich lasse die Ablenkung ganz bewusst zu.

Letztendlich ist es doch ganz wichtig, dass wir als Angehörige auch noch in den richtig schweren Stunden auf den Beinen bleiben!

Sei tapfer!
Gruß
Kai
Mit Zitat antworten
  #19  
Alt 20.03.2011, 12:08
Benutzerbild von MaunaLoa
MaunaLoa MaunaLoa ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.04.2010
Ort: Hamburg
Beiträge: 29
Standard AW: Bin rat- und hilflos

Heute muss ich mal wieder um Rat bitten:
Ich habe derzeit das Problem, dass der Umgang meiner Eltern mit der Krankheit meiner Mutter für mich nicht nachvollziehbar ist. Ich komme mit der sehr negativen Grundhaltung nicht klar, und auch nicht damit, dass ihr Leiden bei jeder Gelegenheit thematisiert wird.
Zum Beispiel: ich habe meiner Mutter gesagt, wie toll ich es finde, dass sie sich jeden Tag 20 Minuten bewegt (spazieren, schwimmen)... ihre Antwort: ja, aber das ist auch das absolute Maximum, mehr kann ich auf gar keinen Fall mit den Metastasen. Oder einmal wollten sie nach dem Abendessen bei uns so gegen 23 Uhr nach Hause fahren. Mein Vater sagte: wir gehen, deine Mutter MUSS ins Bett... also ihre Krankheit wird als Grund vorgeschoben - völlig unnötig, wie ich finde.

Mir scheint es manchmal so, als ob sie die Krankheit als einzigen Lebensinhalt sehen und sie als Begründung für alles hernehmen.
Ich finde das mittlerweile kaum noch erträglich, denn sie geben der Krankheit damit so immens viel Raum, dass kaum noch Platz für schöne Dinge im Leben bleibt. Und wollen sie so wirklich die nächsten Jahre (und ob es 1, 2, 5 oder 15 sind weiß nun mal eben keiner) weiter machen? Oder wann haben sie vor aufzuhören und wieder annähernd "normal" zu leben?
Ich habe Angst, dass ich missverstanden werden, denn es geht mir nicht darum, dass die Krankheit "totgeschwiegen" werden soll... wenn es meiner Mutter wirklich schlecht geht, dann will ich das wissen und nehme natürlich Rücksicht drauf, und ich leide auch mit ihr mit.
Aber, was auch mein Mann sagt, dass es ihm auffällt: Meine Mutter sagt niemals "mir geht es gut". Gestern, als sie wirklich einen Grund hatte, sich auf einen schönen Tag mit uns zu freuen, die sonne schien, sie wohl ganz gut geschlafen hatte, sagte sie nur "mir geht es nicht ganz schlecht". warum, das verstehe ich einfach nicht.
Ein Beispiel noch dafür, dass sie nur für Negatives empfänglich sind: Vor ein paar Wochen kam der Befund, dass zwar noch ein paar Knochenmetastasen mehr da sind als ursprünglich gedacht, aber dass diese bereits angefangen haben, zu verknöchern. Ein absoluter Grund zur Freude, dass die Therapie anschlägt. Meine Eltern waren nur traurig, weil sich die Ausgangslage so verschlechtert hat, weil ja doch noch weitere Metastasen da sind. Und bis heute haben sie nicht einmal mehr darüber positiv gesprochen, dass die Therapie Wirkung zeigt. Das ist kein Thema. Es wird nur über Schmerzen und Einschränkungen gesprochen.

Ich hadere jetzt mit mir, ob ich meine Eltern darauf ansprechen soll... Irgendwann muss ich das, denn so kann es nicht weitergehen. Aber ich weiß, Mama wird weinen, Papa wird empört sein. Und ich habe Angst, dass sie mich missverstehen.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:52 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55