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  #796  
Alt 18.02.2007, 17:21
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Jutta,
zuerst mal ganz lieben Dank für deine schnelle Antwort. Ich weiß natürlich, dass jeder Körper anders reagiert und keiner uns genau sagen kann, wann "es" passiert. Aber ich finde es trotzdem wichtig für mich, irgendeine Zeitvorstellung zu haben. Weißt du, er ist ein absoluter Musikfreak, hat das selbst über Jahrzente gemacht und besucht wahnsinnig gern Konzerte. Jedes Jahr im Dezember ist so zB für ihn die Nokia Night of the Proms Pflicht. Auch für dieses Jahr haben wir natürlich Tickets gekauft und ich hoffe bei solchen Dingen immer einfach, dass es für ihn kleine persönliche Ziele sind. Im Sommer halt die Hochzeit und dann eben das eine oder andere musikalische Highlight.
Für mich ist nur so schwer zu verstehen, wenn es so gar keine Prognosen gibt. Die Aussagen der Ärzte waren halt bisher immer nur "da ist uns der Krebs entglitten" bzw. "da hat sie der Krebs auf der rechten Spur überholt". Das find ich immer einfach unpassend. Ich würde ihm halt auch gern mit irgendwelchen alternativen Therapien helfen. Oder zumindest die für ihn beste Behandlung haben. Und da bin ich mir nie so sicher. Er ist zur Zeit im Krankenhaus Greiz - und so traurig das ist, aber das ist nun mal tiefste Provinz. Was ja nicht immer gleichzusetzen ist mit schlechter Behandlung, das ist mir schon klar. Nur ist das halt für mich sehr schwer einschätzbar ob das was ihm zur Zeit angeboten wird ne gute oder nicht ganz so gute Behandlung ist. Weißt du, wenn ich hier so im Forum lese, dann sind viele an großen Kliniken bzw. in speziellen Krebszentren und mich würde halt auch interessieren, ob - wo - und wie ihm vielleicht woanders geholfen werden kann. Aber ich denke, ihr habt hier so nen regen Austausch, da bekomme ich bestimmt noch Hinweise.
Vorerst hab erstmal lieben Dank.
Alles Gute
Grit
  #797  
Alt 18.02.2007, 17:33
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Lieber Norbert,
ganz lieben Dank für deine Antwort. Ich kann mir gut vorstellen, dass dir das Schreiben nicht leicht fiel. Zudem war ich überrascht, dass man dir so ne Prognose gestellt hast - wir hören in dieser Hinsicht gar nichts. Weißt du, es ist mir vollkommen klar, das kein Arzt mir sagen kann, ob ich ihn noch 3 Wochen, 3 Monate oder 3 jahre habe - aber Tendenzen gibt es doch sicherlich. Zumal wenn nach der Kombi aus Bestrahlung und Chemo derart plötzlich statt ner Besserung so ein Schwung Lebermethastasen da ist. Nach deinen Büchern werd ich mich mal umschauen, habe heute hier in anderen Foren auch schon ein paar gute Ideen herausgelesen. Und das mit dem alternativen Ansatz bewegt mich auch sehr. Wir haben in diese Richtung auch schon einiges angefangen - er bekommt zB ganz viele natürliche Säfte (Obst in Reinkultur hat er nämlich sein Leben lang nicht gemocht und mag es auch jetzt noch nicht - also wenden wir "Trick 17" an und er bekommt alles was die Natur hgergibt in Mixkultur). Ich hatte ja zB auch an eine Misteltherapie gedacht - nur fehlt mir da wieder das Hintergrundwissen. Und mein Vater hat dann immer mal wieder so Phasen, wo er sagt, er will nix mehr machen lassen. Ich kann ihn ja einerseits verstehen - als er im letzten Frühsommer nach der 2.Chemo so abgeklappt war und ins Leberkoma gefallen ist, da war das für ihn wirklich eine Quälerei - nur logisch also, wenn er sagt, er will das nicht. Andererseits ist es mein Vater und wir haben nach vielen Jahren in denen wir keinen Kontakt hatten (Scheidung meiner Eltern als ich 12 war - erstes Wiedersehen als ich 23 war - dann loser Kontakt) nun endlich eine richtig enge Bindung. Ich bin ihm auch sehr ähnlich und will ihn natürlich nicht verlieren (welches Kind will das schon). Und ich hoffe immer, wenn ich ihm vernünftige alternative Dinge anbieten und erklären kann, dann wird er sich vielleicht auch damit beschäftigen. Also werde ich auch mal deinen Vorschlägen auf den Grund gehen.
Bis dahin wünsche ich dir erstmal eine gute Zeit und viel Kraft für dich !!!!!
Liebe Grüße
Grit
  #798  
Alt 18.02.2007, 22:06
Benutzerbild von hope38
hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Grit!
Ich bin 39, selbst Betroffene und Mama von 6 Kindern. Es ist sooo schwer, so schwer zu erkranken...
Ich wurde adjuvant operiert und bestrahlt und mit Chemo "beschossen", also ist meine Aussicht auf Heilung durchaus berechtigt. Aber ich persönlich halte absolut nichts von Statistiken und Prognosen. Was können sie einem geben? Entweder man gehört zu der einen Seite oder zu der anderen. Es kann entlasten, aber auch belasten und es ist ja keinesfalls eine Garantie! Leider in keine Richtung!
Daß Dein Vater Konzertkarten hat, finde ich super. Er scheint sein Leben genießen zu wollen und ich denke, es ist das,was Ihr ihm noch mit Freude geben könnt: Ihn dabei zu begleiten! Es ist schön, daß er aktiv sein will! Lebensfreude! Er soll es genießen, jeden Tag! Es ist alles so kostbar, wenn man mit diesem ganzen Sch.... konfrontiert ist!

Liebe Grüße und sorry für das confuse Geschreibsel;-),

hope
  #799  
Alt 19.02.2007, 13:41
Ralph Ralph ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit Lebermetastasen

Hallo Luna,

ich bin 1998 (!!) wg Darmkrebs (Sigma Ca, pT3N1M1 hepar) operiert worden und Prof.Teichmann am AK Altona hat den linken Leberlappen wegen einer Metastase gleich mit rausgenommen. Hatte nur eine adjuvante Chemo (damals nur 5FU und Folsäure). Habe mich in der Radiologie in St.Georg vorgestellt, dort hat man es aber abgelehnt den Darm zu bestrahlen mit der Begründung, nur bei Rektumscarcinomen sei dies sinnvoll. War denen nicht böse Habe all die Jahre keinerlei Probleme mit der Leber gehabt. Die Werte sind heute super. Ich habe sie all die Jahre mit Rotwein gepflegt (in Maßen natürlich). Vielleicht hätte ich auch rauchen sollen, denn so musste ich 5 mal zur Thoraxchirurgie nach Großhansdorf. Die linke Lunge ist nun weg aber mich gibt es immer noch. Alles ohne Zaubermittel - außer, dass ich mir täglich einen Schluck besten Olivenöls gönne (wg. der ungesättigten Fettsäuren) und viel Bewegung an der Luft. Aber das buche ich für mich auch unter "keine Ahnung ob's hilft, aber wird schon nicht schaden". Wünsche dir, dass du keine neuen Probleme bekommst.

Liebe Grüße, Ralph
__________________
Ich respektiere meinen Krebs -
aber ich lasse mich nicht von ihm dominieren.
  #800  
Alt 19.02.2007, 13:45
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Hope,
ich habe schon einige Beiträge von dir hier gelesen und ich muss sagen, ich bewundere deine Kraft und Energie. Ich bin fast so alt wie du - aber du strahlst eine "Lebensweisheit" aus, dass es eine Freude ist, deinen Texte zu lesen. Du hast auch recht, mit dem, was du zu meinem Vater schreibst. Ich bin ja auch ganz doll froh, dass er versucht, alles was ihm möglich ist noch zu nutzen und mitzumachen. Ich habe halt nur irgendwie derben Bammel vor der Katastrophe....Vielleicht bin ich da noch nicht so weit. Muss sicher in der Beziehung noch ein wenig mehr Gelassenheit an den Tag legen und einfach sagen - genießen wir was machbar ist und sehen was kommt. Ich habe nur echt so sehr wenig Vertrauen hier in unsere Ärzte.. Aber andererseits habe ich auch keine Erfahrung mit so etwas und weiß natürlich auch nicht, ob es die richtige Behandlung ist und das Beste was für ihn derzeit machbar ist.... Ist halt sehr schwer einschätzbar so als Laie. Deshalb habe ich mir hier auch so einen Austausch gewünscht. Denn ganz viele hier im Forum haben ja wirklich auch schon viele Dinge durch, viele verschiedene Therapien und Behandlungen erlebt. Weißt du, ich möchte nichts, was ihn nur zusätzlich quält. Aber wenn kein Arzt so richtig und in Ruhe mit einem spricht, wie soll man denn da einschätzen was richtig oder falsch ist. Aber von meiner "Prognosenfrage" habe ich mich seit gestern schon mal abgewandt, denn je mehr ich hier lese, um so mehr zeigt sich ja , das echt alles möglich ist.
Und nochmal - ich bewundere deine Energie ! Deine Kinder sind doch sicher noch recht klein - wie gehen die denn damit um ?
Liebe Grüße und einen Sonnenstrahl am Himmel wünscht dir
Grit
  #801  
Alt 19.02.2007, 15:44
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Grit!
Nun sitze ich hier und weine. Deine Worte sind so lieb. Hab´Dank!

Ich weiß nicht, ob ich lebensweise bin. Habe doll Angst. Ich kann Dich auch verstehen. Die Katastrophe, ja, davor habe ich auch Angst. Und manchmal, wenn ich lange nachdenke, bin ich ein wenig froh, daß ICH es bin, die so krank ist und niemand sonst aus meiner Familie... Wie schwer wäre es für mich, das zu ertragen? Es tut so weh, nicht wahr? Die Vorstellung, ohne diesen Menschen leben zu müssen. Aber auch ich denke, wie es sein wird, solte ich wirklich sterben... Das Leben geht weiter! Es ist ein Tanz und einer scheidet aus, aber die Musik spielt weiter und weiter und irgendwan merkt keiner mehr den leeren Platz. Ist das makaber? Ich denke aber, es ist so!

Daß Du Dir so Gedanken um Deinen Papa machst, kann ich mir gut vorstellen und es freut mein Herz, daß er so eine Tochter hat. Du wirst einen Weg finden. Es ist sicherlich sehr sehr wichtig, daß Ihr gute Ärzte habt. Ich bin so ein Typ, ich suche immer einen neuen Arzt,wenn ich spüre, daß der nicht gut ist für mich. Leider habe ich damals, vor einem Jahr, dem falschen Arzt zu lange geglaubt! Da hätte ich auch auf meine innere Stimme hören müssen... Doch manchmal ist man blind für das, was nicht sein darf, nicht wahr?

Der gemeinsame Weg mit Deinem Vater wird Euch Vieles lehren. Auch Gelassenheit- aber es ist doch normal, daß Du Angst hast.

Für die Kinder ist es recht schwer gewesen. Nun, da es mir zur Zeit ganz gut geht, geht es ihnen auch besser.

Liebe Grüße,
hope
  #802  
Alt 19.02.2007, 19:39
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Hope
es ist schon komisch - ich freu mich schon nach 1 Tag richtig auf deine Antwort. Bin jetzt grad nach hause gekommen und schwups gleich an den PC und schön - es war Antwort von dir da. Es freut mich auch zu hören, dass es dir derzeit relativ gut geht und sich natürlich deshalb auch deine Kinder besser mit der Situation abfinden können. Ich stell mir das so traurig vor, du kannst und willst ja sicher auch nicht immer alles so genau erklären. Sicher kämpfst du ganz viel mit dir selbst oder ???
Um aber nochmal auf die Ärzte zu kommen...weißt du wie das ist...kan man einfach so wechseln oder spinnen die Kassen da rum ? Weißt du, wir sind hier nunmal wirklich nicht in der Nähe eines Krebszentrums und ich weiß gar nicht was man braucht um einen Arzt in nem anderen Bundesland aufzusuchen. Reicht da ne Überweisung vom Hausarzt ? Und vor allem woher weiß ich denn wo ich Spezialisten finde ?? Bei dieser Litt, die zur Behandlung von Lebermetas an der Charite´angeboten wird, gibt es ja viele Infos auf der Internetseite (nur leider kann die bei meinem Vater nicht mehr angewandt werden, weil es dazu nicht mehr als 5 Metas sein dürfen) - aber sonst... ???
Liebe Hope ich wünsche dir erst einmal einen ruhigen Abend und dass ein Mondstrahl dein Gesicht kitzelt
Bis bald
Grit
  #803  
Alt 19.02.2007, 21:00
Maria56 Maria56 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Seht mal im Forum Folgendes an:
artemisinin ( aus der wormwood Pflanze (TCM))
Wir nehmen seit November 2006 Artemisinin auch.
Maria
  #804  
Alt 19.02.2007, 21:13
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Grit!
Ich freue mich auch,wenn Du mir antwortest! Danke dafür!

Ich denke schon, daß Du den Arzt per Überweisung wechseln kannst. Gerade bei diesen schweren Erkrankungen ist es ja ganz wichtig, daß man gut aufgeklärt wird. Es gibt auch gute Internet-Seite, wenn Du googlest. Ich bin auch nicht im Krebszentrum, sondern bei einer niedergelassenen Onkologin und fühle mich dort sehr menschlich betreut. Das war mir sehr wichtig.

Ja, es ist oft ein trauriger Kampf, jeden Tag! Ich fühle oft so eine Ohnmacht, wenn ich an die Kinder denke. Es ist oft so, daß ich heftig weinen muß, wenn meine Kleine (2) ihre Ärmchen um mich schlingt. Ich weine dann in ihr T-Shirt, heftig und hemmungslos, denn ich habe dann diese Angst in meinem Herzen, ganz doll, daß ich die Hand auflegen kann und es spüre. Ich habe Angst, meine Kinder nicht mehr lange genug begleiten zu können.... Dieser Gedanke lähmt mich.
Aber oft gelingt es mir, diese Ängste zu vertreiben, meinen Alltag zu leben, zu lachen, fröhlich zu sein, Duplo-Zoos zu bauen, Figuren zu kneten, Hausaufgaben nachzugucken, wenn gewünscht. Das schaffe ich. Vielleicht werde ich diesen Kampf auch schaffen??!! Es bleibt nur die Hoffnung...

Zu Deinen anderen Fragen kann ich Dir leider nichts sagen. Ich kenne mich mit LITT nicht aus. Ich denke aber, daß Peter Dir weiterhelfen kann. Soll ich ihm mal eine Nachricht schreiben?

Sei herzlich gegrüßt,

Leena (hope)
  #805  
Alt 20.02.2007, 19:55
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Leena,
nun hat es einen ganzen Tag gedauert, ehe ich dir antworten konnte. Entschuldige - aber im Büro gings heut heiß her und dann hat mein Sohn heut sein 1.Auto abgeholt, er wird in 8 Wochen 18 Jahre alt und ich habe einen kleinen gebrauchten Corsa besorgt - nun ist er natürlich stolz wie Bolle. Es war alles etwas stressig und durcheinander. Aber auch ein Stück Normalität und gerade das würde dir ja sicher so sehr gut tun. Du wärst ganz sicher mehr als froh über jeden Zipfel von Normalität.....
Habe heute eine sehr schöne mms von meinem Vater bekommen. Er hat die Chemopause genutzt und besucht meine kleine Schwester in München. Und dort war doch heut Karneval in allen Gassen und er strahtl über beide Ohren in die Handykamera. Total süß - werd mir das nachher gleich auf den Computer laden. Weißt du, ich habe ein Foto von ihm, als er letzten Juni im Rollstuhl saß, so gut wie gar nicht mehr reden konnte und uns eigentlich alles nur durch Blicke mitgeteilt hat. Und jetzt habe ich mir so ringsum die kleine heile Welt gebastelt - Fotos, in denen er jeden Tag ein bissel besser aussah - und das heute ist da so ein kleiner Höhepunkt. Das ist etwas, was man im Herzen tragen kann... Ich habe ja schon mal geschrieben, dass mir einige Jahre mit ihm fehlen, aber trotzdem sind wir uns so ähnlich, dass es eine Freude ist. Ich sage immer, er kann einen Satz beginnen und ich kann ihn beenden - ich weiß genau was kommt, weil ich genauso ticke. Das ist einfach schön. Ich habe während meiner Jugendzeit nicht wirklich dran geglaubt nochmal so richtig diesen Vater zu "bekommen". Aber wie sagt man so schön "was ist gut daran - was ist gut an dieser besch...Krankheit ???? " - sie hat ihn mir so nah gebracht wie nie zuvor.
Ach Hope oder besser Leena - ich habe in deinem Forum gelesen, dass du nun am 27. schon einmal zur Untersuchung musst. Ich mache mir gleich ein großes Kreuz im Kalender und werde dir an dem Tag eine Extraportion Kraft schicken. Mach dich bloß nicht vorher verrückt - du hast hier so viele Freunde - alle schreiben dir mit so viel Liebe (und jetzt habe ich mich dem Ganzen ja auch noch angeschlossen und bin schon jetzt total froh darüber) - du schaffst das. Und die werden dir nix trauriges sagen müssen - dafür drücke ich dir gemeinsam mit den anderen ganz ganz fest die Daumen !!!!!
Ich hoffe, du hattest heute einen schönen Tag, konntest deine Lieben mal ordentlich knuddeln und an dich drücken.
Ich tu das jetzt auch von hier aus und wünsch dir einen himmelblauen Traum heut Nacht.
Liebe Grüße
Grit
  #806  
Alt 20.02.2007, 20:05
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Lieber Peter,
zu dieser späten Stunde gehörtest du ja gestern Nacht wirklich ins Bett . Aber es war ganz lieb von dir, dass du noch geantwortet hast. Es ist auch nicht schlimm, wenn du die Litt nicht kennst, es gibt mir einfach schon ganz viel Kraft, wenn ich hier bei euch lesen kann. Auch du stehst so viel durch, ich bewundere deine Kraft. Ich glaube, da muss ich noch ein Stück "hineinwachsen" in die Situation um meinen Vater. Ich gebe mich nach außen zwar immer sehr standfest und hart, aber meine Seele merkt doch, dass dem nicht so ist. Weißt du jeder ist der Meinung, wenn irgendetwas mit meinem Vater ist, dann bin ich diejenige die alles richten kann. Und jeder ruft und erhofft sich von mir ne Lösung. Selbstverständlich versuche ich dann mein Aller-aller-allerbestes und wahrscheinlich vermittle ich dann auch immer so das Gefühl, alles im Griff zu haben. Doch irgendwie muss auch ich dann meine Akkus wieder aufladen, denn ich habe im letzten Jahr gemerkt, wie schnell die runter waren. Hatte und habe zB ne derbe Stressurtikaria, die ich einfach nicht in den Griff bekommen. Seitdem ich mich hier mit euch austausche und erlebe mit welcher Kraft und Energie ihr alle um jede Minute, jede Sekunde kämpft, wie ihr winzige Sonnenstrahlen genießt und mit welchen Sorgen ihr euch abkämpfen müsst, hat sich bei mir irgendwie der Schalter umgelegt. Ich habe nur noch winzige Blubberblasen am Körper und es macht mir so viel Freude, hier zu schreiben. Ich sehe meine Sorgen um meinen Vater mit ganz anderen Augen. Ihr seit so tapfer und macht anderen dabei noch soviel Mut - es ist einfach unbeschreiblich.
Deshalb jetzt einfach mal ein ganz großes DANKE.
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend
Liebe Grüße
Grit
  #807  
Alt 20.02.2007, 20:29
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Grit!
Danke!!! Du nennst Dich "Engel" und ich denke, Du bist einer. Du scheinst eine Seelenverwandtschaft mit Deinem Vater entwickelt zu haben. Das hört sich sehr schön an. Ich kann mir denken, daß es sehr schwer ist, wenn alle Hoffnung einem auf die Schultern ablegen. Da ist es genau richtig, wenn Du Dir Wege suchst, um auch mal etwas aufzuteilen. Aber die Liebe zu einem Menschen, die schafft enorm viel...
Ich mache mir auch nicht so große Sorgen über die Untersuchung. Irgendwie geht es immer weiter. Und ich hoffe natürlich, daß alles gut sein wird.

Ich kann auch Normalität leben. Ich habe es gelernt. Ich habe bei einer der furchtbaren Untersuchungen im Mai, als ich echt am Ende war, auf einmal meine Persönlichkeit gespalten. Es gab die "kranke Leena", die all das aushalten muß, die die OP mitmachen muß, die die Schmerzen aushalten muß, die die Tränen der Verzweiflung weinen muß.
Und es gibt die andere Leena, die Frau, Schwester, Tochter und vor allem die Mama, die gerade heute mit den 3 Kleinsten im Garten war und die Frühlingsluft genossen hat. Diese Leena ist die, die den Alltag meistert, die lacht und auch mal sauer ist, wenn das Geschirr nicht abgeräumt wird! Die, die Normalität lebt! Sie ist soo wichtig. Sie hilft mir, zu überleben. Und manchmal, da treffen sich die beiden, Sekunden nur, und leider ist es oft noch so, daß die "kranke Leena" mehr Bedürfnisse hat, daß man sich mehr um sie kümmern muß, sie braucht es zur Zeit. Aber ich bin mir sicher, auch sie wird zufriedener werden, je besser die Untersuchungen sind-hoffentlich!!!

Ich freue mich, daß Du Deinen Vater nun so glücklich erlebst. Das wirst Du nie mehr vergessen!
Und ich glaube an Wunder! An jedem von uns kann eins geschehen! Wirklich!

Dir auch eine gute Nacht!

Ach, noch was: Wieviele Kinder hast Du? Ist der fast 18jährige Dein ältestes Kind?

Liebe Grüße, Leena
  #808  
Alt 20.02.2007, 21:34
Luna76 Luna76 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit Lebermetastasen

Hallo Raph,

danke für deine mail. Ich habe ein Rektum Karzinom (T3 N1 ) und habe meine Chemo ( 5 Fu + Folinsäure+CPT 11 und das Antikörper Avastin) vor den Op`s bekommen. Nun sind alle Operationen überstanden. Mir hat man den rechten und ein wenig von linken Leberlappen entfernt (gut 60%) und ein kleines Stück von der Lunge. Zum erstaunen der Ärzte ging und geht es mir sehr gut.Ich war so ein "Stehaufmännchen" Natürlich hatte ich auch meine schlechten Tage! Ich habe fast alles weiter gemacht wie vorher....war beim Sport,mich mit Freunden getroffen, war shoppen ect. Daher glaub ich auch nicht das ein Schluck Wein schadet. Es muß nur alles in Maßen sein. Frische Luft tut immer gut. Ich konnte und wollte mich auch nicht so gehen lassen wie es manche in der Onkologischen Praxis getan haben! Ich habe da auch ein ganz nette junge Dame kennengelernt , die das auch so gemacht hat wie ich.Wir waren dann immer die "Ausnahme"
Wegen der Bestrahlung muss ich nun das Gespräch nähste Woche abwarten. Ich würde gern darauf verzichten! Es hat ja auch gut Nebenwirkung! Laut Internet-Seiten muss bestrahlt werden.
Bin nur grad am überlegen ob ich mir mal ne extra Portion Vitamine gönne.....kennst Du Orthomol?

Lieben Gruss Luna
  #809  
Alt 21.02.2007, 11:08
Ralph Ralph ist offline
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Standard AW: Darmkrebs mit Lebermetastasen

Hallo Luna,

ich habe von Orthomol immer mal gehört. Auch das würde ich unter "keine Ahnung ob's hilft - wird aber nicht schaden" buchen.Wir haben wohl alle das Gefühl etwas für uns tun zu müssen. Dabei würde eine ausgeglichene Ernährung und frische Luft + Bewegung wohl ausreichen. Kann mir gut vostellen, dass du die Bestrahlung gerne vermeiden würdest. Ich habe Ende 2004 60Gray ( 30 x 2 Gray) in den Rücken bekommen. Allerdings ohne jegliche Nebenwirkungen, da auf der Seite ja keine Lunge mehr ist. Nur die Magenblase lag teilweise im Zielgebiet und da standen den Ärzten in St.Georg etwas die Schweißperlen auf der Stirn. Anschließend war der CEA auch < 1. Seitdem allerdings steigt er gaaaaanz langsam wieder an und war zuletzt bei 16,5. Immerhin hatte ich jetzt mehr als 2 Jahre Ruhe und ich hoffe, dass es noch ein Weilchen so bleibt.

Dir alles Gute!

Ralph
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aber ich lasse mich nicht von ihm dominieren.
  #810  
Alt 21.02.2007, 20:15
derengel derengel ist offline
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Standard AW: Lebermethastasen - wie lange noch ?

Liebe Leena,
nun ist es leider schon wieder Abend geworden, ehe ich dazu kam, ´den Laptop zu öffnen...
Ja zu meinem Sohn - ich war leider nicht so fleißig wie du - ich habe nur den einen Jungen. Er wird jetzt halt 18 - ich war damals gerade 19 als er geboren wurde. Aber da ich nunmal ein echtes Ossikind bin - hier bei uns war das ja nicht so ungewöhnlich. Eigentlich wollte ich auch immer noch ein zweites Kind, so als Toni 3 war, so wars zumindest geplant. Doch dann kam die Wende und alles war irgendwie anders und für uns erstmal neu. Wobei ich keiner der ewig gestrigen bin, die nur jammern und barmen.Ich denke immer - Wende hin oder her - es gab sowohl in der damaligen DDR als auch jetzt gute und schlechte Seiten. Und ich glaube immer fest daran - egal in welcher Gesellschaft man lebt - was man am Ende aus seinem Leben macht, das hat man doch selbst in der Hand. Ich hasse es zum Berispiel, wenn Menschen alle Probleme, die sie haben auf ne "schlechte Kindheit" zurückschieben. Da krieg ich nen Hals. Weißt du, ich habe ja wie gesagt auch auf meinen Vater verzichten müssen, seitdem ich 12 war und erst jetzt diese ganz dolle Bindung zu ihm. Als Jugendliche stand ich da auch allein, denn zu meiner Mutter habe ich leider so gar keinen Draht. Aber kann ich deshalb alles, was schief läuft im Leben darauf zurückführen ??? Ich selbst bin doch für mein Tun verantwortlich. Und ich selbst habe doch in der Hand, mein Leben für mich und meine Mitmenschen glücklich zu gestalten. Oder ? Na jedenfalls kam nach der Wende erstmal viel Durcheinander und dann hatte ich die Möglichkeit endlich beruflich richtig anzufangen und dann habe ich den Kinderwunsch bissel nach hinten geschoben. Ja und dann gings leider in der Partnerschaft nicht mehr geradeaus - und deshlab ist es bei dem Einen geblieben. Aber so ne kleine Püppi hätte ich irgendwie schon gern gehabt..... Aber zurück zu Toni. Er schreibt jetzt im April Abitur und macht mir eigentlich sehr viel Freude. Ich kann zwar auch oft über ein unaufgeräumtes Zimmer schimpfen (da gehts uns Müttern allen gleich ) aber naja.... Ansonsten ist er ein lieber Kerl und hat auch ordentliche Vorstellungen von der Zukunft. Er wird voraussichtlich im Sommer mit dem Zivildienst anfangen und dann will er in Freiberg Angewandte Mathematik studieren. Weißt du das sind die ruhigen stillen Wasser, die sich dann irgendwann entpuppen oh, oh.
Aber zu dir liebe Leena. Ich bin bei jeder deiner Nachrichten wieder erstaunt und beeindruckt, wie du mit deiner Situation umgehst !! Soviel Lebensfreude und Kraft - ich weiß nicht, ob ich das so gut hinkriegen würde. Das mit der "gespaltenen" Leena ist sicher auch eine gute Art, mit deinen Sorgen umzugehen. Aber eins kannst du mir glauben - ich wünsche mir ganz doll, dass die kranke Leena bald keine Aufmerksamkeit mehr braucht. Dass sie immer kleiner und kleiner wird und du sie irgendwann in einem ganz kleinen Kämmerlein wegschließen kannst. Dass sie nur noch eine dunkle Wolke in einem Lebensabschnitt bleibt, der dann aber bewältigt ist und dass du dich voller Freude in die Zukunft stürzen kannst. Du sollst deine Kinder aufwachsen sehen und mit all deinen Lieben alt und grau werden - das wünsche ich dir von ganzem Herzen.
Hattest du heute einen sonnigen Tag ?? Lego - Duplo oder Puzzlespiele ???? Hier waren es fast 15 Grad - also absolutes Kinder-Garten-Spielwetter- da habe ich doll an dich gedacht.
Nun wünsche ich dir erstmal eine ruhige Nacht und schicke dir über den hellsten Stern am Himmel einen dicke Umarmung.
Bis morgen liebe Leena
Grit
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