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#1
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ich hier und Mama nicht mehr da
Hallo,
auf einmal soll ich also auch hier sein – eine Hinterbliebene. Wir haben doch erst noch Weihnachten zusammen verbracht und auch Silvester bin ich einfahc bei Papa und Dir geblieben. Du hast wie ein Murmeltier geschlafen. Hattest seit dem 30.12. ein Schmerzpflaster. ------------- Und jetzt, jetzt bist Du nicht mehr da. Fast hinüber geschlafen. Zuletzt konntest Du nicht mal mehr deine Augen öffnen. Leberkoma. Undeutliche Worte. Wir waren immer bei Dir. Gibt es einen schönen Tod? Ich wüsste gerne, wie es für Dich war und wo Du jetzt genau bist. Es war schlimm. Und auf der einen Seite wichtig, dass wir dabei sein konnten. Wo steckst Du? Was siehst Du? Ich vermisse Dich so sehr. Und Papa auch. Trotz der schwierigen Zeiten. Ich (und auch Papa) sind nur am Funktionieren. Die Trauerfeier muss organisiert werden und es ist alles in allem sehr sehr viel. In der Nacht deines Übergangs wurde Deine Enkeltochter auch noch richtig krank. Supergau. Aber was muss, das muss. Ich brauche Kraft. Ich bin erschöpft. N |
#2
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Liebe Nicitzka,
ich möchte dir und deinem Papa mein tiefes Mitgefühl übermitteln. Es ist sehr schön, dass ihr gemeinsam deine Mama begleiten konntet. Ein stiller Gruß Geändert von gitti2002 (16.01.2018 um 21:30 Uhr) Grund: Verschoben |
#3
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Liebe Nicola,
eine stille Umarmung von mir zu dir. Ich drücke dich mal ganz fest. Auch ich frage mich oft wie es für Kay war, ich war leider nicht dabei.... Für uns ist es wichtig zu wissen, dass er nicht mehr leiden muss. Liebe Grüße an dich und deinen Papa. Eva
__________________
Kay geb. 14.06.1977 Nierenzellkarzinom OP am 17.03.2014 gest. 02.01. 2015 https://www.facebook.com/pages/Kay-K...68035399929024 |
#4
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Liebe Nicitzka,
ja ,wir müssen weitermachen. Die Welt dreht sich einfach weiter. Anfangs fühlt sich das ekelhaft falsch an. Aber wenn man sich dranhängt, sich einfach mitziehen lässt, dann wird es irgendwann ein wenig leichter, etwas erträglicher. Ich drück dich mal virtuell. |
#5
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Vielen Dank für eure Worte und natürlich allen, die ihr Beileid bekundet haben.
Vor einer Woche ist es passiert – hinübergegangen. Aus dem Leben geatmet. Meine Gefühle sind wiedersprüchlich. Sie dürfen es auch sein. Auf meinem Rücken ein Hinkelstein. So fühlt es sich an. Ich habe Angst vor der Leere. Was hast Du mir hinterlassen? Vielleicht (bestimmt!) finde ich noch etwas, was trägt, wenn ich grabe. Eine fette Randnotiz ist sicherlich leider, dass was Du mit Deiner Krankheit ausgedrückt hast - Hoffnungslosigkeit für mich. Denn für mich als Tochter drückt es genau das aus. Und das tut weh, denn ich möchte diese Hoffnungslosigkeit nicht über meinem Leben stehen haben. ein großes Fragezeichen, dass irgendwann nach viel Zeit vielleicht zu einem Punkt werden kann. Das Kind in mir schreit: Mama komm zurück – ich vermisse Dich sehr! N |
#6
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Das ist es, was ich mich auch oft frage.
Wie geht es ihnen, den Verstorbenen? Sind sie in unserer Nähe? Weinen sie? Sehen sie, wie wir uns fühlen? Ich möchte so viel wissen und werde es irgendwann erfahren. Bis dahin klammere ich mich an den Gedanken, dass mein Papa jetzt schmerzfrei und glücklich ist, dass meine Worte ihn erreichen und meine Taten ihn erfreuen ... bis wir uns wiedersehen. |
#7
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
... und ich schreibe noch wo anders etwas von Mut ...
10 Minuten später bin ich wieder tieftraurig und habe Sehnsucht nach meiner Mama. Weil sie viele gute Seiten hatte, die einfach verschüttet waren, die ich aber eben auch an ihr kenne/kannte! Z.B. ärgere ich mich über Verwandte, die sich um sich selber drehen, statt mitzugehen. Direkte Verwandte (angeheiratet, you know!) und die erzählen dir noch am gleichen Tag, als Du ihnen die Botschaft des letzten Atemzugs vermittelst, ganz unverblümt gleich im zweiten Satz von ihren Problemen. Ich bin sauer. Das treibt mich grad umher und frage mich, wo seid ihr denn, ihr Lieben? Ich bin enttäuscht und es tut mir richtig weh. Oder der Bruder, der einfach nur eine Karte schreibt, wo meiene Mutter immer alle Hebel in Bewegung gesetzt hat, bei seinen Kindern usw ... es tut mir leid für meine Mama und ich muss schon wieder heulen. Meine Freunde sind dafür da, und das obwohl fast alle noch nie einen Tod im engeren Kreis erlebt haben, bisher. Was für ein Sch..... Ich sehe meine Mama so deutlich vor mir und denke, was für ein sch.... Entschuldigt, das waren einfach gerade meine Gedanken. Die mussten raus. In der Stadt gestern kamen mir die Tränen. Ich wollte Briefumschläge kaufen und war irgendwie plötzlich überfordert. Ich stellte mir vor, was meine Mama sagen würde und dass ich sie jetzt schrecklich vermisse! Ich schätze, das wird noch lange so sein. Was macht ihr in solchen Situationen? Geändert von gitti2002 (19.01.2018 um 19:05 Uhr) |
#8
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Lange Zeit konnte ich gar nicht einkaufen. Ich konnte nicht in die Öffentlichkeit. Was ich brauchte, haben Freunde/ Verwandte besorgt.
Jetzt kommen mir in bestimmten Situationen auch oft die Tränen. Das ist dann eben so. Die meisten Leute interessiert das nicht und ich gehe dann woanders hin. Stecke dir nur ganz kleine Ziele für jeden Tag. Oder gar keine. Man will ja eigentlich nur, dass der Tag irgendwie vorbei geht. Geändert von Christin12 (19.01.2018 um 23:01 Uhr) |
#9
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Christin12: das ist schön, dass Du da Leute hattest. Mir fällt der Gang in den Supermarkt auch unheimlich schwer. Aber ich muss halt -
Verwandte habe ich wenige. Und die die hier in der Nähe sind, sind älter oder drehen sich um andere Dinge. Was muss, das muss. Ich Igel mich trotzdem ein. Es geht nicht anders. N |
#10
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AW: ich hier und Mama nicht mehr da
Liebe Nicitzka.
Es ist erst eine Woche her, das Deine Mama gehen musste. Da ist es doch völlig normal, das Dich die Trauer über den Verlust überwältigt. Wenn ich an meine Lage damals zurückdenke, kann ich folgendes sagen. Meine Mama ist um 20:30 Uhr an einem Donnerstag gegangen. Ich hatte das Glück, das unser Geschäft Freitags geschlossen blieb. Ich bin unter Tränen durch Straßen gelaufen, die mir von meiner Kindheit her vertraut waren. Hier kannte mich keiner und es hat auch niemand interessiert. Ab Montag musste ich wieder funktionieren. Ich fühlte mich die folgenden Wochen wie betäubt, musste aber trotzdem funktionieren. Arbeit, Haushaltsauflösung, Ämtergänge standen an und mussten bewältigt werden. Ich hatte nur eine Angehörige an meiner Seite, mit der ich mir die Aufgaben teilte. Liebe Nicitzka, nimm Dir die Zeit, Deine Trauer und deinen Schmerz zu überwinden. Fremde Menschen werden kaum Deine Situation verstehen. Lass Deine Tränen zu, sie sind eine natürliche Reaktion deines Körpers. Liebe Grüße an Dich. Wolle2. |
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