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Alt 09.02.2015, 10:30
Hexlein73 Hexlein73 ist offline
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Registriert seit: 30.01.2014
Beiträge: 66
Standard Ich gehöre nicht hierher, aber bin doch irgendwie "verwandt"

Liebe Frauen,

ich hatte 2013 Gebärmutterkörperkrebs, wurde operiert, also Gebärmutter, beide Eileiter und beide Eierstöcke wurden rausgenommen. Damit war ich "geheilt", da es ein Frühstadium war. Bisher war bei keiner Kontrolle mehr was zu finden. Gott sei Dank.
Ich war 39 Jahre bei der Diagnose.

Hin und wieder schau ich auch ins Gebärmutterthema rein.

Ich weiß, dass bei Brustkrebs auch öfter die Eierstöcke rausoperiert werden und damit die Behandlung ähnlich ist. Also eine Antihormontherapie, halt lebenslang und komplett. Deswegen hier mein Beitrag! Mit dem Verlust der Gebärmutter wär ich fertig geworden. Aber beide Eierstöcke- ich hätt mir nicht vorstellen können, wie sich das anfühlt, ohne Hormonversorgung leben zu müssen.
Obowhl diese Hormone mich ja auch wahrscheinlich auch krank gemacht haben.
Die Erfahrungen dieser Frauen würden mich interessieren.

Wie geht ihr mit dem enormen Kraftverlust um? Grade im Beruf?
Wie gehts euch in der Arbeit?
Ich bin nicht mehr wirklich leistungsfähig, habe Konzentrationsprobleme, eine ständige Erschöpfung macht mir das Leben schwer. Ich mache viele Fehler, die ich vor der Erkrankung nie machte. Das ergibt Probleme im Beruf.
Und ich habe Schmerzen in den Knochen und Gelenken und bin steif geworden. Nehme daher ständig Schmerzmittel.

Und nach der Arbeit (ich arbeite gar nicht mehr Vollzeit, kann ich nicht mehr) eh schon halbtot, gehts weiter, Hausarbeit usw. Muss mich zum Sport zwingen, der ja so wichtig ist für mich (Gewicht!! Osteoporose), aber auch das kostet so viel Kraft. Die ich nicht mehr habe.
Wo aufladen?
Hier sind ja sicher viele Frauen, die nach wie vor im Job stehen (müssen) und auch Familie haben.
Wie schafft ihr das?

Ich bin auch ständig krank, Blasen und Harnwegsinfektionen, aber auch Erkältungen. Ich kann nicht gut schlafen. Außerdem ist meine Partnerschaft massiv beeinträchtigt aufgrund der Tatsache, dass ich sexuell tot bin seit der Total- OP. Das ist eine große psychische Belastung. Für mich, aber auch für meinen Partner.

Mit dem "neuen Leben" leben lernen ist gut gesagt, aber wie in die Praxis umsetzen? Die Lebensqualität ist weg, dadurch, dass ich ständig erschöpft und krank bin. Irgendwie wie tot, obwohl ich ja lebe. Man hat mich ja operiert, damit ich weiterleben kann!

Ich nehme auch AD. Wollte das lang nicht, aber es half nix. Das hat meine Gedanken, nicht mehr leben zu wollen, nicht mehr "so" leben zu wollen, ziemlich gedämpft. Jetzt bin ich eher wie ein Zombie.

Ich bin nun 41 Jahre und soll das Leben einer 41-Jährigen führen, bin aber wie 90 Jahre.
Wie bringt ihr das zusammen?
Welche medikamentöse Hilfe habt ihr, um die (dauerhaften) "Nebenwirkungen" der Krebstherapie zu bekämpfen? Vor allem den Energiemangel und die ständige Erschöpfung.

Vielleicht gibts was, das ich noch nicht kenne?

Ich weiß, dass es viele Frauen betrifft. Nur redet man nicht so wirklich offen über das Leben danach?
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  #2  
Alt 09.02.2015, 19:13
Benutzerbild von suze2
suze2 suze2 ist offline
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Beiträge: 2.450
Standard AW: Ich gehöre nicht hierher, aber bin doch irgendwie "verwandt"

liebes hexlein.

hm, also ich sags gleich: wirklich VIEL weiterhelfen kann ich dir nicht. bei BK werden die eierstöcke wohl manches mal rausoperiert, bei mir geschah dies im rahmen einer prophylaktischen OP, da ich genträgerin bin (BRCA). hm, ich war damals 47.

somit und durch die vorangegangene chemo WAR ich schon "nach dem wechsel". ich weiß nicht, ob sich nochmals ein zyklus ergeben hätte, die OP war 6 monate nach der chemo.

also meine hauptsächliche belastung ist psychischer art: die tatsache, dass ich krebs hatte, die angst, dass nochmal etwas ist usw....
klar gibt es auch kleinere chemofolgen (zähne, augen), aber wie gesagt: die psyche ist arg belastet.

ich hatte die möglichkeit, einige verpflichtungen abzugeben, denn während ich "früher" robust war, bin ich jetzt eben nur eingeschräbnkt belastbar.
sport, ja klar, ist mir auch wichtig, ist genauso wichtig wie beruf für mich, auch seelisch.

jetzt was hat mir geholfen: ich hatte eine weile eine therapeutin - das war zwar auch anstrengend, aber ... irgendwie machte es mir auch mut.
ich fand es wichtig, dass man seine last abladen kann!
die frage, ob du deine arbeitszeit verringern kannst, finde ich auch wichtig.
und: AD sollten eigentlich kein "zombiegefühl" hervorrufen, bist du ärztlicherseits in guten händen?

ich wünsche dir alles alles gute!
kopf hoch! es wird besser!
suzie
__________________
seit 2005 bin ich ein angsthase
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  #3  
Alt 09.02.2015, 20:10
Leuchtturm66 Leuchtturm66 ist offline
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Beiträge: 39
Standard AW: Ich gehöre nicht hierher, aber bin doch irgendwie "verwandt"

Hallo Hexlein,

das was du beschreibst,genauso fühle ich mich zur Zeit auch.
Vollzeit kann ich nach BK letztes Jahr auch nicht mehr arbeiten,mir fehlt die Konzentration,manchmal auch einzelne Worte und ich vergesse so viel...
Jeder Termin oder Date ist mir zuviel.
Ich bin immer müde und meine Finger sind nun fast den ganzen Tag und Nacht geschwollen,vermute durch das Tam.
Manchmal stehe ich auf wie eine alte Oma,weil mir die Knochen weh tun...
Meine Ärztin spricht von Fatigue-Syndrom...
Ich hoffe auf den Frühling...das es dann wieder besser wird...und ich nehme Johanneskraut...vielleicht hilft dir das auch?

Alles Gute für dich!!
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  #4  
Alt 10.02.2015, 17:51
Pauline7 Pauline7 ist offline
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Registriert seit: 01.01.2014
Beiträge: 10
Standard AW: Ich gehöre nicht hierher, aber bin doch irgendwie "verwandt"

Hallo Hexlein,

ich habe auch kein Brustkrebs. Mir wurden aber auch 2013 beide Eierstöcke wegen eines Turmors entfernt. Zu dem Zeitpunkt war ich 43 und noch nicht in den Wechseljahren.

Mir ging es nach der OP genauso wie Dir!!! Ich habe sehr lange gekämpft und vieles ausprobiert.

Ich nehme nun Hormontabletten und AD's. Damit geht es mir ganz gut. Durch die Hormontabletten sind die Gelenkschmerzen, der Schlaf und die Konzentration sehr viel besser geworden. Die Stimmung nicht. Dafür nehme ich jetzt Citalopram. Damit komme ich ganz gut klar. Ich bin zwar immer noch nicht die Selbe wie vor der OP, aber ich kann so ganz gut leben. Schlapp fühle ich mich auch nicht mehr.

Vielleicht muss man sich damit abfinden, dass es nicht mehr so wird wie früher. Dinge die mir früher viel Spaß gemacht haben, interessieren mich nicht mehr, aber dafür jetzt andere Sachen. Dem trauere ich ein bisschen nach, aber versuche das Beste draus zu machen.

Ich weiß, dass es nicht so toll ist Hormone zu nehmen, aber was nützt es? Sonst wäre mein Leben nicht lebenswert...

Vielleicht musst Du mal ein anderes AD ausprobieren? Eventuell Hormone, wenn erlaubt. Ich habe für mich beschlossen, dass ich noch zu jung war, ohne Hormone zu leben.

Ich kann Dich gut verstehen und wünsche Dir alles Gute!!!

Pauline
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  #5  
Alt 10.02.2015, 20:32
Mohrline Mohrline ist offline
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Registriert seit: 09.04.2014
Beiträge: 12
Standard AW: Ich gehöre nicht hierher, aber bin doch irgendwie "verwandt"

Hallo liebes Hexlein,auch ich verstehe dich sehr gut.Auf grund eines Borderliner tumors hatte ich 2012 und 2013 drei Ops und es wurde alles rausgenommen.Depris hatte ich vorher schon und war gut eingestellt,aber nach den Ops ging es mir sehr schlecht.Ständig müde und sehr starke Hitzewallungen.Die Müdigkeit liegt bei mir an einer Schlafapnoe.Bin zur Zeit am testen welche Schlafmaske mir hilft und hoffe sehr drauf.Meine Hitzewallungen habe ich leider trotz Hormontabletten immer noch.Anfang März gehe ich " nach mehreren Ansätzen " wieder arbeiten.Mal schaun wie es wird.Sex ist auch kein thema mehr.Mein Mann und ich haben aber keinen Stress deswegen.Gottseidank.Ich wünsche dir dass alles besser wird.Und wir lassen uns nicht unterkriegen.Das Leben ist schööööö.Alles liebe Mohrlinchen Claudia
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