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  #16  
Alt 14.11.2012, 19:44
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Liebe Sanna,

alles okay, ich kann's gut lesen Mensch, das macht mich auch richtig wütend, wenn ich so über die Therapeuten und die Krankenkasse lese. Offensichtlich sind die alle fernab der Realität... Wie solltest du jetzt stationär eine Therapie machen können?! So ein Blödsinn!!! Außerdem habe ich bei dir nicht den Eindruck, dass deine Depression aus heiterem Himmel über dich gekommen ist. Sie hat sicherlich mit der jahrelangen Belastung durch Georgs Krankheit zu tun. Irgendwann streikt auch deine Gesundheit. Selbst wenn der Körper funktioniert, dann meldet sich jetzt die Seele.

Ich weiß nicht, ob es dir helfen würde, aber hast du mal daran gedacht, nach einer Selbsthilfegruppe Ausschau zu halten? Oft hilft das schon ungemein, denn auch dort hast du einen geschützten Ort, an dem du alle deine Sorgen und Ängste loswerden kannst. Und meistens werden die Gruppen ja auch von Profis geleitet. Bei uns gab's nichts in der Nähe, sonst hätte ich gern so eine Gruppe besucht. Ich werde wohl ab Januar zu einer Trauergruppe gehen (vom Hospizverein). Zwar geht es mir nicht mehr so schlecht, aber ich bin mir sicher, dass ich von der Gruppe profitieren werde. Außerdem habe ich hier im Forum sehr tolle Menschen kennen gelernt, die mir unheimlich geholfen haben. Ich wünsche dir, dass du ganz bald eine Möglichkeit für dich findest, denn du brauchst dringend eine "Auftankstation".

Ach, ich kann dich und Georg echt so gut verstehen!!! Es ist schrecklich, wenn so ein Befund aussteht und man eigentlich lieber gar nichts wissen will... Ich drücke ganz fest die Daumen für morgen!!! Und natürlich auch für Freitag, wenn Georg den Port gesetzt bekommt.

Liebe Grüße mit frischem Wind, der dir ein wenig die Sorgen wegpusten soll (und wenn das nur für einen Moment ist)
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #17  
Alt 15.11.2012, 16:24
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Hallo Miriam, heute ist mal wieder ein furchtbarer Tag. Georg hat Bauchschmerzen, kommt wohl von der Sondennahrung, er trinkt auch zuwenig. Der Befund aus München ist auch noch nicht da, zugesagt wurde der uns für Mitte dieser Woche. Also heissts wieder warten übers Wochenende. Der Port kommt morgen um9.45 rein. Danach schaffen wir es wohl kaum mehr zum Onkologen, der schließt seine Praxis Mittag. Hoffe jetzt nur, dass Georgs Bauchschmerzen besser werden und er mal aufs WC kann. Er hatte schon mal fast einen Darmverschluss, war dann stationär und wurde abgeführt, dann ging's ihm wieder gut.
Ich kenne einen Mitarbeiter vom Hospitzverein, er wohnt 5min von uns weg. Den hab ich damals meiner Freundin vermittelt, das lief dann ganz gut, weil die Mitarbeiter sich Zuhause um sie lieb gekümmert haben. Aber ich kann Georg nicht den Hospitzverein anbieten, das würde er gleich mit Sterben verbinden. Er tickt ja schon immer aus, wenn er es mit Ärzten zu tun hat. Am liebsten hat er seine Ruhe.
Es gibt hier auch noch einen Krebshilfeverein, den meidet er aber auch. Macht eben alles mit sich selbst aus.
Ich bin auch nicht so der Typ für Selbsthilfegruppen, weiß nicht weshalb.
So, jetzt mal schauen wie der Rest des Tages noch so wird! Liebe Grüsse! Sanna
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  #18  
Alt 15.11.2012, 17:54
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Liebe Sanna,

oje, das ist ja blöd mit den Bauchschmerzen. Ich komme auch gerade von meiner Hausärztin, weil ich die ganze Woche schon Probleme hatte. Irgendwie spielt mein Magen bzw. Bauch verrückt und auf Dauer ist das unangenehm. Aber bei mir ist das alles ja harmlos...

Kann ich verstehen mit der Selbsthilfegruppe. Das ist ja auch nicht jedermanns Sache. Und bei Georg kann ich das auch verstehen. Da scheint er halt ein typischer Mann zu sein. Die meisten mögen ja nicht so gern reden... Obwohl es bisweilen schon helfen würde, wenn man nicht alles mit sich allein ausmacht.

Ach, das ist schlimm, dass ihr wieder warten müsst! Das ist so zermürbend, die Gedanken fahren Karussell und du malst dir die schlimmsten Dinge aus.

Hilft Georg Wärme, wenn er Bauchschmerzen hat oder bewirkt die womöglich noch das Gegenteil? Sonst vielleicht ein wärmendes Körnerkissen?

Liebe Grüße
Miriam
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  #19  
Alt 15.11.2012, 18:24
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Hallo Miriam, war heute den ganzen Tag nur Zuhause, Georg hat nach wie vor noch Bauchschmerzen, hab heute mit dem Herrn vom Home Care Team telefoniert, er denkt das liegt an der hochkalorischen Nahrung, hab Georg jetzt einiges an Wasser über die PEG gegeben. Natürlich mag er jetzt auch nicht essen. Da wird der Tag morgen dann wohl doppelt anstrengend. Ich schreib Dir dann, Gruss aus dem vernebelten Bayern-Sanna
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  #20  
Alt 16.11.2012, 13:15
sanna53 sanna53 ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Hallo Miriam, heute ist Gott sei Dank alles gut verlaufen. Leider könnte seine Laune besser sein. Ich darf seit gestern mal wieder gar nichts fragen, sagen etc. Es belastet mich sehr, gerade immer vorm Wochenende wenn Beschwerden da sind. Habe keine Lust mehr ständig am Wochenende den Notdienst zu rufen.
Mal schauen wies wird. Seinen Onkologentermin hat er heute einfach nicht wahrgenommen, obwohl es zeitlich gut geklappt hätte und der Onkologe seine Praxis gleich neben der Klinik hat. Also jetzt Termin am Montag. Ich hoffe, dass der neuer Port bald benutzt werden kann, dann kann da wieder Ernährung drüber laufen. Dann ist wenigstens das leidige PEG-Thema/Drama vom Tisch.
Liebe Grüsse-Sanna
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  #21  
Alt 17.11.2012, 07:53
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Liebe Sanna,

tut mir leid, dass ich erst jetzt schreibe, bin am Donnerstag vor der Mittagspause aus dem Büro geflüchtet, weil es mir richtig schlecht ging. Mein Magen macht Probleme. Aber es ist ja nichts Schlimmes. Gestern lag ich allerdings den ganzen Tag und mir war so übel... Heute scheint's wieder etwas besser zu sein.

Mensch, das liest sich ja nicht gut. Könnte es sein, dass Georg auch eine Art Depression hat? Vielleicht könntest du ihm mal einen Brief schreiben und all das loswerden, was dich umtreibt. Ich meine als Alternative, wenn er denn nicht reden will... Vielleicht würde es dir schon ein wenig helfen, all das mal in Worte zu fassen. Unabhängig davon, ob du Georg dann den Brief gibst oder auch nicht. Ist nur so eine Idee von mir...

Und dann haben wir auch noch dieses trübe neblige Novemberwetter...Das trägt ja auch nicht gerade dazu bei, dass man sich besser fühlt. Das Patenkind meines Papas hat meiner Mama immer geraten, dass sie sich selbst nicht ganz vergessen soll. Sie müsse sich kleine Inseln schaffen und etwas für sich tun. Und wenn es nur ein Spaziergang sei oder Kaffee trinken mit einer Freundin. Denn es ist wichtig, dass man seinen Energietank auch wieder füllt! Insofern kann ich dir nur raten, hin und wieder auch an dich zu denken, liebe Sanna!

Ich hoffe, dass ihr das Wochenende gut übersteht und keinen Notarzt rufen müsst!
Ganz liebe Grüße
Miriam
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  #22  
Alt 17.11.2012, 10:26
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

Liebe Sanna,

ich habe mir gerade Deine Beiträge durchgelesen und verstehe, wie bemüht Du um Deinen Mann bist und wie frustrierend sein Verhalten sowohl gegenüber der Krankheit als auch Dir gegenüber für Dich ist. Ich verstehe auch, wie gerne Du diesen Kampf gemeinsam mit ihm kämpfen möchtest, Du Dir wünschst, dass Ihr die Hürden zusammen nehmt und dass Ihr Euch in dieser Zeit, die für Euch beide schwer ist, gegenseitig unterstützt.

Wenn man Krebs bekommt, ist das immer ein Verlust der Kontrolle über sich und sein Leben. Man hat etwas in sich, was stärker ist als man selbst und gegen den eigenen Willen den Körper verändert und gar schliesslich zum eigenen Tod führt. So grausam ist es. Es gibt Menschen, die kommen mit diesem Verlust der Kontrolle besser zurecht, da sie vielleicht auch sonst im Leben nicht so viel Kontrolle über die Dinge hatten und damit gut leben konnten, und es gibt Menschen, denen es immer schon sehr wichtig war, die Kontrolle über sich selbst und die Dinge um sie herum zu bewahren. Letztere Gruppe hat z.B. leichter Angst vorm Fliegen als die erst genannte Gruppe. Dein Mann scheint Deiner Beschreibung nach eindeutig jemand zu sein, dem die Kontrolle über sich und sein Leben immer sehr wichtig war. Du schreibst z.B. "er war ja immer der starke, der Macher eben", "Hilfe und Unterstützung annehmen, das fällt ihm schwer" und "(er) macht eben alles mit sich selbst aus". Das macht die Akzeptanz der Krankheit doppelt schwer für ihn. Dennoch ist er im Klaren darüber wie es um ihn bestellt ist, wenn er sagt "es geht dahin mit mir".

Es ist wichtig, dass Du Dir immer mal wieder in Erinnerung rufst, dass es seine Krankheit ist und nicht Deine. Es ist die letzte Kontrolle, die ihm noch bleibt, zu entscheiden, wie er mit seiner Krankheit umgeht, ob und wann er isst, ob und welche Ärzte er wann trifft usw. Diese Freiheit musst Du ihm einfach lassen. Dein Mann mag ja sehr "stur" sein, wie Du schreibst, aber es ist auch sein Recht, stur zu sein. Es ist seine Krankheit, auch wenn es schmerzlich für Dich ist, Dich nicht so engagieren zu dürfen, wie es Dein Herz möchte. Manchmal ist Liebe nicht, alles für ihn zu tun, von dem Du denkst, dass er es braucht, sondern ihn seinen eigenen, selbst gewählten, kurvigen Weg gehen zu lassen.

Eine andere Sache ist seine Laune und sein Verhalten Dir gegenüber. Die Machtlosigkeit gegenüber der Krankheit, die stur ihren eigenen Weg geht und sich nicht im geringsten um seine Wünsche und seinen Willen kümmert, ist für ihn unglaublich frustrierend. Er ist daher innerlich geladen. Wenn Du nun ebenfalls Dinge gegen seinen Willen vorschlägst, bist Du ein willkommener Blitzableiter und bei Dir findet er wenigstens eine Reaktion. Du reagierst so, wie er es sich von seiner Krankheit wünschen würde. Du bist geknickt und gehst ihm aus dem Weg. Stell Dir vor, die Krankheit würde dasselbe tun!Das wäre doch sein höchster Wunsch. Das tut die Krankheit aber leider nicht und daher bekommst Du den Kübel ab. Da sieht er, dass er doch zumindest noch etwas Kontrolle in seinem Leben hat, noch etwas bewirken kann, dass sein Unmut/Angst/Verzweiflung nicht völlig ins Leere geht, sondern zumindest Dich knickt.

Natürlich ist so ein Verhalten völlig destruktiv und nützt ihm in der Verlängerung nichts, weil die Krankheit bleibt und er dabei nur auch noch Deine Nähe verliert. Auch wenn, ihm diese Streitigkeiten zu Hause genau in diesem Moment, wo sie stattfinden, eine gewisse Erleichterung (Entladung) und Genugtuung geben, macht er sich damit nicht glücklicher, sondern auch seine Situation wird nur trostloser. Das einzige, was Du tun kannst, ist das Spielchen nicht mitzuspielen. Versuche a) ihm so viel Kontrolle über sich wie möglich zu geben und respektiere sein Verhalten sich selbst und seiner Krankheit gegenüber und b) versuche Dich nicht umhauen zu lassen, von seinem Verhalten, sonder versuche, sachlich zu bleiben und wiederum seine Wünsche zu respektieren.

Wenn er z.B. sauer ist, weil Du ihn zu einem Arztbesuch überreden willst, runde das Gespräch ab mit "OK, dann gehen wir eben nicht zum Onkologen." oder wenn er nicht essen möchte, "OK, dann stelle ich XX in den Kühlschrank. Dann kannst Du ja nachher noch was nehmen." Wenn Du nicht mehr gegen seine Sturheit kämpfst und nicht mehr Deinen guten Willen für ihn verteidigst, sondern seine Wünsche einfach respektierst, und Dich nicht mehr knicken lässt, wird es schnell uninteressant für ihn, Dich anzumotzen, und Du bekommst wieder eine bessere Beziehung zu ihm. Versuche ausdrücklich, nicht sein Blitzableiter zu sein. Das ist ganz wichtig.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für Deine Aufgabe und hoffe, dass Dir Deine Freundin, zu der Du Dich flüchten kannst, die emotionale Unterstützung geben kann, die Du zu Hause nicht findest. Natürlich sind auch das Forum und Miriam eine prima Unterstützung. Du bist nicht alleine, auch wenn Du den Kampf zu Hause alleine ausfechten musst.

Sei nun ganz lieb gegrüsst
vom Alpenveilchen
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  #23  
Alt 17.11.2012, 15:42
Gabi1964 Gabi1964 ist offline
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Standard AW: Geht's Euch auch so?!

liebe sanna, ich kann nur kurz vom tablet aus reagieren. aber mein mann ist fast der gleiche wie deiner. ich soll hier oder in anderen foren nicht so viel lesen. er moechte nicht, dass ich mit forenmitgliedern telefoniere, weil ICH mich und ihn nur verrueckt machen wuerde. ich solle soweit wie moeglich ein normales lebenfuehren, er vefsuche es ja schliesslich auch. ich hab mich fast daran gewohnt. wenn er reden will tun wir es, ansonsten wird das thema krebs umgangen.
norbert hat nierenkrebs, beide nebennieren raus, rechte niere, teil vom netz weg, inoperable lungenmetas. inzswischen lass ich ihn. sonst wird er auch sauer uber seine permanente krankenschwester. auch wenn er sich spaeter quasi entschuldigt. ich will mir und damit uns nicht immer weh tun. und wenn es mir zu bunt wird geh ich auch mal weg.
er ist krank,er muss seinleben leben, ich kann ihn nur begleiten wohin er gehen will.
viele liebe gruesse und ein grosses kraftpacket aus nuernberg gabi
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  #24  
Alt 17.11.2012, 20:26
sanna53 sanna53 ist offline
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Hallo, danke für Eure Antworten, hab auch zurückgeschrieben, aber irgendwie stimmt da was mit der Technik nicht, mein Schreiben ist nicht angekommen?
Versuchs morgen nochmal, bis dann und danke für Eure Antworten
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  #25  
Alt 18.11.2012, 09:59
sanna53 sanna53 ist offline
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Hallo an Euch! Der Samstag ist ohne große Probleme verlaufen, es ist schon sonderbar, wenn man auf einmal um jeden Tag froh ist, an dem nichts ist.
Georg ist depressiv, dass fällt jedem in unserem Freundeskreis auf. Ich hoffe, das er am Dienstag bei seinem Gespräch in der psychiatrischen Ambulanz ein Antidepressiva bekommt-und wenn ja, es auch hilft. Ist aber wohl ein Problem, da was gutes zu finden, besonders weil Georgs Nierenwerte nicht die besten sind. Natürlich versuche ich jeden Tag ihm selber machen zu lassen, aber dann ist er nur passiv, er würde sich selber um gar nichts kümmern und einfach auf dem Sofa liegen. Wie Du geschrieben hast, Alpenveilchen, er ist sich selber gegenüber destruktiv, also bleibt mir oft gar nichts anderes übrig, als zu reagieren. Natürlich hasst er das, weil er merkt, dass sich die Rollen verändert haben und er nicht mehr der Macher ist. Aber dass er es selbst leider für sich soweit gebracht hat bemerkt er scheinbar nicht. Ich versuche meist gelassen zu reagieren, auch wenn es dann soweit kam, dass letztendlich der Notarzt kommen müsste, weil er seine Beschwerden mal wieder mit sich selber ausgemacht hat. Dazu müssten wir miteinander reden. Über das aktuelle reden wir schon miteinander, aber die Grundsatzfrage wird nicht diskutiert. Damit meine ich, ob er etwas dazu tun will, dass es ihm mal wieder besser geht oder ob er gar nichts mehr machen lassen will.
Gabi, Du bist wohl auch in die Rolle der Privatkrankenschwester gerutscht, das ergibt sich denke ich mir durch die Krankheit einfach so, ich meine diese Sache läuft so unbewusst ab. Vielleicht wäre es von Anfang an besser, sein eigenes Leben weiter zu leben, aber ich bin da so hineingezogen worden. Natürlich ist man dann auch lästig, weil man eben weniger Partner als Pflegemanager ist. Mein Mann weiß glaub ich schon, dass ich hier im Forum schreibe. Es ist ihm wohl egal, sonst hätte ich da schon Protest bekommen. Ich denke mir auch jeden Tag, ich muss versuchen so viel Alltag wie möglich zu leben, aber oft geht das eben nicht.
So, nun hab ich schon wieder soviel geschrieben, morgen ist nun ein Termin beim Onkologen, da bekommt Georg den PET -CT- Befund aus München. Ihm graut bestimmt genauso davor wie mir, aber das macht dann wieder jeder mit sich selber aus. Falls wieder Chemotherapie ansteht, bin ich gespannt, ob Georg das nochmal mitmachen will bzw. ob sein Zustand das überhaupt noch zulässt.
Ich wünsche Euch allen eine schöne Zeit, liebe Grüsse! Sanna
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  #26  
Alt 18.11.2012, 11:32
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Mirilena Mirilena ist offline
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Liebe Sanna,

ich finde die Tipps von Alpenveilchen sehr, sehr gut, wobei es sicherlich schwierig ist, sie in die Tat umzusetzen... Aber es ist auf jeden Fall einen Versuch wert, oder?

Ich schicke dir jede Menge wärmende Sonnenstrahlen
Miriam
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  #27  
Alt 18.11.2012, 12:00
sanna53 sanna53 ist offline
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Hallo Miriam, ja Alpenveilchen hats gut erkannt, ich weis es ja selber auch. Halte mich seit Freitag ziemlich zurück. Wir gehen heute evtl. noch auf eine Ausstellung, habs Georg überlassen. Er muss entscheiden, ob er sich fit genug dazu fühlt. Aber mal Abwechslung würde gut tun.
Der morgige Tag kommt ja auch immer näher. Der 19.11.2009 war der Tag seiner grossen OP, morgen wieder der 19.11! Leider ist das auch mein Geburtstag, finds irgendwie sonderbar. Vor 3 Jahren habe ich im Rechts der Isar in München zusammen mit einer Freundin Stunden vor der Intensiv gezittert, jetzt ist es wieder so eine Situation.
Wünsch Dir einen schönen Sonntag und hoffe, dass Dein Magen sich wieder beruhigt hat.
Sanna
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  #28  
Alt 19.11.2012, 12:03
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Mirilena Mirilena ist offline
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Liebe Sanna,

meine allerbesten Wünsche für dich zum Geburtstag und alles, alles Liebe! Auch wenn heute wieder ein schwerer Tag für euch ist, so hoffe ich inständig, dass ihr von einem guten Ergebnis positiv überrascht werdet! Das wäre wahrscheinlich dein schönstes Geburtstagsgeschenk...

Hoffentlich kannst du deinen Tag heute wenigstens ein kleines bißchen genießen! das wünsche ich dir!

Liebe Grüße
Miriam
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  #29  
Alt 19.11.2012, 15:41
sanna53 sanna53 ist offline
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Hallo Miriam,
Danke!!!!
Der Befund aus München ist da, es hat sich nicht wirklich was getan durch die Therapie. Unser Onkologe kann den Befund auch schwer werten, aber es liest sich für mich furchtbar. Nun soll Georg nach 3 Monaten nochmal untersucht werden. Ich hab's so verstanden, dass Georgs viele Entzündungen, vor allem in der Lunge die Beurteilbarkeit beieinflussen. Auch von Knochenmetas ist jetzt wieder die Rede, das war in München schon Thema und hat sich aber nicht bestätigt, da waren es degenerative Veränderungen. Jetzt heisst es wieder warten. Gemacht kann derzeit eh nichts werden, Georg soll erst mal besser vom Allegemeinzustand her sein. Von erneuter Chemotherapie war keine Rede-wie ich das zu deute habe, weiß ich nicht.
Hab ein bisschen im Forum gestöbert, hab das Bild von Deinem Vater gesehen, ein sympathischer Mensch, er strahlt so eine Ruhe aus. Hat direkt wehgetan, wenn man das Schicksal dahinter kennt. Mein Vater starb als ich 28 war, plötzlich und unerwartet wie es immer so heißt. Er war topfit, brauchte nur einen Bypass am Herz, 3 Tage nach der Op ist er in der Klinik einfach nicht mehr aufgewacht. Für meine Mutter war's schlimm, ich habe ihr oft meinen Hund dagelassen, der musste dann aber kurz danach auch eingeschläfert werden.
Meine Mama war lang krank, kein Krebs, sie war 1 Jahr ein totaler Pflegefall, ihren Tod habe ich als Erlösung für sie gesehen, obwohl sie gerne noch, trotz massiver Schmerzen gern noch lang gelebt hätte.
So- schon wieder genug geschrieben! Ich schicke Dir liebe Grüsse! Sanna
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  #30  
Alt 19.11.2012, 19:07
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Mirilena Mirilena ist offline
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Liebe Sanna,

also nicht so positiv, wie ich es euch gewünscht habe... Doch wenn Georgs Allgemeinzustand derzeit eher schlecht ist, dann wäre es auch eine Zumutung, ihm jetzt wieder mit einer Chemo zu kommen. Die würde ihm bestimmt mehr schaden denn nützen. Versuch mal, nicht allzu viel zu forschen und zu lesen. Es macht dich nur noch trauriger und "wuschiger". Ich habe mir das letztes Jahr abgewöhnt, denn ich fand so viele widersprüchliche Angaben, dass ich anschließend alles nur in Frage gestellt habe. Die Hauptsache ist, dass Georg Vertrauen in seine behandelnden Ärzte hat und sich somit gut aufgehoben fühlt. Und es wäre schön, wenn seine Seele auch wieder lernt, ein wenig zuversichtlicher zu sein und zu lächeln. Vielleicht schafft er es dann auch, in der Gegenwart zu leben und muss nicht mehr um das trauern, was er nicht mehr hat.

Das tut mir leid, dass du dich schon so früh von deinem Vater verabschieden musstest und deine Mutter es so schwer hatte. Es ist schon ein gewaltiger Einschnitt, wenn man die Eltern verliert.

Nun zünde dir mal eine Geburtstagskerze an und mach es dir gemütlich! Vielleicht findet dein Tag dann doch noch einen positiven Ausklang.

Liebe Grüße
Miriam
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