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  #1  
Alt 02.11.2013, 17:23
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard Mein Papa

Hallo mal an alle Betroffenen,

nun bin ich auch hier da ich einfach nicht mehr weiß wie es weiter gehen soll.
Habe hier schon soviel gelesen und festgestellt das es Euch genau so geht wie mir. Das Wort Hoffnung sucht man hier vergebens aber man hat Menschen die das Leiden verstehen und mit erleben.

Fast vor einem Jahr bekam mein Vater Gelbsucht und Fieber. Er klagte über Schwäche und das Essen schmeckte ihm nicht mehr. Der Arzt ( auch sein bester Freund ) stellte fest das er Gallensteine hat. Er musste sofort ins KH. Nach den Untersuchungen teilte der Arzt mit das er einen Tumor an der Bauchspeicheldrüse hat und wenn er sich nicht operieren lässt nur noch fünf Wochen zu leben hat. Mein Vater war zu diesem Zeitpunkt 84 Jahre und meine Mutter 85 Jahre und herzkrank. Das war ein Schlag ins Gesicht da mein Papa bis zu diesem Zeitpunkt nie krank war.

Er wurde nach Wh....... ( Name fällt mir gerade nicht ein ) operiert. Galle weg, Stück vom Magen, Stück von der Bauchspeicheldrüse und vom Darm. Danach drei Wochen Intensiv. Chemo hat man von abgeraten da die OP sehr gut verlaufen ist. Nach fünf Wochen kam er aus dem KH und war zwar schwach aber voller Tatendrang. Er hatte Pläne eine neue Küche zu bauen und dies wurde dann auch nach Weihnachten in die Tat umgesetzt. Nach acht Wochen stand die neue Küche und wir alle waren der Meinung der Krebs ist besiegt und das Leben geht weiter. Mein Papa arbeitete im Garten, fuhr zum einkaufen und das Essen schmeckte ihm auch wieder. Hin und wieder klagte er über Übelkeit was wir aber als normal sahen da ihm ja auch einiges fehlte im Bauch.

Doch dann im Oktober wurde er immer schwächer und er lag viel und schlief. Auch die Übelkeit nahm zu. Dann sah man deutlich das er wieder gelb wurde. Der Arzt machte Ultraschall und meinte da währ eine Entzündung und da die Blutwerte alle schlecht waren musste er ins KH. Man machte mehrere Endoskopien und setze ihm ein Röhrchen ein damit die Gallenflüssigkeit wieder abfließen konnte. Er war sehr, sehr schwach. Die Gelbsucht ging zurück aber die Blutwerte blieben trotz Medikamente schlecht. Letzten Mittwoch wurde er entlassen und man sagte ihm man währe mit dem Ergebnis zufrieden. Mein Vater konnte kaum gehen aber man hat ihn entlassen. Da war mir schon klar das man ihn nach hause schickte weil man nichts mehr machen konnte.

Am Abend kam sein Freund der Arzt und sagte meiner Mutter und meinem Vater die volle Wahrheit. Das man nichts mehr machen könnte und das schon Metastasen in Leber und Lunge wären. Er könnte fast alles essen und es könnte etwas länger dauern aber auch alles sehr schnell gehen.

Gestern wollte er dann ein Krankenbett. Denke das wird ja schnell gehen aber nun gibt mein Papa ganz auf.

Brauch nicht zu schreiben wie es uns allen geht. Hab ja selber gelesen das hier alle leiden die damit zu tun haben. Leider wohne ich aber auch 50 kmh weit weg und mein Mann und ich sind noch auf Teilzeit berufstätig. Dann die Angst mit meiner Mutter mit ihrem Herzen. Gestern ist auch noch ihre Schwester gestorben. Wenn schon der Hammer kommt dann auch heftig.

Mein Problem und damit stehe ich hier auch nicht alleine das ich damit überhaupt nicht klar komme das mein Papa so krank ist. Gestern habe wir uns die Hände gedrückt. Hätte ich ihn in den Arm genommen hätte ich mich nicht mehr halten können. Geweint habe ich dann zuhause. Unser Sohn ( 29 Jahre ) war auch mit. Unseren Enkel ( dreieinhalb ) wollte er nicht sehen das war ihm zuviel. Auch das habe ich gelesen ist ja normal auch das ihm immer kalt ist.

Auch muss ich ja stark für meine Mum sein und für die Kinder. Wenn ich alleine bin kommen die Gedanken. Hab schon Herzrasen wenn ich bei meinem Papa anrufe. Habe immer Angst was falsches zu sagen.

Dies alles ist bei dieser besch.........Krankheit ja normal und es wird ja noch schlimmer kommen. Also sind es ja noch gute Tage.

Euch allen schicke ich ganz, ganz viel Kraft und es hat mal gut getan das von der Seele zu schreiben.

Wünsch Euch trotz allem ein schönes WE und ich melde mich wieder wenn ich darf
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  #2  
Alt 02.11.2013, 19:56
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Ganz lieben Dank für die lieben Worte.

Ja, lieber Theo habe von deiner Mum gelesen. Kann mir vorstellen das man noch lange zu knabbern hat. Muss man ja auch erstmal verarbeiten. Denke wenn man so eine Krankheit gemeinsam erlebt hat dann ist sie im nachhinein immer noch da wie gestern.

Wir haben vor vier Jahren unseren ältesten Sohn verloren. Über zehn Jahre hat er gekämpft gegen einen Hirntumor. Damals war ich auch hier und man konnte sich austauschen. Hat gut getan. Leider musste ich mich hier komplett neu anmelden da ich keine Zugangsdaten mehr hatte obwohl man mir immer noch zu meinem Geburtstag gratuliert aber was ich sagen will das wir nach all den Jahren keinen Tag haben wo wir nicht an ihn denken. Klar sagt man ist es schlimmer ein Kind zu verlieren so war es ja auch aber man stellt fest ( auch wenn man immer sagt das die Eltern wenn sie schon älter sind irgendwann mal sterben und sie haben ja ihr Leben gelebt ) das es höllisch weh tut wenn es dann doch soweit ist.

Dachte eigentlich mich kann so schnell nix mehr umhauen. Weit gefehlt es haut einen um!!!!!

Es ist auch schön das Du immer noch hier bist und mit lieben Worte und Ratschlägen den Betroffen zur Seite stehst. Es ist schön das es Menschen wie Dich gibt. Danke :-)

Noch liebe Grüße und ein schönes WE von Gaby
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  #3  
Alt 02.11.2013, 20:06
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Auch lieben Dank an Dich liebe/er Chris,

die OP hat er wirklich gut überstanden. Sieben Stunden hat es damals gedauert. Danach drei Wochen Intensiv. Damals war er aber noch so optimistisch. Klar hat es gedauert bis er wieder auf die Beine kam aber damals hatte er ja auch noch Hoffnung. Die hat man ihm ja jetzt genommen. Gestern meinte ich zu ihm er solle doch mal ein paar Schritte gehen und da meinte er wozu er das noch machen soll. Er kämpft jetzt nicht mehr. Hadere mit mir da ich denke man hätte es ihm vielleicht nicht sagen sollen. Er hat ja im letzten Jahr alles geregelt. Testament usw. Nun will er noch nicht mal fernsehen. Nichts!!!! Auch hat er soviel Würde verloren. Mein Papa immer gut gekleidet und in seinem Alter immer noch auf dem neusten Stand was Männermode anging und nun ist gar nichts mehr von dem Mann übrig wie ein kleines schlotterndes Männchen was noch ein Häufchen Elend ist. Nach der ersten OP hat er 14 Kilo abgenommen und jetzt auch nochmal. Alles Schiete!!!!!!!

Danke auch das Du an all den Schicksalen Anteil nimmst. Einfach nochmal Danke.

Wie geht es denn Deiner Mama??? Läuft ja so parallel. Muss unbedingt auch bei Dir noch lesen gehen. Lass Dir aber ein ganz, ganz dickes Kraftpaket da auch für Deine Familie.

Lass auch Dir ganz liebe Grüße da und vielleicht liest man sich nochmal.

Geändert von Jabylein (02.11.2013 um 20:47 Uhr)
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  #4  
Alt 02.11.2013, 20:15
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Sag mal Dank fürs knuddeln. War nicht immer leicht aber bin ein Mensch der sich an kleinen Dingen freuen kann und auch ganz viel Optimismus hat und in normalen Alltagssituationen hilft mir das sehr die schönen Dinge im Leben zu sehen. Leider bin ich gerade auf Abwegen.
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  #5  
Alt 03.11.2013, 00:22
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Hallo Christel,

dann habe ich doch schon bei Dir gelesen. Man liest ja soviel hier das man leicht den Überblick verliert. Denke das bekomme ich aber schnell sortiert.

Hoffe sehr für Deine Mutter das sie noch lange so weiter machen kann. Da freut man sich doch immer wenn man sie so werkeln sieht. Das durften wir ja auch noch fast ein Jahr lang erleben. Viele schöne Stunden waren dabei. Als mein Vater die neue Küche plante und ich ihn unterstützt habe haben viele gesagt wie ich das noch gut finden könnte. Das kann ich bis heute nicht verstehen. Man kann doch einem Menschen der so voll Tatendrang ist nicht die Hoffnung auf Leben nehmen. Das hat ihm so gut getan. Leider war die Zeit nur so kurz wo meine Eltern es genießen konnten. Darum freue ich mich sehr zu lesen das Deine Mutter auch noch so einen Elan an den Tag legt!!!

Man liest ja hier so unglaubliche Lebensgeschichten das einem oft die Tränen kommen aber es hilft einem. Mein Mann schimpfte gestern schon mit mir als er gesehen hat wo ich wider bin. Er meint es würde mir nicht gut tun das alles zu lesen. Stimmt aber nicht! Als Sohnemann so krank war habe ich hier von einer Chemo gelesen die ich den Ärzten vorschlug. Damals lag er fast drei Monate im Koma. Man machte dann die Chemo es war damals so eine Kombi und siehe da er kam sogar wider ans laufen und er bekam noch fast ein Jahr geschenkt. Man findet hier nicht nur Kraft und liebe Menschen sondern man bekommt auch gute Ratschläge. Gut ist auch das man nicht so unvorbereitet ist. Dieses Forum hilft einfach über einen schweren Weg hinweg und man ist nicht so alleine mit der Hilflosigkeit.

Klar nimmt man einiges auch mit in die Heia aber man kann ja eh nicht mehr richtig schlafen da die Gedanken Karussell fahren.

Ist eben eine Schei...... Krankheit dieser Feind.

Habe eben die Geschichte von Carmen gelesen. Hab immer noch Gänsehaut das sie alles so mit ihrem Mann hin bekommen hat. Diese Kraft hat man ja und wir haben sie ja auch gehabt aber bei meinem Papa habe ich sie noch nicht. Er war ja immer für mich da. Wo er im KH lag und so schwach war und alle Schamgefühle weg waren da war ich so hilflos. Ihn so zu sehen. Hoffe das ich das schaffe. Ich will es schaffen!!!!!!!!!!

Montag werde ich zu den Johannitern gehen. Wir wollen uns informieren wie es mit Pflegedienst aussieht. Wie ich hier gelesen habe kann ja noch einiges auf meine Mutter und uns zukommen. Muss aber an meine Mutter denken und versuchen sie zu entlasten wenn wir nicht da sind. Ob mein Papa das aber will ich glaube nicht.

Nun sag ich nochmal Danke und nun ab in die Heia. Hoffe das ich doch etwas schlafen kann und schicke Euch allen ganz viel Kraft.

Viele von Euch werden heute Nacht in meinen Gedanken sein und in diesem Sinne bis bald

Gaby
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  #6  
Alt 03.11.2013, 08:50
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: Mein Papa

hallo gaby!

verstehe dich ganz, mein vater war ist auch immer fuer alle da, der war nie der schwache mein vater wurde auch letztes jahr operiert und er hat danach noch ein kinderzimmer gemacht fuer meinen cousine, und meine nichte ein bett und so weiter, war immer am tischlern. und als ich ihm nach der op so liegen sah konnte ich nicht mehr auf hoeren zu weinen, mein vater hat auch precies ein jahr nach der op die diagnose erhalten, metastasen in der leber, aber er will keine chemo mehr, denk dann nur ohne meinen papa das geht ja gar. es ist so eine sch, krankheit, und du hast schon so viel mit gemacht und dann musst du das leid auch noch ertragen, lass dich mal ganz toll druecken, ich hoffe das du die kraft noch finden wirst ich suche die auch gerade,
lg maria
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  #7  
Alt 03.11.2013, 18:41
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Hallo Maria,

danke für die lieben Worte. Habe auch Deine Geschichte und Leidensweg von Deinem Papa gelesen. Für Dich muss es ja auch ganz schlimm aussehen wenn ihr immer unterwegs seid. Als Kind habe ich mir immer gewünscht mal auf so einem Schiff mit zu fahren wenn wir am Rhein standen. Nun kann ich mir vorstellen das es Dich quält wenn Du nicht immer da sein kannst. Auch meine Mama wächst momentan über ihre Kräfte hinaus. Leider ist der Arzt von meinem Papa nicht auf unserer Seite. Der Arzt ist der beste Freund von meinem Vater und was er sagt ist leider Gesetz. Mein Vater möchte ja ein Krankenbett aber der Arzt meinte nur das er sich dann nicht mehr bewegen würde. So ein Blödsinn. Mein Vater liegt momentan auf einem schmalen Sofa wo man als gesunder Mensch schon Nackenstarre bekommt. Auch muss mein Papa 17 enge Stufen zum Schlafzimmer hinauf. Darf mir gar nicht vorstellen wenn er da mal eine Stufe nicht trifft. Frage mich sowieso was dieser Arzt meinem Vater wenn es schlimmer wird eine Hilfe ist.

Werde morgen mit ihm sprechen und wenn er immer noch blockt wende ich mich an die Krankenkasse. Habe ja hier schon gelesen welche Hilfe man bekommen kann. Muss doch auch ein meine herzkranke Mutter denken. Wer weiß wie es in drei Wochen aussieht. Habe hier auch gelesen das dieser Metallstand den man gesetzt hat auch nur kurze Zeit eine Abhilfe ist.

Kann auch nur heulen. Heute war ich nicht da. Habe mich hier mal um Haus und Garten gekümmert. Telefonieren werde ich gleich noch mit meinem Papa. Die Gespräche sind immer nur kurz da er so schwach ist. Heute morgen hat er gesagt das er mal etwas Eis essen möchte. Da er zwar alles essen kann aber möglichst ohne Fett weiß ich nicht ob Eis da so prickelnd ist. Habe auch nicht den Plan den er im KH bekommen hat im Kopf.

Alles Schei............................................. !!!!!!!!!!!!!!!!!

Liebe Maria ich wünsche Dir wie all den anderen das unsere Lieben einfach nicht so leiden müssen. Auch wünsche ich uns allen noch ganz viel Kraft. Drück Dich mal ganz feste zurück
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  #8  
Alt 03.11.2013, 19:37
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Hallo Theo,

danke für die Anregungen. Bin so dankbar dafür. Hab heute schon mal geschrieben das der Arzt meinem Papa von dem Pflegebett abgeraten hat da er der Meinung ist dann würde er nur noch liegen. Habe eben mit meinem Papa telefoniert das er morgen das Rezept für das Bett bekommt. Hätte er das nicht dann hätte ich aber Dampf gemacht :-) Mit der Pflegestufe muss ich ganz vorsichtig an die Sache ran gehen. Davon will mein alter Mann noch nichts wissen.

Eben hat er mir gesagt das er heute Nachmittag mal im Hof auf und ab gegangen ist. Mein Papa hat noch ein Schaf ( 10 Jahre alt und hört auf den Namen Liesel :-) ) das hat er auch auf der Wiese besucht. Also der Arzt braucht keinen Angst zu haben mein Papa macht schon wenn er kann. Danach war er allerdings so fertig das er nur noch geschlafen hat. Auch hat er sein Eis gegessen. Hat ihm geschmeckt. Gönne es ihm von Herzen

Dann hat er gesagt das er auch was zur Beruhigung bekommt. Auch was für die Nacht. Glaube das betäubt auch seine negativen Gedanken. Es ist immer schwer mit ihm so zu reden als wenn noch heile Welt wäre. Geht aber noch von meiner Seite aus auch wenn es in einem selber ganz schön schwer ums Herzchen ist.

So ist dann auch dieser Tag ich sag mal ein guter Tag fast wider um. Hoffe es werden davon noch einige kommen.

Für heute bin ich zufrieden und man muss sich ja auch an den kleinen Dingen wider aufbauen und freuen.

Vielleicht bis später Euer
Jabylein ( sagt mein Papa immer )
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  #9  
Alt 03.11.2013, 20:56
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Hallo Theo,

wie du bemerkst komme ich hier momentan nicht weg. Zumal ich viele Abende alleine bin.

Hab mich informiert und mit den Wochen ist mir voll bewusst. Nur leider muss ich sagen das mein Vater immer alle Zügel in der Hand hatte in der Familie und in der Firma wo er lange selber Chef war. Er hat immer alles bestimmt und alles tanzte nach seiner Pfeife. Bei mir war er halt immer sehr einfühlsam und stand immer an meiner Seite. Böse Worte sind nie gefallen da ich vom Gemüht her eher die bin die den Weg der leisen Worte wählt. Komme bei meinem Papa eher zum Ziel wenn ich durch die Hintertüre gehen. So auch mit dem Pflegebett!!! Wenn es nach mir gegangen wäre hätte das schon Mittwoch im WZ gestanden. Mein Bruder meinte aber das muss er selber bestimmen wenn er das haben möchte. Freitag sagte er dann: Ich kann auf dem Sofa nicht mehr liegen. Darauf sagte ich dann das wenn er Vertrauen hat würde ich zu Porta fahren und schauen ob es ein bequemes Sofa gibt ;-) er sagte ja dann das er lieber ein Pflegebett haben möchte. Das wollte ich ja hören ;-)

Nun muss ich mit der Pflegeversicherung auch einen Weg finden ihm das schmackhaft zu machen. Ansonsten wird er sofort blocken. So ist er halt immer noch. Aber in abgeschwächter Form. Muss nun leider sagen anders wäre es mir lieber. Hoffe aber das er bald zur Einsicht kommt. Mein Bruder ist ein Mensch der kann es auf eine andere Weise mit ihm. Vielleicht kommt er da eher an ihn ran wie ich mit meiner sanften Art. Aber so bin ich halt. Immer alles ruhig angehen. Wie man bei uns im Rheinland sagt: Jeder Jeck ist anders ;-) Möchte aber mit meinem Papa nicht streiten. Momentan liegen ja bei allen die Nerven blank.

Wie du schon geschrieben hast wird es ja bestimmt noch schlimm werden. Habe hier noch nicht gelesen das es nicht schlimm ist und wahr. Leider.

Dann die heile Welt.............................gebe Dir da vollkommen Recht und ich denke es wird die Zeit kommen wo man sich fallen lassen kann. Wir hatten das ja auch schon letztes Jahr vor der schweren OP. Da sass meine Mutter, mein Vater und ich am Bett und haben uns die Hände gehalten und einfach nur geweint. Da haben wir uns gesagt wenn alles gut läuft dann wird die Küche gebaut. Wir hatten noch Hoffnung und ein Ziel vor Augen. Jetzt aber ist das alles nicht mehr da. Daran kaue ich so sehr. Mein Gehirn hat das noch nicht geschnallt das nicht mehr viel Zeit bleibt. Wenn wir jetzt zusammen weinen dann weil wir Abschied nehmen müssen.

Hab jetzt einfach nur geschrieben und ich hoffe es ist noch verständlich. Man schreibt einfach sich alles so runter.

Werde weiter berichten. Es gibt Erleichterung wenn man schreibt.

Danke lieber Theo, hat mir gut getan
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  #10  
Alt 03.11.2013, 21:41
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Ohje letzte Woche lief auch schon so ein Film. Seltsamer Weise schaut man es sich an. Vielleicht auch .................naja bei mir ist es so um sich dann mit heulen zu erleichtern Habe jetzt auch mal hin geschaltet. Damals als unser Sohnemann gegangen ist habe ich auf meiner alten Kommode ein Bild aufgestellt. Blümchen, schöne Kerzen, Engelchen. Darüber hängt ein Bild was ich von dem schönsten Bild von ihm hab malen lassen und daneben hängt ein gerahmter Spruch:

Wenn Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu Stufen würde, dann würden wir hinaufsteigen und Dich zurückholen denn die Lücke, die Du hinterlassen hast, lässt sich nicht schließen.

Das hilft uns jeden Tag und jeden morgen sage ich ihm guten Morgen und oft rede ich mit ihm.

Alles Scheiße!!!!!! Nehme diese Worte ansonsten nicht in den Mund aber das muss jetzt mal sein.

Theo sei mal ganz feste gedrückt Kann dich so gut verstehen und nun muss ich auch weinen.

Geändert von Jabylein (03.11.2013 um 21:44 Uhr)
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  #11  
Alt 03.11.2013, 22:49
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: Mein Papa

hallo jabylein

mein vater ist auch sehr stark darin immer alles selber zu regeln, fanden das immer eine schoene staerke von ihm, will auch probieren das ich fuer in was regeln kann denn ich weiss wenns noch schlechter wird und er zuhause sein will die letzten wochen und tage dann muss das geregeld sein, komme da aber mit meiiner familie auch nicht weiter. ich muss einfach abwarten, bis zumindest mal selber mit dem arzt sprechen konnte um mir eine klarheit zu seiner lage verschaffen kann, wuensche dir weiterhin viel kraft, und dein vater wird dir dankbar sein wenn du das hin bekommst. man muss ja so vorsichtig sein wie man was sagt, weil man ja niemanden verletzten will, hoffe das ihr diese nacht auch schlafen koennt schlafe die lezten tage auch nicht mehr so gut.
lg maria
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  #12  
Alt 03.11.2013, 23:08
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Hallo Maria,

da geht es dir wir mir. Hätte auch so gerne alles geregelt aber mein Bruder meinte das musste mein Papa selber entscheiden............?????? Das kann er doch fast nicht mehr selber entscheiden.

Ach je, bekommen WIR das hin??????? Keine Ahnung aber ich denke liebe Maria wir werden noch eine Zeit lang hier sein und uns gemeinsam stützen müssen.

Bei mir brauchst du nicht vorsichtig sein!!!! Kannst schreiben und deinen Gedanken und Gefühlen immer freien Lauf lassen

Schlafen ist da schon ein Problem. Die Gedanken sind halt immer da und man kann einfach nichts dagegen machen.

Aber wem sag ich das denn damit bin ich hier ja nicht alleine.

Schlaf Du mal gut Marie und bis ganz bald mal wider
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  #13  
Alt 04.11.2013, 07:16
catw31 catw31 ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Guten Morgen,

oh, wie gut ich das kenne! Ich bin auch jemand, der gerne alles geregelt wüsste. Allerdings bin ich inzwischen etwas ruhiger geworden. Wenn doch Eure Väter immer alles selber geregelt haben, dann ist es sicher schwer mit anzusehen, dass sie in eine Art Starre verfallen. Allerdings gehört das für mich mit zur Würde eines Menschen: Ihn so sein zu lassen wie er will. Ich würde Euch empfehlen, den Vätern in einem Gespräch oder per Brief zu sagen, dass sie ihr Leben lang alles selber und auch für Euch geregelt haben und Ihr Euch jetzt einmal revanchieren möchtet. Aber nur, wenn der Betroffene damit einverstanden ist, sollte etwas geregelt werden, ansonsten fühlt er sich vielleicht bevormundet oder unfähig?

Ich hatte gestern ein Gespräch über Geld mit meiner Mutter. Ich habe es lange vor mir hergeschoben, was ist schon schnöder Mammon im Vergleich zu Gesundheit? Aber ich habe 2 Wochen viel Geld für sie ausgelegt, habe leider nur Geld in Höhe von Hartz IV, und zu den Sorgen um meine Mutter kamen nun auch noch eigene finanziellen Sorgen. Da war ich erstaunt, weil sie antwortete, sie wollte das schon lange einmal besprechen, fand nur den richtigen Moment nie. War das schön :-) Wir haben dann auch gleich noch über ihre Beerdigungswünsche gesprochen und darüber, wo ihr geliebtes Stofftier bleiben soll: Adoptiert bei mir oder mit auf die letzte Reise? Scheinbar haben uns beiden diese Dinge auf der Seele gelegen. Aber ich finde es schön, wenn ich alles so mache, wie sie es sich wünscht. Und n-o-c-h kann sie sich etwas wünschen oder bis übermorgen darüber nachdenken, wer weiß, wie lange noch... Und dann habe ich für uns gekocht (sie aß 5 Nudeln, egal...), wie sie es Jahre für mich tat. Und wisst Ihr was? Es kam tatsächlich die Frage: "Wie lange dauert es noch, bis Essen fertig ist?" Diese Frage habe ich wohl tausend Mal in meinem Leben gestellt. Als ich ihr das sagte, konnten wir sogar kurz zusammen lachen. Was für eine Erleichterung! Das hat ganz viel mit Loslassen zu tun, glaube ich. Ich für mich weiß, ich gebe mein Bestes, ihr eine einigermaßen sichere "Restzeit" zu geben, damit auch sie loslassen kann. Ein Kampf hat hier leider keinen Sinn und kostet wertvolle Energie. Loslassen soll übrigens nicht mit aufgeben verwechselt werden, sondern eher mit annehmen und darauf vertrauen, dass man geborgen begleitet oder begleitet wird. Das ist, glaube ich, das Einzige, was ich für meine Mutter leider tun kann...

Viele Grüße von catw31
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  #14  
Alt 04.11.2013, 09:45
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: Mein Papa

liebe catw31

das ist das was ich auch will auf seine weise machen lassen aber gewisse dinge sind praktisch wenn man es probiert voher soweit zu informiern oder anzufragen denn wer er gewiesse hilfe in anspruch nehmen will das er nicht zu lange darauf warten muss, mein vater hat das mit denn versicherungen und mit dem begraebnis selber schon geregeld, die hat eine mappe liegen sagte meine mama wo alles drin steht, und so wie er es gergelt hat haette ich es auch fuer ihn geregelt, denn er will verbrandt worden und das wusste ich zufaellig das das ein wunsch von ihm ist, und er will dan in dem dorf einen platz mit der urne haben wo er geboren ist das waere auch meine idee gewesen, das gibt mir das gefuehl das ich ihn doch ganz gut kenne. aber es geht mir mehr darum wenn er dann sagt ich zu hause versorgt werden und nicht mehr im krankenhaus liegen, dann wiil ich ihm diesen wunsch erfuellen koennen und darum muss man sich doch als angehoerige schon ein bisschen schlau machen, was man dann alles braucht, financieel haben wir auch nicht so viel aber so viel um zu sagen wir koennten die kosten fuer einen monat von uns selbst nehmen. und das finde ich dann auch wieder ein fein gefuehl.
ich traue mich nicht meinen papa darauf anzusprechen, denn er ist jetzt so mit schifahren beschaeftigt, und das tut dann einerseits gut zu sehen das er sich noch nicht auf gibt aber trau mich dann auch nicht darueber zu sprechen vielleicht das er es selber mal anspricht, man kann das aus der fernen die dinge ja auch schon regeln.
und dann komme ich natuerlich wieder nach wo ich dann bei meiner mama schlafe weil ich die kinder mit habe und dann kann ich mich mit meiner mama abwechseln. und meine schwester, und wer weiss noch mehr. freunde helfen mir dann mit den kindern wenn mein mann dann noch nicht da ist, aber wissen tun wir es nie. wie es laueft.
lg maria
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  #15  
Alt 04.11.2013, 17:50
Jabylein Jabylein ist offline
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Standard AW: Mein Papa

Liebe Catw, liebe Maria,

mein Papa hat schon im Januar also nach der großen OP im letzten November alles geregelt. Naja, sagen wir mal fast alles. Testament und Patientenverfügung. Vom Tot wollte er eigentlich nie was wissen. So bin ich nicht. Habe schon früh alle Vorsorgen für mich geregelt. Versicherungen abgeschlossen die alles abdecken. Möchte einfach nicht das die Kinder für mich und ihren Dad aufkommen müssen.

Vielleicht wird es aber bei uns auch zu so einem Gespräch kommen wie du Catw es mit deiner Mama hattest. Wie sehr muss dich das gefreut und auch befreit haben. Wie schön wenn man noch viele Wünsche, meist sind sie ja nur klein noch erfüllen kann. Mein Papa wünscht sich von mir ein paar neue selbst gestrickte Socken. Einen habe ich auch schon fast fertig aber als dann letzten Mittwoch die Diagnose kam konnte ich einfach nicht mehr weiter stricken. Bekomme das im Moment nicht hin aber ich arbeite an mir. Versprochen.

Gestern wollte er Eis essen und nun kommt der Hammer er hatte Appetit auf Eiersalat klar hat meine Mutter ihm das gegeben. Es waren ja nur ein paar Löffel die er gegessen hat aber wie ich mir schon dachte kam dann heute die Strafe. Ihm war total übel und quält sich nun mit Durchfall über den Tag. Mein Vater hat es noch nicht begriffen oder sagen wir mal so: er will seinem Körper noch beweisen das alles OK ist.

Heute Nachmittag kommt der Arzt wegen Medikamenten und so. Werde gleich mal anrufen. Heute war auch unser Sohn da. Er hat sich sehr gefreut aber er ist immer wieder eingeschlafen und ist so geschwächt von dem ständigen Klogang.

Bin heute Abend auf einem Geburtstag einer Freundin eingeladen. Wollte eigentlich nicht hin. Werde aber doch gehen. Mein Kopf muss mal was anderes haben. Habe aber doch ein schlechtes Gewissen aber die schlechten Zeiten kommen ja noch. Oder auch nicht?????? Wir wissen es nicht.

So Ihr Lieben, denke ich schaue nachher nochmal bei Euch vorbei und klar lass ich euch noch ein dickes Kraftpaket da.

Bis später euer Jabylein
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