Mein Mann - Nichtkleinzelliger Lungenkrebs

[Mapa]

Liebe Marita,
wie schön, ich freu mich ganz doll mit!
Mein Mann hätte heute ambulante Chemo gehabt, aber die ist dann ausgefallen, weil nächste Woche wieder die große Chemo mit zwei Tagen Krankenhausaufenthalt ist. Weil die wichtiger als die ambulante ist, meinten sie, es wäre besser, diesmal auszusetzen. Ansonsten geht es ihm ganz gut, bis auf die Haare. Er hat schon 8 kg zugenommen.
Wünsche Euch allen noch einen schönen sonnigen Tag!
Liebe Grüße
Mapa

[Lissi 2]

Liebe Marita,
das ist doch eine super gute tolle Nachricht.Macht weiter so,Ihr beiden schafft das.Ich freue mich riesig mit Euch und solche Nachrichten geben mir ganz viel Kraft.
Sei ganz lieb
LG Lissi

[Marita C.]

Ihr Lieben,
danke,ihr seid lieb. wir wissen aber auch,das das Biest wieder zuschlagen kann.aber wir kämpfen immer wieder weiter.Heute kommen unsere neuen Gartenmöbel und am WE wollen wir mit der Familie grillen.
Ich wünsche euch ein schönes sonniges Pfingstfest.

@ Mapa.....ich drück euch die Daumen für nächste Woche.

Liebe Grüße Marita

[jutta50]

Liebe Marita,

wie schön, dass es wieder mal eine gute Nachricht hier im Forum gibt.

Herzlichen Glückwunsch!
Jutta

[Marita C.]

Hallo Jutta,
ich bin auch sehr froh darüber.Einen schönen Pfingstmontag wünsch ich dir.

Liebe Grüße Marita

[Marita C.]

Ihr lieben,
was mir an meinem Mann auffällt ist,das er unausgeglichener ist,vieles zu bemäkeln hat.Egal was zb. unser Sohn (29)macht, alles falsch,nur er macht alles richtig und er ist der beste.Wohl bemerkt,unser Sohn arbeitet,hat ein eigenes Haus,das er mit Freundin und Hund bewohnt.Er hat an alles was auszusetzten.Ich kann dagegen lenken,aber ich merke,das ich mich immer mehr ärgere.Im Moment stell ich meine Ohren auf Durchzug.Nur wenn wir alleine sind,ist es ok für ihn,er ist nur auf mich fixiert,das gefällt mir nicht.
Wie ist es ei euch?

Liebe Grüße Marita

[Lissi 2]

Liebe Marita,
ähnlich,sehr ähnlich is es bei uns.Peter kann sein seelisches Gleichgewicht nicht wiederfinden und das ist oft schwer zu ertragen.Stelle meine Ohren dann auch auf Durchzug oder habe irgendetwas draußen zu tun.Bringt ja nichts sich aufzuregen,hoffe aber wenn es ihm wieder etwas besser geht das sich das auch wieder legt.Er war eigentlich immer die Ausgeglichenheit in Person,schrecklich geduldig und Humorvoll,kann ja nicht alles futsch sein,oder?Für Dich ist das zwischen den Stühlen sitzen bestimmt besonders schwer und man braucht diese Nebenschauplätze auch so gar nicht.Hoffe sehr Du findest einen Weg der für Dich/Euch einigermaßen in Ordnung ist,denn immer schlucken das geht auf Dauer bei dieser Belastung auch nicht wirklich gut.
Liebe Grüße und Kopf hoch
Lissi

[Mapa]

Liebe Marita, liebe Lissi,
es wird Euch zwar nicht viel weiterhelfen, aber zumindest das Gefühl geben, dass Ihr mit dem Problem nicht alleine seid. Auch mein Mann ist sehr launisch geworden. Andererseits reagiert er auf Sachen, bei denen er sich früher aufgeregt hätte, heute genau umgekehrt. Was ich als besonders belastend empfinde ist der Wegfall eines "klärenden Streits", den man früher manchmal hatte. Aus Rücksicht und Verständnis schluckt man vieles runter, was man früher nicht unbeantwortet gelassen hätte. Dann staut sich vieles auf. Das hat zur Folge, dass ich dort, wo ich früher nichts gesagt habe, heute schon mal einen Spruch bringe. Beispiel: Ich gehe zum Bäcker, 09.00 Uhr früh und möchte Mohnbrötchen kaufen. Verkäuferin: "Mohnbrötchen haben wir heute nicht". Früher hätte ich gesagt: "Ja, dann nehme ich etwas anderes". Heute: "Vielleicht sollten Sie es lieber mit einer Metzgerei versuchen, wenn Sie als Bäcker überfordert sind"
Ein schönes Wochenende ohne Monster und ohne Schmerzen für Eure Männer
wünscht Euch herzlichst
Mapa

[Marita C.]

Liebe Lissi,liebe Mapa,
auch wenn ich ein klärendes Gespräch möchte,er hört gar nicht zu.Oder er sagt:stimmt doch gar nicht,was ich auch sage,es wird alles verdreht"
Nein immer schlucken will ich nicht,das schreiben hier hilft mir schon sehr.
Mein Mann ist Beschwerdefrei,die nächste Untersuchung ist im August.Bis jetzt kein Rezitiv.Vor ein paar Tagen hat er im Garten was verändert,ich fragte ihn,wieso machst du das jetzt?Er sagte nur: damit du es später leichter hast.
Er denkt nicht mehr so positiv wie nach seiner OP.
Ich in froh,das ich nachmittags arbeiten kann,ehrlich.
Euch auch ein schönes friedliches Wochenende.

Liebe Grüße Marita

[Mauschi]

Liebe Marita,
ich kenne das auch von meinen Mann.
Er ist unberechenbar geworden.
Er bekommt Wutanfälle und ist oft ungerecht.
OK, in der letzten Zeit ist er wieder ruhiger geworden..friedlicher.
Und es geht ihm wirklich sehr gut.
Man hat ja schon Angst manchmal was man sagt.
Und immer nur runterschlucken kann niemand.
Auch wenn unsere Männer sehr schwer krank sind können sie uns nicht auch noch kaputt machen.
Dann wird es Zeit sich zu wehren.
Ich weiß, ziemlich harte Worte und nicht jeder wird meine Meinung teilen.
Aber ich sehe es so
Sei lieb gegrüßt Manuela

[Marita C.]

Hallo Manuela,
du hast vollkommen recht.Ich denke genauso.
Auch wenn sie so krank sind und meiner im Moment Krebsfrei ist,dürfen sie uns nicht so fertig machen.Wir.....die Familie bangen mit.Ja,er ist sehr ungerecht geworden.Aber wenn es bei dir auch so ist oder war,liegt es doch an der Krankheit.Ich bin froh hier gelandet zu sein.
Ich wünsch dir ein schönes Wochenende.

Liebe Grüße Marita

[ninpa]

Ihr Lieben,
gerne würde ich mich auch mal einmischen, weil mich die Problematik „Wesensveränderung“ als Betroffene sehr beschäftigt!!! Ja, sie beschäftigt mich oft mehr, als die körperlichen Folgen der Krankheit!!
Meine Tochter kümmert sich mit ihren 21 Jahren rührend um mich, gerade, wenn ich mal wieder „leidend“ auf der Couch liege, keine Luft bekomme, und, und und…
Die Vorstellung, ihr dieses liebevolle Kümmern vielleicht einmal mit ungerechtem, zänkischen Verhalten zu danken, macht mich schon ziemlich fertig.
Man fragt sich, ob man selber merkt bzw. weiß, dass man ungerecht ist – besonders dann, wenn die entsprechende Rückmeldung ausbleibt… ist man überhaupt in der Lage, eine eventuelle Rückmeldung zu verarbeiten??? Fragen über Fragen…..
Wie ist das bei Dir, Jobst? Hast Du mal von Deiner Frau und/oder Deinem Umfeld eine derartige Rückmeldung bekommen?
Gitta hat kürzlich geschrieben, dass es auch bei ihr Phasen gibt, in denen es schwer ist, mit ihr zu reden… aber mal nicht reden zu können, ist vielleicht noch etwas anderes, als aus der Sicht der Angehörigen phasenweise ein völlig anderer, negativer Mensch zu sein.
Würde mich interessieren, wie und ob andere Betroffene diese Veränderungen auch so erlebt haben wie es hier die Angehörigen empfinden.

Schönes Wochenende
Beate

[Lissi 2]

Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich nun lange über die Postings hier nachgedacht habe,möchte ich auch nochmal meinen Senf dazu geben.
Liebe Beate,Du schreibst"aus der Sicht der Angehörigen phasenweise ein völlig anderer,negativer Mensch zu sein"nein so habe ich meinen Mann noch nie gesehen,weiß ich doch das es nur die nackte Angst ist die da heraus bricht,Angst vor dem was kommt,wie es kommt und wann.Ich nehme ihn dann oft in den Arm und streichle ihm über seinen nun kahlen Kopf,schlucke meine Tränen und auch meine Wut herunter.Manchmal wenn ich dazu in solchen Augenblick auch nicht die Kraft habe,verziehe ich mich kurz,habe irgendwas zu erledigen oder stelle meine Ohren auf Durchzug.Das sind dann die Rückmeldungen,die Peter auch wahrnimmt und versteht,oft sprechen wir kurz noch drüber,nein schlucken kann man nicht immer oder es gibt ein kurzes Händedrücken oder sonst was für ein Zeichen und dann ist das Thema erledigt.Ich weiß wie sehr er sein Leben und mich liebt und er weiß das ich seine Wut und seine Trauer verstehe,sie nur nicht immer aushalten kann.Peter weiß aber auch das er alles bei mir abladen darf,kann und soll und er versteht das ich mit meinen Gefühlen in manchen Momenten lieber um die Ecke gehe,den der Betroffene ist und bleibt leider nun mal er,da muss ich nicht auch noch das ganze mit meinem Unbehagen verschlimmern.Ich versuche nur das Paket das er tragen muss etwas leichter zumachen,in der Hoffnung das es mir so oft wie möglich auch gelingt.
Und wenn er hier mal selber schreiben würde,fände ich das ausgesprochen positiv,würde es mir doch zeigen das er einen weiteren Schritt gemacht hätte dem Schalentier(wie Wolf immer so schön schreibt)den Kampf anzusagen.Bislang aber begnügt Peter sich ab und zu mit dem Lesen hier und das ist auch schon ein weiterer Schritt über den ich mich freue.
Und glaubt mir,ich vergesse in keiner Sekunde das ich nur Angehörige bin.


Liebe Beate,einen dickenan Deine wunderbare Tochter und ans liebe Federvieh(wir hatten 27 Jahre einen Grauen)

Wünsche Euch allen einen schönen,hoffentlich beschwerdefreien Sonntag
LG Lissi

[inter]

Zitat von gwenda

..... Wir wissen ja alle, dass Ärzte und Pflegepersonal unterbesetzt und überfordert sind.
Aber rechtfertigt das die Vorgehensweise, mit der Tumorpatienten behandelt werden?.....

Sigrid

[FONT="Comic Sans MS"]
Hallo nochmal,

indem ich hier immer mal wieder in Eurem Forum herumschnuppere, steigt auch in mir eine gewisse Wut hoch.

Ich behaupte einmal: NEIN, man sollte sich NIEMALS mit einer schlechten Behandlung oder Vorgehensweise von Ärzten und Schwestern abfinden.

Ich erkenne nicht überall und zwangsläufig Überlastungen. Oft schwirrt z.B. ein ganzer Schwarm von Pflegepersonal herum mitsamt Azubis. Die können stundenlange Kaffeeklatschs (allein oder sogar mit den Ärzten) abhalten in versteckten Zimmern, wo dransteht "Eintritt und Klopfen für Patienten nicht erlaubt", also haben die doch noch immer genügend (freie) Zeit, oder?


Ganz liebe Grüße allen Betroffenen und Nichtbetroffenen
von Eurer
INTER :-)

[Bianca-Alexandra]

Liebe Lissi,

Deine Schilderung finde ich fantastisch. Auch wenn ich Tochter bin und deshalb eine andere Sichtweise habe als ein Ehepartner, bin ich doch derjenige der zumindest im Hinblick auf Gespräche doch sehr viel eingebunden wird.

Meine Mutter ist in letzter Zeit wirklich SEHR gereizt. Schwer, sie abzubremsen. oft versuche ich es zu ignorieren. Aber ich habe für mich das Gefühl dass wenn ich immer herunter schlucke irgendwann meine Gefühle leiden könnten. Natürlich weiß ich woher es kommt. Es ist die NACKTE Angst die eben auch leider zum Angstbeißer werden lässt.

Liebe Ninpa,

ist der Bogen manchmal trotz Verständnis und Toleranz überspannt, weil sie laut, ungerecht oder verletzend wird, dann sage ich ihr das. Wie ich sehe habt ihr beide ein offenes Verhältnis zueinander, ihr seid doch beide registriert? Allein schon Deine Zeilen zu lesen wird sie wissen lassen dass es für Dich wichtig ist einen leichten Hinweis zu erhalten. Meine Mom zum BEispiel - wir haben darüber gesprochen - merkt wenn sie ungerecht wird. Aber sie kann dann nicht bremsen. Und es dauert auch eine WEile bis sie es selbst so sieht ;-) Meist aber ganz von selbst. In Sekundenschnelle wird sie knallrot, Adern von denen man denkt die MÜSSEN platzen, die Stimme lauter ... und dann geht die Bombe hoch. Viel Saures, viel ungehaltenes. Aufgestautes. Wird sie zu laut sage ich ihr ruhig, aber bestimmt dass es nicht nötig ist lauter zu werden. Dass ich ihr auch leise genauso zuhöre. Ich keife nicht. Aber ich sage schon wenn es viel ist.

Dann, am gleichen Tag ein paar Stunden später oder am nächsten Tag spricht einer von uns beiden das Thema nochmal ruhig an. Ganz ruhig. Meist lächelt sie irgendwann und sagt ich misch Dir mal ein paar Medis unter dann weißt Du warum. Und ich sage ich weiß. Aber es ist liebevoll vom Tisch. Und gut so. Manchmal fühlt sie sich ungerecht behandelt. Aber zumindest stellen wir klar. Und das ist wichtig für mcih. Für meine MOm auch.

Mein Vater hat damals gesagt eigentlich bräuchten die Angehörigen eine Therapie, nciht die Betroffenen. Heute seh ich das auch ein bißchen so. Eine Therapie um besser richtig reagieren zu können.

Aber ihr seid doch so offen zueinander. Das wird funktionieren. Ganz sicher. Und vielleicht wirst Du ja auch gar nicht launisch Kann doch auch sein?

Liebe Inter

wieso höre ich eigentlich keine netten Zeilen von Dir? Ich habe Dir ja bei Mapa schon geantwortet. Ist denn wirklich alles um Dich herum so schlecht? Ich kann Deine Erfahrung mit KH weder stationär noch ambulant teilen. Kann es nicht auch sein dass es manchmal für das Personal schwierig ist, etwas richtig zu machen? In Deinen Augen, meine ich.