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  #1  
Alt 27.09.2017, 15:19
Leno1983 Leno1983 ist offline
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Standard Mutter 68 Statium III - gerade Notoperation am Laufen

Hallo zusammen,

ich (Ihr Sohn und M 34) bin gerade völlig am Boden und am verzweifeln.

Meine Mutter (68) hatte vor zwei Wochen die Diagnos GMHK in Statium III bekommen, betroffen war auch ein Teil des Darmes.

Sie hatte letzte vorletzte Woche eine schwere OP gehabt und man hat Ihr
alles entfernt (Gebärmutter etc.).

Sie hat sich die letzte Woche hochgekämpft, ab Montag ging Ihr Zustand nach unten. Gestern Abend fand ich Sie zusammengesackt auf dem einem Stuhl sitzend im Krankenhaus.

Sie hatte schwere Schmerzen und bekommt gerade in diesem Moment eine Not OP, sie hatte erneut Wasser im Bauch und eine Entzündung.

Hat jemand damit Erfahrung? Wie kann das sein, Sie fühlte sich soviel beser und jetzt das......

Eigentlich sollte Sie auf die Chemo vorbereitet werden.....

Ich bin psychisch am Boden.
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  #2  
Alt 21.11.2017, 16:24
Leno1983 Leno1983 ist offline
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Standard AW: Mutter 68 Statium III - gerade Notoperation am Laufen

Hallo liebe Community,

auch wenn die Resonanz auf meinen ersten Beitrag nicht gerade viele Anworten hervorrufte, ich versuche es mal erneut.

Was ist zwischenzeitlich passiert mit meiner Mutter:

- nach der ersten Großen OP hat Sie einen Rückfall erlitten und Kot ist aus dem Stoma in den Bauchraum gekommen bzw. der abgeschnittene Darm ging auf, somit Notoperatvion wegen Infektion und dadurch Intesivstation.

- danach wurde Sie in meiner Meinung nach guten Zustand nach Hause gelassen, auch wenn Sie eine schwere Zeit hatte und doch angeschlagen war, durch die zwei OPs.

- sie war dann drei Wochen Zuhause und Sie sollte auf die Chemotheraphie vorbereitet werden, stabilisiert. Meine Tante kümmerte sich liebvoll um Sie und auch mein Vater sowie das Paliativteam.

- letzte Woche Montag wurde Sie erneut ins Krankenhaus aufrgrund starker Bauchschmerzen eingeliefert. Ihr Zustand seitdem hat sich massiv verschlechtert, ich kann es kaum glauben

- zwischenzeitlich habe ich Ihr von einem spezialisten Sativex beschafft, welches ihren Appetit anregen sollte.

Was soll ich sagen, die Ärzte sagen "müssen schauen ob Sie noch die Kurve kriegt" eine Chemotheraphie kommt gerade gar nicht mehr in Frage.

Leider kommt noch dazu das der Krebs gestreut hat, nach so kurzer Zeit?! Ich kann es nicht fassen.......

Die Ärzte waren am Anfang so opptimistisch und redeten von 5 Jahren etc....... jetzt Reden wir von Tagen/Wochen/Monaten?

Wenn ich meine Mutter so sehe, glaube ich kaum das Sie es bis Weihnachten schafft.......im Dezember hat Sie auch noch Gebr. Sie wird doch grade erst 68.......

Wenn Sie nix mehr isst, dann wird Sie wohl am Hungertot sterben.......

Was kann ich noch tun? Zum Essen zwingen kann ich Sie ja nicht, erbrechen tut Sie ehh alles.

Hat jemand ähnliches erlebt, was kann man noch tun?


@MortalKombat:
danke für die Antwort, das tut mir leid mit deiner Mutter, ich hoffe Ihr weg war nicht zu schwer........
Ich hoffe zu raffst dich auch wieder auf....

Geändert von Leno1983 (21.11.2017 um 16:27 Uhr)
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  #3  
Alt 22.11.2017, 10:57
Leno1983 Leno1983 ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: Mutter 68 Statium III - gerade Notoperation am Laufen

Ohne jetzt hier jemanden im Forum angreifen zu wollen, ich habe 1460 Hits auf meinen Forumseintrag und bisher eine Antwort von der lieben MortalKombat.

Schade, war meine Erwartungshaltung eine andere über das Forum hier.

Vorallem vor dem Hintergrund das ein Angehöriger hier nach einem Austausch sucht, ich erwarte ja keine Rettung, aber zumindest hätte ein Austausch mit anderen Betroffene geholfen schade.
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  #4  
Alt 22.11.2017, 13:18
SchwiTo1979 SchwiTo1979 ist offline
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Standard AW: Mutter 68 Statium III - gerade Notoperation am Laufen

Hallo Leno,

Erstmal zu deinem letzten Kommentar. Ich spreche jetzt mal aus meiner Erfahrung. Oft ist es so, dass ich beiträge mal schnell lese aber nicht gleich antworte. Ich nehme sie wahr, aber es fehlt dann erstmal die Zeit bzw. Ist es auch oft schwer, gerade wenn man in einer ähnlichen Situation steckt und grad einer von den miesen Tagen ist, zu antworten.

Bitte hab dafür Verständnis.

Zur Erkrankung deiner Mutter hab ich jetzt keine Erfahrung. Mein Schwiegervater hat Lungenkrebs.
Und ich habe jetzt gesehen wir teuflisch diese Krankheit ist.
Zu deiner Frage ob sich so schnell Metastasen bilden, würde ich jetzt behaupten ja.
Bei meinem Schwiegervater kam die Diagnose Juli/August, da waren schon Metas vorhanden. Aber bis auf Rückenschmerzen ging es ihm gut. Und nun.... er ist seit Freitag im Hospiz. Dauerhaft mit Windel ans Bett gefesselt... so schnell kann dieser Teufel sein.
Natürlich ist jede Erkrankung bei jedem im Verlauf unterschiedlich.

Das Thema des nicht essens und wenn dann wieder Erbrechens hatten wir auch. Wir haben aufgehört mit ihm darüber zu diskutieren. Er ist nun nur noch Haut und Knochen.
Aber ihn hat es sehr gestört wenn wir es immer wieder ansprachen. Er konnte einfach nicht essen.
Das haben wir dann akzeptiert.

Auf jeden Fall kann ich dir nur sagen, dass du hier gut aufgehoben bist. Mein Beitrag hat inzwischen viele Seiten. Ich habe sehr viele Antworten bekommen und viel Zuspruch.

Ich lasse dir einfach mal ein Kraftpaket da

Lg

Geändert von SchwiTo1979 (22.11.2017 um 13:21 Uhr)
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  #5  
Alt 22.11.2017, 13:56
Leno1983 Leno1983 ist offline
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Standard AW: Mutter 68 Statium III - gerade Notoperation am Laufen

Hallo SchwiTo1979,

lieben Dank für die Antwort, es ist einfach gut mit jemandem zu schreiben, auch wenn die Angelegenheit nicht heiter ist.

Ja das Thema des Essens ist so eine Sache, ich hatte gehofft bzw. vielleicht auch zuviel Hoffnung in das Produkt Sativex (auf Canabisbasis) gesetzt. Irgendwie dachte ich "ahh besorgst Du das mal und Sie wird schon wieder Essen" leider ist dem nicht so.

Heute hat Sie eine Magenspiegelung und die wollen schauen ob Sie wegen dem zuvielen erbrechen eine Entzündung in der Speiseröhre hat und dadurch das brechen kommt.

Also ich bin schon auf echt einiges eingestellt, meine Vater kanns noch nicht ganz fassen, mir ist klar das die Chancen zur Zeit gering sind,wir würden auch den ganzen Chemiesalat absätzen und nur weiter mit Sativex theraphien, da Sie eh eine Chemo nicht schafft.... ich weiß nicht.....

Meine Eltern hatten soviel in das Wundermittel gesetzt, ich komme mir vor als hätte ich als SOHN versagt........

Ich komme aus der Computerbranche, da kannst Du eine Maschine instandsetzen, aber einen Menschen?! So hilflos zuzuschauen wie Sie eingeht....... hart........
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  #6  
Alt 22.11.2017, 14:26
rocketpocket rocketpocket ist offline
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Beiträge: 47
Standard AW: Mutter 68 Statium III - gerade Notoperation am Laufen

Lieber Leno,

ich kann verstehen, dass Du zunächst etwas enttäuscht warst, da sich niemand zu Wort gemeldet hat. Aber bei mir ist es auch so, wie SchwieTo es beschrieben hat. Man liest und weiß aber nichts zu sagen und man hofft, dass jemand sich zu Wort meldet, der sich vielleicht etwas besser auskennt mit der Erkrankung. Meine Mutter hatte auch Lungenkrebs, daher kann ich Dir nicht wirklich viel schreiben.

Es hört sich an, als wenn die Erkrankung doch schon sehr fortgeschritten ist. Meine Mutter mochte auch irgendwann nicht mehr essen. Wir hatten es noch eine Weile mit Fresubin (hochkalorische Drinks) probiert aber davon hat meine Mutter noch zusätzliche Magenbeschwerden bekommen. Ein Satz ist mir in Erinnerung geblieben: "Der Kranke stirbt nicht weil er nichts isst, sondern er isst nichts, weil er stirbt." Dies muss nicht gleich auf Deine Mutter zutreffen, verstehe mich nicht falsch, aber als Angehöriger sollte man einfach auch den Wunsch des Kranken respektieren. Wer nichts mehr essen kann / möchte, der sollte nicht dazu gezwungen werden. Das ist jedenfalls meine Erkenntnis, da ich meine Mutter auch sehr gedrängt habe. Natürlich aus Angst, aber es nützt nichts und man muss die Situation versuchen auszuhalten.

Es ist sehr schlimm, wenn einem bewusst wird, wie man doch an dem Menschen hängt, der so krank ist und man nur hilflos daneben steht. Aber das ist genau das, was du jetzt machen kannst. Sei da und unterstütze Deine Mutter (und auch Deinen Vater). Das ist mehr und wichtiger, als man denkt.

Ich umarme dich mal aus der Ferne.
rocketpocket
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