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  #16  
Alt 01.01.2006, 21:06
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Marinchen Marinchen ist offline
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Standard AW: Papa !Du fehlst mir so!

Im Jahr 2000 haben wir uns ein Doppelhaus gebaut .Eine Helfte bezogen meine Eltern mit zwei Brüder von mir,die andere wir .Mein Mann,Ich und unsere zwei Söhne.
Wir waren sehr Glücklich .
Eines Tages bekamm ich ein Anruf von der Firma wo mein Vater arbeitet. Ihr Vater hatte ein schlimmen Unffal ,wurde jetzt mit dem Retungswagen weggebraucht.
Ich machte mich auf den weg.Es hieß damals "Schädelbruch , Schädelfrackturen und Gehirnblutungen"."Es ist eine kritische Nacht für Ihren Vater.Er hat es damals geschaft.Er mußte natürlich in kauf nehmen,regelmäßig Medikamenten zu nehmen . es war auch nicht schlimm .
er verbrach sehr viel Zeit in eine Neurologische Klinik .Ergentwan wurde er für gesund erklert ,und hat wieder die Arbeit aufgenohmen. Kurze Zeit später bekamm ich wieder ein Anruf ,aber jetzt
aus einem Krankenhaus."Ich soll mein Vater bitte abhohlen,er hat zwar wieder ein kleinen Unfall gehabt ,aber es geht Ihm woh gut"
Am nähchsten Tag lag im Briefkasten eine Kündegung von dem Arbeitgeber.Der war damals empört.Wir haben ihm zugeredet das, das auch gute Seiten hat.Er hat viel mehr Zeit sich um Dienge zu kümmern die auf der Strecke geblieben sind.
Er hat sich dann schnell an diese Situation
gewöht. Jeden Morgen hat er bei einem Taffeldienst mitgeholfen .Zuerst haben sie die Ware von den Geschäften gesammelt,
und später an die bedürftigen verteilt.
Nachmittags hat er sich um meine Kindern gekümmert,weil ich Berufstätig bin.
Er hat die Kinder überall hin gefahren und hat mit denen viel unternohmen.

Das Schöne ist leider nicht vor lange Dauer.....
Im letzten Jahr musste mein Papa zwei Schwager beerdigen,die am Krebs starben.
Das hat Ihm damals sehr mitgenohmen.
Der letzte Schwager wurde erst 45.
Er konnte sich kaum von dem Schock erhollen,als die Ärzte bei Ihm in Urin Blut gesehen haben .
Das war im August 2005
Nach einem Ultroschal hieß es,ein große Tumor auf der linke Niere.
Dann follgten CT die haben gezeigt das die Metastasen schon in der Lunge sind .
Das habe ich meinem Vater auch nicht gesagt.Ich habe geglaubt das die Ärzte sich irren.Dann kamm die OP ,die Niere wurde entfernt samt der Milz, und L.k.
Die Egäbnisse kammen erst in eine Woche.
Der Dok. hat uns mitgeteilt,im Flur, das es Ein bössartiger Tumor ist ,und die Metastasen in der Lünge und Knochen sind.
Ich war schon vorbereitet aber mein Vater nicht. Er hat angefangen zu weinen,wie ein kleines Kind, so habe ich mein Vater noch nie gesehen.Ich sagte damals zu Ihm
"du musst kämpfen,Papa . Es ist nicht alles
verloren. Die Einstelung spielt auch eine Große Rolle.Du wirst nicht sterben ,wir brauchen dich doch."Ich habe mich damals
wie zwei Hälften gefüllt,eine weinte ,tobte schrie. Und die andere blieb ruhch,und versuchte immer wieder mein Vater aufmuntern .Das ist mir aber gut gelungen.
Nicht nur mir ,meiner Mutter ,meinen Brüdern,und Geschwiestern von meinem Papa.Wo ich am Ende mit meiner Latein war,sprangen dan die Tanten ein.
Wir haben alles versucht .
Papa hat so ein Kampf abgelegt.
Die Schmärzen haben es auch nicht einfacher gemacht.Ende Septemer musste Papa zu Bestrahlung.Er konnte zu dieser Zeit kaum gehen, er war einverstanden auf einer Strahlenstation zu bleiben .
Er hat 8von 10 Bestrahlungen über sich ergehen lassen. Meine mama ist bei Ihm die ganze Zeit geblieben,ohne 1Sekunde
an sich zu denken.Tag und Nachts
An dem Tag alser dan entlassen wurde ,kamm ein Paster zu Ihm ins Zimmer und fragte ob wir wohl alles besprochen haben was die Beerdigung angeht.Mein Vater schaute Ihm an,und sagte nur :Wer ist den gestorben? Ich habe
es eigenlich nicht vor.
Dann wurde er nach Hause gebracht.
Ihm ging es so schlecht,aber er versuchte
jetzt uns aufzubauen.
Wir blieben den ganzen Tag bei Ihm im Zimmer.Dann schieckte er uns außer meine Mutter raus . Als wir dann draussen waren ,habe ich gehört wie meine Mama schreit,ich lief soffort rein........ Er lag da....,ohne zu atmen.Wir wussten das er bald sterben wird ,aber doch nicht heute!!!!
Meine Reaktion war ich lief schreiend zu Ihm, und habe angefangen Ihm zu schüteln, Ich weiß noch ,das Ich zu Ihm sagte ,das er nicht gehen darf.
Es ist soschwer zu glauben ,aber er Riess soffort die Augen auf ,und kuckte sich nur um. Er fragte dan was passiert ist ,und warum wir den weinen.
In den Moment kamm schon der Retungswagen,er wurde dan wieder mitgenohmen ins Krankenhaus.
Der Dr. erlaubte uns bei Ihm zu bleiben.
Das war die schlimste Nacht in meinem
Leben.Ich, meine Mama und mein kleiner Bruder blieben bei Papa.Der hat sich so gequält :Er hate unheimliche Schmerzen ,aber vor allem er kriegte keine Luft und war am erstiecken.Es war schrecklich.Ergenwan am nächsten Tag kammen Papas Schwestern und lössen uns ab.
Wir fuhren nach Hause und haben versucht
ein bischen zu schlaffen,Papa hat die ganze Zeit nach uns gefragt.
Nach zwei Stunden" schlaff" fuhren mama und ich wieder hin .
Die Tanten ezählten uns, das die Kanülle von Mofium fast eine Stunde raus war,und er hat sehr gelieten.Sie sagten es zwar den Krankenschwestern bestimmt 3mal bis einer kamm und legte es wieder an.
Es war grauenvoll,aber jetzt ist er aber
eingeschlafen.Wir blieben noch alle zusammen eine halbe Stunde weinend sitzen.Dann verabschieden sie sich und gingen. Wir nahmen die Stühle und haben uns von beiden Seiten niedergelassen. Mama nahm eine Hand ,ich die andere.
In dem Moment wurde er wach.Er schaute uns das letzte Mal liebevoll an,drückte uns die Hand.Dann habe ich Ihm nur gesagt:
"Papa,ich habe dich so lieb.
Ich kann mir das Leben ohne dich zwar nicht vorstellen,aber den Kampf hast du verloren darum mußt du jetzt gehen,kämpfe nicht dagegen,es gibt keine Heilung.Das wars".Meine Mutter hat sich dann auch bei Gott entschuldigt"Das wir Ihm einmal zurück geholt haben.Und er der
Almächtiger ihm bitte mitnehmen soll."
Papa hollte dann das letzte mal Luft und ist......gegangen.
So war meine Erfahrung mit dieser verdamten Krankeit.

Papa! Ich habe dir damals versprochen das
du nicht sterben wirst. Es tut mir so leid das
ich das nicht halten konnte.Es vergeht kein Tag,wo ich dich nicht beweine.Ich weiß, das wolltest du bestimmt nicht.Aber ich vermisse dich so sehr.Du hast an Gott geglaubt.An die Auferstehung. Nur das macht es leichter,Ich kann warten.
Bis dann,Papa
Marvin passt gut auf Oma auf .Er sagt :Ich muß jetzt zu Oma ,sonst weint sie.
Grüße da oben alle.
Deine Marinchen

Geändert von Marinchen (08.01.2006 um 21:10 Uhr)
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  #17  
Alt 05.01.2006, 02:01
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Ich möchte hier von meiner lieben Frau erzählen, die am 30.11.2005 um 12:05 Uhr zu Hause in meinen Armen eingeschlafen ist.

Meine Frau wurde von ihrer Frauenärztin regelmäßig zur Mammographie geschickt, da sie in der rechten Brust einige Mikroverkalkungen hatte.
Im August 2003 sind wir dann (wir haben immer alles gemeinsam gemacht, also habe ich mir auch immer für Arztbesuche frei genommen und war auch immer mit dabei, meine Frau wollte das auch so) zu einem Spezialisten in der Senologie vorstellig geworden, der sich die Microverkalkungen genauer ansehen wollte. Er sagte, wenn meine Frau sehr ängszlich wäre, solle sie sich diese Microverkalkungen entfernen lassen, aber dadurch könnte man auch schlafende Hunde wecken.
Im September 2003 stand die nächste Kontrolluntersuchung (Mammographie) an. Bei der Berichtübergabe riet der Röntgenarzt zur schnellsten Abklärung, da er auf dem Röntgenbild etwas gesehen hätte.
Am 20 September wurde meine Frau an der rechten Brust operiert. Es handelte sich um ein Mamca in einer Größe von 3 cm. Von 49 Lymphknoten waren 32 befallen, also wurde die Achselhöhle auch "ausgeräumt".
Im Oktober bekam sie FEC Chemo, 6 Sitzungen. Wir haben meiner Frau ganz schnell eine Perücke anfertigen lassen, denn die Haare filen ihr langsam aus. An einem Sonntag nahm ich einen Rasierapperat und rasierte ihr den Kopf ganz kahl.
Im Januar 2004 begann die Bestrahlung der Brust. 34 Sitzungen, jeden Tag um 08:00 Uhr in die Strahlenambulanz der Uni Düsseldorf.

Wir haben dann im Mai einen wunderbaren Urlaub in Bayern verbracht.
Im August 2004 bemerkte meine Frau leichte Schwindelgefühle. Sie wurde daraufhin von einer Neurologin untersucht und als wir zur Berichtsbesprechung kammen, wurde direkt ein Termin in der Uni Düsseldorf gemacht, im Kopf hatte man Hirnmetastasen gefunden.

Wir haben dann noch einmal 4 Tage Urlaub im Schwarzwald verbracht, meine Frau wollte unbedingt hier hin, weil sie in ihrer Jugendzeit einmal hier war und sie hatte sich so darauf gefreut.

Im September 2004 wurde ihr dann in der Neurologie der Uni der Schädel geöffnet und es sollte die Hirnmetastase entfernt werden. Nach einem Tag auf der Intensivstation wollte meine Frau schon wieder unbedingt nach Hause. Sie wurde dann am Morgen auf die normale Station verlegt und ich konnte sie nach 7 Tagen wieder mit nach Hause nehmen.

Beim Abschlussgespräch mit dem operierenden Neurologen erklärte uns dieser, es ist alles entfernt worden.

Nach 2 Tagen fuhr ich zur Uni und holte den Bericht ab. Ich habe fast einen Schlag bekommen, was ich da lesen musste. Die Metastase im Hirn hatte sich um eine Vene gewickelt, die konnte garnicht völlig entfernt werden. Das hat uns dieser Neurologe nicht erzählt. Ich habe ein Riesentheater dort veranstaltet, aber gegen diese "Hergötter in weis" hat man keine Chance.
Im November 2004 bekam sie dann 16 Ganzkopfbestrahlungen. Die Haare die wieder nachgewachsen waren, fielen jetzt wieder aus, diesmal aber für immer.

Sie bekam ein Medikament gegen den Hirndruck verordnet, das zuerst zu hoch dosiert wurde, dann zu schnell abgesetzt und dann doch wieder in einer zu hohen Dosis verordnet wurde. Sie bekam aufgrund dieser unverträglickeit dieses Medikaments Muskelschwund. Sie konnte nicht mehr alleine auf die Toilette, sie konnte sich nicht alleine setzen und kam auch nicht alleine wieder hoch. Ins Bett gings auch nicht mehr alleine, ich musste sie dann hochheben, bzw. langsam absenken. Im Dezember 2004 konnte ich sie nicht mehr aus dem Bett heben, sie verdrehte ihre Augen, hatte riesigen Durst und war völlig geschwächt. Die Ärztin meiner Frau hat ihre Praxis in unserem Wohnblock. Ich konnte anrufen wann ich wollte, sie nahm sich immer Zeit um nach meiner Frau zu sehen.
Es musste eine Einweisung ins Krankenhaus erfolgen, die Ärztin war sich nicht ganz sicher, was los war. Im Krankenhaus stellte man dann einen Zuckerschock fest, sie hatte einen Wert über 500.
Ab jetzt musste ich ihr Insulin geben und sie wurde u. a. auch wegen des Muskelschwunds vom Medizinsichen Dienst in die Pflegestufe II eingruppiert. Ich besorgte ihr eine Pflegebett und einen Rollstuhl.
Am 20 Dezember 2004 durfte ich sie wieder zu mir nach Hause holen. Wir haben dann ein schönes Weihnachtsfest verbracht, sie im Pflegebett und ich sass daneben.
Am 03. Januar 2005 erfolgte der nächste Schreck, sie hatte Schmerzen im rechten Bein und das Bein war ganz dick. Ärztin angerufen, die sieht sich das an, Krankenwagen und ab ins Krankenhaus. Diagnose: tiefe Beinvenentrombose.
Jetzt durfte ich dann noch zum Insulin, Trombosspritzen setzen. Der Bauch sah aus, trotz ich die Spritzen ganz vorsichtig setze, als wenn da jemand drüber gefahren wäre.
Nach 10 Tagen striktem Liegen durfte ich meine Frau wieder mit nach Hause nehmen. Ich brauche nicht extra zu erwähnen, dass ich von 13:00 Uhr bis abends um 21:00 Uhr an ihrem Krankenhausbett sass und sie mit allem versorgte, das Kranknehauspersonal wollte mich schon einstellen.
Am 15. 01.2005 haben wir dann unsere Silberhochzeit im und am Pflegebett zum Glück zu Hause verbracht. Es war wunderschön.

Sie war so glücklich und ich natürlich auch.

Wir hatten ein paar Monate eine schöne Zeit, sie konnte wieder ein paar Schritte alleine gehen und durch den erhöhten Toilettensitz auch alleine auf Toilette gehen. Und was besonders schön war, ich konnte sie mit dem Rollstuhl ans Auto fahren und sie dann ins Auto setzen, so konnten wir das tun, was wir als einziges Hobby hatten, wir konnten wieder spazierenfahren. Das hat ihr riesigen Spass gemacht und ich habe mich gefreut, wie ein kleines Kind, das es ihr so gut ging.

Im Juni 2005 stellte man dann bei einer Routineuntersuchung an der Leber mehrere Schatten fest, es stellte sich heraus, es waren Lebermetastasen.

Im Juli 2005 bekam sie sehr starke Schmerzen in der rechten Nierengegend und was sollte es auch sein, sie hatte einen Nierenstein, der sich in der Harnröhre verklemmt hatte. Nach 7 Tagen, in denen man meinte, der Stein würde auf natürlichem Weg herauskommen, wurde sie, nachdem ich das komplette Krankenhaus in Aufruhr versetzt hatte, in eine große Klinik verlegt, wo man ihr innerhalb von einer Stunde unter Vollnarkose diesen Stein entfernt hatte. Nach 3 Tagen durfte ich sie dann wieder mit nach Hause nehmen.
Wir haben dann einen Kurzurlaub von 6 Tagen an der Mosel in einer Ferienwohnung verbracht, das wollte sie so gerne mal wieder, an der Mosel sitzen und die Seele baumeln lassen. Wir haben dann eine barrierefreie FeWo bekommen und hatten ein paar schöne Tage.
Seit Ende Juli hatte sie mehrere Schmerzen an verschiedenen Stellen. Sie wurde mit leichten Morphintabletten eingestellt.
Ab November 2005 wurden die Schmerzen immer stärker, die Medikamente immer höher dosiert. Sie bekam eine komplette Schmerztherapie mit starken Morphiumtabletten und Tropfen.
In der Zeit habe ich alle 2 Stunden Tropfen geben müssen, auch Nachts. An schlafen war von November an nicht mehr zu denken. Bei jeder Bewegung, jedem Geräusch bin ich hellwach gewesen, ich habe ihr jeden Wunsch von den Lippen und Augen abgelesen.

Am 30.11.2005 um 07:00 Uhr habe ich die Ärztin über ihr Handy erreicht und habe sie gebeten, doch sich meine Frau anzusehen, mir gefällt das mit den Schmerzen nicht so, das war ein auf und ab, mal waren die Schmerzen fast weg dann wieder unerträglich stark.

Ich muss noch einmal auf die Ärztin zu sprechen kommen. Diese Ärztin hat sich so für meine Frau eingesetzt, sie ist immer zur Stelle gewesen, wenn wir sie gebraucht haben, ich habe Morgens früh meinen "Bericht" abgeliefert und sie hat sich dann entweder persönlich durch Besuch oder telefonisch gemeldet. Solch eine Ärztin findet man nicht noch einmal.

An diesm Tag ist sie auch wieder gekommen, wir haben die Dosierung noch einmal angepasst, sie hat Blutdruck usw. kontrolliert. Sie bat mich dann aber, wir sollten meine Frau in eine Paliativstation bringen lassen, damit die Schmerzmittel und evt. Komplikationen dort angepasst, bzw. vermieden werden können. Ich habe mir dann den Einweisungsschein in der Praxis abgeholt. Zu Hause habe ich dann meine Tochter nagerufen und sie gebeten, sie möchte doch sofort kommen, weil ihre Mutter ins Krankenhaus soll.
Meine Tochter ist dann auch schnell bei uns gewesen, wassonst nicht ihre Art ist. Ich habe dann die Feuerwehr angerufen und einen Wagen zum Transport bestellt. Dann habe ich versucht meiner Frau zu erklären, das sie jetzt in ein Krankenhaus müsse, dort würde man ihr die Schmerzen nehmen.
SIe hat gemurmelt, "ja, ja".
Als dann der Krankenransport da war, sagt mir der eine der Sanitäter, die Frau nehmen wir aber nicht mit. Ich dachte was soll das denn. Dann erklärte mir der Sanitäter, das es wohl mit meiner frau zu Ende gehen würde, sie würde schon Schnappatmung haben. Ich rief sofort bei der Ärztin an, die ließ alles stehen und liegen und kam sofort in unsere Wohnung.

Ich hielt meine Frau in meinen Armen, meine Tochter hielt ihre Hände. Sie tat ihren letzten Atemzug und war tod.

Ich legte sie vorsichtig ins Kissen zurück, ich werde diesen Anblick nie in meinem Leben vergessen.

Die Sanitäter holten ein EKG und schlossen dies an. Das Gerät zeigte die berühmte Nulllinie.



Wenn die Liebe einen Weg zum Himmel fände und Erinnerungen zu
Stufen würden, dann würde ich Hinaufsteigen und Dich zurückholen.

Die Seele trat ihre Reise an, als wir uns noch an den Händen hielten.
Der Abschiedsschmerz ist unbeschreiblich.
Uns lässt Du nun allein zurück. Unsere Liebe nimmst Du mit,
Deine tragen wir im Herzen.

Ich liebe Dich unendlich, ich hoffe, Dir geht es gut
Gerhard
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  #18  
Alt 08.01.2006, 04:26
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baghira baghira ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Du warst mein Klaus, das Liebste auf der Welt für mich, das Beste was mir je passiert ist, die letzten Monate mein "Rippchen" und auch ich möchte von Dir erzählen!
Vor etwas über 18 Jahren haben unsere Freunde uns miteinander "verkuppelt", sie hatten uns beide als Trauzeugen für ihre Hochzeit ausgesucht, sie waren wohl der Meinung, wir würden gut zusammen passen. Du warst damals grade alleine, ich war noch in einer Beziehung, die aber schon lange keine mehr war. Und tatsächlich hat es auf dieser tollen Hochzeitsfeier mit uns "Bum" gemacht, wir haben uns total ineinander verliebt. Du hast gesagt, weil ich dieses rote Kleid anhatte- ich, weil ich wußte, dass Du total liebenswert bist und weil Du so toll tanzen konntest. Wir haben dann, glaube ich eine aufregendere Hochzeitsnacht verbracht, als unsere Freunde, waren total glücklich. Danach wurde es allerdings etwas kompliziert, meine Trennung vom damaligen Freund stand an, ich hing weniger an ihm, sondern an dem Haus, was wir zusammen umgebaut hatten, er drohte, sich umzubringen, ich wusste nicht, ob ich alles richtig mache, bin zu Dir von Essen nach Leverkusen gezogen, musste jeden Tag 70km zur Arbeit und 70km zurück fahren, war Stress pur, Staus ohne Ende. Ich war aber immer glücklich, wenn ich in Deiner Süßen Dachgeschosswohnung ankam, Du hast für mich gekocht und mich einfach nur lieb gehabt, meine Katze durfte auch bei Dir einziehen und Deine Fische begutachten, war witzig. Haben uns kurzzeitig wieder getrennt, ich bin bei meiner Mutter in Essen eingezogen, weil mir alles zu anstregend war, haben uns aber immer noch getroffen, Du hast nie aufgegeben, wusste manchmal nicht, ob ich es wert bin! Irgendwann kehrte Ruhe ein, wir beschlossen, eine kleine Wohnung in Essen zu kaufen, 58qm, 2,5 Zimmer, jetzt hattest Du den Stress mit der Fahrerei, aber Du hast Dich nie beklagt, wir waren in unserer kleinen Wohnung glücklich!!! 3 Jahre später haben wir beide geheiratet, ein Jahr später wurde unser erstes Kind geboren, Yannick, er ist heute 13 und sieht aus, wie Du! Aber unsere Wohnung wurde nun zu klein, Deine Eltern boten uns ein Grundstück an, wir konnten ein Haus bauen, am Niederrhein. Wir haben fast alles selbst gemacht, Fertighaus aussen geschlossen, Du hast Heizung und Sanitär gemacht, ich Fliesen gelegt, alles andere wir beide zusammen! Eingezogen sind wir mit unserer Tochter Ronja, heute 10, auch sie sieht aus wie Du, dunkle Haare, dunkle Augen, wir hatten damals das Wohnzimmer und Küche fertig, und ein Schlafzimmer für 4!!! Mittlerweile waren wir eine Einheit, uns konnte nichts umhauen, haben alles geschafft, waren glücklich, wenn wir zusammen waren.
Im April 2001 starb mein Bruder an schwarzen Hautkrebs, es war elendig ihn sterben zu sehen, unter Morphium, er wusste nicht mehr wer er war und was um ihn herum geschah, ich fragte den Arzt mal, warum man ihm das Bein (dort im Oberschenkel war der Tumor) nicht einfach abnimmt, aber der meinte, warum, das wird schon wieder! 2 Monate später war er tot! 11 Monate später fiel meine Mutter auf dem Friedhof einfach tot um, geplatzte Aorta, keiner weiss warum! 2 Wochen später, Deine Mutter! Sie hat sich gequält, wollte nie zum Arzt, hatte wahrscheinlich auch Krebs am Magen oder Speiseröhre, ist elendig verhungert!
Na ja, wir hatten erstmal mit der Erberei zu tun, von meinem Bruder und meiner Mutter! Meine Mutter hat uns ein 2 Familienhaus hinterlassen, vollgestopft mit Sammelsurium, vom Keller bis zum Dach, wir haben 2002 damit verbracht zu räumen, am Wochenende und wann immer wir Zeit hatten, kann sich keiner vorstellen, wieviel Zeit und Energie damit draufging, konnten dann endlich das Haus von meiner Mutter verkaufen, und beschlossen für uns ein neues Haus zu bauen, mehr im Dorf, waren vorher im Aussenbezirk, mussten für jeden Kram mit dem Auto fahren, waren jetzt froh, dass unsere Kinder zum Bus laufen konnten, hätten im Juni 2003 einziehen können, brauchten auch nichts selber machen, wurde alles gemacht....
Im Mai 2003 kam dann Deine Diagnose: Speiseröhrenkrebs am Mageneingang, heute noch kommt es mir vor, wie ein Todesurteil! Ich konnte damals auch nicht weinen, hatte einfach nur grenzenlose Wut in mir, hätte alles zertrümmern können! Konnte alles zertrümmern!
Es folgten OP, Chemos und Reha , war trotzdem glücklich, wenn ich Dich wieder in den Arm nehmen durfte, jedesmal, immer eingesogen wie ein Schwamm, Dich und immer nur Dich!!! War mir trotzdem klar, dass irgendwann Schluss ist, von Anfang an, die Diagnose war klar, bin nicht blöd, auch wenn die Ärzte nichts sagen, find es sowieso blöd, wenn die im weissen Kittel mit Dackelblick umherlaufen, sollen doch was sagen! Jedenfalls haben wir unsere Zeit genossen, jede Stunde, jede Minute! Habe in diesen letzten Wochen mein kleines Notfall- Köfferchen gepackt.. jede liebevolle Umarmung, jeden leidenschaftlichen Kuss, jede zarte Berührung, jeden kleinen Scherz, jedes fröhliche Wortgeplänkel mit den Kindern, jedes Gemeckere mit den Hunden und Katzen, jede liebevoll, ironische Bemerkung über meine alljährlichen Bstelarbeiten, jedes guten Morgen, mein Schatz, liebst Du mich noch, jedes gute Nacht schlaf schön!
Am 1. Advent, 27.11.2005, bist Du an einem Darmverschluss, und geplatzter Darmwand (porös geworden durch die Chemos) um 12.08 Uhr verstorben, unsere Kinder und ich waren bei Dir, haben Dir noch mal gesagt, dass wir Dich lieben, wir wissen nicht, ob Du uns gehört hast, wir haben Deine Hände gehalten, Du hast noch einmal die Augen geöffnet, vielleicht hast Du uns erkannt?
Bin dankbar für 18 wunderbare Jahre, möchte dass Deine Liebe und Wärme immer bei uns bleiben und nicht im alltäglichen Kleinkram und Stress mit den Kindern untergehen, notfalls hab ich ja mein Köfferchen dabei, sag Dir jetzt, was ich Dir auch zu anderen Zeiten gesagt hab, weiss nicht, wie ich ohne Dich leben soll, wie ich es schaffen soll!!?
Ich liebe dIch mehr als alles andere auf der Welt

Annette
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  #19  
Alt 20.01.2006, 18:43
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo! Ich bin heute das erste Mal hier und noch keine lange Internet - Benutzerin. Also verzeiht mir kleine Fehler, von denen wir uns alle nicht frei sprechen können. Ich bin so froh, dass ich dieses Forum durch eine Freundin gefunden habe, jetzt hab ich Leute gefunden die mich verstehen können. Meine Mutter ist vor zwei Jahren an Krebs gestorben und auch mein Vater hat Krebs (Blasenkrebs/ kann operiert werden). Ich bin 25 Jahre alt und möchte im September heiraten. Vielleicht klingt es egoistisch, aber ich würde mir wünschen, meine Mutter wäre hier. Ich brauche Sie noch so sehr, gerade jetzt. Damals fing alles mit dem Verdacht auf Gallensteine an. Natürlich kamen ihre Schmerzen nicht von der Galle, sondern von einem Tumor. Ich habe zu dieser Zeit eine Abendschule besucht und viel verdrängt. Ich dachte immer, sowas würde unserer Familie nie passieren, alles wird gut, falsch gedacht. Mit 58 Jahren starb meine Mutter. Sie war ein Mensch der nur für die Familie gelebt hat, der am wenigsten an sich selbst dachte. Ich schäme mich manchmal, weil ich nicht so bin und ihr zu wenig gedankt habe. Sie hinterläßt 5 erwachsene Kinder und einen kranken Ehemann. Gegönnt hat sich diese Frau nichts, das wollte sie sich für die Rente aufheben, zu spät. Ihr Kampf hat ein halbes Jahr gedauert, länger reichten ihre Kräfte nicht. Ich mache mir oft Vorwürfe, weil ich ihr oft gesagt habe das sie kämpfen muss und nicht aufgeben darf. Aber sie konnte einfach nicht mehr. Ihr Bauch war stark aufgebläht, der Rest des Körpers war abgemagert, sie konnte weder essen, noch trinken. Wenn ich an sie denke, tut es tief in mir drin so sehr weh, dass ich schreien könnte. Wo ist sie jetzt? Ich soll hier über meine Mutter schreiben? Sie war/ist für mich die beste Mutter der Welt. Sie hatte die Gabe unsere Familie zusammen zu halten, sie war der Familienmittelpunkt.Sicher war sie keine Heilige, aber wenn ich sie umarmt habe, war die Welt in Ordnung. Das fehlt mir so sehr. Meine Mutter hat nie ihren Vater kennengelernt, er wäre sicher stolz auf sie gewesen. Geboren wurde sie in der ehemaligen DDR, ihre Familie war arm. Eine ihrer Schwestern litt unter Epilepsie und schrie viel in der Nacht. Gemeinsam teilten sie sich ein Bett. Schon als Kind musste meine Mutter arbeiten um die Familie mit zu versorgen, einfach hatte sie es nie. Dann lernte sie meinen Vater kennen, mit 15 wurde sie schwanger. Ihr Ehemann unterstützte sie nicht wirklich, sie war für ihn eine Art "Hausmädchen". Er liebt(e) sie und bereut heute, wie er sie behandelt hat, manche Dinge vergisst er einfach. Oft habe ich meine Mutter heimlich weinen gesehen, weil sie überarbeitet war und keinen Dank bekam. Wieso war ich damals so dumm? Warum habe ich ihr nicht mehr geholfen? Es tut mir so schrecklich leid. Am liebsten ist meine Mama Fahrrad gefahren, dass war ihr Stück Freiheit. Ihre Enkelkinder haben ihr große Freude bereitet, meine wird sie nicht mehr kennenlernen. Meine Kinder hätten eine tolle Oma gehabt. Viel Zeit hatte meine Mutter nie für mich, der Haushalt und die Arbeit haben sie voll und ganz eingenommen. Abends ist sie immer erschöpft auf dem Sofa vor dem TV eingeschlafen, dann habe ich sie zugedeckt. Ihre Sorgen galten meiner älteren Schwester, die ihr Leben nicht organisieren konnte/kann. Meine Mutter zog ihre beiden Kinder auch gleich mit auf, als wären es ihre eigenen und sie hat es gerne gemacht. Ich glaube die Sorge um meine Schwester hat sie mit in den Tod genommen. Auch mein ältester Bruder bereitete ihr Kopfzerbrechen. Der ewige Single ist schon fast 50ig und bekommt jetzt seine Wäsche von meinem Vater gewaschen. Das Essen wird ihm auch gekocht, früher hat das meine Mutter gemacht.Sogar als sie schon schwer krank war, stand sie in der Küche um für ihn etwas zuzubereiten, unglaublich. Er hat sich immer bedienen lassen.
Ich könnte noch Tage lang so weiter schreiben, aber an dieser Stelle höre ich auf. Wenn Jemand diesen langen Text liest, danke ich für´s zuhören, wenn nicht, hat es trotzdem gut getan.
Mela
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  #20  
Alt 20.01.2006, 19:51
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo Mela,

als ich Deine Geschichte eben gelesen habe, habe ich an meine Tochter denken müssen. Auch sie ist 25 Jahre alt und macht sich, so wie Du Vorwürfe, dass sie nicht genug für meine Frau, bzw. ihre Mutter da war oder nicht genug für sie getan hat.
Diese Vorwürfe machen wir uns alle. Ich habe aber inzwischen gelernt, dass es normal ist, sich Vorwürfe zu machen, deshalb arbeitet man auch intensiv an seiner und mit seiner Trauer.
Lass es ruhig alles zu, was Dir im Moment durch den Kopf geht und wenn Du schreien willst, schreie. Ich kann das leider nicht.
Die Geschichte meiner Frau kannst Du hier lesen

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...d.html?t=15469

oder hier wenn Du möchtest

http://www.krebs-kompass.org/Forum/s...&postcount=134

Schreib ruhig weiter hier, es sind eine Menge nette und liebe Menschen hier die Dir zuhören und auch antworten.

Liebe Grüße
Gerhard
__________________
Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. B.Brecht
Wir haben gekämpft und trotzdem verloren.

Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Geändert von GEP (20.01.2006 um 22:53 Uhr) Grund: Rechtschreibfehler
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  #21  
Alt 20.01.2006, 21:14
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Mela Mela ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Vielen Dank für Deine Worte Gerhard! Ich sitze jetzt 3 1/2 Stunden vor dem Computer und bin von all den Schicksalen erschlagen. Ich werde mir das nächste Mal Zeit nehmen und Deinen Text lesen. Ich hoffe Du hast Verständnis!
Herzliche Grüße
Melanie

"Wir können uns nicht aussuchen, wie wir sterben - oder wann. Aber wir können entscheiden, wie wir jetzt leben!"
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  #22  
Alt 21.01.2006, 00:10
Blue Blue ist offline
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Beiträge: 225
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Liebe Annette,

ich drücke Dich. Gibt Dein Köfferchen niemals her, wir alle haben unsere Habseligkeiten die wir bewahren wie ein Schatz. Du sagst es so gefühlvoll, hab mein Köfferchen gepackt und obwohl es so klein ist, ist so viel Großes drin.

Blue
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  #23  
Alt 02.02.2006, 04:34
Findus Findus ist offline
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Beiträge: 1
Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hy Dad!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich komme nicht klar damit das du dich verabschiedest hast. Du fehlst!!!!!!!!!!!
Ah fuck,ich bin so alleine und klein ohne dich!!!!!!!!!!!!!!!!

Überall höre ich dich,überall sehe ich dich.
Aber du bist nicht da!!!!!!!!!!!!!!!!!!1
Überall rieche ich dich ,überall spüre dich.
Aber du bist nicht da!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich sitze hier vor meinem Pc,den du immer gehasst hast.

Wische mir mit meinen dreckigen Händen die Tränen weg,streiche mir durchs verschwitztes Haar.Jepp Dad ich bin ein Malocher.

Mach dir keine sorgen um Ma das regel ich schon.
Ich begleich die Rechnung vom Tierarzt.

Sie ist der Meinung das du Dir auch Schnuppy geholt hast.

OHHHHHHHHHH Dad,ich kann nicht mehr.

Trotz meiner Geldsorgen mach dir keinen Kopp,denn am Ende wird alles wieder gut.

Ich versuch fast alles zu decken was Helli so braucht.

Aber du fehlst mir.
deinen Rat ,deine Kniffe ,alles nahmst du mit ins Grab.




Und ich steh vor den ungedecktesten Check" Meines Lebens".

Aber all das wusstest du.als du gegangen bist.


Und ich schwöre direiner Frau und unserer Mutter wird es an fast nichts
fehlen.So wahr mit"Mutter Erdes Hilfe"


Dein Sohn






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  #24  
Alt 02.02.2006, 19:46
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo mama!

jetzt ist es schon fast 4 wochen her dass du nichtmehr da bist.die tage danach waren schlimm, das kannst du dir ja denken. oma und deine schwester haben uns noch den ein oder anderen stein in den weg gelegt, aber auch das ahntest du schon vorher.
dann die beerdigung, all die anrufe, entscheidungen, deine wohnung, dein auto......als ich deinen kleiderschrank ausgeräumt habe hab ich all die sachen noch an dir gesehen.
heute war ich auf dem friedhof, am liebsten würde ich dir schon frühlingsblumen pflanzen, leider ist es zu kalt.
an manchen tagen gehts mir eigentlich ganz ok, heute irgendwie nicht.du fehlst und ich veremisse dich so sehr.aber ich habe so viel gutes von dir gehört, deine frauenrunde trauert sehr um dich.
leider konnte ich dir so vieles nichtmehr erzählen. jörg und ich wollten dieses jahr vielleicht heiraten, ohne dich will ich aber nicht.
habe mir übrigens endlich ein kaninchen gekauft.Jimmy,ganz schwarz und ein wahrer alleinunterhalter!!!
ich hoffe so sehr dass du mich siehst und an meinem leben noch ein wenig aus der ferne anteil nehmen kannst. ich kann es mir garnicht vorstellen wie es denn ein leben lang ohne dich sein soll, all die muttertage, geburtstage, weihnachten und alle anderen tage .
ich hoffe nur so sehr dass deine schmerzen am letzten tag und in der letzten nacht erträglich waren.als ich dir abends gute nacht gesagt habe hatte ich wohl keinen durchblick.morgens hatte ich wirklich das gefühl dass du noch auf mich gewartet hast bevor du eingeschlafen bist.leider bekomme ich dieses bild nicht aus meinem kopf, es hat mir so wehgetan dich so zu sehen.und ich hätte dir noch so viel sagen wollen.
auf diesem wege möchte ich dir sagen dass du das beste warst was mir hätte passieren können, die beste mama die ich mir vorstellen kann!und du hast so lang gekämpft!!!!du warst eine so tapfere mam, ich hätte dich noch so gerne zur oma gemacht, das hätte dir sicher sehr gefallen!

so trage ich in meinem herzen all die schönen bilder und erinnerungen und werde dich nie vergessen!
in Liebe, deine Tochter
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  #25  
Alt 06.02.2006, 19:15
Petra40 Petra40 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo,

ich heiße Petra und bin 40 Jahre alt.

Ich mußte meinen Mann mit 39 am 01.04.2005 gehen lassen. Er hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Lebermetas.

Anfangs sah es recht gut aus und wir hatten Hoffnung ohne Ende und haben dann auch noch geheiratet. Nur leider läßt diese Krankheit nicht mit sich verhandeln.

Pit hatte eine Lebenserwartung von 8 Wochen, wir haben ein wundervolles Jahr daraus gemacht. Wir sind sogar noch 6 Wochen vor seinem Tod beim Skifahren gewesen.

Anfangs dachte ich, ich schaffe das nicht ohne ihn, ich kann nicht atmen, nicht essen, nicht schlafen. Aber wem sage ich das, Ihr kennt das wohl alle sehr gut.
Die Trauer hat sich verändert aber sie ist immer und überall noch vorhanden. Ich weine nicht mehr so viel, aber ich weine dennoch um Pit. Er fehlt mir immer noch sehr. Ich kann es irgenwie immer noch nicht begreifen das er nicht mehr bei mir ist, zur Tür rein kommt und ruft.... Hallo Schatzi bin da.

Er hat nie gejammert und war immer so stark. Wenn ich mal wieder den Tränen nahe war, hat er mich in den Arm genommen und mich getröstet. Die letzten Stunden seines Leben hat er mir noch so viel Liebe gegeben, die ich in dieser Form wohl nie mehr erleben werden.

Ich wünsche Euch alle viel Kraft auf Eurem weiteren weg und noch einen Spruch der mir sehr gut gefällt, da Pit und ich nur 5 gemeinsame Jahre hatten.

Lieber die ganz große Liebe nur halb oder für kurze Zeit haben, als ein Leben lang eine halbe Liebe ganz

Petra
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  #26  
Alt 17.02.2006, 21:20
Sonne79 Sonne79 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo mama!

heute ist einerder tage die wirklich schlimm sind.war vorher kurz auf dem friedhof und habe dir etwas vorbeigebracht was dir mit sicherheit gefällt.ich hoffe dass du es sehen kannst.
es sind erst 6 wochen vorbei seit ich das letzte mal mit dir gesprochen habe,mir kommt es vor als ob es jahre wären.ich kann mich nichtmehr so richtig an deine stimme erinnern, habe leider keine aufnahme von dir.
ich realisiere immer mehr dass du nie mehr zurückkommen kannst, es tut so weh, ich kann es nicht fassen,du fehlst mir so fürchterlich.
wenn ich gefragt werde wie es mir geht weiss ich nicht so recht was ich sagen soll.an den meisten tagen ists ok, ich lebe und organisiere so vor mich hin.an einem tag wie diesem hoffe ich dass niemand fragt, so mancher will auch jetzt schon keine ehrliche antwort mehr.

beim aufräumen bin ich immer wieder auf fotos gestossen,aus alten und furchtbar alten zeiten.leider kann mir ausser dir niemand etwas dazu erzählen.leider haben wir uns nie die zeit für solche dinge genommen. wenn ich nochmals abschied nehmen könnte von dir und du von mir, wir würden vieles anders machen, leider geht das nicht. wenn ich wenigstens wüsste dass es dir gut geht, dass du mich siehst. wenn du wenigstens einmal im jahr vorbeischauen oder kurz anrufen könntest.aber leider geht auch das nicht.

morgen werden wir wieder mal in deiner wohnung weitermachen, es quält mich jedesmal aufs neue, aber es muss einfach sein.
heute bin ich voller warums und wenns, leider bekomme ich auf nichts eine antwort.

liebe mama,bis irgendwann,ich liebe und vermisse dich!

deine tochter
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  #27  
Alt 17.02.2006, 22:04
Bine68 Bine68 ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Mein über alles geliebter Papa.

Du fehlst mir so sehr. Du hast den Kampf nach guten 2 Jahren leider verloren.Du warst so stark, noch voller Hoffnung, hast immer gehofft, das die Schmerzen in den Füßen endlich nachlassen , Du Dich noch bewegen kannst und endlich anfangen kannst zu fliesen. Doch so weit sollte es nicht mehr kommen. Als Du selber gemerkt hast, das es keine Hoffnung, keine Heilung mehr gibt und Du es vor Schmerzen nicht mehr ausgehalten hast, hast Du zu Gott gebetet das er Dich erhört und erlöst. Gott hat Dir diesen Wunsch erfüllt und hat Dich zu sich genommen. Du hast jetzt endlich keine Schmerzen mehr.
Du konntest nicht mehr laufen, das Bett nicht mehr verlassen. Du mein Papa der nicht stillsitzen geschweige denn liegen konnte, du mußtest Dir immer Arbeit suchen, warst handwerklich so begabt. Konntest gehen, kilometerweit, wo ich schon geschwächelt habe und auf einmal von Tag zu Tag konntest Du weniger und zum Schluß gar nichts mehr. Es war so furchtbar Dich so leiden zu sehen. Du hast so oft geweint. Dein Kopf sagte ja, Dein Körper leider nein. Das muß die Hölle für Dich gewesen sein.
Auch wenn wir wußten das die Krankheit sehr weit fortgeschritten ist, glaubten wir an ein Wunder. Doch leider vergebens. Dienstag haben wir Dich zu Grabe getragen. Heut war ich mit Mama in der Stadt. Wir trafen Bekannte und Mama weinte sehr. Haben sämtliches erledigt, was so anfällt nach so einem schweren Schicksalsschlag.
Tim fragt immer wieder nach Dir, vermißt seinen lieben Opa sehr. Oft kommen mir die Tränen wenn er nach Dir fragt. Es tut alles so weh. Der Verlust ist so schmerzhaft. Manchmal weiß ich nicht wie das Leben ohne Dich weitergehen soll.

Du fehlst mir so sehr. Ich hab Dich unendlich lieb.
Deine Tochter
Bine
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  #28  
Alt 18.02.2006, 19:22
susanne_jo susanne_jo ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

.bin hier schon so einige zeit beim stöbern....habe deinen bericht eben gelesen und mußte weinen...weil du mir so sehr aus der seele sprichst..bin gerade ín so einer situation das liebste was ich auf dieser welt habe beim sterben zu begleiten....vielleicht kann ich mir auch irgendwann den schmerz von der seele schreiben...
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  #29  
Alt 18.02.2006, 20:13
Anemone Anemone ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo Susanne,
was Du momentan mitmachst, habe ich gerade hinter mir. Ich habe meinen lieben Mann begleitet auf seinem Weg ins "Regenbogenland". Er hat vor sechs Wochen seinen Kampf für das Leben und gegen den Bauchspeicheldrüsenkrebs verloren. Ich kann mir gut vorstellen wie es Dir geht, man denkt, dass man niemals die Kraft hat, das alles zu ertragen. Aber irgendwie wächst man über sich hinaus und schafft es doch. Ich denke, es ist der letzte Beweis einer großen Liebe, wenn man seinen Partner, oder einen anderen lieben Angehörigen bis zum Schluss begleiten kann.
Auch Du wirst das schaffen, liebe Susanne. Wenn es dann vorbei ist, wirst Du wahrscheinlich ein wenig Erleichterung spüren, auch wenn dann der große Schmerz über Dich kommt. Schreib Dir Deine Trauer von der Seele, es wird Dir helfen. Es wäre schön, weiter von Dir zu hören.
Ich verabschiede mich für die nächsten zwei Wochen, ich fahre ins Allgäu zur Kur, weil ich nach dem letzten schlimmen Jahr ziemlich erschöpft bin und jetzt ein bißchen zur Ruhe kommen will.
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  #30  
Alt 23.02.2006, 04:42
Benutzerbild von baghira
baghira baghira ist offline
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Standard AW: Du fehlst mir, und ich möchte von Dir erzählen

Hallo Blue, Petra, all die anderen und Misa, weiss, dass du da bist,
und Dir meinem Schatz Klaus,
melde mich mal wieder, weiss eigentlich gar nicht, wass ich Dir erzählen soll,wir 3 wurschteln uns so durch. Yannick sitzt den ganzen Tag vor einer rechteckigen Kiste, die PC heisst; Ronja lebt für ihren Squash und in ihrer kleinen verträumten Welt und ich vegetiere und organisiere so vor mich hin! Habe jetzt 2 Putzstellen, eine mit Familienanschluss und eine bei einer Lehrerin, ist total pingelig, weiss noch nicht, was ich mit der mache- kannst Du mir einen Rat geben, aber eigentlich weiss ich, was Du mir sagen würdest, schmeiss die Sch.. hin!!! Sind es nicht wert, dass ich für sie was mache! Die anderen sind total o.k.! Du fehlst mir, immer, haben letzten Samstag Ronjas Kindergeburtstag "gefeiert", im Schwimmbad, Silvia ist mitgefahren, weil ich nicht alle in unser Auto kriegte, haben es alle irgendwie überstanden, es ist alles immer Mist, jeder anstehender Geburtstag! Der nächste ist Deiner, 10. März, habe jetzt schon Bammel davor, Ihr Lieben und Du denkt an mich, schickt mir 'ne mail oder ein paar Sterne, damit ich nicht so alleine bin, war an meinem Geburtstag 25.Januar total alleine, jedenfalls nachts um 24 Uhr, Du hast mich immer in den Arm genommen! Du fehlst mir so, Deine Liebe fehlt mir so! Ich liebe Dich, manchmal meine ich, das Loch, in das ich falle, wird immer größer, habe Angst, Deine Stimme zu vergessen, habe jetzt für uns 3 Frankreich gebucht, der Ort am Atlantik, den wir über Alles geliebt haben, nimmst du mich in den Wellen in den Arm? Freue mich darauf und habe doch auch Angst davor, habe das Gefühl, dass ich Dich dort Wiederfinde,dieses Stückchen Erde haben wir beide geliebt, so wie wir uns geliebt haben; wild, verzweifelt und zärtlich, so wie den Atlantik!
Könnte Dir jetzt noch so viel erzählen, muß aber morgen schon wieder früh raus, ich weiß, ich bin Deine kleine Nachteule, es ist keiner mehr da, der mit mir kuschelt, ich liebe Dich, Du bist meine Sonne, der Gesang der Vögel, der fallende Regen, das Gesicht meines Lebens und eigentlich, die ganze Welt für mich und ich liebe und ich liebe und ich liebe Dich, Dich, Dich, !!!!!
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