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  #1  
Alt 19.10.2015, 11:25
texasblues75 texasblues75 ist offline
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Standard Meine Geschichte

Hallo zusammen,

da ich aus Euren Berichten schon viele Infos und Hilfe bekommen habe, möchte Euch heute meine Geschichte erzählen; versuche recht sachlich zu bleiben, da ich sonst doppelt so viel schreiben würde. Zu mir: Ich bin 40, verheiratet, habe zwei Kinder (Sohn mit 3 1/2 und Tochter mit 15 Monaten).

Anfang Dezember 2013: Habe festgestellt, dass mein linker Hoden vergrößert und verhärtet ist. Leichtes Ziehen in der Leiste hatte ich schon davor verspürt, es aber auf Ischias geschoben. Am 12.02.2014 dann die Diagnose vom Urologen: Hodentumor links. Paff!!! Krebs!!! Ich!!!

Weitere Untersuchungen folgen: CT Abdomen und Thorax - keine Metastasen erkennbar. Zum Glück! Tumormarker nicht erhöht - waren sie bei mir noch nie. Am 20.02.2014 dann die OP - Seminom links mit Invasion Rete testis (pT2, cN0, cM0, S0).

Im April 2014 dann vorsorglich eine Gabe Carboplatin. Für mich und den damaligen Moment alle Schritte abgearbeitet, Thema abgehakt, so dass das Leben normal weitergehen konnte.

Nachsorgeuntersuchungen im August 2014, Dezember 2014, April 2015 und dann MRT im Juni 2015. Ich hatte zu dem Zeitpunkt seit ca. 4 Wochen Rückenschmerzen, es aber nie in Zusammenhang mit dem Hodentumor gebracht!

Am 22.06.2015: MRT Abdomen und Röntgen-Thorax. Mein Urologe hat mich dann unmittelbar nachdem er den Befund vom Radiologen erhalten hatte zu sich bestellt und mir mitgeteilt, dass sich bei mir Lymphknotenpakete gebildet haben: Laut Befund in der Umgebung der Aorta einmal mit einer Ausdehnung von 9,8 x 6,1 cm und 13 cm lang, sowie ein Ausläufer mit etwa 9,5 cm Länge. Kompression des Musculus Iliopsoas links, sowie des linken Harnleiters. (Daher vermutlich die Rückenschmerzen!) Keine Lymphome im Becken. Keine Lebermetastasen und unauffälliger Röntgen-Thorax-Befund.

Danach Überweisung in die Uniklinik München. Da war ich zwei Tage (25. und 26.06.2015) und „nach ausführlicher Diskussion des Patienten in unserer Urologischen Abteilung wurde die Indikation zur Einleitung einer Chemotherapie mittels PEB gestellt.“

Erste Besprechung mit meinem Urologen und mit dem Chefarzt der Urologischen Abteilung der Klinik in meiner Stadt, in der die Chemotherapie durchgeführt werden sollte, war am 29.06.2015. Der Chefarzt meinte, dass 4 Zyklen PEB notwendig wären, nach 3 Zyklen aber ein Kontroll-MRT gemacht werden soll.

Am 01.07.2015 wurde mir ein Port eingesetzt. Am 06.07.2015 war der Start der Chemo. Lungenfunktionstest hatte ich am 08.07.2015 und nochmal in der dritten Woche des dritten Zyklus.

Auf die einzelnen Chemo-Zyklen gehe ich jetzt nicht näher ein. Insgesamt bin ich recht gut durchgekommen, denke ich. Nur eines: Ich habe eine gute Heilpraktikerin, die mit mir situativ auf die einzelnen Nebenwirkungen reagiert hat und mir dabei jeweils das passende Mittel verabreicht hat. Ich glaube, dass mir dadurch das eine oder andere Leiden unter den diversen Nebenwirkungen erspart geblieben ist. Falls das jemand näher interessiert, bitte melden!

Die Kontroll-MRT nach drei Zyklen war am 03.09.2015. Laut Befund haben sich „die bekannten Lymphknotenpakete … annähernd komplett zurückgebildet. Man findet links … der Aorta … eine 2,0 x 1,6 x 2,8 cm große … Läsion … entsprechend einem Restlymphom.“ Der vierte Zyklus soll auf Anraten der Ärzte noch durchgeführt werden. Danach ca. 3 Wochen Pause und dann nochmal Kontroll-MRT.

Der vierte Zyklus ist nun seit 27.09.2015 vorbei. Das Kontroll-MRT war letzten Freitag (16.10.2015) und die Besprechung ist am kommenden Mittwoch (21.10.2015).

Ich werde hier über das Ergebnis und die weiteren geplanten Schritte schreiben, aber vielleicht gibt es ja jemand, der eine ähnliche Situation hatte. Angenommen auf dem MRT ist nichts mehr zu sehen. Dann wäre die Therapie nach meinem Verständnis abgeschlossen und ich könnte in Reha gehen (hab nämlich schon einen Termin ab kommenden Dienstag, 27.10.2015). Sollten bei der Untersuchung noch Reste des Lymphoms übrig sein, ist es doch auch noch nicht zwangsläufig klar, ob eine OP folgt oder nicht? Oder ist in meiner Situation trotzdem eine Entfernung der Lymphknoten ratsam?

Viele Grüße,
Andreas
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  #2  
Alt 19.10.2015, 12:18
Lino1981 Lino1981 ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte

Hallo Andreas,

willkommen im Forum und danke für deinen Bericht.

Das ist natürlich echt Pech, dass es dich trotz dem Zyklus Carboplatin mit einem Rezidiv erwischt hat. Mist! Schön, dass du vier Zyklen PEB gut rum gebracht hast. Das war sicher nicht einfach...

Soweit ich weiss, wird beim Seminom nur selten operiert, da man davon ausgehen kann, dass die Chemo die Krebszellen killt. Soll heißen, selbst wenn Reste des Lymphoms übrig sind, ist eine OP nicht zwingend. Vielleicht können andere im Forum aber mehr dazu sagen.

Darf ich fragen, hattest du im April 2015 auch schon ein MRT Abdomen? Mich wundert das schnelle Wachstum auf 13cm. Hatte mal gelesen, dass Seminommetastasen mit durchschnittlich 1.3mm pro Monat wachsen.

Meine Daumen sind gedrückt, dass keine Reste auffindbar sind.

Viele Grüße,

Lino

Geändert von gitti2002 (19.10.2015 um 13:24 Uhr) Grund: Titelanpassung
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  #3  
Alt 19.10.2015, 21:09
wiesel007 wiesel007 ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte

Hi,
erst mal Glückwunsch das Du es soweit überstanden hast. Ich hatte ein nichtseminom, stadium 3b, Metastase im hinteren Bauchraum 12x11x4 cm und Lungenmetas bis 1 cm. 4 x PEB, beim Kontroll MRT zum Abschluss war die Metastase noch ca. 3 x 3 x 4 cm gross, die Lunge war wieder frei. Beim Nichtseminom wird dann auf jeden Fall operiert um zu gucken, ob noch aktives Tumorgewebe vorhanden ist. In ca. 50% der Fälle ist ds Nekrose, d.h. abgestorbenes Gewebe, so war es auch bei mir. Wie das genau beim seminom ist weiss ich nicht. Würde mal tippen das es nicht viel anders ist. Wurde eine Biopsie der Metastase gemacht? Wie waren deine Marker?
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  #4  
Alt 20.10.2015, 02:31
Dusty Dusty ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte

Hi Andreas und herzlich Willkommen bei uns (K)Eineiigen,

das ist natürlich mist, dass bei dir noch was gekommen ist. Wie Lino ja schon geschrieben hat, wachsen Seminome eigentlich sehr langsam. Ich vermute deshalb mal, dass du bei den anderen Nachsorgeterminen keine Bildgebung hattest?! Sondern erst bei dem letzten, bei ja dann auch was gefunden wurde?!

Ob operiert wird hängt von vielen Faktoren ab. Zum Einen hängt es von der Tumorzusammensetzung, dem Therapieverlauf und von der Größe des Restgewebes ab. I.d.R. wird gesagt, dass alles über 1 cm operiert wird (wobei das primär für Nicht-Seminome gilt). Da würde ich mir nach Besprechung der Befunde aber auch noch mal eine Zweitmeinung einholen.
In vielen Fällen handelt es sich bei dem Restgewebe nur um nekrotisiertes Gewebe, dass durch die Chemo zusammengeschmolzen ist. War bei mir auch so (laut Histologie nach OP).
Ich persönlich würde mich erkundigen, ob es ggf. die Möglichkeit gibt die Reste laparoskopisch entfernen zu lassen, wenn eine OP anstehen sollte.

ICH persönlich würde mich im Zweifel immer für eine Entfernung der Lymphknoten entscheiden um Gewissheit zu haben.
Aber das liegt primär daran, dass ich halt einmal Pech hatte. Damals wurde bei mir auch diskutiert, ob eine OP notwendig ist oder nicht (nach 3 Zyklen PEB waren die Lymphknoten von ca. 3-5 cm auf knapp unter 1 cm zurückgegangen). Dann wurde die Empfehlung ausgesprochen, keine OP durchzuführen und zur 1. Nachsorge bin ich dann auch mit Rückenschmerzen gegangen - und siehe da, Metastasen im Bauchraum. Nach der nächsten Chemo wurde dann operiert, um auf Nummer sicher zu gehen, da war dann auch nix mehr übrig in den befallenen Lymphknoten. Die meisten wären mit einer OP aber übertherapiert - von daher abwarten, was das MRT ergeben hat und wie die Empfehlung lautet.
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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/

Geändert von gitti2002 (03.11.2015 um 20:00 Uhr) Grund: PN
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  #5  
Alt 20.10.2015, 10:39
oli oli ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte

Hi,

ich glaube, dass das mit den 1,3mm nicht so ganz hinhaut. Klar, Seminom wächst in der Regel langsamer als ein Nicht-Seminom, aber die Wachstumsgeschwindigkeit hängt auch von der Anzahl der Zellen ab. D.h. im Laufe des Wachstums steigt mit der Anzahl der Zellen auch die Größe exponentiell.

Über den Bulk würde ich mir jetzt noch keine großen Sorgen machen, Seminom ist relativ empfindlich und was man immer bedenken sollte ist, dass der Körper eine Zeit braucht um die Zellen abzubauen. Evtl. wäre sogar der vierte Zyklus fraglich gewesen... Aber so ist es definitiv tot.
Für die Nachsorge gilt: Solange das nicht größer wird, ist alles gut - der Abbau dauert!

Genieß deine Kinder!
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  #6  
Alt 20.10.2015, 15:50
eistee eistee ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte

Hi Andreas,

auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen!

Da hast du ja auch schon das volle Programm mitnehmen dürfen... Sehr, sehr ärgerlich, dass es trotz der Carboplatin-Gabe noch zu einer Metastasierung gekommen ist...
Aber die Verlaufskontrolle stimmt ja definitiv positiv. Warte ab, am Mittwoch ist da nichts relevantes mehr zu erkennen!

Wenn dennoch eine Entfernung der LK im Raum steht, würde ich mir in jeden Fall eine Zweitmeinung einholen und mich ggf. informieren, ob die OP lapraskopisch erfolgen kann - wie Dusty schon sagte

Alles Gute!

Philipp

Geändert von gitti2002 (03.11.2015 um 20:01 Uhr) Grund: PN
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  #7  
Alt 20.10.2015, 20:04
morgenleben79 morgenleben79 ist offline
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Standard AW: Meine Geschichte

Hi und herzlich willkommen hier im Forum wo keiner sein will.
Man erstmal Glückwunsch das die Chemo durch ist.
Aber das Seminome sehr langsam wachsen kann ich aus eigener Erfahrung auch nicht bestätigen. Bei meinem Ct im Juni 2014 waren einige Lymphknoten mit 0.8 cm suspekt. Schon genau 5 Monate später war der grösste Lymphknoten auf 3.5 cm angewachsen. Also ca. 0.5 cm pro Monat.
Aber es ist so Krebs ist unberechenbar und immer wieder anders. Nur eines bleibt wird Hodenkrebsler haben eine super Prognose.
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  #8  
Alt 27.10.2015, 10:18
texasblues75 texasblues75 ist offline
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Hallo,

erst mal vielen Dank für Eure Antworten!!

Ich hatte jetzt doch erst am Donnerstag, 22.10. meine Besprechung, weil der Befund nicht rechtzeitig am Mittwoch bei meinem Urologen war. Im Befund steht, dass in der Lunge alles normal (altersentsprechend) aussieht und es keine Hinweise auf Metastasen gibt. Das MRT ergibt eine „erneute Befundbesserung mit Rückbildung der Lymphome.“ Es ist jetzt noch eine "2,0 x 1,6 x 2,4 cm große … Läsion …" vorhanden - nicht ganz 5 Wochen nach dem letzten Schuss Chemo (dieser war am 21.09.) und gegenüber 2,0 x 1,6 x 2,8 cm nach dem dritten Zyklus PEB.

Ich hab von meinem Urologen einen Auszug aus dem Journal Onkologie vom Juni 2015 mitbekommen. Darin steht, dass bei einem fortgeschrittenen Seminom der Residualtumor nur dann entfernt wird (bzw. es empfohlen ist, so zu verfahren), wenn die Residuen eine Größe von > 3 cm aufweisen und in einem PET/CT eine positive Aktivität darstellbar ist. Alle anderen Befunde sollen im Rahmen der Tumornachsorge kontrolliert werden.

Diese Empfehlung kommt laut Erklärung in diesem Artikel daher, dass die Wahrscheinlichkeit eines vitalen Seminoms nach der Chemo bei > 3 cm noch ca. 12-30% beträgt, bei < 3 cm beträgt das Risiko wohl weniger als 10%. Durch das PET/CT erhält man hier ohne OP wohl eine relativ gute Sicherheit, ob da noch was aktiv ist.

Mein Urologe hat mich jetzt jedenfalls an die Radiologie zur Durchführung eines PET/CT überwiesen. Ich persönlich halte das für sinnvoll, da ich momentan durchaus davon ausgehe, dass der verbliebene Rest tot ist und eventuell im Laufe der Zeit noch weiter zurückgeht. Am 3.11. hab ich den Termin und mit diesem Ergebnis werde ich dann auch eine Zweitmeinung einholen. Sollte dann die allgemeine Empfehlung lauten, nicht zu operieren und ich damit klar kommen, werde ich am 18.11. in Reha gehen. Das ist der aktuelle Stand bzw. das sind die nächsten Schritte.

Als weitere Aussicht könnte man dann im Rahmen der Nachsorge schauen, ob der Rest in 3 Monaten nochmal kleiner geworden ist bzw. konstant bleibt. In 6 Monaten könnte dann sicherheitshalber nochmal ein PET/CT gemacht werden.

Jetzt muss ich noch die Krankenkasse dazu bewegen, sich an den Kosten für das PET/CT zu beteiligen.

Viele Grüße,
Andreas

Geändert von gitti2002 (03.11.2015 um 20:02 Uhr) Grund: PN
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  #9  
Alt 28.10.2015, 05:53
Ascadian Ascadian ist offline
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Du könntest aber auch mixen. Abdomen auf MRT und Low Dosis CT für Thorax. Hab da mit einigen Radiologen mal das Gespräch gesucht zwecks rein MRT, leider ist das MRT in vielen Radiologien für den Thorax etwas unbrauchbarer. Die schaffen sich ja leider auch nicht konsequent neue Gerätschaften an. Die Frage ist schlechte Quali und was übersehen oder Low Dosis und mehr sehen. Aber wie viele sagten Zweitmeinung und dann schauen.
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  #10  
Alt 28.10.2015, 09:32
wiesel007 wiesel007 ist offline
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Hier ist der Bericht aus Onko Journal,

http://www.journalonko.de/files/maga....html#page_376
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  #11  
Alt 12.11.2015, 11:44
texasblues75 texasblues75 ist offline
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Hallo,

melde mich mal wieder, da ich mittlerweile ein PET/CT gemacht habe, jetzt aber leider doch manches noch unklar ist.

Ich hatte das PET/CT am 3.11. - 6 Wochen nach Ende der Chemo. Aus einer vorher eingeholten Zweitmeinung hatte ich die Empfehlung das PET/CT drei Monate nach Ende der Chemo zu machen. Im Onko-Journal stand 6-8 Wochen nach Chemo. Die Radiologie, in der das durchgeführt wurde, meinte, dass das mit den 6 Wochen passen würde. Mein Gefühl sagte mir ebenfalls, dass der Zeitpunkt richtig ist.

Nun der Befund (zur Erinnerung: Restlymphom 2,0 x 1,6 x 2,4 cm): "Überwiegend sind die residuellen Lymphknotenvergrößerungen ... nicht vermehrt stoffwechselaktiv. Jedoch ist die randständige Stoffwechselsteigerung ... suspekt für geringes, verbliebenes vitales Tumorgewebe"

Suspekt: Verdächtig, fragwürdig, zweifelhaft. Nicht schwarz, nicht weiß. Und jetzt? Auf Basis dieser Erkenntnis doch OP, die ja auch nicht ohne ist, da hinten im Bauchraum? Oder keine OP und dabei nicht genau zu wissen, ob das weiter wächst, streut, oder eher doch noch stirbt? Beides seltsam.

Mein Urologe meint, dass die Größe ein Vorteil wäre und da die Chemo sehr gut gewirkt hat und tendiert dazu, erst mal nicht zu operieren und zu beobachten. Ohne PET/CT sagt die Leitlinie auch: Seminom, Rest nach Chemo < 3 cm - keine OP. Kontrolle mit MRT bzw. normales CT.

Mein Urologe hat mich an den Chefarzt der Klinik überwiesen, in der auch die Chemo durchgeführt wurde. Dort habe ich jetzt am kommenden Montag einen Termin. Er wird sich die Bilder anschauen (kann mein Urologe mangels Gerätschaften nicht) und wohl zusätzlich zu seiner Meinung eine weitere Meinung der offiziellen Website "Zweitmeinung Hodentumor" einholen.

Parallel habe ich schon eine Zweitmeinung bei demselben Arzt eingeholt, der zu PET/CT drei Monate nach Chemoende geraten hat. Seine Aussage: "Ich würde das in 6 Wochen kontrollieren / ggf. Biopsie".

Mein Gefühl sagt mir, dass da nichts mehr aktiv ist und tendiere momentan dazu in gewissem Zeitraum (Ende Dez. / eher Anfang Jan.) nochmals eine Kontrolle (evtl. nochmal PET/CT) durchzuführen und erst mal nicht operieren. Ich möchte jetzt auch in Reha und wieder zu Kräften kommen. Nur bin ich mir nicht sicher, wenn das in 6 Wochen kontrolliert wird, ob ich jetzt dann einfach in Reha kann, auch wenn dann evtl. doch noch operiert wird? Ich mach mir da nen Kopf, weiß auch nicht ...

Viele Grüße,
Andreas
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  #12  
Alt 12.11.2015, 16:51
Dusty Dusty ist offline
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In Reha (oder eigentlich AHB - Anschlussheilbehandlung) kannst du mit Abschluss der Behandlung - in deinem Fall die Chemo und Staging. Einfach über das Krankenhaus (Sozialdienst) oder deinen Hausarzt/Urologen anleiern. Die kannst du auch machen, wenn in ein paar Wochen noch mal operiert wird... steht ja noch nicht fest!!!

Das Prolem ist, dass bei einer Krebsvorgeschichte immer sehr vorsichtig formuliert wird. Sobald der Befund nicht wirklich 10000% glasklar ist, wird man immer ein wenig rumdrucksen und lieber sagen "verdächtig", als zu sagen ist nichts. Denn wenn dann doch was ist, habe die oft gleich ne Klage am Hals. Von daher sind die Ärzte und Radiologen mit ihren Aussagen oftmals eher vorsichtig.

Letztlich musst du jetzt abwägen - wenn da noch was ist und wieder wächst, dann musst du evtl. die nächste Chemo hinterherschieben und eine OP alleine reicht wenn du Pech hast nicht aus.
Auf der anderen Seite ist die OP evtl. unnötig. Ich persönlich würde immer auf Nummer sicher gehen und den Rest rausholen - die laparoskopische Variante währe da meine Wahl der Mittel, sofern die Lage es zulässt. In der Liste der Spezialisten sind auch die Kliniken aufgeführt, die sich da gut auskennen. Aber das ist nur meine persönliche Meinung, ich habe halt mit meinem aggressiven Nicht Seminom schlechte Erfahrung gemacht.

Alternativ müsste man eben in 6 Wochen wieder kontrollieren und dann weiter engmaschig kontrollieren, ob sich da was tut. Letztlich musst du da die Variante nehmen, bei der du dich am Besten fühlst. Im Zweifel immer auf den eigenen Bauch hören!
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  #13  
Alt 16.03.2016, 16:12
texasblues75 texasblues75 ist offline
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Hallo zusammen,

ich melde mich auch mal wieder. Seit meinem letzten Beitrag sind ein paar Tage vergangen und mir geht's wieder recht gut und täglich wird es besser. Ich war im November / Dezember drei Wochen in AHB und konnte mich dort gut erholen und wieder zu Kräften kommen.
Da mein letzter Befund von November ja ein Restlymphom von 2,0 x 1,6 x 2,4 cm ergeben hatte und das PET/CT nicht eindeutig war, habe ich mich gemeinsam mit den Ärzten dafür entschieden, keine OP zu machen und engmaschig weiter zu beobachten. Mitte Januar war CT Thorax (unauffällig) und MRT Abdomen mit dem Ergebnis, dass der Rest wohl nochmal zurückgegangen ist, wenngleich nur um 1 mm - ergibt 1,9 x 1,6 x 2,4 cm. Ich will mich da jetzt nicht auf den mm festlegen, aber zumindest ist es stabil bzw. nicht größer geworden. Lässt bislang hoffen, dass das so bleibt bzw. noch weiter schrumpft.

Ich hab jedenfalls Mitte Februar mit der Wiedereingliederung begonnen und arbeitet gerade 3 Stunden am Tag. Das tut mir gut, lässt mir aber noch Zeit mich zu erholen und mich mit meinen Kindern zu beschäftigen.

Da nun Ende April das nächste CT und MRT anstehen, und mein Urologe mir zu einem Low-Dosis CT geraten hat (ich hab das hier auch schon gelesen), wollte ich Euch mal fragen, wo es denn im Groß-Raum Stuttgart / Würzburg / Ulm / Augsburg / ... so etwas gibt?

Des weiteren würde mich interessieren, ob es jemanden gibt, der auch noch ein Restlymphom in sich hat und damit schon länger lebt. Bei mir sind es ja grad mal ein paar Monate und momentan komme ich damit klar - aber wie ist das in ein paar Jahren, falls keine OP folgt und der Rest nicht ganz weg geht?

Falls Ihr noch Meinungen oder Ratschläge für mich habt, bitte gerne!

Viele Grüße,
Andreas
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  #14  
Alt 16.03.2016, 16:42
Dusty Dusty ist offline
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Hi Andreas,

erst mal schön, dass es soweit gut aussieht .

Mir wurde damals vom Low Dose CT abgeraten, da dieses eine zu geringe Auflösung hat (mit anderen Worten: die Qualität ist Besch....eiden). Ich persönlich mache nur noch Röntgenaufnahmen der Lunge, die sind zwar auch nicht berauschend, haben aber noch mal weniger Strahlung als die Low Dose CTs (da stimmt Nutzen/Strahlung einfach mehr).
Außerdem sind ja bei dir in erster Linie die Lymphknoten interessant, was sich da verändert ist wichtig. Meiner Meinung nach reicht für die Lunge dann auch Rö. Aber da kannst du ja auch noch mal nachfragen bzw. dir eine Zweitmeinung einholen.

lg und weiterhin alles Gute
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  #15  
Alt 15.08.2016, 14:32
texasblues75 texasblues75 ist offline
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Hallo zusammen,

war jetzt länger nicht mehr hier, u. a. weil ich mich bis auf die Nachsorgetermine mehr mit "leben" als mit der Krankeit beschäftigt habe. Außerdem hab ich ja wieder zu arbeiten begonnen und mittlerweile arbeite ich auch schon wieder voll. Zwischendrin drei Wochen Urlaub. Passt also.

Meine letzte Frage zum Low-Dosis-CT wurde vom Radiologen im April relativ kurz (etwa so ähnlich) beantwortet: "Low-Dosis bringt nix, weil man da nicht das sieht, auf das es ankommt". Also bei der Nachsorge im April 2016 normales CT Thorax und MRT Abdomen: Lunge unaufällig, Restlymphom konstant bei 2,0 x 1,6 x 2,4 cm.

Letzte Woche (8. August) war ich wieder bei der Nachsorge. War natürlich ich wieder angespannt ohne Ende, da ich keine Lust habe, dass mich die Krankeit wieder ausbremst und vom Leben abhält. Diesmal Röntgen Lunge und MRT Abdomen. Mein Urologe ist im Urlaub, ich konnte den Befund aber bei meinem Hausarzt einsehen. Laut Befund sind keine Auffälligkeiten in der Lunge und es gibt ein Rückgang des Restlymphoms. Demnach misst es jetzt noch 1,0 x 1,6 x 1,8 cm. Das hört sich doch gut an und ich hab weiterhin die Hoffnung, dass es sich voll verzieht und eine OP dann überhaupt kein Thema mehr ist. Weil ganz aus dem Kopf hab ich es natürlich nicht, ob nicht doch ein Restrisiko eines Rückfalls durch das Restlymphom besteht. Aber bei dem tendenziellen Verlauf muss ich nicht unbedingt noch eine OP haben.

Mein Reha-Antrag für die zweite Reha ist fast ausgefüllt und geht diese Woche noch in die Post. Ansonsten hab ich Anfang September, wenn mein Urologe aus dem Urlaub zurück ist, nochmal einen Termin bei ihm, um diese Nachsorge noch zu besprechen. Dann bin ich gespannt wie es weitergeht, denn Ende September ist ein Jahr nach der Chemo vorbei. Ich denke ich bin auf einem guten Weg, bin zwar körperlich noch nicht wieder zu hundert Prozent da und kann mich nicht so lange konzentrieren wie vorher, aber dafür will ich ja nochmal drei Wochen in Reha.

Jedenfalls geht das Leben jetzt weiter und wenn die nächste Nachsorge kommt, geht's halt wie immer: Aufregung davor und (hoffentlich) Entspannung danach, weil (hoffentlich) alles gut ist. Dass hoffentlich alles gut ist / wird, das wünsche ich jedem von Euch!

In diesem Sinne, macht's gut und bis demnächst!

Andreas
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