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  #1  
Alt 10.07.2014, 04:17
Batta Batta ist offline
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Registriert seit: 05.07.2014
Beiträge: 3
Unglücklich Er zieht sich nach hochdosis zurück

Hey ..

Ich bin seit knapp 2 Monaten mit meinem Freund zusammen (Lymphdrüsenkrebs) .. Vor kurzem hat er eine hochdosis Chemotherapie gehabt mit stammzellentransplantation.

Soweit ist bis jetzt alles gut verlaufen. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass er sich zurück zieht .. Wir haben im kh jeden Tag stundenlang telefoniert, weil er nicht wollte, dass ich ihn besuchen komme.
Er sagte mir, dass es ihm mies geht & er überfordert sei mit allem ..
Aber dennoch meldet er sich sehr selten .. Zudem er mir auch nichts weiter über seine Krankheit berichten möchte um mich zu schützen.. Aber ich komm momentan einfach nicht an ihn ran .. Ich will ihn auch nicht bedrängen sondern für ihn da sein. Kann es evtl sein, dass er Angst bzw Depressionen hat?
Denn als er das erste mal Krebs hatte, kam seine damalige Freundin damit nicht klar & hat die Beziehung beendet, liegt es vllt daran?

Vllt könnt ihr mir helfen .. Da ich ich ihn wirklich gerne verstehen möchte & nicht verlieren! Bin für jeden Rat sehr dankbar ..

Liebe Grüße
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  #2  
Alt 10.07.2014, 22:57
Batta Batta ist offline
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Registriert seit: 05.07.2014
Beiträge: 3
Standard AW: Er zieht sich nach hochdosis zurück

Hallo kaba18, erstmal vielen Dank für deine Antwort.
Ich möchte das auf jeden Fall mit ihm zusammen durchstehen! Er musste heute nochmal ins kh zur Untersuchung & zum Vorgespräch wegen Bestrahlung.
& seitdem er heute weiß, dass seine Werte richtig gut sind (letzte Woche waren sie sehr schlecht ) ist alles wieder wie vorher. Ich bin mir auch sicher, dass er Angst hat & ich alles tun werde um ihm die zu nehmen
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  #3  
Alt 11.07.2014, 00:12
Kerstin40 Kerstin40 ist offline
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Ort: Bayern
Beiträge: 307
Standard AW: Er zieht sich nach hochdosis zurück

Hallo Batta,

ich würde ihm an deiner Stelle sagen, dass du ihn wegen dem Krebs nicht verlassen wirst. Falls das mit ein Grund ist, weswegen er sich manchmal zurückzieht.

Ich bin selbst betroffen und habe meinem Mann in dunklen Momenten selbst mal gefragt, ob er das alles überhaupt mit mir durchstehen will usw. Er wurde fast böse, dass ich sowas überhaupt denken kann und versicherte mir, dass er mich natürlich nicht verlässt!! Das tut dann schon sehr gut zu hören...

Allerdings habe ich auch schon zweimal ein richtiges Loch gehabt, wo ich ein paar Tage (nach der Chemo) flach lag und ich meinen Mann und meine Tochter gebeten habe, mich einfach in Ruhe zu lassen. Das war dann von mir auch so gemeint und sie haben es akzeptiert. Irgendwann bin ich dann wieder "da" gewesen.

Sag ihm genau das, was du uns hier schriebst. Dass du ihn nicht bedrängen willst, aber trotzdem so gern etwas tun möchtest, dass er dich nicht schützen "braucht", sondern mit dir über seine Krankheit reden kann....

Ich wünsch euch beiden von Herzen alles Gute!

LG, Kerstin
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  #4  
Alt 23.07.2014, 23:34
Batta Batta ist offline
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Beiträge: 3
Standard AW: Er zieht sich nach hochdosis zurück

Hallo Kerstin40, dank für deine Antwort!

Hab eure Ratschläge gut befolgt & hat auch wunderbar funktioniert. Aber nun der nächste Schock, bei der Untersuchung ergab, dass er das ganze nochmal durchmachen muss, da der Krebs noch aktiv ist & somit noch eine hochdosis folgen soll.. Er ist wieder so wie vorher.. zieht sich zurück, meldet sich so gut wie gar nicht.. oder ignoriert mich! Klar weiß ich, dass er momentan genug zu kämpfen hat aber er "lehnt" jede Unterstützung ab .. Als er vor 4-5 Wochen die hochdosis hatte, sagte er zu mir, dass wenn man ihm nicht mehr helfen könne, dann können wir das alles beenden & davor hab ich sehr große Angst .. mehr als ihm sagen bzw zu zeigen, dass ich für ihn da bin & die Zeit mit ihm gemeinsam durchstehen möchte kann ich nicht.. Ich weiß echt nicht mehr weiter
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  #5  
Alt 24.07.2014, 00:00
Benutzerbild von Taziana
Taziana Taziana ist offline
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Ort: Ludwigshafen
Beiträge: 83
Standard AW: Er zieht sich nach hochdosis zurück

Hey,

das klingt echt heftig.

Ich bin kein Betroffener, deshalb weiß ich nicht wie er sich fühlen könnte. Aber ich glaube, wenn er Zeit braucht solltest du ihm diese auch geben.

Sprich weiterhin offen mit ihm. Schließlich wllst du ihn nicht verlieren, wie du schreibst. Versuche ihm klar zu machen, dass du verständnis hast wenn er allein sein möchte, oder nicht reden will. Aber versuche zugleich zu zeigen, dass er jederzeit mit dir sprechen kann, wenn er das bedürfnis hat. Du hast nämlich Recht, mehr als ihm das sagen, kannst du nicht.

Jetzt heißt es warten, Geduld mit ihm haben. Er ist ein mensch, fühlt sich vielleicht mit Gefühlen und Gedanken konfrontiert, die ihn quälen. Diese willer nicht teilen, veruscht evtl. weiterhin dich zu schützen. Will vermutlich auch nicht zeigen, dass er gerade schwach ist, oder sich schwach fühlt.

Hier kannst du nur Geduld zeigen und einfach abwarten was passiert...

Wenn sich die Sache etwas beruhigt hat, würde ich ihn fragen ob du ihm was Gutes tun kannst, was ihm jetzt helfen würde. Ihn besuchen, oder immer zu einer bestimmten Zeit telefonieren. Ich habe meiner Mutter damals eine Collage gemacht, als sie sehr lange im Krankenhaus war, damit wir immer "bei ihr" sind. Einfach etwas worüber er sich vielleicht freut. Du kennst ihn besser als wir!

Ganz Liebe Grüße

Tazi
__________________
Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot. Der ist nur fern. Tot ist nur, wer vergessen wird.

Mama (Bronchialkarzinom) 05.05.1949 - 27.06.2014
Oma (Nierenzellkarzinom) 24.08.1925 - 03.01.2004
Opa (Bronchialkarzinom) 24.07.1929 - 06.10.2001
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  #6  
Alt 02.08.2014, 22:11
Beltane Beltane ist offline
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Registriert seit: 13.07.2014
Beiträge: 13
Standard AW: Er zieht sich nach hochdosis zurück

Batta, ich kenn weder dich noch deinen Freund, aber da ich auch gerade vor einer Hochdosischemo stehe, wollte ich mich mal dazu melden.

Es ist schön wenn du für ihn da sein willst und er braucht deine Hilfe, ganz bestimmt.
Aber ich bin im Moment auch lieber alleine, das liegt aber nicht daran, dass ich keine Hilfe oder meine Lieben brauche, das liegt daran, dass ich diesen mitleidigen Blick gerade überhaupt nicht ab kann.
Mir ist klar, den meint niemand böse und mir ist klar, jeder macht sich wahnsinnige Sorgen, aber man denkt die ganze Zeit daran, und will dann nicht auch noch daran erinnert werden, wenn man einen Menschen ansieht den man liebt.

Weißt du, am besten komme ich im Moment mit meinen kleinen Nichten klar, die sind fast 6 und 4 und denen ist es ziemlich egal wie schlecht ich mich fühl, wenn sie schaukeln wollen, muss ich sie anschubsen, wenn sie vom Trampolin runterspringen wollen, erwarten sie, dass ich sie wie immer auffange, und ehrlich gesagt sind gerade das die Momente, wo ich nicht an den Krebs oder die Behandlung denken muss, die wenigen Momente in denen ich mich gerade wirklich gut fühle ist, wenn mein Gegenüber mich nicht anders behandelt als sonst auch, und das machen die beiden Süßen absolut perfekt.

Wie gesagt, ich kenne euch beide nicht und ich weiß nicht, ob das vielleicht auch sein Problem ist, mir ist auch klar, dass es als Angehöriger sehr schwer ist nicht daran zu denken, aber versuch wenn du ihn ansiehst, mit ihm redest, ihm schreibst etc nicht an die Krankheit zu denken oder was deswegen sein kann, weil das macht euch beide verrückt, sondern versuche etwas zu finden, dass ihr beide machen könnt, früher schon gemacht habt, wo diese ganze Krankheit noch nicht als Damokles Schwert über euren Köpfen baumelte.

Ich wünsche euch beiden jedenfalls sehr viel Glück und ganz viel Kraft, das kann nämlich jeder gebrauchen, egal ob krank oder gesund.

lg Beltane
__________________
That's the time you must keep on trying
Smile, what's the use of crying.
You'll find that life is still worthwhile-
If you just smile.

https://www.youtube.com/watch?v=M6bubOSDHf8
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Stichworte
depression, zieht sich zurück


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