Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 29.07.2014, 15:10
mokilove mokilove ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.07.2014
Beiträge: 29
Standard Geriatrie bei Tumor im Endstatium - Erfahrungen, Tipps etc.

Hallo,

vielleicht kennen einige von Euch die Leidensgeschichte meiner Schwiegermama. Ich habe sie in diesem Thread niedergeschrieben:

http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=63687

Nun kam der Vorschlag des behandelnden Professors, dass meine Schwiegermama in die Geriatrie verlegt werden sollte. Dort würde man auch die Chemotherapie durchführen/fortführen.

Ich habe ehrlich gesagt Zweifel, dass Geriatrie das Richtige für sie wäre. Der aktuelle Stand ist, dass sie Wasser im Bauch hat, dadurch der Bauch sehr hart ist und sie ständig Schmerzen hat. Die Leber ist voller Metastasen. Sie ist bei vollem Bewußtsein, spricht ständig von der angekündigten Chemotherapie (Einzeltherapie mit Gemzar) und man hat das Gefühl, dass sie sich noch nicht aufgegeben hat. Die Familie (Mann und drei erwachsene Kinder) ist derweil völlig überfordert und verschiedener Meinungen.

Ich würde mich über Usermeinungen freuen, auch wenn sie mir nicht gefallen sollten. Bitte seid ehrlich und helft mir. Ich möchte zumindest meinen Mann bei seiner Entscheidung unterstützen; er ist völlig überfordert in dieser Situation.

Anna
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 29.07.2014, 19:18
Mathias974 Mathias974 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 26.06.2013
Ort: Bremen
Beiträge: 279
Standard AW: Geriatrie bei Tumor im Endstatium - Erfahrungen, Tipps etc.

Hallo Anna,

ist ein schwieriges Thema aber ich denke das eine Geriatrie nicht der passende Ort ist. Alles steht und fällt vom Betroffenen und wenn dieser selbst noch Hoffnung hat, wird es nicht einfacher.
Es ist sehr schwierig hier etwas als Außenstehender zu schreiben. Ich selbst würde in dieser Position jegliche Chemotherapie ablehnen, gerade wenn es gesichert ist, dass man den Krebs nicht zum Stillstand bringen kann.
Ich denke das man eher im Bedarfsfall an ein Hospiz wenden sollte.

LG
Mathias
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 29.07.2014, 22:17
Naddel36 Naddel36 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.09.2012
Ort: Reinbek bei Hamburg
Beiträge: 136
Standard AW: Geriatrie bei Tumor im Endstatium - Erfahrungen, Tipps etc.

Hallo Anna,
Es tut mir sehr leid das auch ihr betroffen seid. Ich wünsche Deiner Schwiegermama das sie nicht leiden muss.
Ich halte, ebenso wie Mathias, eine Geriatrie nicht für sinnvoll, sondern würde auch zum Hospiz tendieren. Oder aber, wenn es möglich ist, holt sie heim. Chemo würde ich ebenfalls ablehnen, ich würde versuchen sie relativ schmerzfrei zu bekommen um ihre Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Chemo kann wirklich das Lebensgefühl nehmen und wenn es eh nicht zur Heilung beiträgt, finde ich es sinnlos.
Auch meine Mami hatte sehr viel Bauchwasser, viele Lebermetas. Sie war bis zum Schluss voll da....
Genießt die Zeit!
Alles Gute, Nadja
PS. Meine Mami hat niemals die Hoffnung verloren und das war auch gut so!
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 30.07.2014, 12:22
The Witch The Witch ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 19.03.2011
Beiträge: 1.490
Standard AW: Geriatrie bei Tumor im Endstatium - Erfahrungen, Tipps etc.

Ihr scheint falsche Vorstellungen von der Geriatrie zu haben. In großen Krankenhäusern sind das Akutstationen, die sich speziell um ältere Menschen mit schweren Mehrfacherkrankungen, darunter oft auch Krebs, kümmern und die in der Regel eng mit anderen Abteilungen zusammenarbeiten, häufig auch mit den Palliativstationen. Von daher ergibt die Frage "Geriatrie oder Hospiz" keine wirkliche Alternative. Beides hat völlig unterschiedliche Schwerpunktsetzungen.
__________________
Es grüßt die Hexe.
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 30.07.2014, 12:42
J.F. J.F. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.04.2007
Beiträge: 1.487
Standard AW: Geriatrie bei Tumor im Endstatium - Erfahrungen, Tipps etc.

Hallo zusammen,

auch ich bin der Meinung, dass Deine Schwiegermutter in einer Geriatrie besser aufgehoben ist als auf der onkologischen Station. Auf der Onkologie wird nur nach dem Fachgebiet geschaut, nicht auf den Allgemeinzustand. Auf der Geriatrie kennt man sich mit der Gesamtmedikation von alten Menschen bestens aus. Dort kann man weitaus mehr helfen, insbesondere was die Schmerztherapie anbelangt. Denn man bekommt ja immer mehr Medikamente. Und diese sollten schon auf einander abgestimmt sein. Und genau das ist das Fachgebiet der Geriatrie.
__________________
Alle im Forum von mir verfassten Beiträge dürfen ohne meine Zustimmung nicht weiterverwendet werden.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 30.07.2014, 13:52
mokilove mokilove ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.07.2014
Beiträge: 29
Standard AW: Geriatrie bei Tumor im Endstatium - Erfahrungen, Tipps etc.

Ich danke Euch für Eure Antworten. Ich möchte einzeln darauf eingehen...

Hallo Mathias,

die engsten Familienmitglieder sind bis auf eine Tochter strikt gegen Hospitz, sie können und wollen meine Schwiegermama noch nicht aufgeben. Sie selbst hat ja auch noch Hoffnung und diese wollen sie ihr auf keinen Fall nehmen. Heute soll ja sogar noch die Chemo gemacht werden - auf ausdrücklichen Wunsch der Patientin.

Meine Schwägerin ist gestern zu der geriatrischen Klinik gefahren und hat diese in Augenschein genommen. Sie war von der Einrichtung alles anderes als begeistert, kann sie ihre Mama dort nicht vorstellen...

Hallo Nadja,

danke für den Zuspruch. Und es tut mir sehr leid wegen Deiner Mama.

Das eigentliche Problem habe ich ja bereits erwähnt - meine Schwiegermama selbst ist voll da und sie will kämpfen. Ihr hat der Professor ja immer wieder gesagt, alles würde gut gehen - meiner Schwägerin und mir sagte er die bittere Wahrheit. Er erzählt jedem was Anderes, auch meinem Schwiegerpapa sagte er nicht die Wahrheit, machte ihm noch Mut... Wie soll in diesem Fall eine konkrete Entscheidung getroffen werden zum Wohle der Patientin?

Die Situation in der Familie ist einfach nur furchtbar, irgendwie spüren natürlich alle, dass es zu Ende geht, aber sie wollen sich das nicht eingestehen. Zumal sie gute und schlechte Tage hat. Gestern war wieder ein "guter" Tag. Sie war voll dabei, hat gelächelt, als ich unsere Hunde, die sie sehr vermisst, erwähnte. Sie möchte sie doch so gerne wiedersehen...
Hallo "The Witch",

ich danke Dir für die ehrliche Meinung. Ja, das ist es. Wir haben einfach keine Ahnung, weil wir noch nie in dieser Situation gesteckt hatten. Wir müssen da reinwachsen und zwar so schnell wie möglich.

Das was Du schreibst, habe ich gestern im Wiki-Eintrag gelesen und mich darüber mit meiner Schwägerin ausgetauscht. Denn es klingt auf jeden Fall plausibel und "nicht schlecht". Aber wie ich bereits schrieb, ist meine Schwägerin dort hingefahren und sie kann sich einfach ihre Mama dort nicht vorstellen, zwischen all den schwer dementen Menschen, in der lieblosen veralterten "häßlichen" Einrichtung etc. Schwierig...

Hallo J.F.,

danke für Deine Antwort und siehe meine Antwort an "The Witch". Du hast Recht, dort würde meine Schwiegermama ihre notwendigen Medikamente bekommen und man würde auch darauf strengstens achten. Das war in den letzten Tagen in der jetzigen Klinik leider nicht der Fall gewesen. Oft standen die alten Medikamente rum und man konnte nicht nachvollziehen, welche wann eingenommen werden sollten. Sie hat ja teilweise die Einnahme verweigert, weil sie starke Blähungen und Schmerzen im Bauchbereich hatte. Daraufhin hat man die Medikamente intravenös verabreicht. Ob allerdings ALLE Medikamente ihr letztendlich verabreicht wurden, kann ich leider nicht sagen.

Heute Nachmittag fahre ich wieder zu ihr und werde erfahren, ob sie letztendlich die Chemo bekommen hat oder nicht. Gestern wurde übrigens die Nadel des Port erneuert.

Geändert von gitti2002 (02.08.2014 um 14:35 Uhr) Grund: Beiträge anderer User bitte nicht in der vollen Länge noch mal als Zitat ins Forum stellen
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 02.08.2014, 13:51
mokilove mokilove ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 22.07.2014
Beiträge: 29
Standard AW: Geriatrie bei Tumor im Endstatium - Erfahrungen, Tipps etc.

Meine Schwiegermama ist an ihrem letzten Lebensabschnitt angekommen...... hat der Arzt heute zu meinem Mann gesagt...

Es ist furchtbar sowas Endgültiges über einen geliebten Menschen zu hören... Natürlich wußten wir alle bereits vorher, was los ist und trotzdem verdrängt man es bzw. man hat noch gewisse Hoffnung...

Sie ist voll da und hat bisher kaum Schmerzen, ihr Port ist verrutscht und sie kann momentan keine Nahrung aufnehmen. Ihre Leber funktioniert nicht mehr richtig... Ich hoffe, sie schafft es bald und vor allem schmerzfrei...

Der Thread über den Leidensweg meiner Schwiegermama:
http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=63687

Geändert von gitti2002 (02.08.2014 um 14:38 Uhr) Grund: Themen zusammengeführt
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:09 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55