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  #1  
Alt 06.08.2007, 14:57
Bettina209 Bettina209 ist offline
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Registriert seit: 06.08.2007
Beiträge: 2
Unglücklich Die Hoffnung stirbt zuletzt

Hallo,

bin total traurig und deprimiert. Mein Vater wurde mit 53 Jahren im Oktober 2005 mit BSDK diagnostiziert und kämpft seitdem gegen diese beschissene Krankheit mit eisernem Willen an (OP in Heidelberg im März 06, Div. Strahlentherapie, im Moment Chemotherapie / Kombinationstherapie Gemcitabin + Zusatzstoff und Antikörper).

Zur Zeit hat er gute und schlechte Tage. An den guten Tagen ist er fröhlich, geht seinen Hobbies nach und beschäftigt sich, an den schlechten Tagen krümmt er sich trotz hoch dosierter Schmerzmitteln, Schmerzpflaster und Morphin vor Schmerzen und kann nichts essen oder trinken bzw. übergibt sich immer wieder. Es kommt mir so vor, als würde er vor unseren Augen verhungern bzw. verdursten, aber er wehrt sich gegen jegliche künstliche Ernährung.

Er hat immer noch Hoffnung auf Heilung und seitdem er erfahren hat, dass er Lebermetastasen hat, schwindet diese immer mehr.(bei uns natürlich auch)

Ich kann mir ein Leben ohne meinen Vater gar nicht vorstellen und fühle mich so hilflos. Ich suche verzweifelnd nach einer Geschichte, die wieder Hoffnung macht, leider ohne Erfolg... ....

Bettina
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  #2  
Alt 07.08.2007, 10:14
Benutzerbild von Maarie
Maarie Maarie ist offline
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Beiträge: 251
Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Liebe Bettina,

erstmal ein trauriges Willkommen hier. Du wirst hier viel Trost und Hilfe erfahren und es tut unheimlich gut sich hier mal alles von der Seele zu schreiben.

Bei meinem Papa ist es genauso. Mal hat er gute Tage und ist richtig gut drauf, fährt Fahrrad, isst normal und dann ganz plötzlich sind auch immer mal wieder schlechte Tage dazwischen an denen er total müde und kaputt ist, Schmerzen hat und viel liegt und schläft.

Zu der künstlichen Ernährung. Warum sperrt dein Papa sich denn so dagegen. Mein Papa bekommt schon seit März künstliche Ernährung nachts über seinen Port und ist damit super zufrieden und glücklich. Er hat dadurch zugenommen und hält jetzt sein Gewicht. Am Wochenende lässt er die künstliche Ernährung weg um abends flexibler zu sein und auch mal weg zu können oder Fahrrad fahren zu können oder so. Ich denke die künstliche Ernährung könnte deinem Papa sicher auch helfen wieder mehr zu Kräften zu kommen und dies ist ja sehr wichtig bei dieser schlimmen Krankheit. Vielleicht kannst du ihn ja doch noch irgendwie davon überzeugen. Und wenn dies nicht klappt musst du es leider auch aktzeptieren denn unsere kranken Angehörigen sind die Chefs im Ring und sie allein bestimmen was passiert. Am Anfang fiel es mir sehr schwer das zu aktzeptieren aber ich will das mein Papi glücklich ist und er soll bestimmen wo es langgeht.

Ich wünsche euch jedenfalls alles, alles Gute und noch ein lange, schöne, gemeinsame Zeit!

Liebe Grüße,
Maarie
__________________
Papa, ich werde dich immer lieben!
22.06.1956 - 16.05.2008
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  #3  
Alt 07.08.2007, 15:12
Bettina209 Bettina209 ist offline
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Registriert seit: 06.08.2007
Beiträge: 2
Standard AW: Die Hoffnung stirbt zuletzt

Hallo Maarie,

danke für Deine tröstenden Worte. Auch wenn es sich schlimm anhört, aber es hilft irgendwie zu wissen, dass auch andere mit dem gleichen oder ähnlichem Schicksal fertig werden müssen. (Auch wenn ich mir wünschte, dass niemand auf dieser Welt an irgendeinem Krebs leiden müsste!!!) Leider liegt es bei uns in der Familie. Mein Opa starb an Leukämie, meine Oma hatte Brustkrebs, meine Mutter Gebärmutterkrebs und nun mein Vater BSD-Krebs.

Es geht mir schon besser heute, da ich gestern abend lange mit ihm telefoniert hab (er bekam gestern Chemo) und er auch weiter zuversichtlich ist.

Es bricht mir dennoch das Herz, mitanzusehen, wie ihn an den schlechten Tagen die Schmerzen quälen und keine Medikamente helfen, dabei ist er so tapfer und hat eigentlich nie Selbstmitleid! Zum Glück gibt es auch gute Tage, an denen er sein schlimmes Schicksal einfach gedanklich ausblendet und ich versuche, so oft wie es geht, bei ihm zu sein.

Da hast Du vollkommen Recht, dass die Patienten die Chef's sind. Er lässt sich von niemandem was sagen und ist ziemlich stur, wenn es darum geht, was er tun und lassen soll. Er war schon vor der Krankheit schwierig mit dem Essen und mittlerweile haben wir "Ratschläge" und "es nur gut meinen" eingestellt, da es ihn am Ende nur aufregt und es ihm dadurch gleich viel schlechter geht.

Ich wünsche auch Deinem Vater, dass es ihm noch lange gut geht und er den Kampf nicht aufgeben wird.

Ganz liebe Grüße,

Bettina
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