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  #166  
Alt 25.08.2007, 14:52
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo zusammen!
Das Thema "Arztschelte" gehört ja eigentlich wirklich nicht zu diesem thread, da es aber kritisiert wurde, dass einige postings negative Erfahrungen kundtaten, möchte ich dazu auch etwas schreiben,da ich mich angesprochen fühle!

Wie schön, wenn der Arzt den Knoten findet und gleich reagiert! Super! Da finde ich es auch nicht erstaunlich, wenn kein Platz für "Schelte" ist. Und wenn man spürt, man ist nicht auf einer Wellenlänge, sucht man sich ein neues Ärzteteam. Auch klar!

Was aber, wenn es so ist, wie eben bei mir oder scheinbar bei Quirin? Wenn man mit Beschwerden zum Arzt geht und er eben nicht, wie bei Dir, Jinxx, den Tumor findet? Wenn man dann aber, weil die Beschwerden nicht weggehen, einen anderen aufsucht, der wieder nur etwas Harmloses meint zu finden, ein wenig Salbe, ein wenig Sitzbäder und "auf Wiedersehen"? Was, wenn man dann einen weiteren Arzt aufsucht, der eigentlich vom Fach ist und der dann untersucht (autsch) und nichts findet? Der einem den Tipp gibt, viel zu trinken und Flohsamen zu nehmen? Um dann am Ende dieser ganzen Arie, die dann nach 8!!!! Monaten die endgültige Diagnose Darmkrebs ergab, zu erkennen, dass man Ärzten vertraut hatte,die aber mich nicht Ernst genommen haben? Zu spüren, dass mir viel viel Zeit verstrichen ist, die gerade bei Krebs so wertvoll ist? Ja, dann stehe ich da, mit Tränen in den Augen und Wut im Bauch, weil ich vertraut habe. So, und das kann ich nicht mehr. Ich suche jetzt auch Ärzte, die auf meiner Wellenlänge liegen, die mich als Menschen sehen. Jetzt ist aber auch kein Zeitdruck mehr.
Nein, ich setze keinem Arzt den Heiligenschein auf. Aber ich schere auch nicht alle über einen Kamm. Nur die, die ihr Handwerk nicht sorgfältig getan haben, die müssen dafür gerade stehen. Und ich gehöre nicht zu denen, die "anonym rumschimpfen". Ich gehe den schweren Weg der Offensive und werde die Ärzte verklagen. Dabei geht es mir nicht um Geld, denn den Schaden, den ihre nicht vorhandene Behandlung mir angerichtet hat, kann mir kein Geld der Welt ersetzen! Und es ist ja so, daß gerade die Berufsgruppe der Ärzte mit allen Mitteln versucht, Fehler von sich zu weisen. Das macht sie in meinen Augen wirklich sehr klein. Fehler zu machen ist ja menschlich, aber dann sollte man auch dazu stehen. Zumal es gerade in der Medizin um Leben geht!

So, das lastete auf mir. Ich finde es toll, wenn jemand Arzt wird. Das macht ihn aber nicht zu einem "Sondermenschen". Nur ein Fachmensch auf seinem Gebiet! Umso trauriger, wenn man als Laie "ausgeliefert" ist und so schwere Erkrankungen dann erst spät entdeckt werden.

Bis denn,
hope
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  #167  
Alt 25.08.2007, 15:46
sonnenfrosch sonnenfrosch ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Bene mein herzliches Beileid!
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  #168  
Alt 25.08.2007, 15:55
sonnenfrosch sonnenfrosch ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Ich sehe das eigentlich so wie Du Hope - ich bin auch von Arzt zu Arzt gerannt - Facharzt - Allgemeinarzt - Heilpraktiker - anstatt mein Blut zu kontrollieren haben sie gesagt : "Treiben sie mehr Sport!" "Härten Sie sich ab!" Ich könnte seitenweise über Ärzte schreiben die einfach "schlecht" sind und ich hätte Geschichten zu bieten - da würdet ihr nur den Kopf bei schütteln - und ich habe auch nicht nur fachliche Nieten erwischt sondern auch menschliche...

Aber ich könnte auch seitenweise über Ärzte schreiben die sich fachlich den Arm ausgerissen haben bzw. hätten... und seitenweise menschliches ja wunderbares... Während meiner Behandlung waren und sind die Ärzte und das Pflegepersonal noch immer sehr wichtig und ich bin froh das irgendwo immer welche auftauchten die mir wie auch immer geholfen haben...

Um zum eigentlichen Thema zurückzukommen - irgendwo habe ich von dem göttlichen im Menschen gelesen - das finde ich auch - man sieht es manchmal aufflackern das Göttliche im Menschen - daran glaube ich - mit Gott muß ich mich erst noch arrangieren - das ist sehr schwer...

Liebe Grüße

Christine
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  #169  
Alt 26.08.2007, 02:04
sanne2 sanne2 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo,
ich würde mich auch gerne zu dieser interessanten Diskusion äußern, besonders Christians Antwort auf Dirks Fragen möchte ich auf meine Weise beantworten!
Christian gab Dirk den Rat auf seine innere Stimme zu hören und zu vertrauen, denn mit diesem Gefühl würde man selten einen Schiffbruch erleben.
Bei uns war das leider nicht der Fall. Im Juli 2003 erhielt meine Mutter ihre Lungenkrebsdiagnose und wir waren natürlich alle ziemlich fertig. Nicht genug damit, zeigte mein Mann mir drei Monate später seine doch schon gut tastbare Geschwulst am linken Oberschenkel. Da sie hart und nicht verschiebbar war ahnte ich da schon böses und riet ihm eindringlich sofort einen Arzt aufzusuchen. Mein Mann weigerte sich strikt, da er bereits lange Fehlzeiten wegen einer anderen Krankheit in der Firma vorzuweisen hatte.
Nun bin ich überhaupt nicht Gottesgläubig erzogen worden, manchmal bedaure ich es doch, sonst hätte ich auch etwas in dieser Situation gahabt, an das ich mich hätte festhalten können.
Ich bin also an diesem Abend mit dem Gedanken ins Bett gegangen, dass der liebe Gott ganz bestimmt nicht so unfair ist und meinem Mann UND meiner Mutter diese Diagnose zumuten würde. Bei diesem Gedanken wurde ich ganz ruhig und verlor meine Ängste. Ich hatte in dieser Nacht wunderbar geschlafen. Könnte man das als die innere Stimme auslegen, auf die man vertrauen sollte? Hätte mein Mann mir vertraut, würde es ihn heute nicht mehr geben, denn es war Krebs.
Das sind unsere Erfahrungen zu diesem Thema. Trotzdem beneide ich die Menschen die an etwas glauben können, denn dann hat man etwas, was einem in schlimmen Situationen Halt gibt.
Liebe Grüße
Sanne
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  #170  
Alt 26.08.2007, 14:23
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lima-mali lima-mali ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Leser/innen,

unabhängig davon, ob man eine kirchliche Orientierung hat oder nicht, halte ich diese Gedanken für lesenswert:



10 Gebote der Gelassenheit von Papst Johannes XXIII

Nur für heute werde ich mich bemühen, den Tag zu erleben, ohne das Problem meines Lebens auf einmal lösen zu wollen.

Nur für heute werde ich große Sorgfalt in mein Auftreten legen: Vornehm in meinem Verhalten; ich werde niemanden kritisieren, ja ich werde nicht danach streben, die anderen zu korrigieren oder zu verbessern – nur mich selbst.

Nur für heute werde ich in der Gewissheit glücklich sein, dass ich für das Glück geschaffen bin – nicht nur für die andere, sondern auch für diese Welt.

Nur für heute werde ich mich an die Umstände anpassen, ohne zu verlangen, dass die Umstände sich an meine Wünsche anpassen.

Nur für heute werde ich zehn Minuten meiner Zeit einer guten Lektüre widmen; wie die Nahrung für das Leben des Leibes notwendig ist, ist eine gute Lektüre notwendig für das Leben der Seele.

Nur für heute werde ich eine gute Tat vollbringen, und ich werde es niemandem erzählen.

Nur für heute werde ich etwas tun, auf das ich keine Lust habe: Sollte ich mich in meinen Gedanken beleidigt fühlen, werde ich dafür sorgen, dass es niemand merkt.

Nur für heute werde ich fest glauben – selbst wenn die Umstände das Gegenteil zeigen sollten –, dass die gütige Vorsehung Gottes sich um mich kümmert, als gäbe es sonst niemanden auf der Welt.

Nur für heute werde ich keine Angst haben. Ganz besonders werde ich keine Angst haben, mich an allem zu freuen, was schön ist – und ich werde an die Güte glauben.

Nur für heute werde ich ein genaues Programm aufstellen. Vielleicht halte ich mich nicht genau daran, aber ich werde es aufsetzen – und ich werde mich vor zwei Übeln hüten: Der Hetze und der Unentschlossenheit.


Allen einen guten Sonntag,
lima-mali
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  #171  
Alt 28.08.2007, 21:07
jutta.wi jutta.wi ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Hallo Ihr,
seit einiger Zeit lese ich diesen thread still mit.
Um es vorwegzunehmen, ich bin kein gläubiger Mensch und überdies Angehörige und nicht Betroffene.

Nachdem die sicherlich häufig berechtigte Ärzteschelte nun ein wenig verklungen ist, befindet ihr Euch nun in einer Diskussion um die Frage des Rauswurfs aus dem Paradies.

Selbst der Papst hat in seinem neuesten Buch davon gesprochen, dass die Bibel insgesamt nur sinnbildlich verstanden und nicht wörtlich ausgelegt werden darf, weshalb für einen Laien ohne entsprechende Studien die Bibel eigentlich ein unverständliches Werk ist.

Ihr schreibt immer wieder davon, dass der Mensch einen Sündenbock sucht, selbst keine Verantwortung übernehmen möchte etc. Daher finde ich die Beiträge befremdlich, denn sie deuten mir darauf hin, dass der "Grund" Eurer Erkrankungen in der "Erbsünde" gesucht werden darf.

Die Tatsache der Erkrankung in diese Richtung zu interpretieren, erachte ich als sehr schwierig, wenngleich das Suchen nach dem "Warum" oder "Warum ich" sicherlich nachvollziehbar ist und jeden umtreibt.

Im Wandel der Welt sind immer wieder Krankheiten neu entstanden, andere verschwunden. Und ich behaupte mal, dass es keine Antwort auf das Warum gibt. Es ist einfach so.

Es ist sicherlich wunderbar für jeden, der in seinem Glauben Trost findet.
Aber darüber hinaus anzunehmen, dass die Erkrankung eine Strafe für die Erbsünde oder die Sünden der Vorväter sein könnte, halte ich für total abwegig und ebenso schädlich, denn Gedanken in diese Richtung bringen Euch nicht weiter, sie produzieren einen "Sündenbock" der unangreifbar, weil nicht mehr erreichbar, ist. Ein Phantom also, an dem man sich abarbeiten kann.

Und bei dieser - doch eher unnötigen - Abarbeitung werden Energien eingesetzt, die eigentlich positiv genutzt werden sollten.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen angenehmen Abend.


Jutta

Geändert von jutta.wi (28.08.2007 um 21:12 Uhr)
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  #172  
Alt 30.08.2007, 16:09
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Ich bin nicht gläubig, daher halte ich mich normalerweise aus diesem Forum raus. Aber das was ich jetzt hier lese, macht mich einfach fertig. So eine Frage wie "Wozu die 16 Jahre Quälerei". Oder die Gedanken, dass man keine Kraft mehr haben wird, wenn die Krankheit stärker ist. Der Tod ist immer stärker. Aber dadurch ist doch das Leben vorher nicht wertlos. Auf jeden Fall nicht wegen einer Krankheit. Ich denke, da gibt es vieles, was schlimmer ist.

Ich komme gerade aus dem Krankenhaus. Nach dem ersten Chemozyklus hatte ich gerade mal 8 Wochen, in denen es mir richtig gut ging und das Rezidiv ist schon da. Es konnten auch nicht alle Knötchen entfernt werden. Aber ganz ehrlich. Ich hätte gerne noch 16 Jahre und würde mich dann auch alle 3 Jahre mit Rezidiv und Behandlung beschäftigen. Zwischendrin war ja dann offenbar rezidivfreie Zeit. Dabei ist Selbstmord durchaus mit meiner Lebenseinstellung vereinbar. Irgendwann ist eben eine Grenze erreicht. Aber das relativiert doch die Zeit vorher in keinster Weise. Es unterstreicht doch eher, dass man vorher aus freiem Willem und gerne gelebt hat und vieles an dieser Zeit noch genossen hat, sonst hätte man sich doch schon viel früher umgebracht.

Ich bitte Euch, ein bisschen vorsichtiger mit dem zu sein, was ihr schreibt. Man kann daraus irgendwie lesen, dass ein Leben mit Krankheit in euren Augen auf keinen Fall lebenswert sei und das tut nur weh.

Geändert von Mona66 (30.08.2007 um 19:03 Uhr) Grund: eine Formulierung, die ich als unklar empfand
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  #173  
Alt 30.08.2007, 19:07
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hope38 hope38 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Ach Mona66, irgendwie wird hier immer alles hin und herbewegt... Schade!
ICH HABE AUCH KREBS!!!
Und ich darf doch wohl sagen, daß ich mein Leben mit der Krankheit wirklich erstmal sortieren mußte von Grund auf und daß ich wirklich mit allen Mitteln gekämpft habe und daß ich am Ende wäre, würde ich wissen, daß sie wieder da ist. Das ist MEIN Gefühl. Verstehst Du, wie ich das meine?
Du hast doch auch Dein Gefühl dazu! Es steht Dir zu! Laß mir dann bitte meins! Wir alle hier haben einen schweren Weg und eins möchte ich dazu anmerken: Es gibt nicht nur eine Wahrheit, die für alle gilt. Ich habe meine und Du Deine und Herr x seine.

Wie ich entscheiden würde, wenn ich ein Rezidiv hätte, kann ich nicht genau wissen, aber mein Gefühl wäre zur Zeit, daß ich die Kraft nicht hätte. Ist das nun falsch? Nein, kann es nicht sein, denn es ist MEIN Gefühl!

Wahrscheinlich würde ich wieder und wieder und wieder Behandlungen machen, denn der Lebenswille ist sehr groß! Ich bin gerade jetzt froh, wieder Boden unter den Füßen zu haben. Doch, mein Leben ist kostbar, liebe Mona, sonst hätte ich doch all das nicht gemacht...

Dir alles Gute!

Quirin, danke für Deine Worte. Ich hatte Dich auch so verstanden!

Bis bald,
hope
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  #174  
Alt 30.08.2007, 21:46
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Hope
ich habe nicht gesagt "Lösch deinen Beitrag". Ich habe nur das geschrieben, was mein Gefühl war, als ich das gelesen habe und darum gebeten ein bisschen vorsichtiger zu formulieren. Das war eben mein Gefühl.

So wie du sagst, dass du schreiben willst, was du fühlst, so will ich eben auch schreiben, was ich dabei fühle und ich habe geheult als ich diese Worte gelesen habe. Und dann eben geschrieben, was ich geschrieben habe. Das ist nicht schade. Ich finde es in Ordnung, darauf aufmerksam zu machen, wie bestimmte Worte wirken.

Das einzige was ich gesagt habe ist, dass es nicht so geschrieben war, dass du bzw. Quirin daran gedacht habt, wie das auf jemanden wirkt, der in eben so einer Situation ist.

LG
Mona
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  #175  
Alt 30.08.2007, 22:07
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hope38 hope38 ist offline
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Hi Mona!
Ich glaube, da haben wir aneinander vorbei geschrieben. Ich habe in dem Beitrag, den Du meinst, niemals gesagt, das Leben wäre wertlos vor einem Rezidiv. Keineswegs! Wie ich Dir schon schrieb, sind es meine Gedanken, die ich auch während der Erkrankungsphase, also der aktiven, oft hatte. Ich war manchmal des Kämpfens so müde.
Ich wollte Dich nicht kränken. Das tut mir leid.
Wir bewegen uns auf dünnem Eis, was den Austausch mit Worten angeht. Jeder von uns hat seinen eigenen Weg und der kann einen anderen verletzen. Das mußte ich lernen. Was ich denke, deckt sich oft gar nicht mit dem, was andere denken und wie sie ihren Weg begehen.

Ich wünsche Dir wirklich von Herzen alles alles Gute,

hope
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  #176  
Alt 30.08.2007, 22:15
Mona66 Mona66 ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Liebe Hope
ich wollte dir das auch wirklich gar nicht unterstellen, dass du das so gemeint haben könntest... ich hab wirklich nur geschrieben, dass man das so ein bisschen herauslesen kann, auch nicht nur aus dem, was du geschrieben hast, sondern auch aus der Bemerkung "16 Jahre Quälerei". Ich hätte jetzt so gern noch 16 Jahre. Ich hätte gern auch noch 40 Jahre, geb ich auch zu. Aber wenn ich in die Augen der Ärzte gucken, geben sie mir viel weniger.

Es ist immer schwierig mit den Worten. Aber wir sind letztlich hier um Worte auszutauschen. Aber glaub mir bitte, dass ich dir nichts Böses unterstellen wollte, ich "kenne" dich schon ein bisschen aus anderen Beiträgen und weiss, dass du eine liebe bist. Wirklich.

liebe Grüße
Mona
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  #177  
Alt 31.08.2007, 10:54
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hope38 hope38 ist offline
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Guten Morgen, Ihr Lieben!
Liebe Mona, da bin ich aber froh, daß Du mir nichts unterstellt hast. Vielleicht ist es wirklich unsensibel gewesen, das kann sein. Nur ich persönlich nehme solche Äußerungen nur Menschen übel, die nicht krank sind. Weißt Du, wie ich es meine? Als ich meine Diagnose im letzten Jahr bekam, da sagte eine "gesunde" Frau zu mir: "Also ich würde mich nicht operieren und behandeln lassen" Ich war geschockt... Wie kann sie das sagen? Sie ist nicht krank! Sie kämpft nicht.
Wenn mir aber jemand, der selbst Betroffen ist, sagt, er würde keine OP oder Chemo oder so machen, dann respektiere ich das aus ganzem Herzen. Der Mensch hat sich entscheiden müssen. Da liegt für mich der Unterschied!

Ich habe zur Zeit keinen Grund, mir Gedanken zu machen, was wäre, würde ich spüren, daß die Krankheit sich nicht verdrängen läßt aus meinem Körper. Ich habe aber natürlich diese ganze Spirale zuende gedacht, an viele Grenzen bin ich gestoßen,so daß ich das Gefühl habe, ich könnte dann nicht mehr. Ob es dann so wäre, das weiß ich nicht. Ich glaube aber, daß ich das für mich so denken darf. Daß ich Dir damit wehtue, das war wirklich nicht meine Absicht. !

@Silleke: Quirin meint es nicht so, wie Du es verstanden hast. Er sagt nicht, daß sie sich diese 16 Jahre nicht hätte antun sollen, wenn sie sich dann zum Selbstmord entscheidet. Ich glaube, er meint, daß sie so gekämpft hat, so hart und viele viele Jahre, um dann letztenendes doch sich das Leben zu nehmen.

Liebste Birgit! Ich umarme Dich! Danke, Deine Worte sind genau richtig!!!

Liebe Grüße,
hope
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  #178  
Alt 03.09.2007, 11:59
Beene Beene ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Meine Lieben,

ich melde mich in letzter Zeit recht selten hier, ich bin einfach zu traurig, zu müde und zu schlapp, um mich hier rege zu beteiligen....
Ich hoffe Ihr versteht und verzeiht mir das....

Nun ist mein Papa schon seit zwei Wochen tot. Ich vermisse ihn so sehr, meine Mädels fragen immer nach Opa und zünden jeden Tag eine Kerze für ihn an. Ich glaube fest an unseren Gott und ich glaube fest an ein Wiedersehen, ich glaube auch, dass er jetzt glücklich ist... Und dennoch, hier fehlt er mir so schrecklich....

Ich weiß, dass die Trauer auch dazugehört, dass man diese Phase auch leben muss, dass man auch Traurigkeit rauslassen muss, um wieder Platz zu machen für etwas Fröhlichkeit.... Es ist schwer....

Ich versuche langsam wieder den Weg zum "normalen" Leben zu finden und als mich heute morgen vor dem KiGa eine Mutter ansprach und mir Beileid wünschte, musste ich weinen... Ich weiß, dass Gott mich tröstet und meine Tränen trocknen wird....

Beene

PS: Für Euch alle eine schöne Woche, Gott sei mit Euch !!!
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  #179  
Alt 03.09.2007, 14:14
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lima-mali lima-mali ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Ich weiss nicht, ob es für uns alle ein unentrinnbares Schicksal gibt... Das würde bedeuten, dass alle unsere Anstrengungen, unser Leben aktiv zu gestalten, von vornherein zum scheitern verurteilt wären.

Was und wieviel wir selbst gestalten können und was und wieviel vorbestimmt ist - darüber haben sich Theologen, Philosophen ... den Kopf zerbrochen. Ohne fassbares Ergebnis.

Ich kenne und verstehe Sinn und Ziel allen Leidens auf dieser Erde nicht. Ich kann nur glauben und hoffen, das Gott am Ende allem einen Sinn geben wird.
__________________
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  #180  
Alt 05.09.2007, 18:21
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Blauerschmetterling Blauerschmetterling ist offline
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Standard AW: Gott, Glaube und Krebs....

Gewiß ist,
dass wir immer in der Nähe
und unter der Gegenwart Gottes
leben dürfen
und dass dieses Leben
für uns ein ganz neues Leben ist.
Gewiß ist,
dass wir nichts zu beanspruchen haben
und doch alles erbitten dürfen;
gewiß ist,
dass im Leiden unsre Freude,
im Sterben unser Leben
verborgen ist;
gewiß ist,
dass wir in dem allen
in einer Gemeinschaft stehen,
die uns trägt.
Zu all dem hat Gott
in Jesus Ja und Amen gesagt.
Dieses Ja und Amen
ist der feste Boden
auf dem wir stehen.

Dietrich Bonhoeffer

Alles Liebe für Euch
Anneli
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