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  #1  
Alt 14.02.2018, 15:37
Töchterlein Töchterlein ist offline
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Standard Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

So, jetzt ist es wohl soweit. Nachdem keine weitere Behandlung mehr ansteht, müssen wir uns wohl ca. 15 Monate nach Erstdiagnose "geschlagen geben".

Ich muss mich jetzt mit dem Tod auseinandersetzen, etwas das ich zugegeben auch bisher noch nie so wirklich getan habe. Wenn ihr hier Tipps (gute Literatur / Artikel /Filmbeiträge...) für mich habt, bitte gerne darum. Von Borasio "über das Sterben" habe ich mir z.B. als Hörbuch ausgeliehen. Aber ich suche fast mehr nach einer Art "Leitfaden", wie man mit seinen Angehörigen, wenn sie das Ende zum Greifen nahe haben, "umgehen" soll/kann. Bisher war ich immer der Ansicht, das Leben sollte so "normal" wie möglich weiter gelebt werden, vielleicht gibt es aber für diese doch sehr spezielle Zeit aber doch wertvolle inputs von euch. Ich danke euch auf jeden Fall schon einmal dafür.
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  #2  
Alt 14.02.2018, 21:42
Christin12 Christin12 ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Hallo Töchterlein,

ich denke, der "Leitfaden", nach dem du suchst, ist in dir selbst.
Ich kann dir nur von mir berichten, dass ein normales Leben nicht möglich war.
Mein Leben war (und ist) aus den Fugen.
Ich wollte jede freie Minute bei meinem Papa verbringen. Das habe ich auch getan. Ich hatte keine anderen Bedürfnisse. Nichts war wichtiger als gemeinsame Zeit, Nähe, ihm Wünsche erfüllen.
Hör auf dein Herz.
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  #3  
Alt 07.03.2018, 14:51
Töchterlein Töchterlein ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Hi, dazu kann ich nur sagen, da hast du wohl Recht. Was ich absolut unterschätzt habe ist, dass so etwas wie echte Kommunikation schon sehr bald nicht mehr möglich war/ist. Aufgrund seiner Schmerzen bekommt er wohl so starke Schmerzmittel (Pflaster + Spritzen...) - was ja gut ist -, ihn aber so "betäubt", dass er fast nur schläft und zwischendurch nur mal kurz die Augen aufmacht und dann bald wieder zumacht...
Gott sei Dank gibt es zwischen ihm und mir nicht mehr groß etwas zu klären oder so. Ich habe ihm ja schon vor einem Jahr oder so (in der stationären Bestrahlungszeit) einen langen Brief geschrieben, in dem ich mir quasi alles was ich mir so gedacht habe von der Seele geschrieben habe. Seit seiner Krebserkrankung bin ich auch nicht sparsam mit "Ich hab dich lieb" oder so umgegangen. Das heißt, er weiß und spürt hoffentlich auch nach wie vor, wie gern ich ihn habe und dass ich ihm nichts nachtrage oder so (war ja doch nicht immer ganz so einfach mit seiner Alkoholkrankheit).

Trotzdem ist es schade, dass wir kaum mehr kommunizieren können. (Sprechen ist seit der Laryngektomie vor einem halben sowieso nicht mehr möglich gewesen, zumindest aber schreiben bis vor ein paar Wochen / Tagen).
Ich habe ihm auch immer wieder Fotos mitgebracht, damit er sich an die guten Zeiten in seinem Leben und was er alles gemacht und bewirkt hat erinnert. Leider ist ihm selbst das Anschauen der Bilder oft schon nach ein paar Minuten zu anstrengend.
Es ist so traurig mit anzusehen. Was ist das nur für ein Leidensweg!
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  #4  
Alt 12.03.2018, 20:25
Daniel32 Daniel32 ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Ich schreibe mal kurz und knapp als Betroffener (Tumor an der Speiseröhre ohne Behandlungsmöglichkeit), wie ich es mir wünsche:
keine Schmerzen haben müssen. Nicht krampfhaft festhalten. Das Gehen, den Tod akzeptieren. Oder anders gesagt: einsehen, dass die Kraft zum Kämpfen zuende geht. Füreinander Da sein. Miteinander reden.

Ganz viel Kraft!
Daniel
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  #5  
Alt 12.03.2018, 23:35
Miss Elsy Miss Elsy ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Für mich war Elisabeth Kübler-Ross immer der Leitfaden. Einfach mal ansehen. Alles Liebe Miss Elsy
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  #6  
Alt 13.03.2018, 13:31
Töchterlein Töchterlein ist offline
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Daumen runter AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Hallo, reden per se ist seit der Kehlkopfentfernung Ende August sowieso nicht mehr möglich, und in letzter Zeit ist die meiste Zeit etwas aufzuschreiben für ihn schon zu anstrengend geworden, mittlerweile fällt ihm sogar zuhören ganz schwer, weil er (wahrscheinlich weil sich der Tumor weiter ausgebreitet hat) auch schon fast taub ist.
Abgesehen davon werden seine wachen Phasen überhaupt immer kürzer und manchmal hat er Tage, da dürfte er sich so mies fühlen, dass er am liebsten gar niemanden sehen will... Verständlicher Weise, wir nehmen ihm das nicht übel. Aber es ist so schwer das mit anzusehen.
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  #7  
Alt 28.03.2018, 17:33
Töchterlein Töchterlein ist offline
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Standard AW: zu Ende

Nachdem mich doch einige in diesem Forum immer wieder begleitet haben, muss ich euch die traurige Mitteilung machen, dass mein Papa heute Nacht seinen letzten Weg angetreten hat.
Die letzten beiden Wochen wurde er immer schwächer und hat die Sondennahrung abgelehnt. Trotzdem hat sein Körper noch über zwei Wochen "gekämpft" und jetzt ist der Kampf -Gott sei Dank für ihn muss ich sagen- zu Ende.

Ich habe mich gefühlte 100x von ihm verabschiedet, aber jetzt wo es endgültig ist, fühlt es sich trotzdem extrem schmerzhaft an. Ich vermisse ihn jetzt schon, auch wenn von seiner Seite nur noch sehr sehr wenig Reaktion gekommen ist in den letzten Tagen, was auch schon wie ein schleichender Abschied war.
Ich wünsche mir so, dass es ihm wo immer er jetzt ist jetzt besser geht.
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  #8  
Alt 28.03.2018, 19:07
Daniel32 Daniel32 ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Mein Beileid und ganz viel Kraft! Auf jeden Fall wird es ihm da, wo er jetzt ist, besser gehen!
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  #9  
Alt 28.03.2018, 20:49
Küstenkind Küstenkind ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Auch ich wünsche dir mein herzliches Beileid und viel Kraft.

Im Dezember ist meine Mutti gestorben. Das ist nun fast 4 Monate her, aber es schmerzt jeden Tag so unendlich stark.
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  #10  
Alt 28.03.2018, 21:04
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Liebe Töchterlein.

Ich möchte Dir mein Beileid zum Heimgang deines Papas aussprechen. Auch wenn man die Entwicklung mit verfolgt hat, ist die Endgültigkeit schwer zu akzeptieren.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die folgende schwere Zeit.

Ein stiller Gruß.
Wolle2.
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  #11  
Alt 28.03.2018, 21:19
Wangi Wangi ist offline
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Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Hallo Töchterlein,

auch mein herzliches Beileid für dich und deine Familie.
Ich habe meine Mutter vor 2 Jahren verloren, für sie war es eine Erleichterung, für mich ein großer Verlust, man muss lernen damit zu leben.

Trauriger Gruß

Wangi
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  #12  
Alt 28.03.2018, 21:46
Christin12 Christin12 ist offline
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Beiträge: 141
Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Wieder ist ein Papa gegangen ...
Es tut mir leid, liebes Töchterlein, dass auch du jetzt
diesen Verlust erleiden musst.
Es tut so furchtbar weh.
In Gedanken bin ich bei dir.
Stille Grüße
Ch.
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  #13  
Alt 29.03.2018, 08:57
Clea Clea ist offline
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Beiträge: 561
Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Liebes Töchterlein,
mein aufrichtiges Beileid zum Verlust deines Vaters.
Es ist schwer und das wird es auch erstmal bleiben.
Ich wünsche dir die nötige Kraft und liebe Menschen an deiner Seite, die dich nun stützen können.

Ein Stiller Gruß
__________________
Meine Ma
17.9.1957-19.2.2017, 59 Jahre, Lungenkrebs mit Hirnmetastasen

Geändert von Clea (15.06.2018 um 15:27 Uhr)
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  #14  
Alt 03.04.2018, 23:13
Töchterlein Töchterlein ist offline
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Beiträge: 45
Standard AW: Tipps für die letzte Zeit als Angehörige

Danke euch!
Habe schon ziemlich Bammel vor dem Begräbnis am Donnerstag... vor allem wie meine Mama den Tag übersteht. Ich habe das Gefühl dass ich gar nicht richtig für mich trauern kann weil ich mich eher um sie kümmern muss.
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