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  #76  
Alt 30.09.2008, 14:01
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Zitat:
Zitat von eva2104 Beitrag anzeigen
... "Wie kannst dir nur wünschen das dein Vater stirbt?" Es kann keiner verstehen der diese Situation noch nie erlebt hat. Ich liebe diesen Mann über alles! Er ist Papa, Bester-Freund und Begleiter durch alle Zeiten für mich!!!! Aus Liebe und und Achtung wünsche ich mir für Ihn diese Qual beenden zu dürfen! Er ist ein Mann der nie Hilfe in Anspruch nehmen musste der immer nur Hilfe anbot und sie gegeben hat. Und nun ist er ohne die Hilfe von uns machtlos und hilflos. Er bekommt das Essen angereicht, wird gewickelt und ist nicht im geringsten der stolze Mann, der er mal war! Nicht nur, dass die Krankheit so schlimm ist, nein sie bricht jegliche Ehre, die der Mensch hatte und zwingt sie zu dem zu werden, was sie nie wollten! ...
Liebe Eva.
Was du fühlst, kenne auch ich zu gut. Leider.
Mein Papa war immer mein treuer Begleiter, mein bester Freund, mein Berater, mein Arzt und Anwalt, mein Tröster und mein Witze-Erzähler, mein Schmuse-Papa... mein Papa eben... so, wie ich es mir nie anders hätte vorstellen können.
Als er seine letzten Tage in einem wundervollen Hospiz zubrachte, musste wir auch mit ansehen, wie seine Kraft zusehend immer mehr schwand. Das tat so unglaublich weh und auch ich habe ihm gewünscht, er möge endlich von seiner Qual und seinem Schmerz befreit werden.
Ich habe mich dafür nicht geschämt, denn das war das Beste, was ich ihm in diesen Tagen wünschen konnte.
Es war so traurig und schmerzhaft, mitansehen zu müssen, wie mein stolzer, starker Papa, der sich immer um alles gekümmert und für alles eine Antwort hatte, immer weniger wurde und immer weniger leisten und bewältigen konnte.
Als er 3 Monate vor seinem Tod noch einmal das Autofahren versuchte, war er so unendlich stolz und berichtete mir sofort am Telefon darüber. Ich habe sein Glücksgefühl in seiner Stimme gehört und wusste ganz genau, wie sehr er beim Erzählen strahlte. Ich habe geweint und war so unglaublich stolz auf ihn, weil er sich unter seinen Schmerzen diesem Wagnis gestellt hat, weil das so wichtig für ihn war. Das hat ihm nochmal etwas Auftrieb gegeben und er bekam das Gefühl zurück, doch noch etwas leisten zu können.

Alle, die einen solchen Verlust erleben mussten, können deine - für andere seltsamen - Gedanken teilen.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft, damit du deinem lieben Papa weiter so stark beistehen kannst. Ihm wünsche ich eine wunderbare Reise hinter den Horizont und hoffe, dass euer Doc mehr auf Zack ist, damit dein lieber Papa keine Schmerzen mehr erleiden muss - das ist nämlich völlig unnötig.

Ich nehme dich in den Arm und hoffe, du kannst etwas von meiner und unser aller Kraft für dich in Anspruch nehmen - berichte von dir und deinem Papa, wenn es möglich ist, damit wir dich durch unsere Teilnahme für dein Heute, Morgen und Übermogen unterstützen können.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007

Geändert von Annika0211 (05.10.2008 um 18:40 Uhr)
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  #77  
Alt 30.09.2008, 14:45
hennymama hennymama ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Liebe Eva,

auch ich kann es dir gut nachempfinden wie du dich jetzt fühlst. Am 14.06. ist mein Papa gestorben, an Prostatakrebs. Er hat die letzten Wochen immer weniger von seiner Umwelt wahrgenommen, vieles durcheinander gebracht und wurde immer unruhiger.
Die letzten Tage hat er im Krankenhaus verbracht, die nur noch seine Schmerzen gelindert haben und ihm und meiner Mutter den Abschied sehr erleichtert haben. Ich habe ihn noch zweimal besuchen können und es tat mir so weh, ihn so hilflos und vor Schmerzen stöhnend da liegen zu sehen. Wenn Väter/Eltern sterben, nehmen sie immer einen großen Anteil der eigenen Kindheit mit. Jedes Mal (auch vorher, als er noch zu Hause von Mama gepflegt wurde) habe ich ihm gesagt, dass er gehen kann und dass wir uns irgendwann wiedersehen, denn so ein Leidensweg sollte niemand erleben.
Seit Nov´07 ist mein Mann (39 J) an einem Glio IV erkrankt und trotz seines guten Gesundheitszustandes haben mir die letzten Tage mit meinem Papa noch einmal klar gemacht, was wahrscheinlich auf uns zukommen wird.
Mein Mann hat Papa auch nicht mehr besucht, was ich sehr gut verstehen kann.

Ich wünsche dir und deiner Familie ganz, ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße
Theda
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  #78  
Alt 02.10.2008, 17:06
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Liebe Eva.....

Auch ich kann deine Gefühle leider nur zu gut nachempfinden......
Ich drück dich mal .....

Es ist eine schwere und doch sehr intensive Zeit für dich und deine Familie.....
Ich selber habe meinen Papa auf dem Weg in die Unendlichkeit begleiten dürfen....Er hat in seinem Leben immer alles für seine Familie gegeben ,so das es mein letzter Dienst an meinem Vater war, ihm zur Seite zu stehen .
Wir haben Ende Jan. die Diagnose Blasenkrebs erhalten .....und am 16.6.2008 hat sein Körper aufgehört gegen diese schreckliche Krankheit anzukämpfen....

Letztendlich hat seine Sterbephase eine Woche gedauert....
Montags ist er hingefallen und konnte aus eigener Kraft nicht wieder aufstehen.Mein Bruder hat ihn dann in sein Ehebett getragen,und er wollte auch nicht mehr aufstehen.Zu dem Zeitpunkt konnten wir noch miteinander sprechen,und er hat sich noch ein Eis gewünscht.
Als wir ihn am nächsten Morgen animieren wollten aufzustehen bat er uns einfach nur, ihn doch liegen zu lassen.Schweren Herzens haben wir ihn dann natülich nicht mehr weitergequält...Dienstags nachmittags hat er dann auch angefangen,sich seine Sachen vom Leib zu reissen und auch sein Stoma.Es war schwer ihn davon abzuhalten ....und er hat auch noch mit uns geschimpft....An diesem Dienstag nachmittag ist uns klar geworden das wir es alleine nicht mehr schaffen würden,ihn zu pflegen und haben einen Pflegedienst beauftragt.Ich hab mit der Krankenkasse telefoniert und uns wurde ein Pflegebett bewilligt....
Mittwoch morgen kam dann der Pflegedienst das erste Mal und wenig später kam auch das Pflegebett.
Mein Bruder hat ihn ins Pflegebett getragen ,und wir alle spürten,das es sein Todesbett werden würde...Mir war klar,das Papa nie wieder aufstehen würde....
Ab Mittwoch hat er auch aufgehört zu sprechen und wenn er es versuchte ,kamen nur ein paar wenige, unverständliche Dinge aus seinem Mund.
Ebenfalls ab Mittwoch hat er auch jegliche Nahrung verweigert und wir flösten ihm nur noch Flüssigkeit ein.
Es war der Wunsch meines Vaters nichts mehr zu unternehmen,und das haben wir ihm erfüllt....Wir haben zu keinem Zeitpunkt den Notarzt gerufen....
Ein Cousin der Familie ist Arzt und er unterstütze uns in dem Wahnsinn ,den wir durchlebten....
Donnerstags war mein Mann mit meinem 9-jährigem Sohn noch bei ihm und es war waren auch die letzten Menschen ,die er erkannte und von denen er sich bewußt verabschiedete....
Freitags hat er noch getrunken und nach einem Bier verlangt.....Wir haben auf ihn angestoßen....Prost Papa.....
Samstag und auch der Sonntag waren dann die sclimmsten Tage in denen er uns nicht mehr erkannte ,anfing Dinge zu sehen ,die nicht da waren und zunehmen unruhiger wurde...Er fing wieder an sich mit letzter Kraft ausziehen zu wollen...
Sonntags morgens kam ich zu meinen Eltern und mein geliebter Vater schien schon nicht mehr bei uns zu sein.Wenn er die Augen mal aufschlug schaute er nur wirr um sich .Er erkannte mich nicht mehr und schien auch nicht zu hören was ich sagte...Aber das ich da war hat er gespürt.Flecken hatte mein Vater nicht,aber sein Gesicht ist einzufallen, es bildete sich ein Dreieck,um das Kinn und die Nase herum,das ganz typisch ist.Seine Haut war grau.....Und er schlief die meiste Zeit...Wir befeuchteten nur noch seinen Mund....Unser Arzt sprach von der Präfinalen Phase....
Da sein Puls noch stabil war und er immer ein starkes Herz hatte verabschiedete ich mich gegen 22.30 mit den Worten:Schlaf gut Papa, bis morgen.....
Es sollten die letzten Worte sein, die ich zu meinem Vater sprach.......
Montags morgen bin ich auf die Arbeit gefahren um ein paar Dinge zu erledigen.Ich wollte um 10 schon wieder fahren....
um 8.40 kam der Anruf.....
Mein Papa ist im Beisein seiner geliebten Frau ,die ihn über 50 Jahre begleitet hat, und seines ältesten Sohn friedlich eingeschlafen....
Und das ewige Licht möge ihm immer leuchten....
.....

Liebe Eva ,ich wünsche dir Kraft und Mut die Dinge zu erkennen und diesen letzten Weg gemeinsam mit deinem Papa zu gehen.....Gott sei mit dir und deiner Familie.....

Mich hat das alles jetzt sehr aufgewühlt,und mir laufen die Tränen.....
Aber hätte ich damals gewußt,was in etwa auf mich zukommt,ich wäre dankbar gewesen.....Deswegen habe ich mich entschieden ,dir zu schreiben.....

Alles Gute
Regina
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Erinnerungen ,die nicht verblassen,
bilden ein festes Fundament in unserem Inneren
Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #79  
Alt 03.10.2008, 23:25
conny Ö. conny Ö. ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Hallo Eva"ich denke an euch und fühle mit dir,meine Mama hat auch diese böse Krankheit,wir wissen es seid drei monaten ,seid da liegt sie leider in einem Heim,es ging alles sehr schnell,sie ist gelähmt und blind,sie versteht mich noch und antwortet auch,seid heute hat sie viollete flecken auf der stirn,hatte mich schon gefragt wo her!?essen lehnt sie seid zwei wochen ab,schmerzen hat sie glaube ich nicht,sie hat ein schmerzpflaster,warum muß sie nur so leiden!!!!?????
Ich denke an euch
conny
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  #80  
Alt 04.10.2008, 17:28
sarow sarow ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

hallo eva

wie geht es dir im moment,mir verschlägt es die sprache,
ich habe auch vor paar wochen meine schwester(47 j.) verloren(eierstockkrebs 23.8.)
ich war bis zum schuss an ihrem sterbebett im Kh.es war schlimm sie hat 4 jahre gekämpft vier jahre chemo,woche für woche,sie hatte auch die letzten 5 tage alles blau/lilane flecke,
man oh man,

ich nehm dich mal im arm und lasse ein paket kraft da,

liebe grüsse kestin
ich selbst hatte Nov.03 magenkrebs,
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  #81  
Alt 04.10.2008, 19:06
TINA21 TINA21 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Hallo Eva,
ich habe schon lange nichts mehr in diesem Forum geschrieben. Ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen. Mein Papa hat es bereits hinter sich (Glio IV, festgestellt am 04.08.2006, gestorben am 04.03.2007). Ich möchte diese schlimme Zeit am liebsten vergessen und ihn so in Erinnerung behalten, wie er vorher gewesen war. Aber es geht nicht! Manchmal habe ich mir auch gedacht, warum stirbt er nicht endlich? Wäre doch besser für ihn und auch für uns! Ich habe mich für meine Gedanken geschämt! Jetzt weiß ich, das diese Gedanken nur normal sind und völlig in Ordnung. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, bevor ich nach Hause gefahren bin, habe ich zu ihm gesagt, mach' Dir keine Sorgen, ich kümmere mich um alles. Alles läuft so weiter, wie Du es gewollt hättest. In dieser Nacht schloß mein Papa für immer die Augen. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, es wäre meine Schuld, das er gestorben ist. Jetzt denke ich, er hat nur auf so etwas gewartet, damit er endlich gehen konnte. Ich vermisse ihn sehr!
Ich wünsche Dir und Deiner Familie viel Kraft , Du wirst sie brauchen. Aber denke immer daran, Du bist hier im Forum nicht alleine! Wir sind alle in Gedanken bei Dir. Mir hat dieses Forum und die Leute hier sehr geholfen! Vielen Dank an dieser Stelle!
Eva, fühle Dich von mir in den Arm genommen, ich denke an Dich!

Deine Bettina
Papa *28.09.1940 - +04.03.2007 Ich vermisse Dich!
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  #82  
Alt 08.10.2008, 00:45
Benutzerbild von eva2104
eva2104 eva2104 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Hallo ihr lieben,

ich sitze hier und mir laufen die tränen. ich bin so unendlich dankbar für eure worte und zusprüche. tausend dank.

meinem vater geht es überhaupt nicht gut. er bekommt viele schmerzmittel damit es für ihn erträglich ist. wir wissen auch nicht mehr weiter. er ist so schwach und wir haben oft angst das es jeden moment passieren könnte und dann hat er zeiten in denen er helle-momente hat und die augen auf sind.
wir haben uns in der familie beraten was wir machen sollen. die nächste chemo würde vor der tür stehen. wir wollten dies nicht alleine entscheiden. meine meinung war "dagegen" der rest konnte keine treffen. meine mutter hat sich zu ihm an das bett gesetzt und mit ihm gesprochen. ihm gesagt das er nicht wegen uns kämpfen muss, dass wir ihn lieben und das er in ruhe gehen kann, ohne weiter zu leiden. bis dahin wussten wir nicht ob er es verstand was sie ihm sagte, als sie jedoch die chemo ansprach und gefragt hat: "chemo ja, oder chemo nein" hat er die augen geöffnet und "ein bisschen leben" gesagt. ich hätte heulen können in dem moment. ich möchte ihm doch so gerne ein leben schenken, aber nicht das, dass er jetzt führt.
dies ist wirklich das schlimmste und qualvollste was passieren konnte. es kostet so unendlich viel kraft und einfach nichts läuft mehr wie es laufen müsste. ich bin absolut durcheinander und weiß manchmal nicht merh weiter. ich könnte schreien vor trauer und wut, bin aber zu kraftlos um dies zu tun.

nochmal vielen dank für eure worte

liebe grüße
eine kraftlos und erschöpfte eva
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  #83  
Alt 08.10.2008, 11:23
Benutzerbild von Thistle
Thistle Thistle ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Liebe Eva,

wie gut kann ich Deine momentane Verzweiflung nachvollziehen...

Mein Mann (GBM, OP 09/07) bekommt von der Uniklinik Frankfurt/M. keine weitere Therapie mehr und ist zur Zeit im Palliativhospital. Morgen kommt er heim.
Um mir sicherer zu sein bei der Entscheidung Hospiz/nach Hause, fragte ich ihn, ob ich weiter nach einer Therapie suchen soll, ob er weitermachen möchte. Nachts wimmert er öfters, dass es Zeit sei zu gehen.
Er ist sehr schwach und oft verwirrt. Aber auch er hat immer wieder erstaunlich klare Momente
Ich weiß auch nicht, was wirklich "besser" wäre. Aber wenn er sagt, dass er noch ein bisschen leben möchte, bei mir bleiben möchte - darf ich ihm das nehmen? Jeder hat nur ein Leben...

Dir und Deiner Familie weiterhin viel Kraft!
Renate
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  #84  
Alt 08.10.2008, 12:47
teich1 teich1 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Liebe Eva,

es tut mir so leid für Dich. Ich würde Dir so gerne tröstende Worte sagen, aber es gibt keine.

Wir haben auch viel geweint, am schlimmsten war es, kurz bevor mein Papa gestorben ist. Der Pastor wollte ein Gebet, was meine Mama ausgesucht hatte, nicht sprechen- er hatte seine eigenen Sachen - da hat meine Mama selber mit tränenerstickter Stimme gebetet "Bitte schicken ihm einen Engel entgegen, der ihn abholt und begleitet." Es war das Schlimmste der ganzen erlebten Zeit. Ich kann das gar nicht beschreiben.

Wenn ich Deine Geschichte lese, ist es wieder so nah vor Augen - alles -
und ich würde DIr so gerne helfen, aber Du musst alleine dadurch. Mir steigen immer wieder die Tränen in die Augen, es tut mir so leid für Dich.

Alles Liebe und Gute
__________________

In liebevoller Erinnerung
(Foto 17.09.07)
Manfred 10.07.45-07.06.08


Leise kam das Leid zu dir, trat an deine Seite,
schaute still und ernst dich an, blickte dann ins Weite.
Leise nahm es deine Hand, ist mit dir geschritten,
ließ dich niemlas wieder los, du hast viel gelitten.
Leise ging die Wanderung über Tal und Hügel,
und uns war´s, als wüchsen still deiner Seele Flügel.


**
***************************
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  #85  
Alt 08.10.2008, 16:58
Ronnya Ronnya ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Liebe Eva......

Ich nehme dich fest in den Arm,ich reiche dir meine Hand ,ich schicke dir einen Schutzengel.....

Ich weiß genau ,wie entsetzlich hart diese Zeit ist...man ist sooo hilflos und meint man hätte keine Kraft mehr...
Aber ihr habt die Kraft,für euren Papa dazusein,ihm beizustehen,und ihn zu unterstützen....

Alles in allem hört sich das nicht gut an.....
Es tut mir so leid,

aber sei dir sicher,das wenn es soweit ist ,er oben an der Pforte abgeholt wird....und seine Schmerzen ein Ende haben werden.....
Es tut mir selber so weh ,dir diese Zeilen so schreiben zu müssen......

Ich saß an Papas letzten Tagen immer an seinem Bett und habe von früher erzählt,die Zeit in der ich selber noch ein Kind war.....
Ich habe quasi meine Kindheit an Papas Seite nocheinmal Revue passieren lassen....
Mir tat es gut und ich war Papa dadurch noch einmal so nah.....

Ich weiß wie hart es ist Entscheidungen treffen zu müssen.
Chemo ja oder nein.....
Eva,bringt deinem Papa die Chemo noch etwas?Dann solltet ihr sie durchführen lassen.Sprecht euch mit eurem behandeldem Onkologen ab.....

Wenn es keine Chance mehr auf Heilung gibt,seht zu das er schmerzfrei bleibt.
Lasst ihn nicht allein,seit bei ihm und redet mit ihm oder schweigt gemeinsam....
Errinnerungen,die ein festes Fundament in deinem Innerem bilden....
Du wirst diese intensive Zeit nie mehr vergessen und sie wird zu einem Teil von dir.....
Gestaltet die Zeit so liebevoll und ruhig wie möglich.....
Liebe Eva,ich denke ich habe genug gesagt ,aber dein Schicksal berührt mich selber tief in meinem Innerem....
Dir und deiner Familie wünsch ich weiterhin viel Kraft
Regina
__________________
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Mein geliebter Vater - 16.6.2008
Und immer sind da Spuren deines Lebens
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  #86  
Alt 09.10.2008, 14:34
Benutzerbild von Marion69
Marion69 Marion69 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Liebe Eva!!

Lass dich mal ganz ganz fest drücken.Ich weiß was du fühlst und denkst.Meinem Papa geht es auch von Tag zu Tag schlechter.Er hat ständig Angst und nimmt dafür jetzt neben den Schmerzmitteln auch dafür was.
Das laufen fällt ihm schwer.
Ich wünsche dir und deinem Papa eine intensive Zeit zusammen auch wenn ihr nicht miteinander sprecht.Diese Zeit ist so wertvoll.


Stille Grüße Marion.
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  #87  
Alt 14.10.2008, 21:32
Annika0211 Annika0211 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Liebe Eva.
Da ich sehe, dass du eine zeitlang nichts geschrieben hast, gehe ich davon aus, dass du deinem Papa zur Seite stehst.
Ich schicke dir einen lieben Gruß und stelle mich in Gedanken zu dir, um deine Hand zu halten.
__________________
Alles Liebe.
**********************
Papa, für immer in meinem Herzen - 31.12.2007
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  #88  
Alt 15.10.2008, 00:20
Joecy Joecy ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Eva ich stelle mich auch still zu Euch und nehme Annikas Hand..
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  #89  
Alt 26.03.2009, 22:04
Benutzerbild von eva2104
eva2104 eva2104 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Hallo ihr lieben,

nach sehr sehr langer Zeit melde ich mich zurück. Ich habe gesehen, dass mein letzter eintrag im oktober war. ich habe mir alles nochmal durch gelesen und danke euch allen für die lieben worte. doch jetzt wo ich lese, wie ich im oktober noch gedacht habe und wie es meinem vater da noch ging, war mir mit sicherheit nicht klar wie schlimm es noch werden wird.
ich war seid dem auch nicht mehr hier online gewesen. ich habe es nicht geschafft.

Der kampf gegen die furchtbare krankheit und das beenden hat bis zum 14 januar 2009 angedauert.

ich hätte niemals gedacht, dass mein vater so lange durchhalten würde, es war die schlimmste (aber auch noch schönste Zeit) die wir hatten.

jetzt wo er nicht mehr bei mir ist, ist alles so...so.. ich kann es nicht sagen... es ist furchtbar!!! ich hoffe das ihr mich hier versteht.. ich finde nämlich keine worte für dass, was ich fühle.

der kamp war so lange und das, was ich im oktober beschrieben habe, ist noch lange nicht so schlimm gewesen, wie dass, was wir noch durchmachen mussten. das war damals erst der beginn der krankheit für meinen vater.

er starb bei uns zuhause in den armen meiner mutter und meines zwillingsbruders.

ich konnte es nicht ertragen. ich wusste das er sterben wird. ich habe es gesehen und bin gegangen. wieso habe ich das getan???
sein zustand war schlimmer als je zuvor und ich konnte es nicht mehr ertragen neben ihn zu sitzen und darauf zu warten das es zu ende geht. ich abe meine sachen gepackt, bin zu meinem patner nachhause gefahren, habe das handy auf den tisch gelegt und gewartet das ich angerufen werde.

es hat nicht lange gedauert und um 21.15 uhr kam der anruf und mein zwillingbruder hat mich abgeholt.
als ich das wohnzimmer betreten habe, war es so leise...das rasslen und keuchen meines vaters war nicht mehr zu hören und er lag ganz ruhig und still im bett.ich habe ihm geküsst und gestreichelt... warum bin ich gegangen?? ich wusste es so genau!!!! ich hoffe das er mir dafür verzeiht... ich war zu schwach.
wenig später ist mein älterer bruder eingetroffen und wir haben die nacht bei unserem vater am bett verbracht.
es kam um 23 uhr eine ärztin vom palliativ-dienst, die den tot verststellte und sie hat und den wunsch erfüllt, dass er bei uns bleiben durfte und erst am nächsten tag um 11.30 uhr abgeholt wird.

das gefühl, wenn das bestatungsunternehmen kommt und einen geliebten menschen abholt, ist das schlimmste von allem. es sieht schrecklich aus, wie ein mensch so in diesen sack gepackt wird.!!

wir haben ihn 1 jahr gepfegt. im januar 08 ist er krank geworden, dann kam er ins krankenhaus. ab april musste er nie wieder ein krankenhaus von innen sehen. er war immer bei uns. unser gesammtes leben hatte sich nach ihm gerichtet. er war das wichtigste was wir hatten... und dann kommen die und nehmen ihn in so einem hässlichen sack mit!!!!! ich könnte schreien!!

ich habe mich bis jetzt noch nicht gefunden und lebe so vor mich hin.
jedesmal wenn ich mein elternhaus betrete, schaue ich auf die stelle im wohnzimmer, wo sein pflegebett war.. und jedesmal muss ich mit schmerzen feststellen, dass er nicht mehr da ist.


ich hoffe dieser schmerz lässt irgendwann nach... es ist eine kleine ohnmacht, doch hab ich das gefühl nicht wach zu werden..


viele liebe grüße eva
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  #90  
Alt 26.03.2009, 23:43
Ina91 Ina91 ist offline
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Standard AW: Die Sanduhr läuft langsam ab! (Glioblastom VI)

Hallo liebe eva!
als ich mir gerade deine nachricht durchgelesen habe, musste ich sehr sehr weinen!
ich weiß was du durchmachen musstest und kann dich sehr gut verstehen!
es ist einfach schrecklich wie schnell diese tumore einen menschen in besitz nehmen und ihn dann einfach ohne zu fragen in ihren bann ziehen!
bei meiner mutter wurde letztes jahr im november ein astrozydom WHO II diagnostiziert.
Gerade liegt sie im wohnzimmer in ihrem pflegebett. sie kann nicht mehr sprechen und auch nicht mehr laufen. ihre rechte seite ist vollkommen gelähmt.
sie hat ein malignes Gliom WHO IV. es ist einfach schrecklich wie schnell es ging! gestern hatte sie einen MRT termin. der arzt zeigte mir die bilder und er ist wieder gewachsen! der arzt meinte zu mir, sie sei im endstadium und er weiß nicht, wie lange sie noch zu leben habe.
diese gefühle die sich in einem breit machen, die kann man einfach nciht in worte fassten! sie sind unbeschreiblich! die angst frisst einen von innen auf!
und die gedanken quälen einen ständig! ich kann nachts kaum noch schlafen!
und ich habe sehr sehr große angst vor dem tod meiner mutter!!!

glaube mir, mach dir keine vorwürfe, dass du nicht bei deinem vater warst als er von euch gegangen ist! es waren deine gefühle in diesem moment und so hast du gehandelt! und das war richtig für dich!! mach dir bitte keine schuldgefühle, denn dein papa würde dir das glaube ich niemals übel nehmen!
aber ich kann deine gedanken gut verstehen! ich schaffe es auch oft nicht, bei meiner mutter am bett sitzen zu bleiben wenn es ihr so schlecht geht und sie so viel weint. ich schaffe es einfach nicht von meiner kraft her! ich muss dann immer ganz schnell weg... irgendwo alleine sein... und dann weine ich! ich versuche meine ganze angst, wut und kummer aus mir herraus zu weinen! danach habe ich immer totale schuldgefühle, dass ich von ihr gegangen bin. jedoch weiß ich es und spüre es an ihrem blick, dass sie mir das niemals übel nehmen wird! sie weiß was in mir vorgeht und weiß, dass ich sehr große angst habe.

hast du schonmal über eine therapie nachgedacht? ich glaube es ist besser sich richtig mit dem thema auseinander zu setzen und dass mit erfahrenen leuten! man muss damit lernen umzugehen! nur so kann man sein weiteres leben vllt etwas unbeschwerter fortführen!

eva ich glaube an dich!!! sei stark!! und du wirst es schaffen!
dein vater wird immer in deinem herzen weiter leben!
und von dort oben, von den sternen, wird er immer auf dich wachen !!!
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