Taxotere - späte Nach/Nebenwirkungen????

[Libella]

Hallo an Alle,

obwohl ich seit Tagen das Forum durchsucht habe, habe ich nichts gefunden.
Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen oder weiß mehr.
Nach 4 Zyklen EC und 4 Taxotere (bis Ende Mai) bekomme ich z. Zt. Xeloda.
Seit Anfang Juli stellten sich bei mir immer stärkere Schmerzen im gesammten Brustbereich ein.
Schmerzen in beiden Brüsten, in den Lymphen, beim Atmen im Rücken, im Rippenbereich, also überall.
Anfänglich waren die Schmerzen zeitlich begrenzt und nun sind sie fast ein Dauerbegleiter.
Schmerzmittel (der leichteren Sorte bis Novalgin) helfen nur minimal.
Mein Onkologe kam (auf mein Nachfragen) nach einer Untersuchung, die aus dem Abhören (Lunge) und Abtasten (Lymphe bis zum Hals) bestand, zu dem Schluss: Metastasen könnten es keine sein.
Ich hoffe dass er recht hat, denn beim Staging im Dez. war alles ok. und unter Chemo wäre es unwahrscheinlich dass sich welche bildeten.
Da bei mir aufgrund der neoadjuvanten Chemo der Tumor von 5cm auf 0,7cm geschrumpft ist, glaube ich es eigentlich auch.
Aber nun meine Frage:
Der Onkologe meint, das alles wäre eine zeitverzögerte Nebenwirkung der Taxotere, welche nun alle Nervenenden im Brustbereich entzündet hätte und diese Schmerzen verursacht.
Kann das sein?
Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Es wäre schön wenn sich jemand meldet, denn nach mittlerweile 8 Monaten Chemo liegen meine Nerven ziemlich blank.
Aber da die OP frühestens Anfang Okt. sein wird und ich auch die letzten beiden Zyklen Xeloda durchstehen möchte, ist diese Ungewissheit momentan unerträglich.

Liebe Grüße an Alle

Sylvia

[susaloh]

Hallo Libella/Sylvia!

Erstmal, gratuliere zu deinem fast zu Nichts geschrumpften Tumor!!!! Bei der nächsten Zwischenuntersuchung werden sie ihn überhaupt nicht mehr finden können, wetten?

Also, bei deinen geschilderten Schmerzen würde ich nicht ganz ausschliessen wollen, dass es sich auch um eine Nebenwirkung des Xelodas handeln könnte. Die Nebenwirkungen von Taxotere und Xeloda tendieren auch dazu sich zu addieren war so meine Erfahrung, dadurch ergeben sich wiederum Nebenwirkungen, die sich weder dem einen noch dem anderen zuordnen lassen.

Ich habe mich auch mehrmals über allerdings leichte Schmerzen in den Brüsten gewundert, und zwar in beiden Brüsten. Einmal schien es mir, als ich nach einer Pause mit dem Xeloda am Ende der zweiten Woche wieder anfing, ziemlich eindeutig damit zusammenzuhängen. Es war aber bei mir überhaupt nicht schlimm, es erinnerte mich an die hormonbedingten Spannungsschmerzen von früher, die es aber nicht sein konnten, da ich gleichzeitig tüchtig Hitzewallungen hatte. Gehen die Schmerzen während der einen Woche Einnahmepause denn wenigstens teilweise zurück? Ich erinnere mich, dass ich immer so zwei Tage nach dem Einnahmestopp spürte, dass mir das Xeloda nicht mehr im Blut kursierte, auch mein Kopf schien klarer. Aber so Nervensachen kommen manchmal eben auch mit zeitlicher Verzögerung, hab ich bei dem Hand-Fuß-Syndrom auch gemerkt, das kam dann erst in der dritten Woche, nach Absetzen des Xelodas!

Wenn du die Schmerzen gar nicht aushalten kannst, könnte man ja versuchen, die Dosis zu senken. Das musste bei mir auch gemacht werden, wegen der Hand- und Fußentzündungen (hattest du überhaupt nicht??). Ich glaube nicht, dass es dadurch weniger effektiv wirkt, da es wohl in der Ausgangsdosis recht hoch dosiert ist. Ich fand das sehr beeindruckend, dass durch ein Senken der Dosis nur um 20% (von 5 Tabletten auf 4) bei mir tatsächlich das Hand-Fuß-Syndrom in den Griff zu kriegen war.

Ich hab so das Gefühl, dass dieses Xeloda wahnsinnig gut wirkt und wir großes Glück haben, es dank GeparQuattro jetzt schon nehmen zu dürfen. Dass du Metastasen entwickelt haben könntest, halte ich für ausgesprochen unwahrscheinlich, besonders nicht unter Xeloda, also deswegen würde ich mir keine Sorgen machen. Wenn du es gar nicht mehr aushälst, könntest du auch eine z.B. einwöchige Chemopause vorschlagen um dich etwas zu erhloen und danach vielleicht mit etwas geringerer Dosis weitermachen. Ich habe ja im Moment nach der Chemo eine etwas längere Pause als üblich (5 Wochen statt drei bis zur OP ) und ich hab das Gefühl, die Chemos haben jegliche Zellteilung momentan bei mir gründlich zum Stillstand gebracht - da werden sich die Krebszellen auch nicht viel anders verhalten, die ja eher empfindlicher sind als die Körperzellen.

Schließlich noch die Frage, nimmst du hochdosiertes Vitamin B6 (Hexobion)? Das hat bei mir wirklich konkret/messbar auch gegen die Hand-Fuß-Geschichte geholfen, und das ist ja auch eine Nervenentzündung. Ich merkte immer wenn die Wirkung dieser Pille nachließ und habe einen echten Unterschied gemerkt, als ich 2 statt 1 pro Tag nahm. Wenn du das noch nicht nimmst, lass es dir unbedingt von deinem Studinarzt/ärztin verschreiben. Die konventionellen Ärzte sind ja grundsätzlich äußerst skeptisch, wenn es um Vitamine geht, noch dazu wenn man sie in der hundertfachen Tagesdosis einnehmen soll (hört sich wirklich nach Hokus-Pokus an!) und meine Studienärztin konnte es wirklich kaum glauben, als sie sah, dass es bei mehreren ihrer Patientinnen wirklich was bewirkt hat!! Kannst ja mal die Kollegin in Kiel erwähnen, wenn dein Arzt auch so skeptisch guckt!

So, jetzt hoffe ich, dass ich dir irgendwie helfen konnte mit meinem Geschreibsel! Bitte schreib mehr darüber, wie es mit dir weitergeht, wenn du magst!!

Alles Gute und liebe Grüße
Susanne

[Libella]

Guten Morgen Susanne,

danke für Deine schnelle Antwort.
Wie ich sehe kennst Du Dich ebenfalls mit der Studie aus.
Also eine Wechselwirkung von Taxo und Xeloda ist unwahrscheinlich, da ich in Arm C bin, also z.Zt. Xeloda nur allein nehme.
Mit den verzögerten Wirkungen von Taxo hast Du recht, denn das Kribbeln und Taubheitsgefühl in den Fingern beider Hände ist erst nach Taxo richtig aufgetreten. Aber halb so schlimm.
Im Juli hatte ich 3 Wochen Urlaub und wollte mir diesen von der ständigen Tabletteneinnahme nicht vermiesen lassen, habe mir deshalb auch Urlaub von der Chemo genommen und selbst in dieser Zeit wurden die Symptome sprich Schmerzen nicht weniger.
Das Xeloda selbst vertrage ich wunderbar, d.h. keinerlei Anzeichen irgendwelcher Nebenwirkungen.
Auf die Idee mit dem Vit. B kam mein Onkologe auch und jetzt nehme ich von 3xtgl. Neuro Stada = je 100mg Vit.B1 und 100mg Vit. B6.
Ist das ausreichend?
Ich habe nun nach 5 Tagen schon das Gefühl dass es etwas besser geworden ist, aber da sind eben immer auch noch die Gedanken im Kopf.

So wie Du schreibst stehst Du nun auch kurz vor der OP.
Wann ist es denn soweit?
Hat sich der Tumor bei Dir auch verkleinert?
Auf jeden Fall drücke ich Dir ganz fest die Daumen...........

Liebe Grüße

Sylvia