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  #31  
Alt 23.12.2016, 11:14
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Hallo,

@p53:
Zitat:
Ist meinem Eindruck nach aber auch eine Generationsfrage. Meine Generation (ich würde dich auch dazu zählen ) akzeptiert Eltern und Ältere nicht mehr grundsätzlich als Autorität, weil sie eben einfach älter/in ihrer Familienposition sind, sondern Respekt und Achtung müssen sich auch Eltern erst einmal verdienen. Tun sie das nicht, wird das kritisch hinterfragt und ggfl. auch Kontakt eingeschränkt oder sogar abgebrochen. Fast undenkbar für die Generation meiner Großeltern.... da wird ganz viel geschluckt und hingenommen statt mal Klartext zu reden.
Interessante Sache, das mal so direkt von anderen zu hören. Wir haben genau diesen Fall in der Familie. Einer will es eben nicht begreifen, dass die Kinder ihm nicht die Füße küssen, weil er der Vater ist. So wurde der Kontakt seitens der Kids eingestellt. Ich habe das nach einigen, auch für mich nicht so günstigen Aussagen meiner Kinder auch begreifen müssen. Man verletzt schneller, als man denkt, und ist sich dessen nicht bewusst. Deshalb hilft auch Offenheit, wann immer möglich.

Safra
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  #32  
Alt 23.12.2016, 11:53
Verlassen Verlassen ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

@ Dream

Mich würde mal interessieren, ob Du die gleiche Meinung noch vertreten würdest, wenn sich Deine Mutter nicht Dir, sondern jemandem anderen anvertraut hätte. Du kannst hier leicht schreiben - Du bist ja nicht in der Situation von Mairegen, sondern in der eindeutig besseren Position. Deine Geschwister könnten sich wohl eher in die Situation von Mairegen hineinversetzen.

Du bezeichnest Deine Geschwister als dominant. Für mich lesen sich Deine Sätze aber noch etwas mehr als nur dominant. Sie klingen schon fast überheblich. Und dass Mairegen sich durch Deine Sätze verletzt fühlt, kann ich sehr gut nachempfinden.

Du schreibst
Zitat:
Jetzt kann ich sie unterstützen, wo ich einen Vorsprung habe im Verarbeiten, vorher wäre das nicht gegangen.
Genau, Hauptsache DU hast den Vorsprung, damit DU es besser verarbeiten kannst. Diesen Vorsprung hätten Deine Geschwister auch gerne gehabt. Alles sehr einseitig oder findest DU nicht?
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  #33  
Alt 23.12.2016, 13:44
Ela85 Ela85 ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

@Verlassen

Du sprichst mir aus dem Munde. Das selbe habe ich auch gedacht.

@Dream

Finde es ziemlich verletzend und überheblich wie du schreibst. Das musste ich los werden!

@Mairegen

Von Herzen alles Gute dir und ganz viel Kraft für die kommende Zeit!
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  #34  
Alt 23.12.2016, 17:06
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Ihr Lieben,

denke, daß jeder, der hier etwas an Mairegen77 schreibt, das tut, um ihr irgendwie behilflich sein zu können.
Jeder tut das (naturgemäß) auf seine Art und auf Grund all seiner Erfahrungen.

Unterschiedliche Sichtweisen können dabei auftreten.
Macht aber nichts:
Mairegen77 kann dem an sie Geschriebenen das entnehmen, was für sie hilfreich sein kann.

Denn oft ist es tatsächlich ganz hilfreich, mal etwas aus einem ganz anderen Blickwinkel gesehen, bedenken zu können.
V.a. dann, wenn die Gedanken nur noch "im eigenen Saft kreisen".

Zitat:
Zitat von Verlassen
Du schreibst
Zitat:
Jetzt kann ich sie unterstützen, wo ich einen Vorsprung habe im Verarbeiten, vorher wäre das nicht gegangen.

Genau, Hauptsache DU hast den Vorsprung, damit DU es besser verarbeiten kannst. Diesen Vorsprung hätten Deine Geschwister auch gerne gehabt. Alles sehr einseitig oder findest DU nicht?
Die Realität sieht aus meiner Sicht so aus, daß die Mutter von Dream sich ihr "anvertraut" hat und nicht jemand anderem.
Diese freie Entscheidung von Dreams Mutter nun Dream irgendwie zum Vorwurf machen zu wollen, halte ich für unangemessen.

Bis zu einem gewissen Grad verhält es sich wohl auch bei der Mutter von Mairegen77 analog:
Es ist allein ihre Entscheidung, wen sie wie weit "mit einbeziehen" will.
Nicht zuletzt vielleicht auch deshalb, weil sie weder andere noch sich selbst unnötig belasten will.
Das ist verständlich, weshalb es am besten ist, das einfach zu akzeptieren.


Liebe Grüße
lotol
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Krieger haben Narben.
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1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #35  
Alt 23.12.2016, 18:57
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Zitat:
Zitat von Verlassen Beitrag anzeigen
@ Dream

Mich würde mal interessieren, ob Du die gleiche Meinung noch vertreten würdest, wenn sich Deine Mutter nicht Dir, sondern jemandem anderen anvertraut hätte.
Ja, meine Mutter hat es auch mir zuerst verschwiegen, bis es nicht mehr ging und sie meine Unterstützung brauchte. Sie kam nicht mehr allein zurecht und deshalb musste sie mich - entgegen ihrem Vorhaben - mit ihrer Diagnose konfrontieren. Aber das hätte sie lieber nicht getan. Ich bin sicher, dass sie es anders gehandhabt hätte, wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte. So würde ich es auch tun, ich denke genau wie sie, nämlich mit dem Ziel, die Familie zu schonen, dies aus Liebe. Mir käme nie in den Sinn, ihr diese beschützende Liebe zum Vorwurf zu machen. Sie war immer diejenige, welche sich gekümmert hat. Warum sollte sie auf einmal anders denken? Viele Eltern sind so gestrickt, vor allem die ältere Generation. Nesttrieb.

Ich kann wiederum nicht nachvollziehen, wie man einer krebskranken Mutter, die nur ihre sensible Tochter vor Leid bewahren wollte, dies vorwerfen kann. Es ist doch offensichtlich, dass sie ihre Tochter kennt und wusste, dass sie dann immer weint und in eine große Krise stürzt. Genau das wollte sie verhindern und das Leid der Tochter verkürzen. Wenn das nicht Liebe ist, was dann?
__________________
LG Dream

Geändert von Dream (23.12.2016 um 20:57 Uhr)
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  #36  
Alt 23.12.2016, 20:11
LiebesHerz LiebesHerz ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Dream,

ich teile deine Meinung dass Eltern bezüglich ihrer Kinder stets einen Beschützerinstinkt haben und ihnen das Wohl des Kindes wichtiger als das eigene ist. Meine Mutter hat mir ihre Ängste denke ich auch nicht anvertraut, wir haben NIE über den Tod gesprochen. Ich war zu feige und sie wollte mich entweder schützen oder es verdrängen. Nun ist sie tot und ich bereue es zutiefst dass wir dieses Gespräch nie geführt haben. Beide immer auf der Hut den anderen nicht zu verletzen. Dies fehlt mir sehr in meiner Verarbeitung meines Verlustes und ich wünschte wir wären offener gewesen.
Aber jeder tickt da anders und ich denke, jede Familie muss ihren eigene Weg finden.

Nun haben wir alle hier ganz viel über das Verhalten von Mairegens Mutter gerätselt... wichtiger ist doch:
wie geht es Dir Mairegen???
Gibt es Neuigkeiten?

Liebe Grüße,

Jana
__________________
Meine Mutter:
Pankreas-Ca ED 7/2014
verstorben am 3.11.15

Immer in meinem Herzen...
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  #37  
Alt 23.12.2016, 20:36
Dream Dream ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

@LiebesHerz

Da scheinst Du Deiner Mutter ja auch sehr ähnlich zu sein. Über den Tod sprach ich oft mit meinen Eltern, und das nicht nur erst kurz vor dem Ende, sondern Jahre davor und immer wieder. Für uns war das nie ein Tabu-Thema und auch ich spreche offen über meinen Tod, der irgendwann sein wird, womit sich meine Familie schon jetzt auseinandersetzen soll, wo es noch erträglich ist, darüber zu reden, denn wenn es dann so weit ist, sind solche Gespräche meistens nicht mehr möglich, da schon irgendeine Einschränkung spürbar vorhanden ist, auch im Denken. Ein solches Gespräch kurz vor dem Ende kann nicht mehr die ganze Haltung ausdrücken, da einfach vieles nicht mehr abrufbar ist, Wortfindungsstörung, Gedächtnisverlust, Verwirrung, die unmittelbare Symptomatik und die Reaktion darauf. Man wird zum Schatten seiner selbst. Meine Mutter hat das sogar ähnlich geäußert.

Bei meiner Mutter ist es nun doch so gekommen, wie wir es befürchteten. Meine ebenfalls sensible Schwester weint nur noch an ihrem Bett, sodass meine Mutter mich anrief wegen ihr, aus Sorge um sie, obwohl sie selbst derart erschöpft ist. Bei allem Einfühlen meiner Schwester gegenüber darf es nicht sein, dass eine Todkranke derart den Gefühlen anderer ausgeliefert werden darf. Wie soll meine Mutter ihren Frieden finden, wenn ihre Tochter derart den Halt verliert? Und genau das befürchteten wir auch. Ich rief die Pflegerin an, damit meiner Mutter geholfen wird. Sogar die Bettnachbarin, die selbst nicht mehr lange zu leben hat, sagt immer wieder zu meiner Schwester, dass sie loslassen muss. Es ist einfach nicht aushaltbar, und das neben der kleinen Tochter, die auch noch helfen muss und der ich noch über Telefon sage, wie sie helfen kann.
__________________
LG Dream

Geändert von Dream (23.12.2016 um 20:39 Uhr)
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  #38  
Alt 23.12.2016, 22:13
Mairegen77 Mairegen77 ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebes Forum,


erstmal danke ich euch fürs lesen und eure Zeit.

Dream, mir wird es langsam zuviel was du hier in meinem Post schreibst. Du kennst mich und meine Familie nicht und es ist sehr verletzend wie du deine Situation in meine hineininterpretierst.
Ich bitte dich dringend davon jetzt Abstand zu nehmen und es gut sein zu lassen denn es ist wie ein Schlag ins Gesicht und hat mit meiner momentanen Situation nichts zu tun!!!
Leider habe ich in meinem Kummer hier gepostet und nicht bedacht wer hier mitliest und was ich damit auch lostreten kann. Das war leider sehr naiv von mir.


Allen anderen danke ich herzlich für eure Unterstützung! Es tut gut zu lesen dass ihr mich verstehen könnt welches Dilemma das sein kann.

Meiner Mama geht es leider schlechter als erhofft. Man hat nun doch Metastasen gefunden. Sie kann leider nicht mehr geheilt werden. Die Nachricht hat mir den Boden weggezogen.

Sie soll im neuen Jahr mit einer Chemo beginnen. Die Interventionen sind nur mehr palliativ. Die Ärztin sprach von ein paar Monaten bis maximal 2 Jahre. Wenn ich von euren Erfahrungen ausgehe sind es wohl eher Monate. Ich muss das erst mal alles verdauen. Ich hatte wegen der OP schon große Hoffnung geschöpft. Leider wurden Streuungen entdeckt. Unser Disput steht im Moment im Hintergrund.
Ich frage mich immer und zermartere mir den Kopf ob man den Tumor früher hätte entdecken können. Was wenn sie im Frühling zur Gesundenuntersuchung gegangen wäre? Hätte man sie retten können? Warum gerade sie? Warum jetzt? Warum muss sie so früh sterben? Warum genau Krebs und warum genau die aggressivste Form? Fragen über Fragen auf die es keine Antwort gibt. Aber in meinem Gehirn hämmert es...
Ich muss mich jetzt zurückziehen. Morgen ist Heilig Abend und ich muss für mein Kind da sein.
Ich wünsche euch allen alles Gute! Möget ihr Weihnachten gut verbringen mit euren Angehörigen!
Lieben Gruß und danke für eure Worte,
Mairegen.
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  #39  
Alt 23.12.2016, 22:24
Verlassen Verlassen ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Mairegen!

Ich kann erahnen, wie es in Dir aussieht. Die gleichen Fragen stelle ich mir gerade. Trotzdem hoffe ich, dass Du alleine durch Dein Kind doch ein bisschen von der Weihnachtsstimmung einfangen kannst, um wenigstens für kurze Zeit die Gedanken aus Deinem Gehirn verbannen zu können.
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  #40  
Alt 24.12.2016, 00:32
lotol lotol ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Mairegen77,

Zitat:
Meiner Mama geht es leider schlechter als erhofft. Man hat nun doch Metastasen gefunden. Sie kann leider nicht mehr geheilt werden. Die Nachricht hat mir den Boden weggezogen.
Es tut mir sehr leid für Deine Mutter, Dich und Eure Familie, daß Metastasen gefunden wurden.
Verständlich, wie sehr Dir das den Boden wegzieht.

Zitat:
Sie soll im neuen Jahr mit einer Chemo beginnen. Die Interventionen sind nur mehr palliativ. Die Ärztin sprach von ein paar Monaten bis maximal 2 Jahre. Wenn ich von euren Erfahrungen ausgehe sind es wohl eher Monate. Ich muss das erst mal alles verdauen.
Zwischen der Diagnose "nicht mehr geheilt werden können" und an einem Krebs "sterben zu müssen", liegt i.d.R. schon noch einiges an Zeit zwischendrin.

Wieviel das ist/sein könnte, kann niemand genau sagen, weil er dazu alle Einflußfaktoren bei Deiner Mutter genau kennen müßte.
Was ein Ding der Unmöglichkeit ist.

Damit will ich Dir sagen:
Man kann hier zeitlich gar nichts generalisieren, weil sich Ärzte an Statistiken orientieren; d.h. bei Diagnosen "Durchschnittswerte" prognostizieren.
Die paar Monate bis zwei Jahre sind solche Durchschnittswerte.

Im Einzelfall, der ja irgendwo (unbekannt) in der Streuung von Statistiken liegt, kann das aber auch ganz anders sein.
Nimm also bitte nicht von vornherein den schlechtesten Fall an, sondern hoff einfach, daß Deine Mutter noch erheblich länger lebt als ein paar Monate.

Zitat:
Ich frage mich immer und zermartere mir den Kopf ob man den Tumor früher hätte entdecken können. Was wenn sie im Frühling zur Gesundenuntersuchung gegangen wäre? Hätte man sie retten können? Warum gerade sie? Warum jetzt? Warum muss sie so früh sterben? Warum genau Krebs und warum genau die aggressivste Form? Fragen über Fragen auf die es keine Antwort gibt. Aber in meinem Gehirn hämmert es...
Das sind alles unsinnige Fragen, mit denen Du Dich nur selbst "fertigmachst".
Versuch bitte, solche Fragen, auf die es ohnehin keine Antwort geben kann, einfach "abzuwürgen".

Am Anfang ist das etwas schwierig - aber es ist machbar.
Am besten geht es, wenn Du Dich selbst "ablenkst", indem Du Dich auf etwas ganz anderes konzentrieren mußt.
Streich z.B. Deine Wohnung oder arbeite sonstwas, das Dich "beansprucht" und ablenken kann.

Verbring auch Du Weihnachten gut mit Deinem Kind.
Vielleicht kannst Du ja auch mal Befreundete besuchen, die Dich etwas "aufbauen" können?
Ich meine damit Befreundete, nichts mit Eurem "Familiendrama" zu tun haben und Dich deshalb ebenfalls "ablenken" können.


Liebe Grüße
lotol
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3. Therapie (2021): Bestrahlung
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  #41  
Alt 24.12.2016, 01:28
Benutzerbild von Anja1963
Anja1963 Anja1963 ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Mairegen,

nun schreibe ich Dir als Mutter. Es stimmt mich traurig wenn ich Deine Beiträge lese. Du leidest sehr und wünschtest Dir mehr von Deiner Mutter, wie soll ich es nennen, Zuneigung, Vertrauen und Nähe?! Gib Deiner Mutter ein wenig Zeit sich mit ihrer Krankheit auseinander zu setzen. Für sie ist das alles auch ganz neu. Lasse sie wissen das Du da bist wenn sie Dich braucht. Das Du verletzt bist und Dir Gedanken machst, kann ich gut verstehen. Schämen brauchst Du Dich für Deine Gedanken aber nicht. Du bist doch auch "nur" ein Mensch
Vorwürfe auf Dein eigenes Leben weiter entfernt, braucht Dir auch keiner zu machen. Du bist erwachsen und Kinder werden flügge. Vielleicht erzählt man Dir auch nicht alles, weil Du sehr sensibel bist und zu weit weg wohnst, um Dich nicht ganz so zu beunruhigen.
Mein Mann ist 53 Jahre hat und hat die gleiche Diagnose wie Deine Mama.. Auch er weiß das er an diese Krankheit sterben wird. Allerdings kann uns kein Arzt sagen wie lang, wir sollen nicht nach Statistiken leben. Wichtig ist jetzt die Qualität, wie Ihr diese Zeit miteinander verbringt.
Ich sage mir immer das mein Mann und ich das Glück haben viele Dinge zu erledigen und auch einiges wieder in Ordnung zu bringen. Somit verarbeite ich es zumindest besser. Deine Mama und auch mein Mann sind noch eine Weile bei uns. Das sollten wir nutzen und für den Moment leben.

Alles Liebe
Anja
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Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat - egal, wie es ausgeht.
Václav Havel
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  #42  
Alt 24.12.2016, 01:38
Wolle2 Wolle2 ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Mairegen.

Heute ist Heilig Abend, für Viele ein Tag der Besinnung und des Nachdenkens. Fragen, ob man den Tumor bei Deiner Mutti hätte früher erkennen und behandeln können, führen zu nichts. Sie belasten Dich unnötig und rauben dir Kraft, die du dringend für deine Mutti und für dein Kind brauchst.
Versuche bitte, Dir und deinem Kind einen guten Tag zu bereiten. Dazu wünsche ich Dir die nötige Kraft.

Mit lieben Grüßen.
Wolle2.
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  #43  
Alt 24.12.2016, 12:35
Safra Safra ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Mairegen,

vielleicht liest Du das hier erst nach den Feiertagen. Es ist gut, wenn Du Dir eine kleine Auszeit gönnst. Versuch das bitte auch weiterhin, auch wenn diese Erkrankung Deiner Mutter natürlich immer präsent sein wird.

Leider ist es so, das die meisten BSDK am "Kopf" des Organs beginnen. Dort ist Platz, so dass der Tumor erst einmal wachsen kann, ohne Beschwerden zu machen. Und deshalb wird er auch oft so spät entdeckt und hat dann schon gestreut. Mach Dir also um Himmelswillen keine Gedanken, ob man ihn eher entdecken hätte sollen/können... Bringt nichts.

Ich denke, Du händelst das alles gut, und ich wünsche Dir, das auch der Zeitpunkt kommt, Ungereimtheiten aus dem Weg zu räumen. Vermutlich muss Deine Mutter, die ja nun diese Diagnose zu verkraften hat, dann auch noch über ihren Schatten springen. Ist alles schwierig für alle Seiten.

Alles Gute! Safra
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  #44  
Alt 24.12.2016, 20:59
mausi69 mausi69 ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Liebe Mairegen

Nimm dir manche Dinge die hier geschrieben wurden nicht so zu Herzen. Nur du allein kennst eure Situation.

Anja hat geschrieben das du deiner Mama zeigt geben sollst, weil sie selbst erst einen Weg finden muss um die Diagnose zu verarbeiten, da hat sie durchaus recht.

Was deine vielen Fragen betrifft, niemand wird sie dir zufriedenstellend beantworten können.

Metastasen sind zwar ganz schlecht, aber nicht immer bedeutet das es das Ende ist.
Vielleicht schlägt die Chemotherapie so gut an das die Metas verschwinden.

Niemand weiß wo jetzt die Reise hingeht.

Ich wünsche dir von Herzen Kraft das Schicksal anzunehmen und einen Weg zu finden normal mit deiner Mama umzugehen.


Alles Liebe Mausi
__________________
Meine Mama
BSDK ED 05.02.2014

28.07.1949 - 22.06.2014

Du warst es wert so sehr geliebt zu werden!
Du bist es wert, das so viel Traurigkeit an deiner Stelle geblieben ist!



http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=62514

Geändert von mausi69 (24.12.2016 um 22:26 Uhr)
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  #45  
Alt 26.12.2016, 15:21
Mairegen77 Mairegen77 ist offline
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Standard AW: Ich bin so unendlich traurig und kann nicht aufhören zu weinen

Guten Tag euch allen,

ich melde mich kurz um zu berichten und auch um euch für eure Worte zu danken.

Meine Mutter war über die letzten Tage sehr zurückgezogen. Ich verstehe es sehr gut. Weihnachten hat sie immer sehr geliebt. Zuerst diese Diagnose die so wenig Hoffnung lässt. Dass dieser Schicksalsschlag sie noch dazu so kurz vor Weihnachten trifft hat ihr wohl sehr den Boden weggezogen.
Natürlich auch uns Angehörigen.
Mir hat es bisher gut getan ein paar Tage "Auszeit" zu haben.
Ich habe versucht so gut es eben geht Weihnachten mit meinem Mann und unserem Kind zu verbringen. Auch habe ich 2 Wochen frei von der Arbeit und ich muss mich zumindest nicht mit Arbeitsthemen beschäftigen. Ich bin immer noch sehr traurig aber habe realisiert wie es um sie steht.
Meine Mutter verdrängt (noch) vieles. Körperlich geht es ihr aber gut im Moment. Im Jänner sollte die Chemo starten. Nach den Feiertagen will man ihr einen konkreten Behandlungsplan vorstellen. Laut meinem Bruder lehnt sie eine Chemotherapie ab weil sie findet es bringt alles nichts mehr.
Ich denke sie braucht sicher noch Zeit um das alles zu verarbeiten!

Ich hoffe ihr hattet alle gute Tage und grüße euch!
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