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Alt 16.05.2012, 19:53
Arsinoe Arsinoe ist offline
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Ort: Süddeutschland (ursprünglich Schweiz)
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Hallo
Eher durch Zufall bin ich beim Recherchieren auf dieses Forum gestossen. Ich denke, dass es bei dem, was in der nächsten Zeit auf mich zukommt hilfreich sein könnte und ich es noch öfters besuchen werde. Bevor ich irgendetwas poste, möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich bin 44 und eine relativ durchschnittliche Frau, verheiratet, ohne Kinder und einem Vollzeitjob, bei dem ich vorallem am Schreibtisch sitze.
In den letzten Jahren hatte ich einigen Stress am Hals, der mich vorallem psychisch sehr belastete. Allerdings war ich auch sehr oft krank (Atemwegsinfektionen). Ich war also nicht grad die Fitteste in der letzten Zeit. Diesen Frühling kamen dann noch Magenbeschwerden dazu. Die Ärztin tippte auf Gastritis, verschrieb mir ein Medikament gegen zu viel Magensäure, was aber nicht viel nützte. Irgendwann meinte sie, es wäre wohl gut, wenn ich eine Magenspiegelung machen würde. Doch bevor es soweit war, hatte ich über mehr als 48 Std. so starke Bauchkrämpfe, dass ich mich bei der Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses meldete. Da wurde ich richtig durchgecheckt und der Arzt empfahl mir einige Tage zu bleiben, damit weitere Untersuchungen gemacht werden können. Zum Glück entschied ich mich dafür zu bleiben.
Die Magenspiegelung am folgenden Tag zeigte nichts Auffälliges, alles war o.k.
Bei der Darmspiegelung am Tag darauf wurde aber ein riesiger Tumor gefunden, der innert Kürze zu einem Darmverschluss geführt hätte.
Die Ärzte und ich waren sehr überrascht.
2 Tage später fand die OP statt. (Zum Glück lag der Tumor an einem günstigen Ort, so dass kein künstlicher Darmausgang nötig war.)
Inzwischen habe ich mich von der OP gut erholt.
Die Diagnose ist jedoch nicht sonderlich erfreulich:
medulläres Karzinom des Zökums pT4b, pN2b (7/22), pM0, L1, V0, R1, G3
Peritonalkarziose
Lymphknotenmetastasen intraabdominal
Offenbar handelt es sich zudem um ein HNPCC-Syndrom
Im Klartext: Ich habe einen wohl erblich bedingten Tumor im Dickdarm, der herausoperiert wurde. Dieser war allerdings bereits im Stadium III, hatte einige Lymphknoten befallen und die Darmwand durchbrochen. Er war bereits mit der Bauchwand verwachsen. In dieser Bauchwand werden mikroskopisch kleine Tumorzellen vermutet, die nicht entfernt werden konnten. Im Moment wird abgeklärt, ob eine weitere OP sinnvoll ist, um diese "Ableger" zu entfernen.
Fernmetastasen wurden bisher nicht gefunden.
Es wird aber angenommen,dass der Tumor höchstwahrscheinlich andere Organe befallen oder irgendwo weiterwachsen könnte.
Falls keine weitere OP stattfindet, startet die Chemo (ambulant mit Oxaliplatin und Xeloda) nächste Woche und dauert 24 Wochen.
Soweit die Fakten.
Ich persönlich bin relativ gelassen. Bei mir übernimmt in wirklich ernsten Situationen zum Glück immer eine Art "Autopilot" das Kommando, der mich sehr sachlich und ohne Panik, etc. an das Ganze heran gehen lässt. Ich frage mich auch nicht, "wieso gerade ich?" Ich denke, "Derartiges" gehört halt einfach zum Leben und es ist sowieso ein Wunder, wie gut der menschliche Körper im "Normalfall" funktioniert. Mir ist klar, dass ich vielleicht nicht mehr allzu lange lebe und habe vor, diese Zeit so gut wie möglich zu nutzen und zu geniessen. Das Einzige, was mir wirklich Sorgen macht, ist mein Mann. Das Ganze ist für ihn eine riesige Belastung. Dazu kommt, dass ich aus verschiedenen Gründen die "Ernährerin" bin. Er ist also in hohem Masse von mir abhängig und leider nicht so gut abgesichert, wie ich angenommen hatte. DAS ist im Moment etwas, was mir wirklich schlaflose Stunden bereitet. Abgesehen davon, bin ich relativ guter Dinge und lasse das, was auf mich zukommt, auf mich zukommen.
So, nun habe ich jede Menge geschrieben ...
Herzlich grüsst
Arsinoe
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