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  #1  
Alt 03.06.2009, 16:57
Anna_n Anna_n ist offline
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Registriert seit: 03.06.2009
Beiträge: 2
Standard Trennung und dann die Diagnose

Hallo,
ich bin neu hier im Forum, aber es scheint mir der richtige Ort für mich zu sein, auch wenn mein Fall etwas anders ist als bei den meisten hier.

Ich (25) habe mich vor etwa 3 Monaten nach 4 Jahren Beziehung von meinem Freund (28) getrennt. Er leidet sehr unter der Trennung und hat vor 2 Monaten die Diagnose Nierenkrebs bekommen. Nun ist er völlig am Boden, hat sich zurückgezogen und spricht außer mit mir mit keinem Menschen über seine Krankheit und auch fast mit niemand über unsere Trennung. Ich will ja gern für ihn da sein, aber wir streiten fast jedes Mal, wenn wir uns sehen oder telefonieren - er ist sehr verletzt über die Trennung, macht mir Vorwürfe, ist eifersüchtig und beschimpft mich.
Wenn er nicht krank wäre, würde ich mir das auf keinen Fall gefallen lassen, aber so stecke ich sehr viel ein und gehe immer wieder auf ihn zu, weil ich weiß, dass er außer mir gerade niemanden hat, er hat gerade kein gutes Verhältnis zu seinen Eltern und hat sich von seinen Freunden stark zurückgezogen. Ich würde ihm so gern helfen, aber ich weiß nicht, wie. Er wirft mir oft vor, dass ich ihn allein lasse und nicht für ihn da bin und dass er mir egal sei. Wenn ich von seiner Krankheit gewusst hätte, hätte ich mich nestimmt nicht von ihm getrennt, aber es ist nun mal so und ich kann und will nicht mehr mit ihm zusammen sein, aber ich fühle mich so schuldig, habe ein schlechtes gewissen wann immer es mir gut geht. er wirft mir egoismus vor, und trifft mich damit sehr.
ich habe das gefühl, er hat sich schon selbst aufgegeben, spricht oft von selbstmord und er betrinkt sich oft. den versuch, eine therapie zu machen, hat er schnell abgebrochen, weil er meint, ihm kann ohnehin niemand helfen. ich bin völlig überfordert und hilflos, es tut mir so weh, zu sehen, wie schlecht es ihm geht und wie allein er ist. dazu bin ich aber oft auch wütend, weil er sich so völlig fallen lässt, überhaupt nichts für sich tut, sich mit alkohol noch weiter selbst kaputt macht und mich für so ziemlich alles außer dem krebs selbst verantwortlich macht.

Vielleicht hat ja jemand hier ähnliche Erfahrungen, ich würde mich sehr über Antworten freuen.
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  #2  
Alt 03.06.2009, 18:54
Benutzerbild von Sonne62
Sonne62 Sonne62 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.01.2007
Beiträge: 42
Standard AW: Trennung und dann die Diagnose

Liebe Anna,

da steckst Du ja gefühlsmäßig in einer verfahrenen Kiste.
Aber ich denke, Du darfst Dir von Deinem Freund kein
schlechtes Gewissen einreden lassen.
Ich an Deiner Stelle würde Ihm einen Brief schreiben,
in dem Du Ihm, ähnlich wie hier, Deinen Standpunkt
klar machst. Ihm sagen, das Du für Ihn da bist und bereit bist
ihm zu helfen, aber nur OHNE Vorwürfe, Beschimpfungen .... und
falschen Hoffnungen.
Er muss lernen sein Leben wieder selbst
in die Hand zu nehmen und eventuell auch fremde Hilfe zu zu lassen.
Du bist nicht für Ihn verantwortlich, für nix.

Vielleicht kannst Du Dich an seine Eltern wenden
(Nur, wenn er von dort Hilfe erwarten kann) und
Ihnen die Situation aus Deiner Sicht schildern und sie um Unterstützung bitten.
Ich glaube schon, das die Situation für ihn auch sehr schwer ist,
ihm fehlt wahrscheinlich ein Ziel, eine Perspektive.
Das kannst Du ihm im Moment schlecht bieten. Suche Dir Hilfe.

Alles Gute Gabi
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  #3  
Alt 05.06.2009, 21:20
Anna_n Anna_n ist offline
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Registriert seit: 03.06.2009
Beiträge: 2
Standard AW: Trennung und dann die Diagnose

Liebe Gabi,
danke für deine Antwort. Ich war heute bei ihm und wir haben nicht gestritten, dafür war es umso trauriger. Ich wünschte er würde kämpfen wollen.
Ich bin froh, dieses Forum gefunden zu haben, ich habe das Gefühl, in meinem Umfeld kann das niemand so richtig verstehen, was der Krebs für ihn und mich bedeutet, hier fühle ich mich nicht mehr so allein damit.

viele grüße, Anna.
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