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  #1  
Alt 03.12.2015, 15:25
juicyfruit juicyfruit ist offline
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Registriert seit: 03.12.2015
Beiträge: 4
Standard Krebsdiagnose - ein Schock

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, weil bei meiner Mutter Krebs diagnostiziert wurde. Sie ist 57 Jahre alt, Nichtraucher, sportlich schon immer sehr aktiv gewesen und hat sich immer sehr bewusst gesund ernährt. Niemand hat sowas erwartet. Wir sind alle sehr geschockt über die Diagnose.

Alles fing ungefähr im Juli an. Ich habe meine ganze Familie 'gezwungen' sich gegen Keuchhusten impfen zulassen, weil ich schwanger war. Um die Impfung rum hat meine Mama angefangen zu husten. Hat es auf die Impfung geschoben. Nach der Geburt meiner Tochter im September war der trockene Husten immer noch da. Irgendwann ist sie zu ihrem Hausarzt gegangen. Nach einer Blutuntersuchung (keine Ahnung nach was er geguckt hatte) die Diagnose: Keuchhusten! Kann 100 Tage dauern, also noch etwas Geduld...

Ende November wollten meine Eltern in den Urlaub fahren. Weil meine Mama immer noch gehustet hat, ist sie nochmal zu ihrem Hausarzt und auch zu einem Lungenspezialisten. Bei letzerem wurde die Lunge geröngt und ein Schatten entdeckt. Am selben Tag musste sie ins KH zur Abklärung. Der Urlaub wurde natürlich abgesagt.

Im Krankenhaus wurde nun der Tumor gefunden, ihre Luftröhre ist schon befallen und es haben sich vier Knochenmetastasen gebildet. Die Klassifikation ist T4N3M1b. Ich habe recherchiert, dass es sich dabei um das letzte Stadium handelt. Das Ergebnis einer Gewebeprobe steht noch aus. Wir wissen also noch nicht, um welche Art Tumor es sich genau handelt.

Im Moment schwirrt mir der Kopf. Tagsüber kann ich das ganze gut verdrängen, abends, gerade im Bett, geht das nicht mehr gut. Mein Vater hatte mir alles zunächst sehr abgeklärt berichtet. So sieht es aus, es wird behandelt - wie, werden wir noch sehen -, und wir müssen jetzt da durch und die Mama unterstützen. Am nächsten Tag habe ich schon gehört, dass der Arzt gesagt hat, behandelbar ja, aber nicht heilbar.

Ich weiß gar nicht, was ich denken oder hoffen soll/kann. Ich habe mir Statisiken angesehen und sie machen mir Angst. Ich weiß, dass man nicht viel darauf geben kann. Das zeigt mir allein schon, weil meine Mutter erkrankt ist. Außer dem Husten und dass sie weniger Puste hat, ist sie topfit und man merkt ihr nichts an. Sie ist voller Hoffnung (wie wir alle), will kämpfen, und wir wollen stark für sie sein und sie unterstützen.

Ich würde gerne wissen, wie es hier so mit Erfahrungen aussieht. Gibt es z.B. noch andere nichtrauchende Betroffene oder Betroffene und Angehörige in Stadium 4? Worauf müssen wir uns in der nächsten Zeit einstellen? Ich dachte eigentlich, trotz Metastasen, wäre eine Heilung möglich mit entsprechender Behandlung.

Meine Mama soll ihre Enkelin aufwachsen sehen. Das wäre mein größter Wunsch, und bestimmt auch ihrer.

LG juicyfruit
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  #2  
Alt 03.12.2015, 17:00
Greyghost Greyghost ist offline
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Beiträge: 35
Standard AW: Krebsdiagnose - ein Schock

Hi,

ich denke das der Arzt recht hat. In diesem Stadium ist eine Heilung nicht mehr möglich.

Aber das heißt nicht das jetzt alles zu Ende ist. Deine Mutter wird palliativ also lebenserhaltend therapiert werden.

Und dann kommt es eben darauf an wie die Therapie anschlägt. Jeder Krebs ist individuell zu sehen. Was die Statistiken sagen muß nicht auf deine Mutter zutreffen. Das kann niemand vorhersagen.

Mein Mann ist letzte Woche an Lungenkrebs verstorben. 5 Monate nach der Diagnose. Es gibt aber auch Menschen die jahrelang damit leben.

Also nie die Hoffnung aufgeben. Und fest daran glauben das die schwere Therapie etwas Gutes für deine Mutter ist.

LG
Andrea
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  #3  
Alt 04.12.2015, 13:05
juicyfruit juicyfruit ist offline
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Registriert seit: 03.12.2015
Beiträge: 4
Standard AW: Krebsdiagnose - ein Schock

Hallo Andrea,

vielen Dank für deine Antwort. Und mein herzliches Beileid für deinen Verlust.

Ich kann und will mir ein Leben ohne meine Mama einfach nicht vorstellen. Es kommt mir alles so surreal vor.

Wir haben auf jeden Fall Hoffnung. Soweit ich es mitbekommen habe, hat der Arzt gesagt, dass meine Mutter aufgrund ihres guten Allgemeinzustandes eine gute Prognose hat. Ich nehme mal an, damit ist gemeint, dass der Krebs möglicherweise relativ lange in Schach gehalten werden kann?

Ich frage mich aber, wie man eine solche Aussage treffen kann, wenn noch nicht mal die Gewebeprobe untersucht wurde? Außerdem hat dieser Arzt zwar die Lungenuntersuchung durchgeführt, ist aber kein Onkologe.

Wir müssen nun erstmal das Ergebnis der Biospie abwarten und meine Mutter muss in einem Lungenkrebszentrum vorstellig werden. Ich denke, die wissen am besten, was man noch machen kann.

LG juicyfruit
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  #4  
Alt 04.12.2015, 14:24
derax derax ist offline
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Beiträge: 31
Standard AW: Krebsdiagnose - ein Schock

Hallo juicyfruit,
zunächst einmal kann ich sehr gut verstehen wie du dich gerade fühlst.
Meine Frau 51 Jahre jung ebenfalls im einem allgemeinen guten körperlichen Zustand bei Diagnosestellung vor gut 6 Monaten und wir erfahren müssten das sie ein Adenokarzinom T4N3M1, mit metastasen in den Lymphknoten und dringendem Verdacht auf Knochenmetastasen hat.
Das hat uns natürlich den Boden unter unserer Füßen gezogen.
Nun die Prognose der TNM Klassifikation unser beiden Fällen ist wohl eher nicht mit gut zu bezeichnen. Das wäre in meinen Augen keine sehr ehrliche Aussage des Arztes.
Aber es ist wohl so, das die palliative chemo tatsächlich meist gut vertragen wird und ich sage das aus eigener Erfahrung. Ich hatte panische Angst und dachte "Lungenkrebs " gleichkommend mit schnellem Krankheitsverlauf und leider auch tot.
Ich war so fehlgeleitet von den vielen berichten und leider auch tatsächliches Schicksalen, dass es mir heute noch passiert, wie ich mich ertappe und mich frage wann es den losgeht. Das hört sich vielleicht doof an, aber wie gesagt es ist irgendwie auf irgendwas warten. Die Ruhe vor dem Sturm.
Meiner Frau geht es eigentlich relativ gut. Ein aussen stehender würde nicht merken das sie schon 8 chemos hinter sich gebracht hat und eigentlich schwer krank ist.
Leider hatte meine Frau keine passende Genmutation für eine zielgerichtete Therapie. Das hätte ihre Prognose wahrscheinlich verbessert.
Ich hoffe für euch das zum einen die weiteren Untersuchungen positives bringen und ihr als Familie zusammen hält und von Anfang an über alles reden könnt.
Viel Glück 🍀 und tretet dem Mistvieh gehörig in den Allerwertesten.
Gruß derax
__________________
ED Mai 2015.Diagnose meiner Frau lautet: nicht-kleinzelliges Adenokarzinom T4N3M1 des linken Oberlappens links, pulmonale Metastasen beidseitig, Lymphknoten cervikal, mediastinal und biliär, dringender Verdacht auf ossäre Metastasen bwk 7-11
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  #5  
Alt 04.12.2015, 15:37
Greyghost Greyghost ist offline
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Registriert seit: 02.10.2015
Beiträge: 35
Standard AW: Krebsdiagnose - ein Schock

im Lungenkrebszentrum ist Deine Mutter erstmal in den besten Händen.

Dort wird letztendlich festgestellt worum genau es sich eigentlich handelt.
Das ist wichtig um die Therapie festzulegen. Ausserdem wird dort der Befund von mehreren Ärzten begutachtet.

Habt bitte keine Angst vor Chemo und Co. Heute werden die Patienten so gut gegen Nebenwirkungen abgeschirmt, das die ganzen Horrorvorstellungen die man hat, gar nicht eintreten müssen.

Ich drücke ganz doll die Daumen das ihr dem scheiss Tumor in den Hintern tretet.

Und das deine Mama noch lange bei Euch ist.

Ach ja, stellt Euch auf Wartezeiten ein. Das ist zwar doof aber in der heutigen Zeit werden die Gewebeproben bis ins kleinste Detail untersucht.

LG
Andrea

Geändert von Greyghost (04.12.2015 um 15:40 Uhr)
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  #6  
Alt 20.12.2015, 18:41
juicyfruit juicyfruit ist offline
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Registriert seit: 03.12.2015
Beiträge: 4
Standard AW: Krebsdiagnose - ein Schock

Hallo ihr Lieben.

Vielen Dank für eure Worte.

@ derax: Ich hoffe, dass deine Frau sich noch lange gut fühlen wird! Meiner Mutter sieht man eigentlich auch nichts an. Deshalb ist es irgendwie immer noch so unrealistisch. Ich wünsche euch beiden viel Kraft.


Also, bei meiner Mutter hat sich mittlerweile so einiges Neues entwickelt. Die Gewebeprobe des Tumors hat ergeben, dass es sich nicht um Lungenkrebs handelt, sondern um Brustkrebs, der u.a. in die Lunge gestreut hat. Bessere Aussichten, laut Arzt. Aber der Krebs spricht wohl nicht auf Hormone an, außerdem handelt es sich um eine agressive Form...

Meine Mutter hat dann nochmal ein MRT von der Brust bekommen, aber kein Tumor war zu finden. Sie hatte auch nichts ertastet. Die nächste Mammografie wäre Anfang nächsten Jahres gewesen... Hätte ja dann auch nichts ergeben.

Naja, der Arzt in einem Brutkrebszentrum meinte, er könne es vertreten, dass meine Mutter erst im neuen Jahr mit der Chemo anfängt (bei der agressiven Form???). Sie ist aber dann noch zum Onkologen von meinem Vater gewechselt (Der gerade zwei Monate früher die Diagnose Haarzellleukämie bekommen hat...), und der wusste gar nicht, warum denn gewartet werden sollte.

Morgen dann hat sie die erste Chemo. Ich weiß nichts genaues darüber, nur dass sie sie einmal die Woche bekommt, für vier bis sechs Monate. Also ist sie nicht so stark, oder? Weiß jemand, ob man sich danach trotzdem sehr schlecht fühlt?

Heute hatte meine Mutter sehr starke Schmerzen im Sitzbein. Sie vermutet, dass es von einer Metastase kommt, die sich dort befindet. Sie konnte kaum sitzen und liegen, nur ganz langsam umher wandern. Wenn sie sich an Weihnachten immer noch schlecht fühlt, will sie es ausfallen lassen. Einerseits kann ich das irgendwie verstehen, weil es auch etwas anstrengend. Aber andererseits finde ich es jetzt wichtiger denn je, gemeinsam an Weihnachten zusammen zu sein.

Ich würde gerne Rückmeldungen oder Meinungen und Geschichten oder Erfahrungen von euch lesen.

Ach ja, der neue Onkologe meiner Mutter meinte, es wird angestrebt, den Krebs in eine chronische Erkrankung umzuwandeln. Das hört sich ja ganz gut an. Aber wie realistisch ist das?

Hat jemand vielleicht schonmal etwas von der Einnahme von Hanföl gehört? Meine Schwester hatte da irgendwas gelesen.

LG juicyfruit
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  #7  
Alt 20.12.2015, 20:17
derax derax ist offline
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Registriert seit: 16.05.2015
Beiträge: 31
Standard AW: Krebsdiagnose - ein Schock

hallo@juicyfruit
meiner frau geht es derzeit ...soweit ich das beurteilen kann relativ gut! ja und ich habe Hanföl besorgt ...was ohne weitere Probleme zu machen ist weil ohne thc ect kein ding ist.kann jeder bei eBay und co kaufen!
wir waren auch beim Hausarzt und haben medizinisches Canna bekommem. satifex heist das zeug. kostet halt . aber hautsache es hilft ihr und wenn es nur psychisch ist.
__________________
ED Mai 2015.Diagnose meiner Frau lautet: nicht-kleinzelliges Adenokarzinom T4N3M1 des linken Oberlappens links, pulmonale Metastasen beidseitig, Lymphknoten cervikal, mediastinal und biliär, dringender Verdacht auf ossäre Metastasen bwk 7-11
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