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  #1  
Alt 01.04.2008, 11:11
Rot 7 Rot 7 ist offline
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Standard Neuer Partner

Hallo Ihr lieben,

meine Mama ist letztes Jahr im Juni an Leberkrebs gestorben. Es war ein sehr langer Leidesweg und wir waren einerseits froh das das leiden ein Ende hatte aber andererseits sehr traurig das sie für immer weg ist.

Ich habe mich dann bei einer Psychotherapie angemeldet wo ich noch heute hingehe. Das hat mir bis jetzt sehr geholfen.

Nun mein Problem:

Mein Vater sucht seit 2 Monaten eine neue Frau und hatte wohl nun Erfolg.
Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Das ist wie verrat an meiner Mama.

Habt ihr ähnliche erlebt? Ich finde es wirklich ecklig mir so etwas anzuhören und ein Bild von einer anderen Frau auf seinem Nachttisch zu sehen!

Liebe grüße

Rot 7
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  #2  
Alt 01.04.2008, 13:41
Benutzerbild von Graci
Graci Graci ist offline
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Standard AW: Neuer Partner

Hallo,
es wäre interessant zu wissen, wie alt Du bist.
Ich selbst bin im Januar mit 48 Jahren Witwe geworden und habe zur Zeit überhaupt keinen Plan, einen neuen Partner zu suchen, allerdings kann ich jeden verstehen, der einen neuen Partner sucht. Besonders Menschen, die eine sehr glückliche Beziehung geführt haben, haben verständlicherweise das Bedürfnis, diesen Zustand zu erreichen.
Ich denke, Du solltest diese neue Liebe Deinem Vater gönnen, er selbst muß entscheiden, was ihm guttut, und zu sagen, das ist eklig, finde ich ziemlich intolerant, jeder muß mit seinem Schmerz allein umgehen,
akzeptiere das mit Blick auf das Wohlbefinden Deines Vaters.
Gruß Gracia
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  #3  
Alt 01.04.2008, 14:01
Mae-Geri Mae-Geri ist offline
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Ich finde die Frage schwierig.
Meine Ma ist noch nicht so weit, sich einen neuen Partner zu suchen (und streitet auch vehement ab jemals einen haben zu wollen).
Aber was ich sagen will: Es ist doch nur ein neuer Partner/ niemand will Dir Deine Mama nehmen oder eine neue darstellen.
Ich würde auch komisch gucken, aber meine Mama hat das Recht auf Zweisamkeit, dein Paps glaub ich auch.
Liebe Grüße
Sandra
__________________
Danke!!!
PeLo 13.04.1948 - 09.10.2007
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  #4  
Alt 01.04.2008, 14:58
Benutzerbild von ErikaS
ErikaS ErikaS ist offline
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Hallo,
was ich dazu sagen kann ist Folgendes:
Meine Mama und auch meine Schwiegermutti haben ihre Männer verloren. Meine Mama war z.B. 54 als meine Vater starb. Sie und auch meine Schwiegermutti haben später sehr bedauert nicht noch einen Partner gesucht zu haben. Alle beide haben 20 Jahre allein gelebt. Immer mit der Sehnsucht nach ihrem Partner oder einem Partner. Wir Kinder haben auch einen väterlichen Freund vermisst.
Durch einen neuen Partner/in wird kein Verrat verübt an den verstorbenen Elternteil. Es heißt ja auch,"..bis das der Tod euch scheidet." und nicht bleibt zusammen über den Tod hinaus. Natürlich darf man aber nicht verlangen, dass der neue Partner ein Ebenbild der Ehefrau, des Ehemanns sein muss.
Jeder sollte für sich selbst entscheiden ob er bis zum Lebensende allein oder nicht allein leben möchte. Die Kinder sollten versuchen zu akzeptieren.
Rot 7, lebst du mit deinem Vater zusammen, ein Leben lang?

Liebe Grüße
Ilona
__________________
Ein Mutterherz ruht sich nun aus, im letzten stillen Erdenhaus. Doch was es tat und was es gab, das leuchtet über Tod und Grab.

In ewiger Erinnerung an
meine Mama 26.09.1933-16.03.2008meinen Papa 19.07.1934-28.06.1988
meine Schwiegermutti 22.03.1922-02.02.1999meinen Schwiegervati 26.04.1911-07.06.1976
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  #5  
Alt 01.04.2008, 15:08
Rot 7 Rot 7 ist offline
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Standard AW: Neuer Partner

Danke erstmal für eure Antworten. Ich bin 22 Jahre alt.
Meine Eltern waren nicht wirklich Glücklich. Mein Vater hat versprochen das schlafzimmer verzuwerfen, was bis heute nicht passiert ist und wenn ich mir vorstelle das da eine andere Frau drin liegen wird, wird mir echt übel.

Ich verstehe ja das man sich irgendwann mal einen neuen Partner sucht aber nach so kurzer zeit?

Vielleicht sehe ich das falsch aber alleine diese Vorstellung
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  #6  
Alt 01.04.2008, 15:16
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ErikaS ErikaS ist offline
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Vielleicht solltest du ihn noch einmal ansprechen, wegen dem Schlafzimmer. Vielleicht macht das dann aber die neue Partnerin, das wegwerfen. Bis jetzt sucht er ja erst. Der Rest findet sich dann.
Mein Mann war 19, als sein Vater starb. Er hätte sich gefreut, wenn seine mutter noch jemanden gewollt hätte. Das ist aber sicher anders als wenn die Mutter stirbt.
Denk einfach nicht nur an das Bett, sondern an die anderen Dinge, die man zusammen machen kann. Eine neue Partnerschaft fängt doch nicht im Schlafzimmer an.

Liebe Grüße
__________________
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  #7  
Alt 01.04.2008, 15:24
Rot 7 Rot 7 ist offline
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Standard AW: Neuer Partner

Hallo liebe Erika,

erstmal mein Beileid.

Ich finde deinen Spruch sehr schön:

"Ein Mutterherz ruht sich nun aus, im letzten stillen Erdenhaus. Doch was es tat und was es gab, das leuchtet über Tod und Grab."


Das ist ja nicht nur das Schlafzimmer, es sind alle kleinen Dinge.

Er hatte nie ein Bild auf seinem Nachttisch von meiner Mutter stehen, von seiner Bekanntschaft schon.

Er steht am Grab und trauert und hat aber schon jemand neuen in Aussicht.
Sorry, aber ich finde das nicht normal.

Liebe Grüße
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  #8  
Alt 01.04.2008, 15:37
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ErikaS ErikaS ist offline
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Danke für deine Anteilnahme, Rot 7.

Es ist schon eigenartig, das Verhalten deines Vaters.
Aber ich erzähl dir noch eine wahre Geschichte. Eine Tante von mir (ist zwar nicht meine richtige Tante, aber wir sagten so zu ihr) hat ihren Mann durch eine schwere Krankheit verloren. Sie hat ihn jahrelang gepflegt und war immer für ihn da. Er ist gestorben und sie ist zu ihrem neuen Freund gezogen. Hat Haus und Hof verkauft und sich bei dem Mann neu eingerichtet. Sie sagte dann dazu, mein Lebensweg mit W. ist abgeschlossen, nun beginnt mein Lebensabschnitt mit..., ich weiß nicht wie er heißt. Was noch komischer ist, sie sagte niemanden wo sie wohnt und auch keine Telefonnummer. So konnten wir sie nun auch nicht benachrichtigen das ihre beste Freundin gestorben ist.
Aber so sind die Menschen. Die einen bleiben jahrelang allein und die anderen beginnen was Neues.
Fühle deine Trauer für dich und halte die Erinnerung an deine Mutti in deinem Herzen.

Liebe Grüße
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  #9  
Alt 01.04.2008, 15:51
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sleeping sun sleeping sun ist offline
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Hallo Rot 7, hallo alle hier!

Also ich stimme Ilona voll zu...und es ist schließlich jedem selbst überlassen,
ob und wann er sich nach dem Tod des Partners wieder liiert.
Meine Mutter ist 63, mein Vater ist nun über 9 Monate von uns gegangen,
wir haben ihn über alles geliebt und meine Mutter und er hatten eine außergewöhnlich gute Ehe...sie kann sich nicht vorstellen, wieder einen Partner an ihrer Seite zu haben.
Ich denke, sie ist 63 und das ist kein Alter, sein Leben komplett ohne Partner zu verbringen wenn man davon ausgeht, dass die Lebenserwartung bei ca. 80Jahren liegt...17 Jahre alleine sein??? Ich würde es für mich selbst nicht wollen, es ist eine verdammt lange Zeit allein zu sein in der man noch so viel Schöne erleben kann.

Für meine Mutter würde ich mir wünschen, dass sie irgendwann einen lieben Mann findet, der sie glücklich macht, letztendlich ist es ihre Sache, ob sie das möchte.

Ich hätte kein Problem mit einem neuen Mann in Mamas Leben und ich sehe es nicht als Verrat an meinem geliebten Vater, im Gegenteil, ich bin mir sicher,
er würde genauso denken wie ich.

Seinen Platz in unseren Herzen wird niemals ein anderer einnehmen können und er ist unersetzlich, unvergleichbar...trotzdem ein verständnisvoller Kamerad an Mamas Seite, evtl. einer, der Gleiches durchgemacht hat wie meine Mama...das würde ich mir wirklich wünschen...

Und: ich denke wenn bei Männern die Frau stirbt, sind sie erst mal auch hilflos, es ist anders als bei Frauen, die ihren Mann verlieren, Männer gehen auf die unterschiedlichste Art mit Trauer um, was uns Frauen oft nicht plausibel ist...viele Männer liieren sich auch gleich nach dem Ende einer Partnerschaft wieder...um ihren Schmerz zu betäuben oder aus Angst vor Einsamkeit???

Letztendlich sind wir alle Menschen...und so sollten wir andere in Menschlichkeit respektieren, sollte uns manches Handeln noch so unbegreiflich sein.


LG Kerstin
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"Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar..."

Geändert von sleeping sun (01.04.2008 um 15:57 Uhr)
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  #10  
Alt 01.04.2008, 17:37
Cinderella80 Cinderella80 ist offline
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Hallo Rot 7,

erst einmal möchte ich Dich virtuell in den Arm nehmen!

Meine Mutter starb 7 Tage vor meinem 14. Geburtstag. Auch mein Vater hat relativ schnell eine neue Frau kennen gelernt. Ich hatte das große Glück, dass sie nie versucht hat meine Mutter zu ersetzen. Aber Sie war und ist auch heute immer für mich da, egal was es für Probleme gibt. Das hat sich langsam alles so entwickelt, am Anfang flogen auch schon mal die Fetzen...
Sie wird niemals meine Mutter ersetzen können, weder bei mir noch bei meinem Vater!!! Aber sie macht unser Leben doch wieder ein wenig besser...

Und du mußt bedenken, Du hast vielleicht jetzt schon eine eigene Familie bzw wirst irgendwann eine haben. Dein Vater wird aber allein sein, seine Frau gestorben, die Kinder aus dem Haus, was bleibt ihm noch? Für Dich ist es vielleicht noch sehr früh, aber für Deinen Vater ist es vielleicht genau der richtige Zeitpunkt.

Versuche nicht, deinen Vater zu verstehen, aber akzeptiere seine Entscheidung!

Liebe Grüße
Sylvia
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  #11  
Alt 01.04.2008, 20:53
andy48 andy48 ist offline
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hallo liebe Rot 7

zuerst einmal herzliches Beileid, ich nehm dich mal ganz fest in Arm.

Ich bin hier bisher nur stiller Leser, möchte aber auf deinen Beitrag antworten.

Ich bin seit Sept. 06 verwitwet und kenne mittlerweile sehr viele Menschen, welche auch ihren Partner verloren haben.
Glaube mir, sie befinden sich alle in einer Ausnahmesituation. Es tut sehr, sehr weh von einem geliebten Menschen Abschied nehmen zu müssen und es ist ein langandauernder Prozess, den jeder auf seine Art und Weise verarbeitet. Wenn dein Papa nun wieder an das Leben herangeht, gönne es ihm. Es ist seine Art, mit dem Verlust klarzukommen.
Dein Papa hat in der Zeit, als die Mama so schwer krank war, schon ein Stück Abschied genommen.
Mein Mann ging von einer Minute zur anderen.

Bitte, zürne deinem Papa nicht, versuche es zu tolerieren. Das Leben ist zu kurz und zu hart und es kann sich alles so schnell ändern.

Ich hätte ihm noch so viel zu sagen gehabt und konnte es nicht mehr.

Viele liebe Grüsse andy48
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  #12  
Alt 01.04.2008, 22:11
Benutzerbild von Roebi
Roebi Roebi ist offline
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Hallo Rot!

Ich kann Dich sehr gut verstehen, und das, obwohl ich schon 35 Jahre alt bin. Mir geht, oder ginge, es wahrscheinlich ähnlich.

Auf der einen Seite kann ich natürlich verstehen, dass mein Vater mit bald 58 Jahren nicht sein ganzes Leben alleine weiterleben möchte. Aaaaber, wenn er auf die Idee kommen würde, so mir nix, Dir nix, eine "Neue" unter die Nase reiben zu wollen, ich glaube, da würde ich auch ruppig.
Ich sehe das auch ein bisschen als Verrat an meiner Mutter.

Gut, bei uns ist es auch erst 6 1/2 Wochen her, dass meine über alles geliebte Mama verstorben ist.

Jedenfalls EINFACH würde ich es der "Neuen" nicht machen.

Was mir aber klar ist, und das sollte auch Dir klar sein ist, dass niemand, wirklich NIEMAND einen ersetzen kann.

Es gibt doch diesen schönen Satz:....wo Liebe hinfällt! Gefühle haben leider kein Zeit/Taktgefühl. Gefühle sind da, und wenn es bei Deinem Vater eben jetzt so ist, wirst Du da wohl nichts gegen unternehmen können.

So traurig das auch für uns Töchter ist, wir müssen/müssten es hinnehmen.

LG Röbi
__________________
In Erinnerung an meine Mutter:
Als Gott sah, dass die Hügel zu steil,
die Straße zu lang,
und das Atmen zu schwer wurde,
nahm er sie in den Arm und sprach:
Der Friede sein Dein!

Danke, dass Du für mich immer da warst.
Ich liebe Dich und werde dich nie vergessen

* 22.11.1947 + 16.02.2008
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  #13  
Alt 01.04.2008, 22:31
dayo dayo ist offline
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seinen papa zu verlieren, ist schwer; um wieviel schwerer muss es sein, jemanden zu verlieren; den man "nicht nur als kind" geliebt hat !!!!verstehst du, was ich damit sagen will? auf einmal ist all das nicht mehr da, was das "leben" ausgemacht hat: "leben" ...."lieben"..."sich geborgen zu fuehlen"..."probleme zu haben und zu loesen" ....meistens wegen der kinder !!!!! Was wuenschen wir uns in unserem leben ????: "partner", die "uns" verstehen, mit all unseren wuenschen und problemen, die wir haben; geht es dir genauso ???? ich denke schon!!!! wer kann einem dann "steine" in den weg schmeissen, wenn man das gefuehl hat: "gerade jetzt" ...zu diesem augenblick "passt" es!!!!! wuerdest du es zulassen, jemand anderes darueber entscheiden zu lassen???? gib mir eine "ehrliche" antwort!!!!! ...... was wuerdest du dir von deinen "kindern" ....."sohn oder tochter" wuenschen???? .... "egal", wer gehen musste... als "erstes": "einer" bleibt "alleine" zurueck und wuenscht sich nichts weiter als "geborgenheit", die "kinder" zwar geben koennen, aber auf eine total andere art und weise; weisst du ???? ...... "eltern" sollten "vorbild" sein, .... "kinder".... haben zwar das recht, ihre gefuehle auszudruecken, aber " wann" lebst "du" dein "eigenes leben" und dein papa ist " w i e d e r " alleine ???? ich wuensche mir, dass du deinen papa mit seiner neuen lebensgefaertin fuer "dich" akzeptierst; mehr noch: dass du dich fuer deinen papa freust, wieder einen sinn in seinem leben zu sehen !!!!! drueck dich gaaaanz feste!!!!
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  #14  
Alt 02.04.2008, 09:38
Rot 7 Rot 7 ist offline
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Hallo an alle,

ich verstehe ja das das Leben weiter gehen muss aber das ist mir einfach zu früh. Und es ist ja nicht einfach so passiert, er hat ja über Chat gesucht!

Roebi

Ja, wir müssen es hinnehmen aber nicht tolerieren und akzeptieren!

Dayo

Wenn ich 45 wäre und ich hätte 2 Kinder deren Mutter vor einem dreiviertel Jahr gestorben ist, würde ich es mir fünf mal überlegen ob ich das nach so kurzer Zeit mache.
Nicht er war es der Tag täglich 5 mal im Krankenhaus war, ihr vorgelesen hat, sie gewaschen hat, ihr die Schüssel gehalten hat wenn ihr übel war! Und da fühlt man sich als Kind schon ziemlich verlassen wenn der Vater sich einen Scheiß drum bemüht das die letzten Tage in Ihrem leben noch schön sind.
Und jetzt, jetzt geht es so weiter, er kümmert sich wieder einen Scheiß um andere Gefühle. Man kann nunmal in so einer Situation nicht nur an sich denken wenn man noch Familie hat oder täusch ich mich da??????


Sleeping Sun

Vielleicht ist es auch ein unterschied ob Mutter oder Vater von einem gegangen ist. Ich weiß es nicht.

Liebe Grüße
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  #15  
Alt 02.04.2008, 13:28
Benutzerbild von Anke LE
Anke LE Anke LE ist offline
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Liebe Rot,

dein Unverständnis kann ich nur bedingt nachvollziehen.
Ich kann mir vorstellen, die (erfolgreiche) Partnersuche deines Vaters kommt Dir wie Verrat vor an Deiner Mutti.
Aber Du darfst nicht 2 verschiedene Dinge in einen Topf werfen: einerseits Deine Gefühle und die Liebe zu Deiner Mama und die Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche Deines Vaters. Du hast zum Anfang mal geschrieben, die Beziehung Deiner Eltern war nicht sonderlich glücklich.
Wie lange der Zurückgebliebene trauert, wie jeder von uns trauert, ist so unterschiedlich, wie es die Anzahl der Menschen hier gibt. Ich glaube auch nicht, das Dein Vater Deine Mama weniger schätzt und vermißt, wenn er eine neue Partnerin hat. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du die Angelegenheit anders anpackst: Durch die neue Partnerin ist ein Stück Verantwortung und Last von Deinen Schultern genommen, die Du ein Stück mit tragen würdest: das Wohlbefinden Deines Vaters ist nicht von Dir abhängig, Du musst Dich nicht "so" um ihn kümmern, wie Du sonst das Gefühl hättest es tun zu müssen. Klingt jetzt ein wenig kompliziert, aber ich hoffe, Du verstehst was ich meine.

Für meine Mama war es im Vorfeld immer wichtig, dass, wäre mein Papa der "Überlebende" gewesen, er eine Frau hätte kennen gelernt, die mit ihm das Leben teilt. Und ich als Tochter hätte nichts dagegen gehabt. Nun ist bei uns aber meine Mama diejenige, die zurück geblieben ist. Eine neue Partnerschaft kommt bei ihr nur bedingt in Frage, nämlich ohne zusammenleben. Gemeinsame Unternehmungen ja, übernachten wohl auch, aber nicht zusammen leben. Aber das ist sicher auch vom Alter her zu verstehen, Mama ist jetzt 68 Jahre.
Ich würde es schön finden, wenn Mama jemand Neues kennen lernen würde. Aber sie ist nicht so weit, und sucht auch nicht. Wenn es sich ergibt, wär es für sie ein Bonus.

Liebe Rot, Du bist noch sehr jung, Deinen Zorn kann ich verstehen. Aber jeder von uns geht mit Verlust und Trauer anders um. Es gibt da kein "gut" und kein "böse", kein "richtig" und kein "falsch". Jeder von uns empfindet den Zeitpunkt für einen Neubeginn anders. Es ist wie nach einer Trennung. Für jeden ist der Zeitpunkt der Trennung an einem anderen Tag: für den einen schon Jahre vor der endgültigen Trennung, in dem sich einer emotional zurück zieht. Für den Anderen ist es in dem Moment, wo die Tür hinter ihm ins Schloß fällt. Es ist die Betrachtungsweise, auf die es ankommt.

Wie ist eigentlich Dein Verhältnis zu Deinem Vater? Könnt Ihr miteinander reden, besucht Ihr Euch oder ist da von jeher schon eher bissl Funkstille?

Liebe Rot, die Liebe und den Schmerz zu Deiner Mama kann Dir niemand nehmen. Aber Deine Mama würde nicht wollen, dass es Dir mehr als sonst in dem Moment schlecht geht. Es gibt Gesprächsrunden von Hinterbliebenen, die durchaus hilfreich sein können. Es gibt gut geschulte Psychologen, die auf diesem Gebiet hervorragende Arbeit leisten. Es sind nur 2 Möglichkeiten für Dich, zur Ruhe zu kommen. Deine innere Mitte wieder zu finden.

Herzlichst aus Leipzig

Anke
__________________
Betroffener: mein Papa, geb. 21.11.1935
Diagnose erhalten am 5.5.07, Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchraum

eingeschlafen am 09.07.07. friedlich, still und leise
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