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  #46  
Alt 07.07.2006, 12:33
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luna83 luna83 ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Petsi,

ich hab mich sooooo lange nicht mehr gemeldet. Und jetzt ist es einfach an der Zeit dass ich mir mal wieder alles von der Seele schreib.
Zum 1. : Ich war 2 Wochen im Urlaub. Ich konnte es tatsächlich genießen.Ich hab das so gebraucht.
ABER: Zu Hause ist es furchtbar! Meiner Mum gehts mies. Mehr brauch ich glaub ich nicht zu sagen. Am Dienstag hatte sie eine OP- Oberschenkelhalsbruch durch Metastasen. Hat jetzt ein künstliches Hüftgelenk. OP war kritisch. Sie hat Blut gebraucht und hatte einen starken Blutdruckabfall. In 2 Wochen soll die Brust abgenommen werden.

Jetzt darfst du 3 Mal raten was sie gestern zu mir gesagt hat.....
Ich will nicht mehr... ich möchte einfach nach Hause. Sie sollen mich einfach in Ruhe lassen. Es ist passiert... Sie hat die Hoffnung endgültig aufgegeben.
Was soll ich noch dazu sagen? Ich hab zum Glück jmd der mich hält und mir Kraft gibt. Ich glaube ich wünsche mir jetzt einfach nur noch dass alles ganz schnell vorbei ist. Kann ich überhaupt noch hoffen wenn sie sich selbst aufgibt?

Ich freue mich riesig, dass es euch allen Gut geht!!!

Alles Liebe Luna
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  #47  
Alt 07.07.2006, 15:03
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Petsi Petsi ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Luna,

erst einmal möchte ich sagen, dass ich mich freue wieder etwas von Dir zu hören.

Es tut mir allerdings sehr sehr leid, das es Deiner Mama nicht besser, sondern schlechter geht.
Es ist sehr gut, dass Du für 2 Wochen in Urlaub warst. Jetzt hast Du sicherlich wieder ein kleines bisschen mehr Kraft.

Eines möchte ich Dir sagen:
Als meine Mama Ihre , ich glaube 5. Chemo hatte, hat sie mir auch gesagt, dass sie nicht mehr will und keine Chemo mehr machen will. Sie hatte aber noch das komplette Programm vor sich. Noch einige Chemos, OP und Bestrahlungen.
Ich war auch total vor den Kopf gestoßen. War wahnsinnig traurig und verzweifelt das sie sich aufgegeben hatte. Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte.

Eine Woche später sagte sie: Na klar mache ich noch die Chemos weiter, Ihr braucht mich doch noch.
Und sie hat alles gemacht und es war gut so.

Was sagen denn die Ärzte?
Gib die Hoffnung nicht auf. Sei immer für Deine Mama da, egal was sie tut oder sagt. Das Du für sie da bist ist das Wichtigste.

Ich hoffe für Dich das bald bessere Zeiten kommen.

Liebe Grüsse
Petsi
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  #48  
Alt 10.07.2006, 11:20
rinesmama rinesmama ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Luna,

es ist schlimm wenn die Betroffenen alles ablehnen, aber sie gehen durch die Hölle.
Als meine Tochter ( 20 Jahre) zu uns sagte sie mache keine Chemo, dachte ich wie kann sie uns das nur antun. Ich war total verzweifelt, redete auf sie ein, der Erfolg war, wir sprachen so gut wie nichts mehr miteinander.
Es war für mich ein unglaublicher Härtetest, doch nach ein paar schlaflosen Nächten, wußte ich ich kann nur für sie da sein egal welche Entscheidung sie trifft und so weh es mir tun wird.
Ich sah mein Kind schon im Grab.
Als die Ärtze im Krankenhaus ihr mitteilten, ohne Chemo hätte sie nur 40 % Überlebenschance entschied sie sich Gott sei dank für die Chemo.
Die Chmeos hat sie nun überstanden, Morgen gehen wir zur Nachuntersuchung und dann kommen noch die Bestrahlungen.

Ich will dir Mut zu sprechen, zu akzeptieren was der Betroffene will, du kannst besser damit umgehen auch wenn es dir das Herz fast zerreißt.
Du tust deiner Mum einen Gefallen wenn du ihre Entscheidung akzeptierts und ihr sagst egal was sie tut du stehts immer hinter ihr.

Ich wünsche dir alles Gute

Rinesmama
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  #49  
Alt 10.07.2006, 13:07
Nerie Nerie ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Hallo!
Ich bin neu hier und habe Eure Zeilen mit viel Zeit gelesen.
Auch meine Muttsch hat Krebs, Nierenkrebs, im Mai 2006 festgestellt. Eine große OP hat sie nun schon hinter sich, auch ganz gut verkraftet, und sie liegt schon die 7. Woche im KH in Bayreuth, ca.170 Km von zu Hause entfernt.
Da mein Vati die Woche über mit bei ihr sein kann, erträgt sie es ganz tapfer. Ja, sie hat eben auch die Slelettmetastasen. Im Rücken, Becken, Schulter. Vor 1 Woche ist ihr Arm einfach durchgebrochen.
Aber die Versorgung dort ist einfach super. Sie bekommt seit 3 Wochen Bestrahlungen auf die Rückenstelle und Becken und kann dadurch auch schon wieder besser laufen. Ja, aber der Arm. Morgen wird operiert, um ihn zu stabilisieren, denn es ist ausgerechnet der rechte.
Ich fühle mich seitdem auch total leer. War immer ein fröhlicher Mensch, habe mich total verändert. Ich habe einern lieben Mann und eine liebe Tochter, die zwar alles verstehen, aber ich kann mich bald selbst schon nicht mehr leiden. Habe schon 10 kg abgenommen, keinen Appetit, Herzkreislaufstörungen. Ich will das ja nicht, aber es ist einfach so. Muß jetzt auch noch alleine das Geschäft aufrechterhalten und rede mir schon selber sämtliche Krankheiten ein.
Ich war jeden Tag, durch die Arbit, mit meiner Muttsch zusammen. Wir verstehen uns einfach super. Sie ist der ausgeglichene Typ, ich eher der hektischere. Hat sich immer ergänzt.
Sie ist 64, mein Paps 65. Bei uns in der Familie war immer alles gut. Ich habe immer gesagt, man hört so viel Schlimmes überall, und uns soll es immer verschonen? Irgendwann kommt mal der Hammer, und so schnell ist es dann passiert.
Schön, dass ich hier einmal schreiben konnte.
Tschüß, Nerie
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  #50  
Alt 10.07.2006, 23:08
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luna83 luna83 ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Petsi,Liebe Nerie, Liebe Rinesmama,

erstmal danke dass ihr mir geschrieben habt. Ach ich weiß nicht warum ich heute so schlecht drauf bin. Es ist zum heulen. Ich fragmich manchmal selbst wie ich die Kraft aufbring. Wie schafft ihr dass denn? wo holt ihr euch eure erholung oder eine Pause vom alltag.... wenn man das überhaupt noch Alltag nennen kann???

Ich finde keinen Ausgleich dass einzigste was mir hilft ist mein Freund. Ich weiß nicht womit ich dass verdient hab dass er mir so beisteht. Wenn ich ihn nicht hätte wüsste ich nicht was ich tun würde.

An Nerie:
Ich hoffe dass es dir genauso gut tut wie mir mit anderen hier zu reden. Es ist ein besch... Gefühl dabei zu stehn und nicht mehr zu wissen was man richtig und falsch macht. Die Angst vor der OP ist schon schlimm. Ging mir auch so ich dachte was ist wenn da jetzt irgendwas schief läuft. Wer weiß ob so eine OP immer die Richtige entscheidung ist. Aber das einzigste was man tun kann ist den Ärzten zu vertrauen dass sie das richtige machen. Wie geht es Deiner Mama denn jetzt? Ich finde es so schön dass dein Dad deiner Mum so beisteht. Das rührt mich immer wieder wenn ich so was lese. Meine Mum hat letzens auch davon geredet, dass wenn sie bald gehn muss es ja eigentlich halb so schlimm ist da sie im Himmel dann endlich wieder mit meinem Dad zusammen sein kann. Ich hab manchmal das Gefühl, dass sie das noch mehr dazu bewegt alles aufzugeben. Einfach loszulassen und keine Schmerzen mehr haben müssen.Ich denke die Schmerzen bei den Knochen metastasten sind einfach die schlimmsten.... und das schlimme ist dass sie mal stärker und mal schwächer sind... so ist es aufjedenfall bei meiner mum. Bitte halte uns doch auf dem Laufenden wie es deiner Mum so geht! Ich drücke euch ganz ganz feste die Daumen für die OP morgen!!! Alles Liebe Luna

An Rinesmama: Ich bewundere Dich so sehr. Deine Tochter ist in meinem Alter und es wahnsinnig stark von dir so zu sprechen. Ich habe Respekt vor deinen Worten. Ich bewunder es echt und deine Tochter kann sooo stolz sein eine mama wie dich zu haben. Wie geht es Ihr denn im Moment? Was hat sie für Krebs? Viel Kraft für Alles! Deine Luna

An Petsi: Ich werde mich jetzt ganz sicher wieder öfter melden! Ich muß mir einfach meine Gedanken von der Seele schreiben und ich möchte dir auch mal was sagen: Danke Danke Danke dass du immer für mich da bist!!! Ganz viele Liebe Grüße an Deine Mum! Wie geht es dir im Moment? Deine Luna
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  #51  
Alt 11.07.2006, 09:47
Nerie Nerie ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Guten Morgen liebe Luna!
Danke für deine lieben Zeilen. Ja, es tut gut hier zu schreiben mit Leuten, denen es genau so geht. Tut mir leid, dass es deiner Mum nicht besser geht.
Du hast geschrieben, dass sie sich freut, deinen Dad im Himmel wiederzusehen. Ich finde den Glauben so schön, dass der Weg für deine Mum dadurch bestimmt viel ruhiger wird. Leider habe ich diesen Glauben nicht, was ich gerade in dieser schweren Zeit sehr bedauere. Man könnte dann bestimmt mit manchen Dingen besser umgehen, oder?
Ja, meine Muttsch war heute früh sehr aufgeregt, wegen der OP. Leider kann ich sie auch nicht so oft sehen, da sie auch 170 Km entfernt von zu Hause im KH ist, wir telefonieren dann immer. Sind die Ärzte und Schwestern dort nett, wo deine Mum liegt? Ich finde, das ist immer sehr wichtig.
Schön, dass du dich im Urlaub gut erholen konntest. Mein Urlaub ist (schon lange gebucht) im August, 2 Wochen Mallorca mit Mann und Kind. Ich darf gar nicht daran denken. Was ist, wenn in dieser Zeit etwas schlimmes passiert? Ich weiß zwar, dass mein Paps da ist und meine Schwester, aber ich habe da so ein schlechtes Gewissen! Meine würde es nie wollen, dass ich den Urlaub absage, dass weiß ich, aber für mich wird es bestimmt nur Stress.
Naja, hoffentlich geht heute alles gut bei meiner Muttsch.
Sei ganz lieb gegrüßt! Tschüß Nerie
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  #52  
Alt 11.07.2006, 11:08
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luna83 luna83 ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Nerie,

du hast die den Urlaub wirklich verdient! Du brauchst überhaupt kein schlechtes Gewissen zu haben. Bei mir war es so, dass ich den Urlaub letztens jahr zusammen mit meiner mutter gebucht hatte. Es sollten 2 schöne Wochen erhohlung für uns werden. Aber dann war ja schon gleich Ende April klar das aus dem Urlaub nix mehr wird. Sie hat mich richitg dazu gedrängt mit 2 Freundinnen zu fahren. Sie wollte unbedingt dass ich fahre. Ich hatte auch erst ein schlechtes Gewissen. Aber es ist einfach so dass ich unter der Woche und am Wochenende überhaupt keine Zeit mehr für mich habe. Ich hetze hin und her zwischen Arbeit (Vollzeit) KH und Haushalt und Garten.Dann sind ja viele dinge für meine mum zu erledigen, die ich auch noch machen muss da es sonst leider niemand mehr gibt. Und glaub mir nach spätestens 3 Tagen fühlst du dich im urlaub auch gut . Klar hat man immer Angst dass etwas passiert. Ich bin dann auch 1 Tag früher nach Hause gefahren. Weil da der Oberschenkelhals durchgebrochen ist. Ich drück auch immer noch ganz fest die Daumen! Sag bescheid wenn du was neues weist wegender OP!

Drück dich, alles alles Liebe Luna
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  #53  
Alt 12.07.2006, 09:31
Nerie Nerie ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Guten Morgen liebe Luna!
Meine Muttsch hat die gestrige OP gut überstanden. Der Arm konnte genagelt werden und hoffentlich stabilisiert er sich nun auch wieder. Ich bin erst mal heil froh.
Mir geht es heute aber trotzdem nicht gut. Mir ist immer nur schlecht, weil ich eben auch nur grübele. Dann rede ich mir ein, ich habe auch so eine Sch...Krankheit in mir. Das ist schon richtig psychisch. Gut dass ich hier so schreiben kann. Zu Hause will man ja auch nicht immer nur rumjammern.
Oh ja, dass kann ich mir vorstellen, dass du eine Menge zu erledigen hast in der Woche. Wenigestens ist es jetzt nicht mehr so weit ins KH zu deiner Mum. Ist es da jetzt besser mit dem Personal?
Darf ich fragen wie alt du bist? Ich bin 39.
Wir müssen schon ganz schön viel Kraft aufbringen,was?
Umarme dich ganz doll! Tschüß Nerie
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  #54  
Alt 12.07.2006, 11:34
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Petsi Petsi ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

HAllo Nerie,
halle Luna,

ich bin meistens stille Leserin, aber bei Euch beiden kann ich so viele Gemeinsamkeiten zu meinen Leben feststellen, dass ich doch einmal schreibe.

Auch ich habe seit der Erkrankung meiner Eltern immer das Gefühl, das ich, meine Kinder, mein Mann auch diese Sch... krankheit haben. In jedem kleinen Fleck sehe ich etwas Schlimmes. Meine ganze Gedanken kreisen nur um diese Krankheit.

Ich habe auch für September mit meinem Mann und meinen 2 Kindern einen 10-tägige Mallorca-Reise gebucht. Jedes Mal wenn ich daran denke, bekomme ich Bauchschmerzen. Irgendwie habe ich das Gefühl, das vorher oder während des Urlaubs etwas schief geht.

Vielleicht malt man sich auch immer nur die schlimmsten Dinge aus, weil man so vorbelastet ist.

Ich wünsche Euch beiden ganz viel Kraft für die Zukunft.

Liebe Grüsse
Petsi
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  #55  
Alt 12.07.2006, 17:30
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luna83 luna83 ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Nerie,

ich bin 22. Wir müssen wirklich stark sein. Manchmal frag ich mich ob man wirklich so stark sein kann? Heute zum Beispiel. Ich habe am Samstag 5 meiner besten Freunde für heute Abend eingeladen. 3 davon haben mir schon abgesagt. Und zwar kurzfristig per SMS. Was soll ich davon halten? Am Samstag haben mir alle zugesagt. Ich hab ne wahnsinnige Wut und bin richtig Enttäuscht. Wahre Freunde erkennt man in der Not. Verdammt wahrer Spruch. Ich finde es einfach nur noch zum heulen. Bei der 2ten Sms hätte ich echt heulen können. Bin ich denn nichts mehr wert, nur weil ich vielleicht nur noch alle 2 Wochen mal Zeit hab etwas zu machen? Ist echt schwer zu verstehen.
Wie gehts dir sonst?

Alles Liebe Luna Drück Dich!

Liebe Petsi,

ich bin wirklich sehr froh dich hier zu haben!!!!!!!!!! Du kannst uns immer sagen was dir aufm Herzen liegt!!! Luna!!!
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  #56  
Alt 13.07.2006, 08:16
Nerie Nerie ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Guten Morgen liebe Luna und liebe Petsi!

Liebe Luna, kann mir deine Wut nur zu gut vorstellen. Man kommt sich da bestimmt irgendwie verarscht vor, entschuldige bitte den Ausdruck. Bei mir ist es ja alles noch nicht so lange, das mit meiner Muttsch und meine Freunde sind schon irgendwie noch für mich da, naja obwohl, gelegentlich mal am Telefon.
Ich habe eine sehr gute Freundin, das reicht mir zur Zeit. Aber du bist ja auch noch so jung und mußt schon mit so etwas umgehen können. Da sollte aber wirklich jeder respekt haben, vor dem, was du so leistest. Klar, dann willst du ja auch mal abschalten und einfach mit Freunden ein paar schöne Stunden haben, und die denken vielleicht, es gibt dann nur ein Thema. Aber die müßten doch merken, dass du diese Einladung nicht gemacht hast um dann nur traurig zu sein, sondern mit Ihnen einen netten Abend zu haben, wo du eben mal nicht immer an das Schlimme denken mußt. Hast du das mit dieser Einladung so gemeint? Hast du denn einen netten Freund, der dich versteht und auch einmal auffängt? Das würde ich dir wünschen. Wir schreiben hier so verständnisvoll und lieb miteinander und wohnen bestimmt alle weit auseinander. Ich glaube, wenn sich Betroffene mal treffen könnten, dann geht alles leichter, mit dem darüber reden und auch mit dem gemeinsamen lachen, weil man doch das gleiche fühlt. So, ich wünsche dir einen schönen Tag ohne neue Sorgen.
Ganz lieb, Tschüß Nerie!

Hallo Petsi!
Schön, dass du mir geantwortet hast. Wenn ich deine Zeilen lese, dann könnte ich meinen Namen wirklich auch darunter schreiben. Das sind genau auch meine Ängste und Bedenken, wie mit dem Urlaub und die Angst vor der Krankheit an einem selber. Dann bin ich wohl doch nicht so unnormal ( ). Die meisten sagen um einen herum: Ach, das wird schon, du mußt an was anderes denken, lenk dich ab! Die mögen ja recht haben, aber wer das noch nicht mitgemacht hat, hat ja auch keine Ahnung, dass das einfach in einem drin ist. Darum tut es gut, hier zu schreiben.
Auch für dich einen guten Tag ohne neue Sorgen!
Liebe Grüße, Nerie!
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  #57  
Alt 13.07.2006, 08:34
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Petsi Petsi ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Luna,
Liebe Nerie,

ich hoffe Ihr habt gut geschlafen.

All das was Ihr beiden erzählt kommt mir so bekannt vor.

Wahrscheinlich haben Menschen in solchen "Notsituationen" doch oftmals die selben Erfahrungen.

Ich hatte damals eine Zeit da mochte ich nicht telefonieren, weil ich dann immer weinen musste. Ich bin dann einige Tage nicht ans Telefon gegangen und habe auch keinen meiner Freunde angerufen.

Habe Ihnen das später versucht zu erklären. Die meisten konnten es nicht verstehen. Sie sagten , das ich damit meinen Eltern doch auch nicht helfen würde.
Aussenstehende können sich einfach nicht in so eine Lage versetzen. Wie auch? Sie kennen nicht das Gefühl, wie es ist neben einem geliebten Menschen zu sitzen, dem es total schlecht geht, dem man den Eimer zum Erbrechen nach der Chemo hält, dem man die Haare komplett abrasieren soll usw. Das sind Dinge, die haben mich fürs Leben geprägt.

Mir war (und ist meistens) nicht nach Party usw. zu Mute. Ich bin durch die Krebserkrankungen von Mama und Papa ein ganz anderer Mensch geworden. Ich setze total andere Prioritäten. Versuche mich auch nicht mehr über Kleinigkeiten aufzuregen.

Es tut gut sich mit "Gleichgesinnten" zu unterhalten. Ihr versteht einen.

Ich wünsche Euch einen guten Tag, ohne schlechte Neuigkeiten.

Alles Liebe
Petsi
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  #58  
Alt 14.07.2006, 08:06
Nerie Nerie ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Guten Morgen ihr Lieben!
Ich sitze gerade auf Arbeit und komme nicht so richtig in Gang. Wenn ich morgens aufwache, ist mir immer nur schlecht, schwindlig und der Gedanke an Essen macht es noch schlimmer. Irgendwie tut mir der ganze Körper weh. Ich trau gar nicht zum Arzt zu gehen, denn wenn ich jetzt auch noch krank bin, dann müßte ich das Büro schließen und das wäre eine Katastrophe.
Mein Mann sagte gestern zu mir: Du bist gar nicht mehr du selbst. Da kommt man schon ins grübeln. Habt Ihr schon einmal das Gespräch bei einem Therapeuten gesucht oder etwas anderes getan, was Euch irgendwie half?
Ihr müßt schon so lange mit dieser Situation umgehen, ich erst seit 2,5 Monaten. Wird das mit der Zeit immer schlimmer? Lebt man irgendwann damit?
Ach ich hab so Angst. Gut, dass ich Euch hier habe.
Ganz vieieieiele liebe Grüße ,Tschüß Nerie!
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  #59  
Alt 14.07.2006, 08:47
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Petsi Petsi ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Liebe Nerie,

ich habe eigentlich jahrelang überlegt ob ich zu einem Therapeuten gehe. Habe immer gedacht ich schaffe das selber. Und der kann das Problem was ich habe, sowieso nicht lösen. Mein einziges Problem ist ja die Krankheit meiner Eltern und was will er daran tun...

Vor einem guten halben Jahr habe ich mich dann doch entschieden eine Therapeutin aufzusuchen. Sie versucht nun mit Gesprächen und Entspannungsübungen mir zu helfen. Sie sollte es auch mit sog. "Stimmungsaufhellern" probieren. Habe ich aber abgelehnt, weil ich der Meinung war das die meine Probleme nur "verschleiern".

In der Zeit bei der Therapeutin kann ich mich mittlerweile einigermassen entspannen. Ich sagte Ihr aber letztens das es mir in den Situationen (warten vor Ergebnisse, Untersuchungstage etc.) immer noch so schlecht geht wie vorher. Die Angst, das meine Kinder oder ich krank werden ist auch noch das. Sie sagte es würde noch Zeit brauchen.
Wenn ich innerlich mehr zur Ruhe komme, werde ich auch mit diesen Situationen besser klarkommen.

Also für mich heisst es noch ein bisschen warten und hoffen das es wirkt.

Ich lebe jetzt seit fast 6 Jahren mit dieser schrecklichen Angst. Ich für meinen Teil muss sagen, dass ich mich nicht dran gewöhne. Ehrlich gesagt habe ich auch noch kein richtiges Mittel gefunden, was mir so richtig hilft.

Ich arbeite daran. Ein paar gute Ansatzpunkte habe ich schon.
1. Einschlafen kann ich jetzt einigermassen. Dank einer lieben Freundin, die mir einen Tee empfohlen hat.
2. Das Forum hier bringt mir auch einiges. Hier sind wirklich Menschen die einen verstehen.
3. Ich setze in meinem Leben völlig andere Prioritäten. Ich rege mich nicht mehr über Kleinigkeiten auf und versuche wirklich jeden Tag zu leben und zu geniessen.

Aber ganz ehrlich gesagt, kann ich das alles nur im Moment schreiben.
Mir geht es momentan relativ gut. (Bis zu den nächsten grossen Untersuchungen im August wahrscheinlich.)

Meine Stimmung kann auch schon morgen wieder auf NUll sein.

Liebe Nerie, ich wünsche Dir und allen anderen, dass sie einen guten Weg finden mit Ihrer Situation umzugehen.

Einen schönen Tag und alles Liebe
Petsi.
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  #60  
Alt 16.07.2006, 15:24
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Petsi Petsi ist offline
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Standard AW: Kämpfen um zu verlieren? Hoffen um Entäuscht zu werden?

Hallo Luna,
Hallo Nerie,

wie geht es Euch?

Liebe Grüsse
Petsi
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