Meine Mutter hat jetzt Metastasen, was tun?

[Mella W.]

Hallo,
ich wünsche Dir für die kommende Zeit Kraft, Kraft und nochmal Kraft! Ich war im Juni 2006 in derselben Situation wie Du momentan: Hochschwanger und meine Ma lag im Sterben Wenn Du magst, kannst Du unter http://www.beepworld.de/members28/gary-maus/ngste.htm die Geschichte lesen...leider gab es kein positives Ende. Die Metas hatten sich ebenfalls ausgebreitet, bei ihr an der Schädelcalotte (?), sie war am Ende sehr verwirrt, es war die Hölle, sie so zu sehen!

Alle haben damals zu mir gesagt "denk an dein ungeborenes Kind". Aber wie sollte das funktionieren??? Ich habe meine Ma über alles geliebt! Meinem Kind geht es Gott sei Dank super, obwohl er eine scheiß Schwangerschaft mitgemacht hat.

Ich wünsche Dir und Deiner Ma alles, alles Gute!!!

[Meg84]

Liebe Gaggi !

Es tut mir sehr leid, was du alles durchmachen muusstest!! Es ist grausam wie uns das Leben manchmal foltert!! Ich weiß, dass ich auch ein Recht habe zu leben, aber meine Mama hat dieses Recht auch und das was ICH durchmachen muss, sind nicht mal 5% davon was MAMA durchmachen muss. So seh ich das zumindest! Denn SIE wird gequält!! ICH muss nur dabei zuschaun... Es ist leicht gesagt: Denk auf dich selbst, das Leben geht weiter, mach dich nicht so fertig oder lass dir das nicht so zu Herzen gehn! ABER, wenn man gerade selbst in dieser Situation ist, ist es UNMÖGLICH die eigenen Gefühle so im Griff zu haben und zu unterdrücken!!! (Besser man lässt es raus als man frisst es rein) Du müsstest das doch am Besten wissen, dass man da an SICH als Letztes denkt.
Und es tut wahnsinnig gut, hier das alles mal loszuwerden

Danke, dass du so offen bist!!

Liebe Grüße, Meg

[Meg84]

Liebe Mella!

Ich habe deine Geschichte gelesen und dabei geweint! Es tut mir so leid für dich und deine Familie. Ich weiß wie du dich fühlst, denn ich habe am 11.10.06 meinen Dad verloren. Er hatte einen Motorradunfall, alles ging sehr schnell! Und ich weiß, dass solche Schmerzen nicht weniger werden! Im Gegenteil !! Desshalb bin ich ja auch so verzweifelt, weil ich genau weiß wie schmerzhaft das Alles wird! Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir genauso geht. Je länger ein geliebter Mensch fort ist, desto mehr vermisst man ihn!! Und man fragt sich, warum nicht jemand anders... Aber was soll man machen?

Ich wünsche dir das Allerbeste!!
Liebe Grüße, Meg

[Leni 47]

Liebe Meg,

das gleiche wie du habe ich vor 8 Jahren durchgemacht.Meine Mutter ist innerhalb eines Jahres am Brustkrebs gestorben.Sie war zum Schluß voll Metastasen,auch im Kopf.Nach der Diagnose hat sie noch 4 Monate gelebt,wir haben sie gepflegt bis zum Schluß und alles für sie getan bis zur Erschöpfung.Ich kann dich gut verstehen.Verbring möglichst viel Zeit mit ihr,diese Zeit schenkt sie dir um Abschied zu nehmen,sie ist sehr wertvoll.Heute bin ich dankbar für diese 4 Monate die wir hatten um uns zu verabschieden.Ich war fast immer da,hab einfach nur still dagesessen und gelesen,ich war bei ihr das war für mich wichtig.Manchmal bedeutet Liebe auch jemanden gehen zu lassen auch wenns sehr weh tut.Mit ihr hatten wir den Mittelpunkt unserer Familie verloren.Ich hab sie sehr geliebt.
Ich dich ,auch wenns dafür keinen Trost gibt.Du wirst es schaffen deine Mutter zu begleiten.Ich fühle mit dir.

Liebe Grüße. Leni

[Meg84]

Liebe Leni !

Ich danke dir, du sprichst mir aus dem Herzen!! Ich erkenne gerade, dass es wohl unumgänglich sein muss. Es wird wohl oder übel nichts anderes nützen als stark zu sein und so lange es geht durchzuhalten!
Und ich werde versuchen die letzte Zeit mit ihr zu genießen, so lange wie es noch dauert. (Was hoffentlich noch sehr lang sein wird )

Ich wünsche dir nur das Allerbeste und bedanke mich für deine lieben Worte!

Liebe Grüße, Meg

[Meg84]

Mama ist im Moment sauer auf mich und meldet sich nicht bei mir. Sie ignoriert auch meine Anrufe.

Ich habe beschlossen mir einen Hund anzuschaffen, weil ich dringend eine Beschäftigung brauche die mir auch spass macht und weil`s den Kindern bestimmt auch guttut. Es ist kein jubger Hund mehr, er ist schon 2 Jahre alt. Das heißt er ist schon stubenrein, gehorcht aufs Wort und ist schon unter Kindern aufgewachsen. Morgen bekommen wir ihn.
Ich hab Mama gleich nach der Zusage der "Noch" Besitzer angerufen um es ihr zu erzählen. Ich dachte ich sags ihr vorher, damit ich sie bei meinem nächsten Besuch nicht überrumple und weil ich mich schon sehr auf ihn freue. Aber sie hat sich so aufgeregt und mich angeschrien, warum ich ihr die Kraft nehmen will und ob ich sie umbringen will. Und sie wird jetzt Nächte lang wegen mir nicht schlafen können, weil ich mit dem 3. Kind schwanger bin und sie findet dass ich noch zusätzlich mit einem Hund nicht fertig werde, und dann erst die vielen Kosten und Verpflichtungen... Sie hat dann aufgelegt und nach dem 3. Versuch nochmal bei ihr anzurufen hat nur ihr Mann Peter abgehoben. Er erklärte mir, dass ich im Moment für "Mutti" nicht gut sei, dass sie sich wegen mir zu sehr aufregen muss und ich ihr am meisten helfen könnte, wenn ich mich fernhalte, weil sie sonst diesen MOnat nicht mehr überlebt.
Ich hasse ihn, er will sie nur für sich allein. Ich wöllte ja nicht, dass sie sich so aufregt! Konnte mir auch nicht vorstellen, dass es aus so einer Kleinigkeit so ein Drama wird. Ich meine, ich sehe einen Hund nicht als Belastung, im Gegenteil!! Ein Hund kann vorallem in so einer Situation wie ich sie grad hab, das ganze etwas auflockern! Ich versteh einfach die Welt nicht mehr! Warum reagiert sie so? Warum ist sie so wütend? Sie war auch vor diesem Streit sehr agressiv und man musste sehr aufpassen WIE man WAS zu ihr sagt! Mit meiner Oma (ihrer Ma) hat sie auch schon gebrochen nur weil Oma mal am Telefon geweint hat. Mama meinte, dass Oma kein Recht habe ihr was vorzuweinen, weil`s IHR ja schlecht geht und SIe am sterben ist und nicht Oma. Und auf ihre Schwester ist sie sauer, weil die ihr zu Weihnachten eine schöne Kerze mit einem Marienbild drauf geschenkt hat. Dazu meint sie, das hat Maria (die Schwester) nur getan weil sie zu geizig sei für was anderes, weil die Kerze kann sie ihr danach noch auf`s Grab stellen.

Was soll ich denn jetzt machen?? Es darf nicht so enden! Ist diese Wut und Empfindlichkeit denn normal in ihrer Lage???! Ich weiß einfach nicht mehr weiter, ich hab sie doch lieb!!

LG Meg

[romy-1]

Hallo Meg

Diese Phase hatte meine Mutter auch.Du hast so aufpassen müssen was du ihr erzählt hast oder mit ihr geredet hast. Sie ist gleich explodiert und hat mich angeschrien, ob ich ihre Krankheit nicht kapiere.Und zu Hause gings weiter so,auch ihre Nachbarn die sie besuchen wolllte sperrte sie gleich die Türre zu und sagte dann: Wissen die nicht das ich Ruhe haben will usw. oder ein tratschgerede aus unserer Ortschaft das wollte sie loswerden auch trotz ihrer schweren Krankheit, der hat das und die macht das.. Wir haben alles getan, für die Mutter, du hast nur eine machst du alles, aber sie war mit sich selberunzufrieden und wir bekamen es öfters zu spüren..Aber glaube mir es geht vörüber und sie will dann wieder deine Nähe.Ich glaube bei ihr war das eine Phase der Hilflosigkeit... Ich wünsche die viel Kraft, denn gestern hatten wir meine Mutter begraben, sie war erst 64 und sie hatte Gallengangkarzinom;
Eieinhalb Jahre hatte sie gekämpft und sie ist sehr elend mit Schmerzen vertorben.Wir sind nur gestanden und haben zusehen müßen und ihr einfach nicht mehr helfen zu können, das tut weh.. Fahre dann am Friedhof eine Kerze anzuzünden ... Sie ist erlösst, aber ich hab da wenig Trost, denn da ist eine unglaubliche Lehre und es tut so weh..

[Meg84]

Liebe Romy!

Es tut mir sehr, sehr leid für dich, und du hast mein aufrichtiges Beileid!!

Meine Mutter ist erst 45 und wird im Feber 46. Sie hat sich immer noch nicht bei mir gemeldet und wenn ich sie anrufe hebt sie nicht ab. Die Ärzte sagen, es steht sehr schlecht um sie. Ich hab solche Angst, dass sie geht ohne die Sache zu klären und wir uns wieder versöhnen. Denn eigentlich braucht sie mich ja gar nicht, sie hat ja ihren Peter. Denn, dass ihr egal ist wie`s den Menschen um ihr herum geht, hat sie ja schon deutlich genug gezeigt. Ich hasse mich für den folgenden Satz, aber , ich hoffe es ist bald alles endlich vorbei. Wir hatten noch nie einen guten Draht zueinander, also wieso sollte das so eine scheiss Krankheit ändern? Ich hab so die Schnauze voll. Ich wollte ihr doch nur helfen und beistehen, aber sie lässt mich einfach nicht.

[Meg84]

Also, sie hat sich wieder bei mir gemeldet und wir haben uns wieder vertragen.
Sie hatte letzte Woche Dienstag noch eine Bestrahlung und danach den Rest der Woche "Urlaub" welchen sie in Salzburg entspannt verbrachte.
So, am Sonntag wieder heim und gestern wieder die erste Bestrahlung.

Ihr Körper ist sehr geschwächt und verbrannt und in ihrer rechten (noch verbliebenen) Brust hat sich Wasser gesammelt.

Die Ärzte wollen jetzt beraten, ob bei ihr eine Behandlung mit Lapatinib noch sinnvoll wäre, da sie befürchten, dass das ihr Körper nicht mehr mitmacht.
Naja, die Entscheidung liegt bei Mama, erst mal hörn was die Ärzte sagen. Bin gespannt...

LG, Meg

[Meg84]

Mama hatte gestern wieder CT und sie haben was schreckliches erausgefunden. Diese Verbrennungen die sie am Brustkorb und unter der Achsel überall hat (diese roten und gelben Hügel), ist alles Krebs!
Das heißt sie wollen sie jetzt nicht mit Lapatinib hehandeln, weil sie meinen, dass das zu langsam helfen würde. Sie wird jetzt also weitere 5 Wochen bestrahlt und bekommt Morphiumplaster gegen die Schmerzen.
Sie sagt, sie hällt das nicht mehr lang durch und weint auch jedes mal wenn wir telefonieren. Ich weiß nicht mehr wie ich ihr helfen kann. Ich hab doch selbst nur noch 3 Wochen bis zur Entbindung. Was kann ich denn nur für sie tun damits ihr besser geht?

LG Meg

[Meg84]

Sie hat jetzt beschlossen im Krankenhaus zu bleiben. Sie isst nicht mehr und trinken will sie auch nicht viel. Sie wird derzeit vom Tropf ernährt. Ihr Urin ist Kaffeebraun und Stuhlgang hat sie keinen. Fast ihr ganzer Körper ist mit roten, blauen und gelben Flecken übersäht. Die Ärzte reden von 3 - max 4 Wochen, die sie hoffentlich schmerzfrei und so geistesanwesend wie sie momentan noch ist verbringen kann.

Da es hier aber anscheinend niemand mehr interessiert, war das mein letzter Beitrag.
Ich möchte mich nochmals bedanken für die Anfangs so tröstenden Worte und wünsche hier allen noch ein langes und Lebensqualität erfülltes Leben!

LG
Meg

[Meg84]

Meine Mama ist am 30. März um 01:05 im Hospiz gestorben.

[maga]

Hallo liebe Mega ,mein beleid und viel kraft für diese zeit Maga

[oma2]

Hallo Meg,

schicke dir etwas "positive" Engergie. Worte helfen wahrscheinlich wenig, aber ich habe dir eine priv. Nachricht zukommen lassen.

Alles gute deiner Familie !

oma2

[Meg84]