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Alt 23.09.2015, 12:07
Alex_80_AT Alex_80_AT ist offline
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Beiträge: 1
Standard Fragen zu multiparametrischer MRT

Hi allerseits,

man hofft ja immer, dass man sich in solchen Foren nie anmelden muss (trotz netter User).
Seit gestern ist es aber gewiss, meine Papa hat ein Prostatakarzinom.
Ich habe mich schon vor ein paar Jahren mit dem Thema auseinandergesetzt, als mein Schwiegervater mit PSA über 60 und Harnverhalt in die Klinik kam. War im Endeffekt nur eine akute Entzündung.

Es herrscht bei uns noch sehr viel Unsicherheit, vielleicht kann jemand mit ein wenig Erfahrung mir vorab ein paar Fragen/Einschätzungen mitteilen. Ich weiß leider nur ein paar Eckdaten, da ich meinen Vater nicht über das Telefon ausquetschen wollte.

Er wird nächste Woche 65 (tolles Vorabgeschenk) und macht schon länger die jährlichen Vorsorgeuntersuchungen.
Dabei wurde vor 2 Jahren ein PSA von 4,2 festgestellt und daraufhin biopsiert - Ergebnis negativ.
Vor 1 Jahr war der Wert auf 1,9.
Vor ca. 2 Wochen dann plötzlich auf 3,8. Und das, obwohl er Finasterid nimmt. Ob er letztes Jahr bereits Finasterid genommen hat, weiß ich leider nicht.
Er hat außerdem schon lange Probleme mit dem Toilettengang, das dürfte aber mit der normalen Prostatavergrößerung zusammenhängen.

Der Anteil des freien PSA war wohl auch verdächtig, weswegen ihm sein Urologe zu einer multiparametrischen MRT geraten hat. Da mein Papa Beamter war, übernimmt das sogar seine Kassa.
Gestern war ebendieses und hat ergeben, dass eine Stelle höchstverdächtig (Stufe V - somit praktisch 100 % Krebs) ist.
Sein Urologe hat den Befund offensichtlich auch bekommen und ihn am Abend angerufen. Er meinte, die Stelle sei ungewöhnlich (anscheinend in der Mitte) und daher hätte man da leicht "danebengestanzt".
Außerdem meinte er, mein Vater sei sicher heilbar. Am Freitag wird biopsiert.

Für mich stellen sich schon mal einige Fragen im Voraus:

1) Wie kann der Urologe anhand des vorliegenden Befundes vor Biopsie schon so optimistisch sein? Kann man bei einem solchen parametrischen MRT schon so viele Details erkennen? Mir macht vor allem der schnelle Anstieg innerhalb von 12 Monaten Sorgen, obwohl der PSA noch nicht so hoch ist (selbst wenn man ihn verdoppelt). Mein Papa verlässt sich da ziemlich auf die Einschätzung des Urologen, der schon einige Erfahrung in dem Bereich haben dürfte. Er nimmt auch die Biopsie selbst vor.

2) Mein Vater klagt seit Woche über Rückenschmerzen, hauptsächlich zwischen den Schulterblättern. Der Urologe scheint die Wahrscheinlichkeit, dass solche Schmerzen bereits von Metastasen kommen, als sehr gering einzuschätzen. Kann man so eine Einschätzung anhand der Bilder vom MRT und dem PSA-Wert überhaupt treffen?

3) Ich würde annehmen, dass die Stelle in der Mitte eher günstig ist, da der Weg zu angrenzenden Organen länger ist - stimmt das? Auch hier wieder die Frage: Liefert das MRT bereits klare Aussagen dazu?

4) Eine vermutlich "egoistische" Frage, die mich zusätzlich quält, ist das Thema der Vererbbarkeit. Offensichtlich habe ich ein erhöhtes Risiko. In manchen Artikeln wurde aber darauf hingewiesen, dass es sich bei vererbbaren Formen eher dann handelt, wenn es jemand in jüngeren Jahren (50 bis 55) bekommt. Was ist hier der letzte Stand der Forschungen?

Ich werde mich kommende Woche mit Details zum Biopsiebefund melden, wenn mir vorher schon jemand weiterhelfen kann bin ich natürlich sehr dankbar. Das Wochenende wird wohl nicht sehr entspannt.
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  #2  
Alt 29.09.2015, 12:05
Hansjörg Burger Hansjörg Burger ist offline
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Registriert seit: 17.08.2005
Beiträge: 296
Standard AW: Fragen zu multiparametrischer MRT

Hallo,

ich würde jetzt in Ruhe den nächsten Biopsiebefund abwarten, um Klarheit über den Prostatakrebs Ihres Vaters zu bekommen.

Die Bildgebung ist leider noch nicht so perfekt, dass "alles" sehen kann. Das mutliparametrische MRT hat zwar Fortschritte gebracht, ist aber in seiner Aussage auch noch begrenzt.

Auf Grund der vorliegenden Daten (niedriger PSA) würde ich den Aussagen des Urologen zustimmen, dass der PK wahrscheinlich heilbar ist.

Ein Metastasierung ist in einem solchen Stadium wahrscheinlich auch ausgeschlossen.

Ob die im MRT ausgewiesene Stelle günstiger ist, was einen Kapselaustritt betrifft ist Spekulation.
Ich würde bereits mit 40 Jahren zur Früherkennung zum Urologen gehen, dann ist man auf der sicheren Seite.

Mit freundlichen Grüßen
Hansjörg Burger

Geändert von gitti2002 (29.09.2015 um 13:24 Uhr) Grund: NB
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