chemo ja oder nein

[salina]

hallo,
benötige dringend eine Info, zur Chemotherapie. Wird die Chemo immer gemacht, auch wenn der tumor ganz rausoperiert wurde. Würde mich freuen, wenn mir jemand antwortet.
Es geht nicht um mich. Folgender Fall: Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs. Es wurde die Gebärmutter, die Eierstöcke, das große Netz, der Blinddarm und die Lymphknoten entfernt. Narbe bis zum Rippenbogen. Tumor soll restlos entfernt sein. Vorläufiger Befund : endometrioides Cystadenocarzinom. C125 von 58 vor OP . Sono-Untersuchungen nach OP ohne Befund. Laborergebnis noch nicht da. Es wird aber bereits eine Chemo mit 6 Zyklen auf Platinbasis für nötig befunden. Es ist ganz wichtig, ob damit jemand Erfahrung hat.
Lieben Dank
Salina

[Linnea]

Liebe Salina,

es wird bei Eierstockkrebs fast immer eine Chemo-Therapie durchgeführt. Welches Stadium (figo oder TNM) hast Du denn und was wurde Dir geraten? (Wir haben hier auch einen Vorstellungs-Thread, wenn Du möchtest, kannst Du auch da alles erzählen)

Ich machs mal kurz (tut mir leid, heute ist hier ein Unglückstag...)
Trotzdem liebe Grüße
Linnea

[salina]

lieben Dank für deine Antwort.
Nicht ich bin betroffen, sondern meine Schwester. Das Stadium ist noch nicht bekannt. Alles was bisher bekannt ist, habe ich aufgeschrieben, deshalb sind wir ja auch so verwundert, dass bereits eine Therapie aufgestellt wurde.
Salina

[Linnea]

Liebe Salina,

Leider ist bei Eierstockkrebs diese große OP der erste Teil der Standard-Therapie. Der zweite Teil ist die Chemo, normalerweise 6 Zyklen Carboplatin/Taxol also genauso wie Du es schreibst...

Liebe Grüße,
Linnea

[Linnea]

Kleiner Nachtrag:

wenn Du hier im Thread "EK-Forum-User stellen sich vor" und im "Erfahrungsaustausch" ein bißchen stöberst, kannst Du Dich selbst davon überzeugen, daß Deine Schwester eine First-line-Therapie bekommt.

Hier noch eine gute Info-Seite:

http://www.ovarialkarzinom.de.vu

Liebe Grüße,
Linnea

[salina]

Hallo Linnea,
vielen Dank für deine Infos. Gibt es hier im Forum auch Beiträge von Leuten, die diese Chemo abgelehnt haben ? Weil meine Schwester dies macht und ich mir große Sorgen deshalb mache. Sie hat die Einstellung, da die Tumore komplett entfernt wurden, ist dies nicht nötig. Sie ist der Meinung, dass die Nebenwirkungen viel schlimmer seien, als der Nutzen.
Liebe Grüße
Salina

[Ostseeperle]

Hallo Salina!

Wie Linnea schrieb,ist es die übliche Vorgehensweise bei Eierstockkrebs.
Ich persönlich hatte einen sogenannten Borderlínetumor,welcher in einem Anfangsstadium glücklicherweise noch nicht sehr agressiv ist,aber auch mir wurde eine Chemo mit Taxol/Carboplatin angeraten,die ich dann auch gemacht habe.Das ist kein ganz leichter Weg nach der grossen OP,aber man steht das durch.Wenn Du hier im EK-Forum ein wenig liest,haben wir alle hier unsere Erfahrungen damit gemacht und Du bekommst bestimmt viele gute Tips und Unterstützung von den betroffenen Frauen bzw. ihren Angehörigen.
Alles,alles Gute für Deine Schwester,Ostseeperle.

[Linnea]

Liebe Salina,

die Tumormasse wird ja immer so gut wie eben möglich entfernt. Viele Frauen hier (auch ich) wurden tumorfrei operiert. Aber auch, wenn für die Operateure absolut nichts mehr sichtbar ist, heißt dies ja nicht, daß keine Krebszellen mehr im Körper sind. Diese restlichen Krebszellen sollen mit der Chemo bekämpft werden.

Letztendlich muß Deine Schwester entscheiden, welche Therapie-Möglichkeiten sie auf sich nehmen möchte, denn sie muß sie durchstehen. Aber die meisten nehmen die Chemo eben doch in Kauf, weil sie nichts unversucht lassen wollen.

Für heute gute Nacht, und Dir und Deiner Schwester alles Gute
Linnea

[Bessie]

Liebe Salina!

Normalerweise wird bei EK auch im Frühstadium immer eine Chemotherapie gemacht, da diese Krebsart sich relativ rasch ausbreitet, aber auch sehr gut auf die Wirkung der Chemotherapie anspricht. Auch ich wurde "tumorfrei" operiert, jedoch kann niemand sagen, ob nicht irgendwo im Bauchraum sich nicht doch noch nicht sichtbare Mikrozellen befinden. Diese kleinsten Zellen werden dann mit der Chemo entfernt. Also ich würde vorerst das genaue Ergebnis der Pathologie abwarten inklusive Tumorklassifikation und dann noch einmal mit den Ärzten darüber sprechen. Alles Gute euch beiden.

Schöne Grüße

Bessie

[Ostseeperle]

Hallo Salina!

upps,da haben wir uns wohl überschnitten.

Der Nutzen einer Chemo ist immens!!!!
Es könnten trotz OP ja immer noch klitzekleine Tumorreste vorhanden sein!!!
Deine Schwester muss unbedingt noch mal mit ihren Ärzten sprechen,es geht um ihr weiters Leben!
Die Nebenwirkungen hält jeder durch,es gibt Medizin gegen Übelkeit,gegen Schmerzen.Ganz wichtig ist auch die eigene Einstellung.Die schlimmste Nebenwirkung bei mir und den meissten Frauen ist natürlich der Haarausfall,aber das tut nicht weh und sie wachsen so schnell wieder nach und sind meist schöner als vorher!
L.G. Ostseeperle.

[salina]

Vielen Dank für die vielen Antworten.
Haarausfall ist nicht das primäre Problem (oder nicht mehr)-
Es ist so, dass die Ärzte Untersuchungen angeordnet haben und auf Nachfrage, wofür diese sind, wurde ihr gesagt, dass dies die Vorbereitung auf die Chemo wäre. Sie hat dann nachgefragt und ihr konnte niemand eine Auskunft geben, weshalb diese erforderlich ist. Sie ist selbst Krankenschwester und hat mit transplantierten zu tun. Daher ist die Angst einer Organschädigung durch die Chemo sehr hoch. Mittlerweile ist sie so verunsichert, dass sie die Chemo auf gar keinen Fall mehr machen will. Sie hat dann geäußert, dass sie noch ein zweite Meinung einholen will. Der Arzt reagierte sehr verärgert und meinte, dass er ihr doch so eine schöne Narbe gemacht habe. Sie meinte dann nur, dass die Narbe sie nicht im Geringsten interessiere , sie vielmehr die Ergebnisse haben wolle.Sie hat die Klinik 8 Tage nach der OP verlassen, da sie gar kein Vertrauen mehr zu den Ärzten hat. Da ich auch sehr wenig Ahnung habe, kann ich ihr auch nichts raten.
Liebe Grüße
Salina

[salina]

Hi Monika,
das ist ganz klar, dass sie ganz allein die Entscheidung treffen muss. Da auch nur sie die Konsequenzen trägt. Aber Hilfestellung möchte ich ihr geben, die Angst und die Schmerzen kann ich ihr leider nicht nehmen. Aber evtl. etwas leichter machen.

[margit b.]

Hallo Salina,

ich kann die Verunsicherung deiner Schwester sehr gut verstehen. Deine Schwester ist auf einem guten Weg, wenn sie sich eine 2. Meinung einholen will.
In dem Krankenhaus war sie ganz sicher nicht gut aufgehoben. Für mich war es ganz wichtig, dass mir meine Ärzte den Sinn der Chemo erklären konnten. Und das überhebliche Getue von ärztlicher Seite wie es deine Schwester erfahren hat, ist in keiner Weise gut. Als Krankenschwester weiss sie aber auch um mögliche Lanzeitschäden, die ihr verständlicherweise große Angst machen.
Sie braucht ganz dringend einen Arzt, zu dem sie Vertrauen hat.
Es gibt auch die Möglichkeit, sich bei www.ago-ovar.de eine 2. Meinung einzuholen. Ganz wichtig ist jetzt aber der histologische Bericht, hat bei mir knapp eine Woche gedauert.

Liebe Grüße und alles Gute für deine Schwester

Margit

[nanni12]

Hallo salina!
Meine TMN-Klassifikation:Mindestens pT1a,pNx,pMx,G2,Rx.
Ich wurde auch tumorfrei operiert und bekam 4x Chemo
Carboplatin/Cyclophosphamid.
Meine Haare wurden dünner nach über einen Jahr sind sie wieder kräftiger geworden.
Mein Hauptproblem sind die Nebenwirkungen Polyneuropathie und die haben es in sich.
Mein Ratschlag deine Schwester soll sich viel Fachwissen aneignen.
Und auf jeden Fall noch eine 2.Meinung einholen.
Ich bin nun Eu-Rentner und eine Chemo kommt für mich nicht mehr in Frage!
Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Alles Gute nanni

[ricoshiva]

hallo salina,

wenn ich deine schwester wäre würde ich die chemo machen.
ohne wenn und aber.
aber dass ist nur meine meinung, das leben ist zu schön um damit zu spielen.

wie auch immer ihr euch entscheidet, alles alles gute!

lg tina