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  #1  
Alt 15.11.2004, 20:34
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Hallo!!!
Jetzt ist es endgültig, der Speiseröhrenkrebs hat gesiegt, meine Mutter muss sterben. Aber der Arzt will nicht, das wir es meiner Mutter nicht sagen. Sie soll ab dieser Woche Coba´ltbestrahlung bekommen, damit man ihre Lebenserwartung noch etwas erhöhen kann.
Wenn wir Glück haben, dann schlägt die Bestrahlung an und meine Ma kann dann noch ein Jahr leben, wenn es nicht anschlägt, dann hat sie eventuell nur noch eine Woche.
Vor fast zwei Wochen bekam meine Ma einen Stant gesetzt, damit sie etwas essen kann. Seit heute bekommt sie Astronautennahrung, denn alles andere kann sie nicht mehr essen.Hinzukommt, das der Krebs verdammt aggressiv ist, wir müssen aufpassen, das der Krebs diesen Stant nicht auch noch überwuchert, denn dann kann es Lebensbedrohlich für meine Ma werden, sagt der Arzt.
Wir sollen meiner Ma nicht sagen, das sie stirbt, damit sie die Therapie mitmacht.Denn der Arzt glaubt, das meine MA dann erst recht den Lebensmut verliert.
Momentan ist es einfach besch.... . Ich weiss garnicht, wie ich mich meiner Mutter gegenüber verhalten soll. Bei anderen hat man immer einen guten Rat parat, aber wenn man selber aufeinmal weiss, das dei Mutter sterben wird, dann weiss man nichts mehr.
Es ist ein Unterschied, ob man einen Anruf bekommt und man bekommt gesagt der oder diejenige ist plötzlich gestorben, als wenn man weis, das der geliebte Mensch nur noch eine gewisse Zeit zu leben hat.Diese Zeit ist einfach grausam...........
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  #2  
Alt 15.11.2004, 21:12
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Liebe Verena,

es tut mir leid, das zu hören! Aber glaubt ihr nicht, dass deine Mutter ein Recht hat zu erfahren wie es ihr geht? Ich habe bei deiner Beschreibung so ein bisschen den Eindruck, Euer Arzt hat nur Angst, das ihm eine "potentieller Bestrahlungskandidat" verloren geht, als das er sich um das Wohl deiner Mutter sorgt! Ich finde ja, der Patient sollte alles wissen und sollte dann entscheiden, welchen Weg er/sie einschlagen möchte.

Außerdem haben Bestrahlung viele Nebenwirkungen, und vielleicht hat deine Mutter lieber noch eine kurze gute Zeit, als eine länger mit evtl. vielen Nebenwirkungen?!

Um deiner und deiner Mutter Willen, bitte, bitte informiert euch vorher genau, was da passiert und ob es wirklich das ist, was deine Mutter will. Und denke drüber nach, ob deine Mutter als erwachsener Mensch nicht das Recht hat zu wissen, wie es um Sie steht. Und wie lange jemand noch lebt, liegt sowieso weder in unserer noch in der Ärzte Hand. Ich möchte dir keine falschen Hoffnungen machen, aber viele Totgesagt haben schon länger gelebt als angenommen.

Ihr werdet gemeinsam den richtigen Weg finden! Euch alles Gute und du weißt, die Hoffnung stirbt zu letzt!

Lieber Gruß Susanne
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  #3  
Alt 15.11.2004, 22:13
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Hallo liebe Verena,
ich weiß sehr genau,wie du dich fühlst,mir erging es genauso.
Mitte März sprach der Prof.mit meinen Geschwister und mir,er sagte mein Papa hätte nur noch ein paar Wochen,ich dachte ich kipp um als er uns das sagte,er sagte noch viel mehr nur das würde den Rahmen hier sprengen.

Meine Mann und mein Bruder mußten erstmal eine Rauchen,ich wollte meinen Vater nicht noch länger warten lassen,der Weg bis zu seinem Zimmer empfand ich als sehr lang,mir liefn die Tränen,ich konnte nicht anders,eine Schwester sagte mir,ich sollte meinem Vater bitte meine Traurigkeit nicht zeigen,er wäre noch so voller Hoffnung....na klasse..ich wußte gar nicht was ich ihm jetzt sagen sollte?!

Ich ging in sein Zimmer,er sah mich ganz erwartungsvoll an und fragte ,was der Prof gesagt hat.....ich mußte erstmal schlucken..und hab ihm dann Mut zugesprochen,das man im Moment keine Bestarhlungen mehr machen kann,weil er einen Platzbauch hatte und er sich überlegen sollte,ob er zu mir kommt oder nach Hause möchte...und dann wenn es ihm wieder besser geht,wird die Betrahlung fortgesetzt....

Meine Vater kam am 26.3. nach Hause,er wollte seinen Blumen blühen sehen,die er im Herbst gepflanzt hatte.

Er wurde vorher noch auf die Schmerzpumpe eingestellt,zu Hause bekam er ein Krankenbett,sein Sauerstoffgerät und er wurde betreut durch die ambulante Hospizpflege.

Wir versuchten ihm es so schön wie möglich zumachen....mein Papa ist am 24.5.04 im beisein seiner Kinder,seiner Lebensgefährtin und seinem Hospizpfleger gestorben.

Es^hört sich jetzt vielleicht doof an,aber wenn man von einem schönen sterben reden kann,hatte er das.

Ich bin mir ziemlich sicher,das deine Ma weiß oder spürt das sie gehen muß.....mein vater hat nie über den Tod gesprochen,wir konnten nicht mir ihm darüber reden,einen Tag vor seinem Tod,sagte er noch er wird wieder gesund,ob er uns trösten wollte,weiß ich leider nicht.

Wir sind mit meinem Vater ziemlich normal umgegangen,wir haben gelacht,gescherzt,mein Vater hatte einen ziemlichen trockenen Humor,den hatte er bis zum SChluß,ich kam mir manchmal vor,wie ein Clown,mir war zum heulen zumute und ich hab mit ihm gelacht.

Ich hab in den Monaten immer gebeten,dass das KH mich anruft und mir sagt mein Vater ist gestorben oder das er nachts zu Hause gestorben ist,doch heute denk ich anders...

Ich froh und sehr dankbar,das ich dabei war,so friedlich wie ich meinen Vater danach gesehen habe,so sah er die ganzen 2 Jahren seiner Krankheit nicht aus.

Ich hatte immer so eine Angst vor dem Tag X,wie oft habe ich mit meinen Geschwister darüber gesprochen,wie oft haben wir ihm den Tod gewünscht,damit er nicht mehr so leiden muß,oder uns gefragt warum er nicht gehen darf....nur wenn der Tag kommt,wir es einem erst richtig bewußt,was es heißt einen geliebten Menschen gehen zulassen.....

Ich kann dir nur berichten wie wir es empfunden haben,jeder geht damit anderes um genau wie mit der Trauer.

Nur bereite deiner Mama die verbleibende zeit,so schön wie möglich,auch wenn sie mal aggressiv wird,sei ihr nicht böse,sie meinen es nicht so,das war bei meinem Vater auch so.

Wir können dir zuhören und dich trösten,nur den letzten Weg mit deiner Ma muß du allein gehen,es ist eurer Weg.


Hört sich jetzt vielleicht wieder blöd an,aber obwohl ich im innern gehofft habe,das ich es nicht miterleben muß,wenn er stirbt,weil ich so Angst davor hatte,war ich mir aber ziemlich sicher,das er uns dabei haben wollte und wie schon mal gesagt,ich bin ihm sehr dankbar,das er mit uns seinen lezten Weg gegangen ist.


Ich wünsche deiner Ma,deiner Familie und Dir alles Gute und viel Kraft für die kommende Zeit.


Viele liebe Grüße
Daniela
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  #4  
Alt 16.11.2004, 15:03
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ela68 ela68 ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Hallo Susanne,

wir sollten meinen Vater auch nicht sagen,das er bald sterben muß,ich glaub mein Vater hätte es auch nicht wahrhaben wollen.

Ein Hospizpfleger hatte mal gesagt,das wenn mein Vater wüßte,das er morgen sterben wird,würde er noch Termine für übermorgen machen...


Wir haben oder mußten es akzeptieren,das er das so will,er hat noch einen Tag bevor,er gestorben ist gesagt,er wird wieder gesund,er hat so getan als hätte er eine Grippe.

Man kann es nicht verallgemeinern,manche Pat.stehen dem ganzen offen gegenüber und wieder andere schweigen.Obwohl es mir auch lieber gewesen wäre,er hätte mit uns darüber geredet.

Hätte ich zu ihm sagen sollen,Hallo Papa,hör auf zu hoffen,du wirst eh bald sterben?Nein,bestimmt nicht,ich hab das Spiel mitgespielt und so hatte mein Vater noch sehr schöne 8 Wochen zu Hause,ich habe auch kein schlechtes Gewissen,weil ich mir auch ziemlich sicher bin,das jeder Kranke,es spürt oder fühlt wann er gehen muß,so war es auch bei meinem Vater und er hat sich auf seine Art von uns verabschiedet....

Mit der Bestrahlung,gebe ich dir Recht,da müßte
sie aufgeklärt werden.

ich wünsche deinem Vater alles Gute

Liebe Grüße
Daniela
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  #5  
Alt 16.11.2004, 15:04
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Ich danke euch beiden für euer Mitgefühl.
Meine Mutter weiss, was die Nebenwirkung sind bei dieser Bestrahlung, der Arzt sagte ihr auch, das sie jederzeit die Behandlung abbrechen kann. Auf der einen Seite glaube ich auch, das meine Mutter das Recht hat, zu erfahren, das sie, wenn alles gut läuft, nur noch ein Jahr hat, oder wenn es ganz besch... läuft, eventuell nur noch 8 Wochen.
Aber ich glaube, meine Ma würde diese Wahrheit nicht verkraften.
Denn vor zwei Monaten mussten wir schon ihre Schwester zu Grabe tragen, ausserdem ist ende diesen Monats der dritte Todestag von meinen Bruder. Wir glauben, das wäre einfach zuviel auf einmal.
Meine Ma ist leider der Typ, der alles in sich hineinfrisst. Momentan lässt sie ja noch nicht einmal unseren Vater an sich heran. Momentan hat sie wenigstens noch etwas Lebensmut, denn will ich ihr nicht auch noch wegnehmen. Ich habe mir vorgenommen, das ich mal selber bei den Arzt anrufen werde, um mich ganz genau über den Zustand meiner Mutter zu informieren.
Ich bin froh, das es so eine Internetseite wie die hier gibt, denn ich wüsste sonst nicht wohin mit meiner Angst. Ich versuche immer nur den ganzen Tag fröhlich zu wirken, schon alleine meinen Kindern gegenüber, denn sie sind zu klein, um zu verstehen, was hier los ist.
Jetzt heisst es erst einmal abwarten, was so alles auf uns zu kommt, ich weiss nur eins, nämlich das der Krebs wie ein Schatten üver unsere Familie liegt, er hat schon zuviele aus meiner Familie das Leben genommen. Und jedesmal fühlt man sich immer mehr hilfloser. Ich danke euch fürs zuhören.
MfG Verena
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  #6  
Alt 18.11.2004, 10:38
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Hallo ihr beiden!!
Ich habe lange über eure Worte nachgedacht. Ich glaube , das es vielleicht doch besser wäre, meine Mutter selber Entscheiden zu lassen, auch wenn es uns weh tut. Doch sie selber muss wissen, was sie will. Denn was bringt es ihr, wenn die Therapie anschlagen sollte,sie dadurch aber Höllenqualen erleiden muss,nur, das sie dann ein paar Monate länger lebt? Was sind denn das dann für Monate, Monate mit Schmerzen und starken Nebnwirkungen. Klar, wäre es schön, wenn ich meine Mutter noch eine längere Zeit für mich hätte, aber um jeden Preis?? Nein, einen Menschen zu lieben heisst auch, einen Menschen loslassen zu können. Aber das muss man erst begreifen.So schwer es mir fallen wird, aber ich muss mit meiner Schwester, meinem Vater und mit unserer Oma über das Thema reden.
MfG Verena
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  #7  
Alt 18.11.2004, 18:37
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Liebe Verena,

du bist so tapfer und stark und du wirst es schaffen. Ich schicke dir Kraft und Zuversicht, damit du dieses schwere Thema angehen kannst! :-)

Liebe Grüße,

Susanne
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  #8  
Alt 19.11.2004, 00:49
Viola Schneider Viola Schneider ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Liebe Verena,

dass es deiner Mutter so schlecht geht, tut mir sehr leid. Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit.

Ich denke genau wie du. Für mich wäre es auch unerträglich einen lieben Menschen so leiden zu sehen. Ein Leben nur mit Schmerzen ist kein Leben. Wir haben mit meinem Vater darüber geredet. Er möchte so etwas nicht und das kann ich verstehen.

Dir und deiner Familie alles Gute!

Liebe Grüße
Viola
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  #9  
Alt 20.11.2004, 11:49
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Tja, ich habe nun mit meiner Schwester und meiner Oma geredet. Und beide sind der festen Überzeugung, das es besser wäre, wenn Mama nicht die Wahrheit kennt.Unsere Mutter hat am Donerstag und am Freitag Cobaltbestrahlung bekommen, und sie hat hat schon keine Lust mehr. Sie sagt, das sie unter der hautengen Maske, die sie tragen muss, Platzangst bekommt. Mein Vater sagt auch schon, das man jeden Tag sehen kann, das ihn seine Frau immer ein Stück mehr entgleitet. Aber was soll ich machen, mich gegen den Rest der Familie stellen, und meiner Mutter die Wahrheit sagen? Was ist, wenn sie es durch einen dummen Zufall von irgendeinen Aussenstehenden erfährt, denn meine Oma hat es so manchen Leuten erzählt, die auch meine Mutter kennen, da brauch doch nur einer sein Mund nicht halten zu können.
An diese Situation möchte ich erst garnicht denken.
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  #10  
Alt 20.11.2004, 12:48
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ela68 ela68 ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Liebe Verena,
es wirklich eine ziemlich schlimmer Situation in der ihr euch befindet....

bei uns war es schon was anders....

Was sagt den deine Ma?

Wie schon mal erwähnt,wir sollten meinem Vater auch nicht sagen,das er bald stirbt,er hätte es auch gar nicht wahrhaben wollen,bei ihm wurden aber auch keine Therapien mehr gemacht,er wurde nach Hause entlassen zum sterben.
Aber ich bin mir ziemlich sicher,er hat es gespürt,auch wir mußten zusehen,das er jeden Tag weniger wurde und immer mehr schlief...als er im Jan ins Kh kam,haben die Ärzte ihn aufgeklärt.....er wußte über alles bescheid,er war ein künstler im verdrängen,er wollte es nicht wahrhaben und deshalb hat er nie mit uns geredet weil er glaubte,hoffte das er wieder gesund wurde,er war so tapfer,aber ich finde es auch schade,das er nicht geredet hat,vielleicht hätten wir ihn dann einfacher loslassen können....

Ich finde es verdammt schwer dir helfen zukönnen...ich wünsche mir für euch,das ihr den richtigen Weg findet und du hinterher kein schlechtes Gewissen haben mußt.

Vielleicht öffnet sie sich dir mal,wenn ihr allein seit?und du dann ganz offen mit ihr reden kannst.

Ich glaube deine Mutter fände es bestimmt nicht so toll,das sie von einer Nachbarin erfahren muß,wie es um sie steht.

Ach Mensch,es tut mir so leid....ich knuddel dich ganz doll

Und wünsche mir für euch,dass ihr den richtigen Weg findet....


Alles Liebe und Gute
Daniela
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  #11  
Alt 21.11.2004, 21:08
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Liebe Verena,

würde dir so gerne helfen, aber wie? :-(

Viellicht näherst du dich deiner Mutter in Gesprächen allgemeiner Art dem Thema an? So in die Richtung, dass man da auch dran sterben kann? Ich weiß es auch nicht, aber wenn ihr das Thema schon aus der Familie herausgetragen habt, dann dauert es nicht lange und es kommt zurück, da bin ich mir sicher, ist doch fast immer so.

Und das von einem außenstehend erfahren? Ich weiß nicht ...

Vielleicht findest du einfach mal heraus, wie ihre Meinung zum Thmea Krnakheit und Tod ist und wenn du dann meinst sie möchte es wissen oder sie sollte es wissen, dann kannst du ja handeln.

Denke an dich und deine Mutter und entscheide wie du es für Richtig befindest!

Wir haben Übermorgen große OP bei meinem Vater und ich kann dich verstehen, wie hilflos man sich fühlt.

Sei umarmt,
Susanne
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  #12  
Alt 21.11.2004, 21:53
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Hallo Susanne!!
Ich drücke dir und deinem Vater ganz fets für die OP am Dienstag. Ich wünsche euch so sehr, das alles gut läuft.
Habe heute mit meiner Mutter telefoniert, leider hat das Gespräch nicht lange gedauert, da ich immer Angst habe, das ich was falsche sage. Ich bin immer noch dabei, den Rest der Familie zu bearbeiten, anders kann man es ja schon garnicht nennen. Ich finde, sie hören einfach zu sehr auf das, was ihnen der Arzt sagt. So kann man sich selber auch das Leber vereinfachen. Aber ich finde, und das habe ich schon mal gesagt, man soll jetzt nicht an sich denken und was für einem das beste Wäre, somdern mann sollte jetzt in erster Linie an Mutter denken. Ich halte euch auf dem Laufenden.
Ich drücke euch alle ganz herzlich mal, für eure luebe Anteilnahme, ich bin froh, das es euch gibt!
Verena
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  #13  
Alt 21.11.2004, 22:58
Viola Schneider Viola Schneider ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Hallo Verena,

es ist eine schlimme Situation und man weiß nicht, wie man sich verhalten soll. Mir ging es genauso, jeder hatte Angst das Thema Tod anzuschneiden. Vor der OP meines Vaters haben wir dann aber doch darüber geredet. Wir hatten Glück und meinem Vater geht es wieder richtig gut.

Ich denke das man da auch gar keine guten Ratschläge geben kann. Das muss jeder für sich entscheiden. Es geht ja auch jeder anders damit um. Ich weiß auch nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn jemand aus meiner Familie sterben müsste.

Schlimm wäre es, wenn sie es von jemand anderem erfährt. Aber so pietätlos wird doch wohl niemand sein und deine Mutter darauf ansprechen.

Es tut mir sooo sehr leid und ich würde dir gern helfen. Es ist schlimm einen geliebten Menschen so leiden zu sehen. Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft und alles Gute!

Liebe Grüße
Viola
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  #14  
Alt 08.12.2004, 14:27
Verena Verena ist offline
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Hallo!!
Nach langer Zeit melde ich mal wieder. Meine Ma weiss immer noch nicht die Wahrheit. Ich habe vor einiger Zeit mit meinen Nachbarn gesprochen, über meine Situation, er ist auch Arzt, er meint auch, man solle meiner Ma die Wahrheit sagen.
Ich habe mir vorgenommen, ich warte bis nach Weihnachten, dann ist die Cobaltbestrahlung zu ende, und die neuen Untersuchungen und Ergebnisse stehen an. Ich werde dann meinen Mut zusammen nehmen, und ihr die Wahrheit sagen, auch wenn ich jemanden damit auf den Schlips trete, ganz besonders meinen Vater.
Bei meiner Ma stellen sich allmälich die Nebenwirkungen ein, Heiserkeit, Müdigkeit...
Als ich sie nach drei Wochen zum erstenmal wieder sah, bekam ich einen Schreck, meine Mutter ist nur noch Haut und Knochen, es ist schrecklich zu sehen, was der Krebs in kurzer Zeit anrichten kann.
Mein Vater hat dann meine Mutter und mich dann alleine gelassen, in der Hoffnung, das sie mir vielleicht was sagt, was er nicht weiss. Ahnt er vielleicht, das meine Mutter vielleicht doch weiss, was Sache ist??
Mein Nachbar sagte mir, ein Mensch spürt es, wenn er sterben muss. Aber auch die Kinderärztin ( mein Sohn hat sich im Verhalten geändert, seid dieser Situation, aber anderes Thema),sagte,meine Mutter rieche den "Braten", sie würde merken das was nicht stimmt, es uns aber nicht sagen, aus Rücksicht vor uns.
Sie vermutet, meine Mutter möchte noch gerne Weihnachten erleben und dann werde es eventuell bergab gehen.
Ich habe Angst, tierische Angst, meine Mutter möchte auch nicht mehr, das wir mit den Enkelkindern kommen, da sie es nicht mehr verkraftet, den Trubel, den kleine Kinder nun mal mitsich bringen. Ich habe Vertsändnis dafür, aber auch den Rest der Familie. Na ja, ausser meine Oma.
Mein Vater hatte uns gesagt, das wir Weihnachten doch bitte nicht zum Essen kommen sollen, da meine MUtter ihre Ruhe braucht beim essen. Und das es nicht fair unserer Mutter gegenüber ist, das wir das schöne Sachen essen und sie bekommt nur ihre Astronautenkost.
Meine Oma meinte, das Ma sie aber zum Essen eingeladen habe, das war aber bevor es meiner Mutter so schlecht ging.
Ich habe es ihr dann gesagt, ja sogar verboten, zum Essen zu meiner Mutter zu gehen. Ich könnte sie ja dann abholen und wir würden dann gemeinsam zum Kaffetrinken zur Mutti fahren. Da meinet sie nur, das sie Nachmittags bei ihrer Schwester sei. Bitteschön, soll sie doch, soll sie ruhig beleidigt sein, ich bin es leid, immer ihr gejammer zu hören, immer nur sie sie sie.
Aber vielleicht ist sie einfach nur so, weil sie auch nicht weiss, wie sie mit der Situation umgehen soll.
Ich wünsche euch noch alle einen schönen Tag!!
Verena
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  #15  
Alt 09.12.2004, 19:55
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Standard Meine Mutter wird sterben und soll es nicht wissen

Liebe Verena,

nach wie vor steckst du in der Klemme und das ist sch...! Aber helfen kann ich dir leider nicht.

Und zu Weihnachten: Habt Ihr mal deine Mutter gefragt, wie Sie sich Weihnachten vorstellt? Vielleicht ist das Ihr letztes Weihnachten mit euch und vielleicht hat Sie Wünsche und Vorstellungen bzgl. der Familie und dem Fest!

Ich bekomme so ein bisschen den Eindruck, jeder meint er weiß was das richtig für Sie ist?! Nur wo bleibt deine Mutter? Und wenn deine Mutter deine Oma beim Essen dabei haben möchte, so what? Warum den nicht? Macht ihr doch die Zeit so schön, wie es nur geht - sie hat es sicherlich verdient! Mein Vater hat sich nach seiner (super verlaufenen OP!) bei uns für den schönen Sommer bedankt, den wir ihm bereitet haben (denn es hätte auch sein letzter sein können!).

Wie immer viel Kraft für dich und eine dicke Umarmung

Deine Susanne
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