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  #1  
Alt 22.04.2010, 00:39
plejada plejada ist offline
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Registriert seit: 22.04.2010
Beiträge: 3
Standard AML mit fast 80

Hallo!
Ich bin neu hier in diesem Forum und unsere Familie ist gleichzeitig von zwei Schicksalschlägen getroffen worden. Meine Schwiegereltern sind gleichzeitig an Krebs erkrankt - meine Schwiegermutter jetzt ganz aktuell an AML. Sie fühlte sich schon seit einiger Zeit schon nicht mehr gesund, hatte Rückenschmerzen, fühlte sich schlapp und noch viel mehr. Wir dachten sie sei mit der Sorge und Pflege um meinen Schwiegervater (Speiseröhrenkrebs mit 88) überlastet. Am letzten Samstag brach sie dann vollständig zusammen und wir brachten sie endlich in ein Krankenhaus, was sie vorher immer verweigert hatte. Dort wurden dann die Blutwerte getestet und das Ergebnis war erschreckend. Zunächst wurde eine CML vermutet und gestern ist eine sekundäre AML diagnostiziert worden. Die Blutwerte verschlechtern sich explosionsartig; das Knochenmark produziert keine gesunden Zellen - nur unreife und weiße Blutkörperchen. Morgen wird mit einer Chemo begonnen, sonst wird sie nicht mehr lange leben. Es ist so schrecklich - wir waren noch vor Ostern eine Woche in Urlaub, um dem Schwiegervater eine Freude zu machen. Wahrscheinlich wird sie vor ihm gehen. Drückt mal die Daumen, dass es mit der Chemo klappt. Selbst eine Leukämie im hohen Alter ist sehr schlimm.
Liebe Grüße
Plejada

Geändert von plejada (22.04.2010 um 01:06 Uhr)
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  #2  
Alt 22.04.2010, 09:46
Iris72 Iris72 ist offline
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Registriert seit: 22.03.2010
Beiträge: 18
Standard AW: AML mit fast 80

Liebe Plejada!
Ich kann Dir sehr gut nachempfinden welche Gefühle Du zur Zeit in Dir trägst!
Leider kann ich Dir keine alzu positiven Aussichten bei einer AML-Erkrankung im hohen Alter schildern!
Meine Mama bekam am 10. März 2010 die Diagnose AML gestellt, auch bei ihr wurde noch einmal eine Chemo mit Bauchspritzen ARA-C Cytarabin 40 mg 10 Tage gemacht - gebracht hat es leider nicht´s mehr!
Meine liebe liebe Mama ist mit nur 65 Jahren nach nur 5 Wochen am 16. April 2010 verstorben!
Ich kann euch nur den Rat geben noch so viel Zeit wie möglich mit euren Schwiegereltern zu verbringen um für euch selbst klären zu können das ihr wirklich alles für sie getan habt was noch möglich war!
Es tut mir sehr leid - aber auch im Internet steht fast auf allen Seiten das man bei dieser Form der Leukämie bei älteren Patienten fast keine Chancen mehr hat!

Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und es soll wohl auch immer wieder Ausnahmen geben!

In tiefem Mitgefühl
Iris
__________________
Meine Mama
1997: ED Ovarial-CA, 3x Cisplatin/Ifosfamid/Paclitacel, OP, 3x Cisplatin/Ifosfamid/Paclitacel
6/1997: V.a. Vaginalpolrezidiv
1999: Peritonealkarzinose, 3x Carboplatin/Docetaxel, komplette Remission
11/2000: PD, 4x peg. Liposomales Doxorubin
2001: 6x Carboplatin mono
2005: 6x Carboplatin/Gemcitabin
2006: 6x Carboplatin mono, Abbruch wege Myelotoxität
09/2007 - 01/2010: Treosulfan
02/2010: ED t-AML, 7% Blasten im peripheren Blut
12.03.10 - 21.03.10: 10x AraC Cytarabin 40 mg
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  #3  
Alt 22.04.2010, 23:20
plejada plejada ist offline
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Registriert seit: 22.04.2010
Beiträge: 3
Standard AW: AML mit fast 80

Hallo liebe Iris!
Vielen Dank für deine lieben Worte. Es tut mir auch unendlich leid, dass deine Mama so früh an AML gestorben ist. Noch vor einer Woche hatten wir keine Ahnung, wie schlimm das ist und nun erfahren wir jeden Tag neue Horrormeldungen. Sie bekommt jetzt die Infusionen nicht per Bauchspritze, sondern in eine Kanüle in der Nähe des Schlüsselbein. Nach der ersten Behandlung hat sich heute die Anzahl der Leukozyten von 120.000 auf 60.000 halbiert, aber der Gesamtzustand und auch der Ernährungszustand ist nicht gut. Sie war immer so stolz auf ihre schlanke Figur, aber nun fehlen die Reserven. Ohne Chemo hat sie überhaupt keine Chance und würde noch eine Woche leben. Wir haben nun Kontakt zu einem Hospizverein aufgenommen und haben morgen einen Termin. Sie bieten Gespräche, Hilfe und Begleitung an.
Nochmals vielen Dank für's Zuhören
und liebe Grüße
Plejada
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  #4  
Alt 01.06.2010, 23:57
plejada plejada ist offline
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Registriert seit: 22.04.2010
Beiträge: 3
Standard Speiseröhrenkrebs mit 88

Ich bin hier schon seit einige Zeit stille Leserin und möchte euch einmal unseren Fall schildern. Bei meinem Schwiegervater ist im Januar Speiseröhrenkrebs diagnostiziert worden. Bei ihm liegt noch ein unklarer Befund in der Leber und evtl. ein Aortenwandbefall vor.Zunächst war er fest entschlossen, eine Chemotherapie zu machen. Als diese endlich beginnen sollten, hatte er einen Zimmernachbarn, der sehr unter der Chemo litt und hatte sich deshalb entschlossen, die Chemo abzusagen. STatt dessen wurde er mit dem Argonbeamer behandelt und der Krebs wurde so abgetragen. Seit Mai wird er mit einer sogenannten Afterloading-Therapie von innen bestrahlt. Er steht diese Tortur immer relativ gut durch. Zwischendurch konnte er sich nur von Suppe ernähren, aber inzwischen passen schon wieder Nudeln durch. Natürlich trinkt er auch immer seine Astronautenkosten. Aber man kann einfach nicht verhindern, dass er Gewicht verliert. Seine gesamte Krankheit und sein Leiden waren bei uns seit ca. 7 Wochen etwas in den Hintergrund gerückt. Seine Frau, die seit Januar todtraurig über den kommenden Verlust war, war im April an einer akuten - sehr aggressiven - Leukämie erkrankt. Sie hat gekämpft, aber den Kampf mit dem Tod am vergangenen Donnerstag verloren. Diejenige, die ihm Kraft geben sollte, hat ihn überholt und jetzt muss er alleine damit fertig werden. Natürlich hat er uns, aber nach fast sechzig Jahren Ehe, fehtl meine Schwiegermuter an allen Enden. Am Freitag müssen wir die Beerdigung überstehen. Dabei hätten sie noch eine schöne Zeit haben können, weil der Speiseröhrenkrebs sich irgendwie in Schach halten lässt. Vielleicht liegt es an seinem hohen Alter.
Vielen Dank, dass ich das hier einmal loswerden durfte. Drückt uns die Daumen, dass wir ihn noch ein bisschen länger haben. Zwei Mal Afterloadingsitzungen stehen nach einer kleinen Pause noch aus.
Liebe Grüsse an euch; Ich kann verstehen, was ihr durchmacht.
Plejada
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