Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Hinterbliebene

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.03.2016, 11:27
Benutzerbild von Florentine2
Florentine2 Florentine2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2015
Beiträge: 21
Standard Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Hallo, ich hoffe, es ist nicht irgendwie unangebracht, wenn ich hier bei Euch sowas schreibe.
Meine Ma (52 Jahre) ist am 3.2.16 um 3.50 Uhr gegangen.
Es kommt irgendwie nicht bei mir an,bin in einem ganz komischem Modus. Gefühle sind komplett abgeschnitten und weinen kann ich nur ganz selten.
Bei jedem ist es ja anders, aber meine Ma ist nicht einfach so eingeschlafen. Bekomme demnächst eine Therapeutin zugewiesen um alles ein wenig zu verarbeiten.
Irre gerade haltlos umher und suche nach Menschen, die etwas verstehen können. Viele meiner Freunde haben sich entfernt (ohne dass ich groß was während der Zeit erzählt habe). Mein Vertrauen ist total angebrochen.
Dass sie komplett weg ist, kann ich nicht annehmen, irgendwo ist sie da noch. Irgendwo, wo es ihr gut geht....
Sorry, falls ich irgendwie verquer schreibe. Viel Kraft allen wünsche.
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 24.03.2016, 13:44
Benutzerbild von bluecat58
bluecat58 bluecat58 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.09.2008
Ort: Schmallenberg
Beiträge: 27
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Liebe Florentine,

mein aufrichtiges Beileid,nichts was man schreibt kann einen trösten.
Mit dieser Trauer ist man erst einmal ganz alleine,
was unglaublich schwer ist. Den einzigen Trost den man sich geben
kann,ist,Mama muß nicht mehr leiden. Ich wünsche mir für Dich,
liebe Menschen,die Dich auffangen und halten.

Liebe Grüße Petra


Geändert von gitti2002 (15.04.2016 um 01:14 Uhr) Grund: Urheberrecht
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 24.03.2016, 14:09
vintage vintage ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.05.2009
Beiträge: 745
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

liebe florentine,

mein beileid.
gibt es in deiner nähe evtl. trauerguppen für junge erwachsene?
in großstädten wird soetwas angeboten.
das würde ich empfehlen.

und die traumatherapie natürlich, auch wegen den ganzen erlebnissen zuvor.
die therapeutin muss zu dir passen (war nur darüber gestolpert, das du eine zugewiesen bekommst.)
also wenn du denkst, ihr versteht euch nicht, eine passende suchen.

ich fürchte, freundInnen, die das noch nicht erleben mussten,
verstehen den verlust und die gefühle, die liebende hinterbliebende haben, nicht.
deshalb sortiert sich da etwas neu.

hab geduld mit dir, deinen gefühlen und deinem trauerweg.
auch wenn du manchmal das gefühl hast,
alleine in so einer situation zu sein - du bist es nicht.
__________________
lieben gruß, vintage



Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und
starb knapp fünf Monate nach der Diagnose.
* Juli 1965 - + Mai 2015

ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen,
dann auch Lungenmetastasen...
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 25.03.2016, 16:59
Benutzerbild von Florentine2
Florentine2 Florentine2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2015
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Wow, vielen Dank für Eure lieben Worte. Weiß gar nicht was ich sagen soll, berührt mich sehr.

Über einen Verein versuche ich gerade in eine Trauergruppe zu kommen. Ansonsten erstmal die Einzeltherapie. Und ja, die Person muss dann auch passen. Hatte über die Zeit so einige Menschen vor mir sitzen, die mehr mechanisch, als authentisch/ menschlich rüberkamen. Damit überhaupt nicht zurechtkomme.

Wünsche Euch auch ganz viel Kraft für Euren Weg.

Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 26.03.2016, 09:21
Benutzerbild von Florentine2
Florentine2 Florentine2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2015
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Meine Oma hat vielleicht auch Krebs. Sie muss nächste Woche zur Gewebeprobe in die Lungenklinik. Ihr Partner ist demnächst wieder längerfristig außerhalb arbeiten... Irgendwie alles nicht fassbar.
__________________
Mama: 2014 Brustkrebs (Hormonbedingt durch die Pille), 2015 Bronchialkrebs mit Metastasen im Kopf, Knochen und der Leber. (hat nicht geraucht)
Gegangen bist Du am 3.2.2016 um 3.50 Uhr, mit 52 Jahren.
Jetzt bist Du frei... und für mich an einem Ort, an dem es Dir gut geht...
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 26.03.2016, 17:51
petitejeff petitejeff ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2015
Beiträge: 26
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Liebe Florentine,

ich möchte dir mein herzliches Beileid aussprechen.

Das du momentan kaum etwas fühlen kannst ist ganz natürlich und ging sicher den meisten von uns am Anfang so. Der Körper mutet einem nur so viel Trauer zu, wie wir es in dem Moment ertragen können. Ich wünsch dir ganz viel Kraft.

was du von deinen Freunden schreibst war bei mir ähnlich. Die meisten Mensch sind schlicht überfordert mit einer solchen Situation. Die wenigsten haben in diesem Alter eine der art traumatische Erfahrung durchleben müssen und können sich schlicht nicht in uns einfühlen und gehen daher lieber komplett auf Abstand.. sobald die Situation etwas.. abebbt werden die meisten von selbst den Kontakt wieder aufnehmen. Dann stellt sich nur noch die Frage, ob du diese Freunde noch willst.

Fühl dich gedrückt.Du schaffst das!
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 27.03.2016, 13:57
Benutzerbild von Hopeful2015
Hopeful2015 Hopeful2015 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.03.2015
Ort: Hessen
Beiträge: 50
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Liebe Florentine,

es tut mir sehr leid und ich kann Deine Gefühle sehr gut verstehen. Mir geht es auch heute, nach gut 7 Monaten noch so. Man kann das erlebte einfach nicht begreifen. Man spürt den geliebten Menschen immer noch und denkt, gleich geht die Tür auf und alles ist wieder normal..... aber wir werden immer wieder sehr schmerzlich erfahren, das es leider nicht so ist. Wir können nur versuchen damit zu leben, das gelingt mal gut und mal weniger gut. Ich verdränge auch jetzt noch extrem, das mein Mann gestorben ist. Ich denke jeden Tag an ihn, aber trotzdem kann mein Herz nicht verstehen, das er nie wieder kommt.
Zuhause ist es am schlimmsten und bei der Arbeit bin ich völlig normal und kann auch lachen. Wenn ich alleine bin, kommt es auch vor das ich Wutausbrüche bekomme.... Auch die Wut und der Hass auf diesen sch... Krebs gehört zu meiner Trauerphase, denn der Krebs hat mir mein Liebstes genommen. Es wird sicher irgendwann leichter, aber es dauert seine Zeit bis wir dieses Trauma überwunden haben und wieder nomal leben können.
Fühl Dich gedrückt
__________________
Liebe Grüße aus Hessen,
TINA

Frank
*07.01.1970 - +20.08.2015
Speiseröhrenkrebs mit Lebermetastasen
ED: 23.01.2015
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 27.03.2016, 23:16
Benutzerbild von Florentine2
Florentine2 Florentine2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2015
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Vielen vielen Dank für Eure lieben Worte und auch mein Beileid.
Im Moment denke ich nicht, dass ich diese Freunde dann wieder bei mir haben möchte. Dass viele nicht wissen, damit umzugehen, kann ich verstehen, aber was von einigen an Sprüchen kam, oder das komplette ignorieren und von mir zu erwarten, dass ich wie sonst auch funktioniere, fand ich erschreckend. Wie abgeschnitten von der Welt.
Naja, sortiert sich alles neu... vieles im Außen und Innen anders.
Hast Du diese Menschen wieder in dein Leben gelassen Petitejeff?

Hopeful2015, was Du schreibst, über die Wut, ist bei mir grad seid zwei Tagen auch da und diese extreme Überempfindlichkeit im Zwischenmenschlichen. Eine eigentlich bisher liebe Freundin, kann ich im Moment nicht an mich ranlassen. Nehme sie irgendwie unangenehm wahr. Ja, dieser verdammte ***** Krebs...
Glaube auch, dass es Zeit braucht. 7 Monate, dass ist ja auch noch sehr frisch.
Manchmal, wenn es zu bewusst wird, was passiert ist, es zu sehr weh tut, dann hilft mir der Gedanke, dass ich auch irgendwann sterben werde... Irgendwie versucht mein Inneres einen Weg zu finden, mit dem Thema Tod klarzukommen, den Schrecken zu entschärfen. Nicht lachen, aber irgendwie ist sie da irgendwo noch für mich, irgendwo, wo ich auch irgendwann hinkomme, wo alle hinkommen. Ich bin nicht religiös, meine es auf einer anderen Ebene.
Beschäftigt ihr Euch auch mit dem Thema Tod?
Fühlt auch Ihr Euch gedrückt.
__________________
Mama: 2014 Brustkrebs (Hormonbedingt durch die Pille), 2015 Bronchialkrebs mit Metastasen im Kopf, Knochen und der Leber. (hat nicht geraucht)
Gegangen bist Du am 3.2.2016 um 3.50 Uhr, mit 52 Jahren.
Jetzt bist Du frei... und für mich an einem Ort, an dem es Dir gut geht...

Geändert von Florentine2 (27.03.2016 um 23:19 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 28.03.2016, 06:30
Benutzerbild von Yogi 12
Yogi 12 Yogi 12 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2014
Ort: Dortmund
Beiträge: 370
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Hallo Florentine,

mein Beileid zu deinem schweren Verlust.

Es tut entsetzlich weh, den Menschen den man liebt, leiden zu sehen.
Der verzweifelte Wunsch unserer Lieben, leben zu dürfen und daneben wir, die nichts gegen die drohende Endgültigkeit ausrichten können, raubt uns die letzten Kraftreserven.

Ich beschäftige mich häufig mit dem Tod, auch schon bevor sich die Todesfälle in meiner Familie häuften.
Der Tod lässt sich nicht erforschen. Der Gedanke an ihn löst unterschiedliche Gefühle aus.
Mal sehe ich ihn als gnädige Erlösung und dann wieder als Bedrohung an.
Ich habe aber Angst davor, so zu leiden wie mein Mann in seinen letzten Tagen und Stunden. Er litt unter starker Atemnot, hatte Angst zu ersticken.
Sollte ich eine Schmerzpumpe bekommen, würde ich sie wenn möglich so einstellen, dass ich nicht bis zum Ende durchhalten müsste.....

Die Dünnhäutigkeit - selbst Freunden gegenüber wie du sie beschreibst - schleicht sich sogar im 2. Jahr nach dem "Ereignis" immer mal wieder bei mir ein.
Ich brauche dann "Ruhemomente" um wieder den Boden unter den Füssen zu spüren.
Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst, um deine Gedanken und Gefühle zu ordnen. Bei jedem dauert es unterschiedlich lang.
Ich spüre, dass eine latente Trauer wohl für immer in mir bleibt.
Das ist aber nicht schlimm: wo Trauer ist, ist Liebe....

Alles Gute

Yogi
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 28.03.2016, 23:43
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 918
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Hallo Florentine,

mein Beileid für Dich und eine liebevolle Umarmung.

Meine Mama ist dieses Jahr 20 Jahre tot - und glaube mir,
eines Tages wird auch Dein Leben wieder lebenswert sein.
Aber es dauert schon seine Zeit - die muss man sich selber geben
und dadurch lernt man auch anzunehmen und Geduld mit sich selbst zu haben.

Es ist wie eine riesige offene Wunde, die nur sehr langsam verheilt - und eine
Narbe bleibt für immer.

Ich habe in einem Hospiz gearbeitet und auch so (beruflich wie privat)
Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet.
Sterben ist immer unterschiedlich - aber ich glaube, das Ziel ist immer dasselbe:
die Seelen gehen nach Hause ins Licht, die leeren Hüllen bleiben hier. Ich bin auch
nicht wirklich religiös, habe aber durch das Verhalten Sterbender viel nachzudenken
begonnen und oft hatte ich den Eindruck, da schlüpft jemand aus seinem kranken
Körper, wie ein Schmetterling aus seinem Cocon schlüpft - und fliegt in die Freiheit.

Und so wie Du denke auch ich, dass die Seelen niemals WEG sind - sie bleiben immer
bei und um uns. Ich glaube auch an Wiedergeburt, denn ich denke, für so ein paar
Jahre auf dieser Erde bräuchte der Mensch nicht so viel hätte er Neandertaler bleiben können.

Nach dem irdischen Ableben geht es nach meiner Auffassung
ganz sicher weiter - irgendwo.

Herzlichst,
Angie
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 29.03.2016, 13:24
petitejeff petitejeff ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2015
Beiträge: 26
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Liebe Florentine,

mein Papa ist auch "erst" vor 6 Monaten verstorben. Entsprechend kann ich dir darauf noch keine richtige Antwort geben. Erste Annäherungsversuche gab es zwar bereits wieder, aber längst noch (?) nicht von Allen. Ich glaub man sollte es von der jeweiligen Situation abhängig machen.. Zu entfernten Freunden und Bekannten, die die Situation ignoriert beziehungsweise sich daraufhin plötzlich nicht mehr gemeldet haben, habe ich den Kontakt wieder aufgenommen ..ihr Verhalten kann ich mir halbwegs erklären.
Bei engen Freunden finde ich ein solches Verhalten jedoch nicht entschuldbar. Eine meiner ehemals besten Freundinnen hat sich entsprechend verhalten und ich glaube nicht, dass ich den Kontakt zu ihr jemals wieder aufnehmen werden kann,selbst wenn sie sich nun doch melden sollte..

Früher habe ich mich sehr viel mit dem Thema Tod auseinandergesetzt. Zahlreiche Bücher gelesen, Facharbeiten geschrieben..
Seit wir von Papa's Erkrankung erfahren haben und erst recht seit seinem Tod, kann und will ich das aber nicht mehr.Mich durchzuckt es jedesmal wenn der Tod beziehungsweise Krebs in Büchern/Filmen/Serien/Kunst auch nur angeschnitten wird und ich muss sofort ausmachen bzw weglegen. Ich hab da eine richtige Vermeidungsstrategie entwickelt.. was teilweise wirklich kontraproduktiv ist, weil ich mich zwecks Studium teilweise damit auseinandersetzen müsste. Jeder geht mit dem Thema nach einer solchen Erfahrung einfach anders um.

@Heikes Freundin: Was du über das Sterben schreibst macht Mut(?). Es löst zumindest ein gutes Gefühl bei mir aus. Ich hoffe für unsere Liebsten, dass du damit recht hast.

Fühlt euch gedrückt.
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 31.03.2016, 13:20
Benutzerbild von Florentine2
Florentine2 Florentine2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2015
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Hallo Yogi, ja Du sagst es, es ist so schwer, jemanden so leiden zu sehen...
Die Sichtweisen zum Thema Tod springen bei mir auch hin und her.
Der letzte Kampf meiner Ma hat für mich ein paar Tage alles in den Schatten gestellt, das ganze Leben sinnlos. Ich habe es zwei Tage lang noch intensiv gehört und gefühlt. Dann konnte ich mich eine Weile gar nicht mehr erinnern. (Schutzfunktion) Die Beerdigung und die Wohnungsaufllösung mussten geschafft werden.
Um das für mich aufzuarbeiten, all die Fragen, die mich dazu heimsuchen, zu klären, hab ich einen Termin in der Lungenklinik gemacht. Mit dem Psychoonkologen, mit dem ich zwei Tage vorher noch gesprochen hatte und den ich gefragt hatte, wie es ablaufen kann.
Und ja, Ruhemomente, sich ein wenig zurückziehen oder aber irgendetwas tun, was ein wenig ablenkt.
Yogi, vielen Dank für deine Worte. Ich glaube auch, dass eine gewisse Trauer immer bleibt. Ich wünsche Dir auch alles alles Gute und einen Boden, der Dich trägt.


Angie, hallo, als ich deine Zeilen vor zwei Tagen las, sind mir die Tränen gekommen und es sagte in mir: "Ja, ja...ja" Es waren Tränen der Erleichterung und etwas Ruhe hat sich in mir ausgebreitet. Die Nacht habe ich nach langer Zeit mal gut geschlafen.
In diese Richtung tendiere ich auch. Habe mich viel damit beschäftigt, was so Denker, Dichter, Naturwissenschaftler, die Tierwelt ect. und letztendlich ich dann zum Thema Tod sagen. In mir selber ist schon eine lange Zeit dieser Satz: "Ich möchte nach Hause." Irgendwann habe ich mich gefragt, warum dieser Satz so oft auftaucht und was ich damit meine. Mir wurde klar, dass kein Zuhause auf dieser Welt gemeint ist, sondern dass, was nach dem Tod kommt. Sehr eigenartig.
Ja, meine Ma ist jetzt Zuhause...
Liebe Angie, vielen vielen dank für deine Worte und auch Dir alles Gute wünsche!
(Habe großen Respekt vor den Menschen die im Hospiz arbeiten)

PetiteJeff, mein Beileid auch Dir, 6 Monate ist ja auch noch sehr frisch. Bis man überhaupt realisiert, was geschehen ist...
Du hast Recht, jeder geht damit anders um. Für mich gibts da kein richtig und falsch. Bei mir springen die Ebenen, wie ich das ganze so sehe und fühle, hin und her.
Manchmal ist einfach noch nicht der Zeitpunkt, ist man innerlich noch in der Phase, überhaupt damit irgendwie zurecht zu kommen. Das Thema dann im Studium, wo es ja ganz "kühl" abgehandelt wird, zu ertragen, stell ich mir auch schwierig vor.
Als Mama erkankte, habe ich mich damit beschäftigt (mit den Krankheitsphasen und dem Thema Tod), um mich vorzubereiten, um für sie da sein zu können. Es war verdammt schwer, aber andersrum, hätte ich mich bei jeder Verschlechterung ihres Zustandes noch mehr erschrocken und wäre vielleicht handlungsunfähig geworden. Ja, irgendwie hat mir mein Inneres das so vorgegeben und sucht nun, wo der Tod so dicht war und mir so dicht erscheint, nach einem Weg, damit umzugehen, ihn irgendwie ins Leben zu integrieren.
Zum Thema Freundschaften, hast Du mir einen guten Denkanstoss gegeben. Die Sache mit den entfernten Freunden und den engeren.
Vielen Dank auch Dir und viel viel Kraft Dir auch wünsche!

Danke Euch allen!
__________________
Mama: 2014 Brustkrebs (Hormonbedingt durch die Pille), 2015 Bronchialkrebs mit Metastasen im Kopf, Knochen und der Leber. (hat nicht geraucht)
Gegangen bist Du am 3.2.2016 um 3.50 Uhr, mit 52 Jahren.
Jetzt bist Du frei... und für mich an einem Ort, an dem es Dir gut geht...

Geändert von Florentine2 (31.03.2016 um 13:47 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 01.04.2016, 01:15
Benutzerbild von HeikesFreundin
HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.05.2010
Ort: Lüneburg
Beiträge: 918
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Zitat:
Liebe Angie, vielen vielen dank für deine Worte
Sehr gerne - ich bin immer froh, wenn mein Bemühen jemandem auch nur ein
ganz klein wenig dabei hilft, die Hoffnung nicht zu verlieren.
Es kostet ja alles so unglaublich viel Kraft.

Hier gelandet bin ich ja seinerzeit wegen meiner Freundin Heike - sie verstarb mit 48 und ließ mir ihre 5 jungen erwachsenen Kinder hier.
Das ist jetzt schon fast 6 Jahre her ...

Erst war niemandem zum Lachen zumute - irgendwann dann dachten wir: wir dürfen es auch gar nicht und fühlten uns schlecht, wenn wir doch einmal NICHT daran dachten, dass Heike nicht mehr mit uns lachen kann.

Und natürlich gibt es auch heute immer wieder mal traurige Phasen und Momente - bei allen von uns, aber wenn wir uns treffen, dann können wir inzwischen wieder herzlich lachen, sogar auch über Heikes Eigenarten, über manche Momente im Hospiz - und sie ist immer in unserer Mitte.

Ihr Lebensbuch hat sich damals geschlossen - in unseren Lebensbüchern
aber ist dennoch immer wieder eine Seite frei für sie.

Das was Du durchmachst und auch andere hier ist eine ganz ganz schreckliche und prägende Erfahrung und wie gesagt: eine Narbe bleibt für immer.

Aber ich möchte euch Mut machen, nicht den Glauben daran zu verlieren,
dass nach dieser riesengrossen Dunkelheit auch irgendwann E U E R neuer eigener Lebens-Frühling wiederkommt!

Alles Liebe für Dich und euch!
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 02.04.2016, 22:42
Benutzerbild von Florentine2
Florentine2 Florentine2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2015
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Liebe Angie, es fällt mir schwer die richtigen Worte zu finden, mein Beileid. Deine Zeilen berühren mich und nehmen mich mit.
Es ist ein schönes Bild, wie Du schreibst, dass wenn ihr Euch trefft, auch wieder herzlich lachen könnt, auch über Heikes Eigenarten und über manche Momente im Hospiz.
Mir fallen gleich ein paar Momente mit meiner Ma ein, in denen es trotz all dem Schrecken auch mal witzige Momente gab. Ach man...
Danke Angie.
Ich wünsche Dir und Heikes Kindern auch alles alles Liebe.
Flo
__________________
Mama: 2014 Brustkrebs (Hormonbedingt durch die Pille), 2015 Bronchialkrebs mit Metastasen im Kopf, Knochen und der Leber. (hat nicht geraucht)
Gegangen bist Du am 3.2.2016 um 3.50 Uhr, mit 52 Jahren.
Jetzt bist Du frei... und für mich an einem Ort, an dem es Dir gut geht...
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 20.09.2016, 19:44
Benutzerbild von Florentine2
Florentine2 Florentine2 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.11.2015
Beiträge: 21
Standard AW: Meine Ma ist gegangen...*Trigger

Vor einem Jahr ging es mit der zweiten Diagnose Krebs bei Mama los.
Auf Arbeit ass heute die Chefin eine Ingwer- Möhrensuppe.
Die Suppe, die ich an Mamas letztem Tag gegessen habe. Gab heute so einiges das mich zurück in den 3.2.16 gezogen hat.
Es gibt Tage, da schütte ich mich mit Aktvitäten zu, Gitarre spielen, schreiben, unterwegs sein- und dann gibts die Tage, an denen irgendwie gar nichts geht.
Eine Trauergruppe habe ich gefunden und einmal die Woche Gespräch, in dem ich die Möglichkeit habe die ganzen Bilder in mir, auszusprechen.
Schreibt noch wer von Euch hier? WIe gehts Euch so?
__________________
Mama: 2014 Brustkrebs (Hormonbedingt durch die Pille), 2015 Bronchialkrebs mit Metastasen im Kopf, Knochen und der Leber. (hat nicht geraucht)
Gegangen bist Du am 3.2.2016 um 3.50 Uhr, mit 52 Jahren.
Jetzt bist Du frei... und für mich an einem Ort, an dem es Dir gut geht...
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 12:41 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55