Mein Paps ist leider auch betroffen :(

[Claudia285]

Hallo ihr Lieben, die letzen Tage habe ich schon viel gelesen.
Ich wünsche allen Betroffenen und den Angehörigen weiterhin viel Kraft.
Wir haben vor 4 Wochen erfahren, dass mein Papa einen Nierentumor hat. Es war ein Zufallsbefund, da er wegen Nierensteine ins CT musste. Letzte Woche wurde er operiert. Sie haben die Niere erhalten und nur den Tumor entfernt. Dieser stellte sich als bösartig heraus. Genaue Bezeichnung weiß ich leider (noch) nicht. Ihm geht es soweit ganz gut. Sie haben einen Flankenschnitt gemacht, da er ziemlich beleibt ist. Der Schnitt ist sehr groß und es kommt noch viel Wundwasser raus. Aber ich denke damit kann man leben.
Was mich aber stutzig macht: Die Ärzte sind fertig mit ihm. Sie sagen sie haben alles entfernt und er bräuchte sich keine Sorgen zu machen. Es wird nichts weiter untersucht. Hier habe ich aber gelesen dass das ja nicht so ist. Ich mache mir ziemliche Sorgen das schon Metastasten in den Knochen sind, da er in der Schulter und Hüfte immer Beschwerden hat.
Problem bei meinem Vater ist allerdings, dass man ihn darauf nicht ansprechen kann. Er vertraut den Ärzten blind, wir dürfen auch nicht mit ihnen reden. Schwierige Situation
Komisch daran ist, dass das Krankenhaus auf Urologie spezialisiert ust und einen hervorragenden Ruf hat. Aber warum machen sie keine weiteren Untersuchungen? Die Situation ist für mich sehr belastend, da ich in 4 Wochen heirate und ich mich kaum noch auf die Vorbereitungen konzentrieren kann.
Ich wünsche euch allen noch einen schönen Abend.

Viele Grüße Claudia

[Jan64]

Hallo Claudia,

Willkommen hier bei uns.

Ich komme mal gleich zur Sache, um bei dir ein bisschen Druck aus dem Kessel zu lassen.

Der Tumor deines Vaters war wahrscheinlich noch recht klein (wegen der Teilresektion) und da ist die Gefahr der Metastierung noch gering. Zu einer vollständigen Diagnose ist ein CT oder MRT des Bauchraums nötig. Damit werden auch die Beckenknochen erfasst. Weiterhin gehört auch ein CT der Lunge dazu, hier können auch die Knochen der Schultern beurteilt werden ( die sind jedenfalls bei mir immer mit drauf). Mehr wird bei kleinen Tumoren auch nicht gemacht, es sei denn der Patient besteht auf weitere Untersuchungen.

Ich kann nicht beurteilen wie es mit der Kommunikation zwischen dir und deinem Vater aussieht, vielleicht ist dies ja alles schon geschehen und war ohne Befund. Wenn in der Histologie bei M eine 0 dahinter steht, wurde die Frage der Metastierung abgeklärt, ansonsten steht dort ein x, dann sind die Untersuchungen noch nicht endgültig abgeschlossen.

Ich kann deine Panik verstehen, da hat dein Vater eine lebensbedrohende Erkrankung, muss schnell operiert werden und wird dann von den Ärzten nach ca. 1 Woche Krankenhaus mit einem Lächeln als gesund nach Hause entlassen, ohne irgendwelchen Folgetherapien. Diese Achterbahn muss man erstmal verdauen, aber im Gegensatz zu vielen ander Krebsarten ist das beim Nierenkrebs tatsächlich so. Jetzt darf sich dein Vater erhohlen und seine Wunde pflegen, damit er auf deiner Hochzeit wieder richtig fit ist. Die Kontrollen sollte er aber gewissenhaft einhalten.

Mach dir keinen Kopf, kümmer dich um die Organisation der Hochzeit (die Vorfreude auf das Fest sollst du mit deinem Liebsten ja auch geniesen) damit euer Tag auch ein richtig schöner wird. Ich wünsche es euch auf jeden Fall.

Viele Grüße Jan

[Claudia285]

Hallo Jan, herzlichen Dank für deine lieben Worte.
Der Tumor war 5 cm groß, saß aber oberhalb der Niere, weswegen die Ärzte die Niere erhalten haben.
Er ist noch im Krankenhaus, deshalb haben wir noch keinen Befund.
Es wurde nur ein CT gemacht (das wo sie den Tumor festgestellt haben), ob da allerdings die Lunge mit drauf war weiß ich leider nicht.
VG Claudia

[Rudolf]

Hallo Claudia,

Jan hat schon alles geschrieben, was mir so während des Lesens einfiel.

Die Diagnose Nierentumor ist fast immer ein Zufallsbefund.
Denn die Niere, jedenfalls das Funktionsgewebe, hat keine Nerven.

Und bei 5 cm würde ich durchaus noch nicht an Knochenmetastasen denken. Ich würde da eher die Beleibtheit wegen gewisser Symptome verdächtigen.

Übrigens: wenn bei uns jemand krank ist, dann ist das Familiensache! Alle wünschen dem betroffenen gute Besserung und freuen sich am Fortgang der Heilung.

Alles Gute,
Rudolf

[Claudia285]

Natürlich freuen wir uns auch über Heilung, dass ist ja selbstverständlich. Nicht umsonst sind wir so besorgt. Und mit seinen Schmerzen überall, die hat er auch erst seit ein paar Wochen und das Gewicht hat er schon immer. Deshalb die Gedanken von mir. Für uns, die zum Glück noch nie mit dem Thema Krebs konfrontiert gewesen sind, ist das natürlich erstmal ein Schock und man macht sich eventuell auch mehr Sorgen als nötig sind.

Mich hat es nur so stutzig gemacht, dass hier geschrieben wird was zusätzlich alles untersucht wird und das Krankenhaus hat davon leider nichts gesagt. Darum ging es mir.

LG Claudia

[Heidrun1961]

Hallo Claudia,

dazu wäre noch zu sagen, dass dein Vater gewiss im Anschluss regelmäßig zu einem Urologen gehen wird zur Nachsorge. Dieser wird sicherlich ein CT veranlassen, evtl auch ein Knochenszintigram, um Metastasen auszuschließen.
wir Eltern wollen nicht, dass sich unsere Kinder Sorgen machen, egal um was es geht. Ich möchte jedenfalls, dass meine Kinder ein ausgeglichenes Leben führen. Sicher ist das leichter gesagt als getan und man kriegt es nicht immer aus dem Kopf. Aber bemühe dich darum. Genieße deine Hochzeit, damit machst du deinem Vater vll das schönste Geschenk. Für mich wäre das ein Segen.

alles Gute und lieben Gruß
Heidrun