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  #1  
Alt 13.09.2006, 11:35
lamandarina lamandarina ist offline
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Registriert seit: 22.04.2006
Beiträge: 16
Standard Krankenkasse lehnt Kostenübernahme ab

Hallo,

bei meiner Mama werden ihre Lebermetastasen ziemlich erfolgreich durch
Interventionelle Therapie durch Prof. Dr. Vogel in Frankfurt/Main seit Juni 2006behandelt, nun schon zum vierten Mal.

Die Krankenkasse lehnt die Übernahme der Kosten komplett ab, da diese Bahandlung keinem herkömmlichen Behandlungsplan, wie er allgemein im Krankenhaus vorgeschlagen wird, entspricht. Eine Behandlung kostet, soviel ich gehört habe, ca. 3000 EUR ..., und das 1x pro Monat ...

Hat jemand Erfahrungen, Hinweise, Links etc. wie wir jetzt weiter vorgehen könnten, um die Kosten doch noch, wenigstens teilweise, erstattet zu bekommen?

Die Behandlung schlägt bestens an und wir würden sie gern fortsetzen. Das ist allerdings bei diesen Kosten, insofern sie selbst getragen werden müssen, unmöglich. Zusätzliche Medikamente, die auch sehr gut helfen und ebenfalls von der Krankenkasse NICHT bezahlt werden, kosten uns ja auch schon ca. 500 EUR im Monat.

Ist man denn zu einem früheren Tod verurteilt, nur weil man sich die teure Behandlung auf Dauer nicht leisten kann und die Krankenkasse alles ablehnt?


Vielen Dank für Antworten und Unterstützung!

LAMANDARINA
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  #2  
Alt 13.09.2006, 21:52
silverlady silverlady ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 1.974
Standard AW: Krankenkasse lehnt Kostenübernahme ab

liebe Lamandarina
legt sofort einen Widerspruch gegen die Entscheidung ein. Geh am besten auch zum Anwalt der sich mit Sozialrecht auskennt.
Bei meinem Mann wollte die KK auch die Kosten für ein Medikament nicht gleich übernehmen. Es war für die Verabreichung als Monotherapie nicht zugelassen. Ich habe dann tägl bei dem Sachbearbeiter angerufen und habe immer wieder nachgefragt. Ich habe dort ganz klar gesagt das ich eien Anwalt einschalte und vor Gericht ziehen werde. Ausserdem habe ich damit gedroht die Medien einzuschalten. Ich habe die Kostenübernahme erreicht.
Ausserdem gibt es ein Urteil vom Bundessozialgericht das auch Kosten übernommen werden müssen wenn es dem einzelnen Patienten hilft. Schau mal bei rechtliches hier im Forum, jemand hat das Urteil hier eingestellt.
viel Erfolg
silverlady
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  #3  
Alt 14.09.2006, 11:07
lamandarina lamandarina ist offline
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Registriert seit: 22.04.2006
Beiträge: 16
Standard AW: Krankenkasse lehnt Kostenübernahme ab

Hallo Silverlady,

vielen Dank für die Hinweise. Habe das Urteil gefunden, eine Verfassungsbeschwerde ist eine gute Idee! Auf jeden Fall werden wir kämpfen.

Das Problem im Moment ist, dass die Arztrechnung natürlich ersteinmal von uns beglichen werden muss. Das ist verdammt viel Geld!

Meine Idee wäre jetzt noch, die Kosten der Alternativbehandlung mit denen einer herkömmlichen Behandlung für diesen Fall zu vergleichen. Vielleicht übernimmt die Krankenkasse ja wenigstens den Teil der Kosten, der sowieso angefallen wäre.

Ich hoffe so sehr, wir haben damit Erfolg! Drück uns die Daumen!

LAMANDARINA
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  #4  
Alt 20.09.2006, 18:38
Heiko S Heiko S ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 34
Standard AW: Krankenkasse lehnt Kostenübernahme ab

Im Focus Nr 15 findet sich ein Artikel, der sich mit dieser Thematik befasst: "Überleben einklagen"
Hier die Vorgehensweise für die Kostenübernahme eines formal nicht zugelassenen Medikamentes:
1.Arznei beantragen:Schriftlicher Antrag auf Kostenübernahme bei der KK stellen.
2.Widersprechen: Lehnt die KK ab, muss ein Widerspruch gegen den Bescheid eingelegt werden. Dazu muss der Arzt genau beschreiben, warum diese Arznei verschrieben werden muss, und warum keine andere zugelassene Therapie als Alternative in Frage kommt.
3.Vor Gericht ziehen: Gleichzeitig mit dem Widerspruch einen Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz beim Sozialgericht stellen. Hintergrund: Die KK spielen mit ihrer Antwort auf den Widerspruch auf Zeit, die dem Patienten fehlen. Das Sozialgericht entscheidet jedoch innerhalb von wenigen Tagen, ob die KK vorerst die Kosten übernehmen muss. Gerichtskosten fallen keine an, nur die Anwaltskosten.
4. Klagen: Verneint die KK auch nach dem Widerspruch die Übernahme, bleibt die Klage. Durch den einstweiligen Rechtschutz wird das Medikament in der Regel bis zur Entscheidung übernommen. Verliert der Patient, verlangen die wenigsten Versicherungen die Zahlungen zurück.

Gruß,
Heiko
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  #5  
Alt 21.09.2006, 16:06
Benutzerbild von tigimon
tigimon tigimon ist offline
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Registriert seit: 20.06.2005
Beiträge: 92
Standard AW: Krankenkasse lehnt Kostenübernahme ab

Hallo silverlady!

Kannst Du mir mal bitte sagen, wo genau das mit dem Urteil steht?!?!

Danke
Tatjana
__________________
Leben ist, was geschieht,
wenn du gerade etwas ganz anderes vorhast!
John Lennon
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  #6  
Alt 22.09.2006, 00:04
Heiko S Heiko S ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
Beiträge: 34
Standard AW: Krankenkasse lehnt Kostenübernahme ab

http://www.bundesverfassungsgericht....bvg05-126.html
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