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  #46  
Alt 04.10.2011, 16:15
Benutzerbild von sternchen2190
sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Edna,

ich träume auch manchmal von meiner Mama, aber irgendwie ist Sie immer nur Schemenhaft in meinen Träumen,
aber als mein Papa gestorben ist habe ich ein paar Tage später von Ihm geträumt.....ich hatte Ihn verzweifelt gesucht,
und konnte Ihn nicht finden bis er plötzlich auf einem Flughafen war, und zu mir sagte, "ich kann im Moment nicht hierbleiben,
ich muss einfach mal weg von hier, weil mir das alles zuviel geworden ist!!"
Ich konnte Ihn ganz deutlich sehen, und wollte ihn so gerne in den Arm nehmen und ihm sagen das ich ihn so lieb habe.....dann bin ich aufgewacht,
und die Tränen liefen in strömen.
Ich weiss nicht wie man solche Träume deuten kann....
Jetzt wünsche ich mir jeden Abend das ich von Ihnen träume,
einfach nur weil ich Sie dann sehen kann...........

Du bist nicht allein!!
Anja
__________________
Meine geliebte Mama
Dezember 2008 Diagnose Leiomyosarkom - 07.07.2011
Mein geliebter Papa
8.12.10 plötzlicher Herzinfarkt

Ich sterbe,aber meine Liebe zu Euch stirbt nicht.
Ich werde Euch vom Himmel herab lieben,
wie ich Euch auf Erden geliebt habe.


http://youtu.be/2nh7A-0Z5zs
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  #47  
Alt 04.10.2011, 18:57
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Hab mich heute Nacht mit Bachblüten "zugedröhnt". Hab da ein Rescue Spray gegen meine Flugangst. Die letzte Nacht war dann traumlos, aber auch nicht wirklich entspannend, weil ich ziemlich erkältet bin. Musste mich mind. 20x aufraffen aufzustehen und zur Schule zu fahren. Die Kids können ja nichts dafür. Und als sie merkten, dass ich nicht gut reden kann, waren sie auch recht lieb.

Heute haben mein Freund und ich Jahrestag. 9 Jahre. Meine Mama mochte ihn so gerne, hat mir von anfang an (wir kennen uns seit 1993) gesagt, dass er ein toller Schwiegersohn wäre. Aber als Teen hört man ja nicht auf die Mutter ;-) Normalerweise hätte sie angerufen und gefragt, was wir heute Schönes machen. Oder hätte Steak gekauft, damit wir uns einen gemütlichen Abend mit seinem Lieblingsessen machen können ;-) Sie fehlt mir so.

In meinem letzten Traum liefen Mama und ich Hand in Hand die Straße lang. Das haben wir nie gemacht. Ich hab sie gefragt, warum sie gehen musste (was ja blöd ist, denn in meinem Traum war sie ja bei mir). Sie sagte nur, dass das Leben halt so sei, dass sie nicht gehen wollte, aber dass es ihr gut geht. Dann hab ich gesagt: "Aber ich hab dich doch so lieb!" und sie "Ich hab dich auch lieb!" und dann bin ich aufgewacht.

Ich hab einfach gerade das Gefühl, dass alle schönen Dinge nur noch halb so schön sind, weil ich ihr nicht davon erzählen kann. Am Wochenende hab ich's geschafft bei einem Stadtlauf meine persönliche Bestleistung zu laufen und ihr kann ich es nicht erzählen...
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
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  #48  
Alt 30.10.2011, 21:05
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Edna,
ich wollte einfach mal liebe Grüße dalassen.....

Drück dich
Anja
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  #49  
Alt 31.10.2011, 22:20
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Danke, anja!

Ich habe gerade Ferien (nrw war als letztes im herbst dran) und ich muss sagen, ich würde lieber unterrichten. Die kids lenken dann doch ab und man hat nicht viel zeit zum nachdenken. Eigentlich müsste ich auch viel arbeiten, staatsarbeit schreiben, klausuren korrigieren und mein examen im märz/april planen. Abere immer denke ich an mama, ihre letzten stunden und die zukunft ohne sie. Manche tage sind ok, andere ziehen mir den boden unter den füßen weg... Dann ist es immer schön, dass es euch gibt!
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  #50  
Alt 01.11.2011, 08:28
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sternchen2190 sternchen2190 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Edna, ich kann gut verstehen wie es dir geht. Gerade wenn man zur Ruhe kommt dann kommen die Bilder wieder, oder bestimmte Situationen.
Immer wieder fragt man sich was man hätte anders machen können...aber es gibt keine Antworten darauf....leider.
Manchmal finde ich kommt man ganz gut zurecht, aber dann wieder bricht es mit aller Macht über einen herein, und man kann es nicht fassen das sie nicht mehr da sind!
Ich vermisse auch den Rat meiner Mama so sehr...immer hatte sie irgendwie den richtigen Riecher wenn es um andere Menschen ging,
und manchmal konnten wir stundenlang reden, wenn ich Probleme hatte, und danach kam mir alles überhaupt nicht mehr so schlimm vor.
Geht es dir auch so?? Dieses vermissen der Gespräche und das Gefühl das sie immer da ist wenn du sie brauchst....man fühlt sich so allein irgendwie.

Liebe Edna ich drück dich mal ganz lieb
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  #51  
Alt 01.11.2011, 08:41
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Anja, ich werde immer rausgekickt und schreibe dir später noch einmal. Jetzt erstmal nur DANKE für deine lieben Zeilen
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21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
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25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
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  #52  
Alt 03.11.2011, 08:51
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Anja, schau'n wir mal, ob ich heute schreiben kann, ohne rausgeschmissen zu werden ;-)

Ich finde es total faszinierend, wie ähnlich unsere Erfahrungen sind. Ich ertappe mich zum Beispiel ganz oft dabei, dass ich mir Dinge oder Situationen merke, weil ich sie später unbedingt Mama erzählen muss. Aber dann fällt mir wieder ein , dass später einfach nicht kommt. Diese Erkenntnis ist dann immer wieder aufs neue brutal.

An Allerheiligen war ich mal wieder am Grab. Ich gebe zu, dass ich nicht sehr häufig hingehe, weil es sich einfach so falsch anfühlt. Ich führe lieber Zwiegespräche mit Mama in meinem Kopf und denke ständig an sie, statt dort zu stehen. Meine Bruder und Papa kümmern sich ja auch toll drum. Es war aber schön zu sehen, wie viele Kerzen an dem Tag auf ihrem Grab standen, wie viele also noch an sie denken und sie besuchen... Trotzdem, richtig ist es nicht, dass sie nicht mehr hier ist.

Momentan ist mein größtes Problem eigentlich Weihnachten. Keine Ahnung, wie das werden soll. Aber das ist ja bei dir auch so...

Ganz liebe Grüße
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  #53  
Alt 03.11.2011, 12:42
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Ich muss euch einmal etwas erzählen, auch wenn ihr mich dann vielleicht für total verrückt erklärt.

Mama und ich hatten beide eine Eigenheit. Unser rechter Daumennagel wuchs immer ganz unregelmäßig, wellig. Ich weiß kaum, wie ich es beschrieben soll, aber wenn man seitlich draufguckte, dann waren da Dellen. Wir haben uns oft darüber lustig gemacht, über unsere "Verkrüppelung" (damit will ich jetzt niemandem nahetreten, falls die Wortwahl unangemessen ist). Ich hab mich oft darüber geärgert, weil es eben nie elegant aussah und Nagellack zB immer schneller abblätterte. Mama hat das lockerer gesehen und gesagt, dass würde uns halt verbinden, wäre unser Schicksal, was nur wir beide haben.
Seit Mamas tot ist, wächst mein Nagel ganz gerade. Die letzte Delle hat sich rausgewachsen und jetzt nichts mehr. Ich hab die Dellen so oft verflucht und jetzt wünsche ich sie mir nur noch zurück, weil es sich so anfühlt als wäre auch diese Verbindung einfach weg. Jedesmal wenn ich meinen rechten Daumen ansehe, kommt alles wieder hoch. Ich weiß, es ist total bekloppt, und mein Freund sagt mir ständig, dass das Zufall ist und ich da nicht zu viel hineininterpretieren soll. Aber ich bin 29 Jahre alt, die Dellen waren immer da und jetzt sind sie weg. Das ist doch mehr als seltsam, oder?
Danke für's lesen ;-)
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  #54  
Alt 03.11.2011, 19:15
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Edna,

ich kann Dich sehr gut verstehen. Die Art und Weise, wie die Nägel wachsen, hängt jedoch oft auch mit der Ernährung zusammen. Kann es sein, dass Du Dich heute anders ernährst als früher? Ansonsten würde ich mich trotzdem nicht beunruhigen. Vielleicht kommen die Dellen ja wieder.

Du schriebst auch von Deiner Sorge, wie Weihnachten wird. Da Weihnachten sowieso nicht mehr so werden kann wie früher, ist es, glaube ich, auch am besten es neu anzugehen, vielleicht etwas anders zu feiern als sonst, so dass sich der Vergleich dazu, wie Weihnachten mit Deiner Mutter immer war, nicht so aufdrängt. Versuche, die Gewohnheiten zu brechen und etwas neu/anders zu machen.

Ganz liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
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  #55  
Alt 03.11.2011, 20:47
Rose_SLO Rose_SLO ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Edna,

ich fühle mit Dir, ich kann Dich so gut verstehen... Am 21.06.11 verstarb meine Mum nach schwerer Nierenerkrankung (zuletzt Dialyse) am Herzinfarkt, 2 Wochen später bei meinem Dad die Diagnose Lungenkrebs T4 N3 Mx (Stadium IV), am 21.10.2011 ist er von uns gegangen. Am 20.7.11 hat mein geliebter Mann die Diagnose Lungenkrebs T4 N3 M1b (Stadium IV) bekommen. Wir haben 3 Kinder (16 Mittelschule/19 Gymnasium/20 Studentin) und ich fühle mich so alleine. So furchtbar traurig und alleine. Ich habe keine Geschwister, oder direkte Verwandte, nur seitens meines Mannes. Ich weiss heute noch nicht, wie ich die kommenden Feiertage überstehen soll, ohne Mum und Dad??? Ich habe auch Angst davor, dass es mein Mann vielleicht auch nicht bis Weihnachten schafft... Ich lese Deine Posts und habe das Gefühl, als ob ich diese selbst geschrieben hätte. Ich weiss nur eins, das Gefühl der Liebe zu meinen Liebsten (Mum, Dad, Mann, Kinder), dieses Gefühl ist da und kann mir keiner nehmen, meine Erinnerungen an vergangene schöne Zeiten sind mein Reichtum...und genau dies hält mich irgendwie "am Leben"! Dass Du mit Deiner Ma soviel schönes erleben durftes ist doch herrlich, oder??? Du hast sie erleben dürfen, Du hast mit ihr gelacht, geweint,... das kann Dir keiner nehmen und dies ist genau der Punkt -trotz der Hilflosigkeit und der Trauer, sie wird immer ein Teil Deines Lebens sein!

Ich bin bei Dir!

Ganz liebe Grüsse

Rosemarie
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  #56  
Alt 03.11.2011, 22:13
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebes Alpenveilchen,

du bist auch immer mit den richtigen Worten zur Stelle, was? Danke :-)
Weihnachten komplett anders gestalten, ja der Gedanke kam mir auch schon. Die Eltern meines Freundes kommen am 23.12. mit seiner Schwester nach Hause. Diese war für ein Jahr in Australien und die Eltern machenden letzten Monat mit ihr dort Urlaub, bevor dann alle gemeinsam heim fliegen. Daher freut mein Freund sind unglaublich auf Weihnachten (was im krassen Gegensatz zu meiner Gefühlswelt steht). Ich habe ernsthaft in Erwägung gezogen, mit ihnen zu feiern. Immerhin stehen sie mir inzwischen alle sehr nahe, sind quasi meine Ersatzfamilie. Aber dann sind da noch mein Papa und mein Bruder, die einzige Familie die ich im engsten Kreis noch habe. Die kann ich doch auch nicht einfach mit ihrer Trauer und ihrem Gefühlschaos alleine ohne Mama da sitzen lassen. Ich weiß es einfach nicht, aber irgend eine Lösung ergibt sich immer.


Liebe Rosemarie,

herzlich willkommen. Ich muss allerdings sagen, dass mich deine Schicksalsschläge wirklich sprachlos machen und erschüttern. Wie viel kann ein Mensch ertragen?!? Ich drücke deinem Mann ganz fest die Daumen. Wird er denn irgendwie behandelt? Mit Lungenkrebs kenn ich mich leider (oder zum Glück) nicht aus. Wie ist denn das Verhältnis zu deinen Kindern? Wie kommen sie mit der Angst um den Vater klar? Könnt ihr euch gegenseitig stützen? Ich wünsche es mir!
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Mama:
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  #57  
Alt 04.11.2011, 09:00
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Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

...heute morgen wurde ich mal wieder mit Jupiter Jones geweckt. Obwohl ich das Lied wunderschön finde, holt es aber auch die ganzen Trauertierchen immer wieder hervor. Es soll aber auch entstanden sein, nachdem die Mutter des Sängers gestorben ist. Kein Wunder, dass es exakt meine Gefühle ausdrückt:

So Still, dass jeder von uns wusste,
das hier ist, für immer,
für immer und ein Leben
und es war so still,
das jeder von uns ahnte,
hierfür gibts kein Wort,
das jemals das Gefühl beschreiben kann.

So still, dass alle Uhren schwiegen,
ja, die Zeit kam zum erliegen,
so still und so verloren gingst du fort,
so still und so verloren gingst du fort.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

So laut, die Stunden nach dem Aufschlag als es galt,
das alles, zu erfassen und verstehen und es war,
so laut, das alles was wir dachten nichts als Leere zu uns brachte
so laut und so verloren war es hier,
als Stille bei uns wohnte anstatt Dir.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

So still, obwohl ich dich mit jedem Tag vermiss
und wo immer du auch gerade bist,
du zeigst mir, das Stille jetzt dein Freund geworden ist.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
heisst das noch nicht das ich versteh,
Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

So Still,
das jeder von uns wusste,
das hier ist, für immer,
für immer und ein Leben
und es war so still,
das jeder von uns ahnte,
hierfür gibts kein Wort,
das jemals das Gefühl beschreiben kann.

So still, das alle Uhren schwiegen,
ja, die Zeit kam zum erliegen,
so still und so verloren gingst du fort,
so still und so verloren gingst du fort.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

So laut, die Stunden nach dem Aufschlag als es galt,
das alles, zu erfassen und verstehen und es war,
so laut, das alles was wir dachten nichts als Leere zu uns brachte
so laut und so verloren war es hier,
als Stille bei uns wohnte anstatt Dir.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.

So still, obwohl ich dich mit jedem Tag vermiss
und wo immer du auch gerade bist,
du zeigst mir, das Stille jetzt dein Freund geworden ist.

Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
heisst das noch nicht das ich versteh,
Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht das ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.
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Geändert von Eithne_1982 (04.11.2011 um 09:01 Uhr) Grund: Satzstellungsfehler ;-)
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  #58  
Alt 04.11.2011, 11:08
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Liebe Edna,

du schreibst mir mal wieder aus der Seele, ich höre oft das Lied von Jupiter Jones, und obwohl es wehtut finde ich es doch sehr schön, weil es genau das aussagt was ich fühle!
Ja Weihnachten.....ich gehe zu meiner Schwester...sonst haben wir es immer bei mir gefeiert, aber das kann dieses Jahr keiner!!
Ich denke es wird ein sehr emotionales Weihnachtsfest werden, aber ich habe jetzt beschlossen das ich es einfach auf mich zukommen lasse!
Zum Glück sind bei uns ja auch noch die Kiddy's dabei, und die werden hoffentlich für ablenkung sorgen.

Jedenfalls werde ich Weihnachten auch an dich und alle anderen hier ganz feste denken, und wissen das ich nicht allein bin!!

Ganz liebe Grüße
Anja
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  #59  
Alt 05.11.2011, 22:07
Rose_SLO Rose_SLO ist offline
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Standard AW: Hilflos und traurig

Hallo liebe Edna,

ja - Jupiter Jones holt die Gefühle intensiv hervor, aber mir hat die Ärztin gesagt, es sei sehr wichtig zuzulassen auch mal richtig traurig zu sein, sich Zeit zur Trauer zu nehmen... Mmmh leichter gesagt, wie getan...

Unsere Kinder sind schon toll, doch Ester (unsere Älteste) studiert und ist die Woche über abwesend, am Wochenende ist sie dann verstandlicherweise die meiste Zeit mit ihrem Freund zusammen. Ich glaube auch, dass es teilweise Flucht vor der Realität daheim ist. Doch wenn sie dann mal da ist, bügelt sie uns alles weg.... :-) Julian (19) ist immer für mich da, wir reden und reden, er ist ein richtiger "kleiner" Psychologe... er sorgt für seinen Vater, wenn ich abwesend bin, wir wechseln uns immer ab, da ich berufstätig bin und es mir nicht erlauben kann meine Arbeit zu verlieren. Habe jedoch riesiges Glück, dass mein Arbeitgeber mir in dieser Situation flexible Arbeitszeit ermöglicht hat, ausserdem kann/darf ich 30% meiner Arbeit, in Form von Heimarbeit ausführen. Der Jüngste Simon (16) unterstützt, wiederum im Haushalt (Geschirr spülen, saugen, wischen). Beide Jungs haben auch alle Aufgaben ums Haus herum übernommen (Gras mähen, Laub kehren, kleinere Reparaturarbeiten, Auto waschen...), da mein Mann keine Arbeiten mehr ausführen kann. Und trotzdem fühle ich mich allein, die tiefen und spritzigen Gespräche mit meinem Mann fehlen mir. Folgen seiner sind Erkrankung (Krebs und Schlaganfall) hat er Wortfindungsstörungen und Persönlichkeitsveränderungen. Es gibt auch keine Mum oder keinen Dad mehr, mit der/dem ich über all das reden könnte. Es gibt doch sehr vieles, worüber man mit den Kindern nicht reden kann oder auch nicht will, einfach um nicht noch mehr zu belasten.

Gestern haben wir wieder einen Tiefschlag erlitten, geplant waren 6 Zyklen Chemo und mitten in der vierten (4B) musste nun abgebrochen werden, nachdem festgestellt wurde, dass er wieder einen leichten Schlaganfall erlitten hat (der zweite innerhalb von 7 Wochen). Cisplatin und Gemcitabin würden thrombosefördernd sein und die Gefahr eines weiteren vielleicht dann starken Schlaganfalls wäre zu gross. Nun müssen wir am Montag zum Thorax-CT und zum Ultraschall der Halsadern, dann wird entschieden wie es weitergehen wird (Strahlentherapie, oder ???). Mein Mann hat sich immer sehr gesund ernährt, ist bzw. war Sportler (Basketball, Tennis und Fussball) und hat nie in seinem Leben jemals eine Zigarette angefasst, somit ein Trost, wenn auch trauriger, für alle LK-Erkrankte, dass die Zigarette nicht immer schuld ist.

Dadurch, dass mein Mann Metastasen in der Lunge, den Lymphknoten, im Hals, den Nebennieren, der Leber, im Becken, etc. hat, ist nach meinem Verständnis eine Strahlentherapie eher belastend, als heilend, bin jedoch kein Prof...! Somit ist eigentlich vorauszusehen, dass sich sein Zustand rapide verschlechtern wird. Hoffentlich täusche ich mich...


Sorry, jetzt habe ich mich voll ausgeheult... eigentlich wollte ich gar nicht so viel schreiben.

Liebe Edna, danke für Deine lieben Worte und vergiss nicht Trauer zuzulassen, denn Deine Mama wird Dich immer begleiten.

Ganz liebe Grüsse

Rosemarie
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  #60  
Alt 12.11.2011, 20:53
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Standard AW: Hilflos und traurig

Liebe Rosemarie,

bitte entschuldige, dass ich nicht reagiert habe. Ich habe deinen Beitrag gelesen und war wie gelähmt, ich konnte nichts schreiben. Zu vieles kma mir zu bekannt vor...

Deine Tochter Ester, ich lese es so, dass sie die Einzige ist, die nicht mehr zu Hause wohnt, richtig? Ich kann mich daher sehr in sie hineinversetzen. Ich hatte immer das Gefühl zwischen verschiedenen Welten zu pendeln. War ich nicht auf der Arbeit, wollte ich bei meinem Freund sein. Oder bei meiner Mutter. Egal wo ich war, ich hatte das Gefühl irgendwer kommt zu kurz, auch wenn mir keiner der beiden dieses Gefühl gegeben hat. Wenn ich bei meinem Freund war, wollte ich immer bei Mama sein, denn wer wusste schon, wie lange ich das noch sein konnte. Wenn ich aber bei ihr war, dann war ihr Zustand, ihr Zerfall so schmerzhaft, dass ich nur wieder weg wollte. Es gab viel zu wenige unbelastete Stunden, wo wir wie vor der Diagnose sein konnten.

Es ist toll, dass die Kinder dir/euch so toll helfen, dass zeigt, dass ihr mit ihnen alles richtig gemacht habt und sie euch wirklich sehr lieben...

Liebe Rosemarie, ich weiß leider nichts zu sagen, außer, dass ich mir von Herzen wünsche, dass es euch allen einigermaßen gut geht!
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
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