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  #31  
Alt 03.06.2011, 22:43
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Kerstin,
vielen Dank! Es war ein schöner Tag und wir haben ihn auf der Terrasse genossen. Aber die NAcht war dann wohl wieder schrecklich, denn meine Mutter rief gleich heute morgen an. Mein Vater habe schreckliche Schmerzen in der Schulter, wo der Knochenkrebs sitzt und er sähe ganz grau aus im Gesicht. Die beiden waren dann heute Vormittag beim Hausarzt und da war wieder alles "okay" oder vielmehr erträglich.
Am schlimmsten finde ich mit anzusehen, dass mein Vater in den letzten 7 Wochen extrem körperlich abgebaut hat. Zum einen das Gewicht, dann geht er total gekrümmt wie Quasimodo aus dem Glöckner von Notre Dame und wird ständig vom schlimmen Husten geplagt.
Wie geht es eigentlich deinem Mann und vor allem: wie geht es dir??? Ich hoffe,dass ihr schönes Wetter habt und du ein paar Sonnenstrahlen genießen kannst. Ich war heute mit Helena am Meer und wir haben einen langen Strandspaziergang gemacht, waren Pizza essen und bummeln in Eckernförde an der Ostsee. Das war endlich mal wieder ein wenig Ablenkung und hat uns beiden mehr als gut getan. Man muss sich wirklich kleine Inseln schaffen!
Alles Liebe für dich!
Miriam
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  #32  
Alt 13.06.2011, 06:27
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Morgen hat mein Vater einen Termin zum Thorax CT und dann geht es zur Besprechung wegen der bevorstehenden Chemotherapie.
Seine Bestrahlung hat er nun hinter sich, der Knochenkrebs hat sich nicht merklich oder sichtbar verkleinert. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, er sei noch breiter geworden.
Papas Allgemeinzustand... na ja, er isst und wird trotzdem immer dünner. Die Tumore verbrauchen wohl wahnsinnig viel Energie. Er hustet immer so schrecklich, dass ich Angst habe, er kippt gleich um und er bekommt schlecht Luft, kann sich kaum bewegen und ist sehr, sehr schnell erschöpft.
Er nimmt Folsäuretabletten, die ich ihm für die bessere Zellregenerierung besorgt habe und trinkt seinen "Indianertee", dem ihm ein Freund empfohlen hat. Kurzum, wir klammern uns an jeden Halm, aber die verbiegen sich merklich nach unten...

Euch allen ein schönes Pfingstfest!
Miriam
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  #33  
Alt 17.06.2011, 09:36
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Ich bin allmählich echt richtig genervt!!! Nun haben sie ihn im Krankenhaus wieder vertröstet mit dem Hinweis: Am Montag haben wir hier Tumorkonferenz und dann melden Sie sich mal! Dann wissen wir, wie es mit Ihnen weitergeht!

Mittlerweile ist mein Vater echt nur noch ein Schatten seiner selbst und es wird ja auch nicht besser. Die Ärzte sollen die Therapie endlich fortsetzen!!! Ich glaube, für die Krebspatienten gibt es nichts Schlimmeres als dieses Warten und die Ungewissheit. Wie geht es weiter? Geht es überhaupt weiter? Wie lange habe ich noch und warum hikft man mir nicht? Furchtbar!!! Wahrscheinlich bin ich jetzt sehr ungerecht, aber es nervt mich! Und ich sitze blöde in der Firma rum und kann nichts tun für ihn. Für ihn nicht und auch für niemand anderen der Erkrankten. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte einen anderen Beruf ergriffen...

Schönes Wochenende
Miriam
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  #34  
Alt 17.06.2011, 09:41
Sternchen12 Sternchen12 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Hallo Mirilena,

fühl dich mal gedrückt

Denn ich kann dich soooo gut verstehen, meinen Vater haben sie mit der Tumorkonferenz dreimal vertröstet - im Endeffekt hat sie bis dato nicht nochmal stattgefunden, aber gut, auch bedingt durch die neuen Befunde in der Leber, die Biopsie musste ja auch zweimal gemacht werden bis sie Ergebnisse hatten :-( Von daher war es bei uns ganz genauso.

Leider kann man dagegen nix tun, außer immer wieder nachfragen und nerven...

Ich sende dir ganz liebe Grüße und viel Kraft,

Sternchen
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Mein lieber Papa:

Lungenkrebs (Plattenepithelkarzinom) mit 3 Hirnmetastasen und Metastasen im Darmbein

- ED des Lungenkrebses (Plattenep.): 22.01.2011

Gestorben am 09.08.2011

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  #35  
Alt 01.07.2011, 10:01
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Nun geht die Behandlung endlich, endlich weiter! Nachdem man meinen Vater gestern mal wieder 1,5 Stunden im Gang hat warten lassen trotz Termin bequemte sich dann doch ein Arzt zu ihm und teilte ihm mit, dass eine Chemotherapie geplant ist. Diese findet ab Montag statt! Es wird auch Zeit, da man auf der Thorax CT sieht, dass das Bronchialkarzinom gewachsen ist seit 18.04.
Wir sind derzeit alle ganz optimistisch, dass die Chemo Wirkung zeigen wird und der Krebs still hält...

Ich hoffe, euren Lieben geht es einigermaßen gut oder zumindest nicht schlechter!!!

Viele Grüße
Miriam
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  #36  
Alt 05.07.2011, 09:40
Sternchen12 Sternchen12 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Mirilena,

ich habe zwar schon in meinem Thread geantwortet, aber auch hier möchte ich deinem Papa alles Liebe für die Chemo wünschen, die Erste war ja gestern oder?

Ich drück alle Daumen die ich habe (ok, es sind nicht soo viele, aber ich drück die meines Mannes und meiner Tochter einfach dazu und auch alle 4 Meerschweinchen halten die Pfoten ) dass er von allzu schlimmen Nebenwirkungen verschont bleibt und die Chemo den Tumor wieder in seine Schranken weist!
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  #37  
Alt 05.07.2011, 15:34
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Danke, wie lieb!!! Und das Daumen drücken hat geholfen!!!
Ich habe übrigens auch eine Tochter;-) Und wir hatten auch mal ein Meerschweinchen...

Bis ganz bald, Sternchen!
Miriam
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  #38  
Alt 09.07.2011, 09:10
lilly101 lilly101 ist offline
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Lächeln AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Hi Mirilena, bei meinen Mann haben die Ärzte am 7.04.2011 ein Bronchialkarzinom festgestellt,auch er hatte Schmerzen in der schulter.
Nachdem wir erstmal in ein tiefes Loch gefallen sind, können wir inzwischen ganz gut mit der Situation umgehen. Wir versuchen soweit es geht ein ganz normales Leben zu führen,machen alles was uns Spaß macht,haben einen Weg gefunden. Wir reden sehr viel,treffen Familie,Freunde auch in der Familie reden wir darüber, das hilft uns sehr.
Gestern ging die 3. Chemo zu Ende meinen Mann geht es soweit ganz gut,außer etwas Müde, Durchfall u.s.w. er läßt sich nicht unterkriegen.

Ich wünsche Euch viel Kraft
Lilly101
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  #39  
Alt 10.07.2011, 07:20
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Lilly,

danke für deine Nachricht! Momentan geht es meinem Vater auch ganz gut und ähnlich wie bei euch, sind wir jetzt auch in der Lage, mit der Situation umzugehen. Letztlich haben wir den Krebs in unseren Alltag integriert.
Die erste Chemo hat er gut überstanden, ist jedoch auch sehr schnell müde und erschöpft.
Hat dein Mann auch Bestrahlung für die Schulter bekommen? Bei meinem Paps hat es ewig gedauert, bis die Wirkung einsetzte und er sah schon aus wie der "Glöckner von Notre Dame". Nun schwillt die Beule auf der Schulter sichtbar ab und vor allem haben die Schmerzen aufgehört, so dass er die 8 Tabletten langsam absetzen konnte.
Gestern haben wir gegrillt mit dem "Patenkind" meines Vaters (das Kind ist auch schon 39) und das war total lecker und schön. Ich habe heimlich kontrolliert, ob mein Dad auch ausreichend isst und das tut er. Frank, der auch Arzt ist, meinte, er müsse zusehen, dass er zumindest nicht weiter an Gewicht verliert, da der Tumor sehr viel Energie sprich Kalorien verbraucht. Wir hatten einen schönen Tag, haben viel gelacht und zwischendurch war mein Vater immer mal müde & erschöpft.
Es tut mir so sehr leid, dass dein Mann erkrankt ist!!! Ich wünsche euch, dass er bzw. ihr gemeinsam den Krebs besiegt und dein MAnn wieder gesund wird. Ich weiß, dass dies bei Lungenkrebs eher unrealistisch ist, doch es gibt auch Wunder und euch wünsche ich so ein Wunder...
Es würde mich sehr freuen, wenn wir uns gelegentlich austauschen wegen der Ähnlichkeit der Erkrankung. Bleiben wir in Kontakt?!
Liebe Grüße und weiterhin so viel Kraft wünscht
Miriam
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  #40  
Alt 19.07.2011, 21:19
Sternchen12 Sternchen12 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Mirilena,

entschuldige bitte.. ich war lange hier nicht mehr online.. ich würde sehr sehr gerne mit dir in Kontakt bleiben und damit dieser auch wirklich regelmässig ist, schicke ich dir per PN gleich meine E-Mail Adresse , denn die frage ich täglich ab

Es freut mich zu lesen, dass es deinem Papa derzeit den Umständen entsprechend gut geht und ihr so schön grillen konntet :-)

Liebe Grüße!!!

Sternchen
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  #41  
Alt 30.07.2011, 07:54
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Mittlerweile hat mein Vater die zweite Chemo hinter sich und noch verträgt er sie ganz gut. Als er extrem viele Haare verlor, hat er sich den Kopf "scheren" lassen und nach der zweiten Chemo fielen die Raspeln dann büschelweise aus. Nun hat er sich die restlichen Haare rasieren lassen und jetzt Glatze. Ist jedoch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte. Nicht dass ihr jetzt denkt, ich sei so oberflächlich, doch der Haarverlust ist so ein optisches Zeichen für Krebskranke, oder? Und wenn auch die Wimpern und Augebrauen fehlen, sieht man so elend aus. Ich habe ihm ein Base Cap besorgt und das trägt er, wenn er aus dem Haus geht.
Ansonsten geht es ihm aber gut, er fühlt sich den Umständen entsprechend und werkelt sogar wieder im Garten. Und wir schöpfen alle Hoffnung! Mein Papa hat sogar 1 Kilo zugenommen!!! Grandios! Ich hoffe, dass es so gut weiter geht, weiß jedoch, dass die Chemo am Körper zehrt und er zum Ende hin sicherlich sehr erschöpft sein wird.
Ich hoffe, euren Lieben geht es halbwegs geht und euch allen natürlich auch!
Liebe Grüße aus dem ungemütlichen Norden!
Miriam
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  #42  
Alt 31.07.2011, 15:10
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Billchen Billchen ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

hallo liebe Miriam
habe mir deine 3 Seiten mal durchgelesen...ihr macht ja böse mit und dein armer Papa auch...
Ich habe ja in meinem Tread unsere Situation auch erklärt...
meine Mama wird bestimmt keine Chemo mehr machen ...und diese Hinhalterei von den Ärzten hab ich letzte Woche auch kennengelernt...die kotzen sich einfach nicht richtig aus oder schmeißen dir jedenTag nen anderen Brocken hin...ABER diese ganze Gemache kenne ich von meiner Erkrankung bis ich dann endlich ferig war mit 3 OP´s waren 4 Wochen ins Land gezogen....ich hab die Neuigkeiten und Nachrichten garnicht so schnell verarbeiten können wie sie ankamen...Ich hab dann meine Schwester gebeten bei der Visite dabeizubleiben weil ich wenn die Docs rauswaren eh nichts mehr gewußt habe...
Umso mehr komm ich mir jetzt hier bei Mama verarscht vor.....
na ja morgen mittag wissen wir mehr...Uns interessiert es eigentlich nicht ob es ein Groß-oder Kleinzelliger Krebs ist meine Mutter wird es eh nicht überleben und Schmerzmittel oder Morphine kann auch der Hausarzt verordnen...
Hat dein Vater irgenwelche Vorerkrankungen ??? Und wieviele Chemos soll der denn bekommen...hat er einen Port bekommen und mit welchen Nebenwirkungen hat er denn zu kämpfen....????
Ich frage dich das weil...sollte mama sich morgen doch für die Biopsie entscheiden will ich alles wissen...wir sind uns da sehr ähnlich ich hock auch Tag und nacht im Internet um vielleicht doch noch was positives zu lesen und ich bin auch schwer am überlegen ob ich mich nicht bei meiner ehemaligen Psychologin melde (hab ich 2 Jahre Therapie gehabt als mein Vater kurz nach meiner Krebsgeschichte verstorben ist) und sie um ein Gespräch bitte
Das mit dem Freundeskreis ist ja bei mir ähnlich...hab ich aber auch in meinem Tread schon geschrieben....von EINER sogenannten BESTEN Freundin erwarte ich wirklich etwas mehr und die Ausrede ich kann damit schlecht umgehen zählt für mich jetzt einfach mal nicht....sie ist Altenpflegerin und da sollte sie wohl wissen wie es mir jetzt grade geht...
Na ja Feitag hatten wir ja ein kurzes Telefonat....seitdem ist wieder Funkstille...
'Ich brauch sie auch nicht mehr ich hab jetzt wirkliche Freunde hier im Krebskompass gefunden....Menschen die wissen was ich meine und wo ich nicht ellenlang laabern muss um auf etwas Zuwendung zu hoffen...
Miriam ich danke dir nochmal für deine lieben Worte und wünsche deinem Papa alles alles Gute auf seinem Weg der Krankheitsbekämpfung....dir und deiner Mama ganz viel Kraft um ihm und euch selbst gegeseitig beizustehen und von mir viele Umarmungen für dich
Sybille
__________________
Ganz liebe Grüße
Billchen
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  #43  
Alt 01.08.2011, 08:18
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Danke liebe Sybille, du weißt ja ohnehin besser als ich, wie sich das alles anfühlen muss. Mein Vater hat jetzt die zweite Chemo hinter sich und bisher keine Probleme. er versucht gerade herauszubekommen, was genau er da eigentlich in den Körper gepumpt bekommt. Ja, ihm wird jedes Mal ein Zugang gelegt und dann sitzt er ca. 8 Stunden im Krankenhaus und schaut zu, weh das Zeug in seinen Körper tropft... Nebenwirkungen hat er bisher keine feststellen können bis auf den Haarausfall und die allgemeine Mattigkeit und Müdigkeit.

Allerdings schläft er nachts extrem schlecht seit er von seiner Erkrankung weiß. Immer nur ca. 2 - 3 Stunden und dann ist er wach. Von der Bestrahlung hatte er Verdauungsprobleme, sehr ausgetrocknete Schleimhäute und hat tagsüber viel gedöst.

Er bekommt insgesamt erst einmal 6 Chemos im Abstand von jeweils 3 Wochen. Ich meine, dass nach der 3. Chemo wieder mal ein CT und Röntgenaufnahmen gemacht werden, um zu prüfen, ob das Bronchialkarzinom auf die Medikamente reagiert. Leider ist es ja doch seit 18.04. gewachsen, obwohl es ein langsam wachsendes sein soll. Die Ärzte meinten, ma könne das schwerlich feststellen, ob kleinzellig oder nicht kleinzellig. Du hast vollkommen Recht, das ist für uns ohnehin scheißegal, weil es null Aussagewert hat für uns. Wir haben vom Onkologen auch keine solche Einstufung erhalten wie T4 M2 ... oder eine Prognose. Er meinte sehr mitfühlend, dass es nicht gut aussehe und mein Papa eben ein ca. 5 cm großen Tumor im linken Lungenflügel habe, den man nicht operativ entfernen könne, weil er dann gar keine Luft mehr bekäme. Der allgemeine gesundheitszustand meines Vaters war bis zur krebserkrankung sehr gut für einen 70jährigen. Er ist normalgewichtig, eher sportlich, leidet an Bluthochdruck und war medikamentös eingestellt. Ansonsten leidet er nur an den Spätfolgen eines schlimmen Autounfalls, wobei ihm damals beinahe der kompette Unterschenkel abgerissen wurde. Die Schrauben im Bein und die Narbe machen ihm im Alter zu schaffen. Aber mit Herz, Nieren, Leber etc. ist bei ihm alles in Ordnung. Das ist vielleicht einer seiner Vorteile, ich weiß es nicht, hoffe es aber. Nun wiegt er wieder 68 kg und freut sich diebisch, dass er dem Scheiß-Tumor ein kg abgerungen hat;-)))

Ich kann dir nur empfehlen, deine Psychologin aufzusuchen, wenn du ihr vertraust, denn du brauchst tatsächlich jemanden, bei dem du dich auskotzen kannst und auch mal hemmungslos weinen darfst. Und vielleicht auch mal richtig laut schimpfen! Mir tut das gut! Und es hilft mir halt zu schreiben, weil ich so ein Schreiberling bin:-)

Ich drücke dir ganz fest die Daumen, sowohl für deine Ma (gib die Hoffnung nicht auf und wenn es schon schlimm kommt,dann sollen sie wenigstens dafürsorgen, dass sie keine Schmerzen haben muss) als auch für deinen Mann!!! Jetzt muss ja mal der Gott da oben ein Einsehen haben!
Alles Liebe, Miriam
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  #44  
Alt 02.08.2011, 11:06
Tiina Tiina ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Liebe Miriam,
das freut mich sehr zu hören, dass Dein Papa die Chemo wohl recht gut verträgt und es ihm einigermaßen gut geht!!

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass das so bleibt und das CT dann einen Rückgang anzeigt!!

Alles Liebe,
Anja
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  #45  
Alt 20.01.2012, 14:10
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Mirilena Mirilena ist offline
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Unglücklich AW: Mein Papa hat Lungenkrebs im fortgeschrittenem Stadium

Ich habe ewig nicht geschrieben, weil ich es ehrlich gesagt kaum mehr ertragen konnte, die Schicksale von so vielen erkrankten Menschen bzw. deren Angehörigen zu verfolgen. Beinahe jeden Monat brach einer meiner Kontakte weg, da der oder die krebskranke Vater / Mutter verstorben war. Das hat mich derart belastet und entmutigt, dass ich es vorgezogen habe, alle meine Gedanken in einem persönlichen Tagebuch festzuhalten.

Nun bin ich wieder hier, weil inzwischen doch eine Menge passiert ist. Mein Vater nahm 3 Monate eine Tablettenchemo. Kurz vor Ende dieser Therapie am 09.01. stürzte er, einfach so, und kam wieder ins Krankenhaus. Diagnose: Oberschenkelhalsbruch. Seine Beine hatten ihm einfach den Dienst versagt und er fiel um. Rums! Das kam mir schon irgendwie seltsam vor und ich dachte, dass die Chemo womöglich seine Knochen so porös gemacht hat, dass so etwas passieren kann. er wurde operiert und unter der OP wurde dann eine Biospie gemacht, die jetzt eingeschickt ist. Auf das ergebnis warten wir noch. Angeblich sah aber alles ganz prima aus und man habe keine Metastasen entdecken können... Auch nach weiteren Röntgenaufnahmen teilten die Ärzte mit: Alles in Ordnung, keine weiteren Metatstasen, auch nichts an der Wirbelsäule (wo er seit geraumer Zeit "neuartige" Schmerzen hat). Wir waren erleichtert. Ihm wurde geraten, gleich im Anschluss in die REHA zu gehen, um wenigsten wieder auf die Beine zu kommen. Also habe ich mich um alles gekümmert und nun kommt gestern Abend meine Tochter aus dem Krankenhaus zurück und weint ganz still. Die Ärztin sei dort gewesen und habe mitgeteilt: "es tut uns sehr leid, aber die REHA können Sie nicht antreten. Sie werden wieder auf die Onkologie verlegt. An Ihrer Wirbelsäule sind nun doch weitere Metastasen entdeckt worden...
Ich weiß nicht mehr, was ich sagen soll. Erst nein, dann doch. Wie kann man so wenig untereinander kommunizieren, dass man einem schwerstkranken Menschen erst Hoffnung gibt, um sie am nächsten Tag gleich wieder zu zerstören?!?! Ich bin todtraurig und stinkend sauer! Gleich fahre ich wieder ins Krankenhaus und zwar mit Empörung. Aber was nützt das und wem? Meinem Vater am allerwenigsten. Ich habe den Eindruck, dass er keine Motivation mehr findet, um weiter zu kämpfen. Wie lange soll er kämpfen und welche Aussicht hat er? Gesund wird er nicht und eigentlich ging es immer nur darum, ihm seine Schmerzen zu lindern, doch nicht einmal das schaffen die Ärzte. Ich wünschte, ich könne mehr für meinen Vater tun als einfach nur da sein und seine Hand halten und ihm vom Leben da draußen erzählen.
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