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Alt 15.12.2008, 04:50
datkleene datkleene ist offline
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Registriert seit: 15.12.2008
Beiträge: 63
Standard Stark sein, aber wie?

Hallo ihr Lieben,

Ja, ich stelle mich noch einmal kurz vor, auch wenn ich das gerade schon unter "Angehörige stellen sich vor" getan habe.

Ich heiße Steffie und bin 20 Jahre alt. Ich habe gerade eine Ausbildung als Kinderpflegerin angefangen und bin fest entschlossen bis zur Erzieherin weiter zu machen.

Doch irgendwie scheint der liebe Gott mir einen Stirch durch die Rechnung machen zu wollen...

Meine Mutter ist vor 2 Jahren an Brustkrebs erkrankt. Linke Brust, Lymphen und Fernmetastase in der Gebärmutter wurden entfernt.

Seit letzem Montag haben wir die Diagnose Knochenkrebs. Metastasen in der Wirbelsäule, den Rippen, in der linken Schulter und im Becken. Die Leben ist auch befallen
Heilung ausgeschlossen, aber stoppen kann man es, wenn wir Glück haben.

Jetzt sitz ich morgens frühs in meinem Bett, kann nicht schlafen und mache ich in einer Stunde fertig für die Schule.
Ich bin seit einer Woche total durch den Wind.
Mein Vater kann weinen, meine Mutter kann weinen, nur ich kriege keine Träne mehr raus. Jedenfalls nicht, wenn jemand in meiner Nähe ist. Ich weine nachts heimlich, um niemanden zu belasten.
Ich muss stark sein für meine Mutter, aber ich weiß nicht wie!

Ich denke an Weihnachten und daran, dass es das letzte Mal sein könnte und bin einfach total überfordert.
Ich habe mich den ganzen Abend und die ganze Nacht durchs Internet geschlagen um mich zu informieren.

Aber das alles macht mir nur noch mehr Angst.
Ich frage mich die ganze Zeit wieso.
Sie hat das alles schon mal durchgemacht. Chemo, Bestrahlung, Kur, die Angst zu sterben und dann das. Jetzt ist es gewiss, dass sie sterben wird.

Auch wenn ihr Arzt sehr nett ist und meiner Mama wirklich Kraft und Hoffnung gibt, ich weiß nicht mehr, auf was ich noch vertrauen oder hoffen soll.
Die Chemo vor 2 Jahren war sehr hart. Was sie genau bekommen hat weiß ich nicht, sie hat nur immer von einem "roten Zeug" erzählt.

Sie hat versprochen zu kämpfen, aber sie ist sehr schwach. So habe ich meiner Mum noch nie gesehen. Sie geht die Treppen nach oben und holt etwas und muss sich danach setzen.
Ich war jetzt die letzte Woche noch krank, aber ab heute ist sie den ganzen Vormittag alleine zu hause.
Ich hab Angst sie so lange alleine zu lassen, kann aber auch meine Ausbildung nicht sausen lassen. Ich habs ihr versprochen und habe auch zu lange dafür gekämpft.

Ich bin einfach überfordert. Hin und hergerissen und ratlos.
Ich weiß nicht, wie ich das alles unter einen Hut bekommen soll.
Schule, Haushalt, Freizeit...
Ich hab das schon mal geschafft, aber da war die Schule nicht so hart.
Mein Vater ist arbeiten, zum Glück, sonst hätten wir noch mehr Probleme.

Nur ich kann mit Niemandem darüber reden. Ich will auch Niemandem zur Last fallen und meinen Freunden nur damit in den Ohren liegen. Außerdem weiß keiner, was er mir wirklich dazu sagen soll...


LG datkleene
Im Moment ist es einfach nur Gefühlschaos
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