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  #1  
Alt 06.03.2006, 21:51
mirko73 mirko73 ist offline
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Registriert seit: 06.03.2006
Beiträge: 2
Standard Hautkrebs und Beruf

Hallo Zusammen,

mein Name ist Mirko und ich habe ein Problem,bei dem mir bis jetzt keiner weiterhelfen konnte.Vielleicht habe ich hier ja mehr Glück.
Vor 5 Jahren wurde mir das erste Melanom entfernt.Seitdem gehe ich alle 3 Monate zur Nachsorgeuntersuchung.Ich bekam immer mehr Flecken dazu,aber mein Arzt meinte, die sind alle ok.Irgendwie war da aber ein Muttermal das mich besonders gestört hat.Also habe ich den rausnehmen und einschicken lassen.Auch der war bösartig, mein Hautarzt hatte ihn aber für gut befunden.
Auch mein Verdacht,dass in meinem Beruf die UV-C Strahlen beim schweißen das ganze beschleunigen, wurde abgewiesen.
Anfang des Jahres wurde ich arbeitslos und bekomme seitdem ständig Stellenangebote als Schlosser.Darauf habe ich ein Antrag gestellt,nicht mehr schweißen zu müssen.Dieser wurde von einem Arzt der Agentur für Arbeit abgelehnt.Vor ein paar Tagen habe ich einen anderen Hautarzt aufgesucht und um seine Meinung gefragt.Er war erschrocken,dass ich mit 32 Jahren schon so viele Flecken habe (ca 300) und hatt mir auch gleich 3 Stück entfernt.Der Befund kommt in ein paar Tagen.
Nun meine Fragen-Kann mir vielleicht jemand sagen,ob ich Widerspruch gegen das Gutachten stellen kann oder Recht auf eine Umschulung habe? Vielleicht hat es ja von euch schon jemand versucht oder ein ähnlichen Fall gehabt. Im net finde ich immer nur ein Fall,bei dem eine Berufskrankheit festgestellt wurde.Würde mich über Meinungen und Tipps freuen,da ich mir meiner Sache auch nicht ganz sicher bin.
Gruß mirko
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  #2  
Alt 07.03.2006, 09:25
Bine_Berlin Bine_Berlin ist offline
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Registriert seit: 15.08.2005
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Beitrag AW: Hautkrebs und Beruf

Hi Mirko,

erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum. Ich hoffe, es kann dir geholfen werden (wie tief nach Breslow waren deine Melanome? Hat dein Hautarzt das "dysplastische Naevussyndrom" erwähnt???

Hier ein paar Infos zur UVC-Strahlung / weiß aber nicht, ob die mit der Strahlung gleichzusetzen ist, die vom Schweißen ausgeht!?:

Die UV-Strahlen werden unterteilt in UVA, UVB und UVC. Die UVC-Strahlen sind die energiestärksten und damit die schädlichsten.
http://www.krebshilfe.net/beratung/risiken/noxen.shtm

http://www.med4you.at/derma/gesundebraeune/uv_beruf.htm

Hautverbrennung (Sonnenbrand) insbesondere durch UVB-, UVC-Strahlung ... Kapitel 2.26 „Schweißen, Schneiden und verwandte Verfahren“ der BG-Regel ...
www.bgfe.de/bilder/pdf/bgi_5006_a01-2005.pdf

Also so wie ich das lese, dann es durchaus etwas damit zu tun haben.

Viel Glück - hoffe, es kommen weitere Antworten, die dir weiterhelfen.

Lieben Gruß
Sabine
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  #3  
Alt 08.03.2006, 11:02
Benutzerbild von dewertz
dewertz dewertz ist offline
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Ort: Dinslaken, Niederrhein
Beiträge: 18
Standard AW: Hautkrebs und Beruf

Hallo Mirko,

Dein Bericht hat mich kurz aufschrecken lassen, denn ich habe in meiner Erstausbildung auch den Beruf des Schmelzschweißers ( 1982-1985 ) erlernt und seit 2005 bin ich am Melanom erkrankt. Bisher habe ich das immer auf eine zu starke Sonneneinstrahlung bei mir zurück geführt ( viele Auslandsaufenthalte in der Kindheit und Jugend im Süden, z.T. auch Afrika). Allerdings erinnere ich mich an sehr viele Schweiß-Brände im Bereich des Halses ( hier hat sich meine Haut ständig " gepellt" wie nach einem Sonnenbrand eben), sowie Verblitzungen der Augen. Ich habe den Beruf nicht einen Tag länger als die 3-jährige Ausbildung ausgeübt, deshalb möchte ich anzweifeln ob meine Erkrankung darauf zurückzuführen ist, allerdings kann es seinen Anteil dazu beigetragen haben. Ich weiß nur zu 100% dass ich sehr froh war nicht länger schweissen zu müssen, denn es war mir immer bewußt, dass es ein sehr ungesunder Beruf ist. Dies hatte aber vornehmlich mit den auftretenden Dämpfen zu tun.

Alles Gute für Dich

-Dirk-
__________________
--Dirk--
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  #4  
Alt 08.03.2006, 14:27
Annette H. Annette H. ist offline
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Registriert seit: 30.10.2005
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Beiträge: 28
Standard AW: Hautkrebs und Beruf

Hallo Mirko,

etwas Konkretes kann ich zu dem Thema leider auch nicht sagen.
Aber bei meiner letzten arbeitsmedizinischen Untersuchung (da ich einen Bürojob habe, werden eigentlich immer nur die Augen geprüft) kam ich mit dem zuständigen Arzt wegen meiner 50% Schwerbehinderung auch auf die Ursache, nämlich mein Melanom vor 3 Jahren zu sprechen. Er schärfte mir ein in meiner Vorsicht nicht nachzulassen und insbesondere auch meinen Nachwuchs genauestens zu beobachten, besonders wenn sie in "gefährdeten Berufen" arbeiten würden. Auf Nachfrage, welche er denn damit meine, antwortete er "z.B. als Schweisser, wegen der UV Strahlung".

Ich verstehe das so, dass - bei eventuellem erblichen Risiko - also Vorsicht mit solchen Berufen geboten ist und dass es Jemandem, der NACHWEISLICH schon ein Melanom hatte, nicht zumutbar wäre sich weiterhin dieser Strahlung auszusetzen.

Obwohl es aus Sicht des Arbeitsamtes wohl so aussieht, als versuchst du dich vor irgendwas zu drücken, würde ich an deiner Stelle mit allen Mitteln versuchen mich dagegen zur Wehr zu setzen. Es geht schließlich um deine Gesundheit! Vielleicht kann ja der VDK beim Widerspruch helfen, die sollen ja ganz gut sein.

Alles Gute und lass wissen, wie es weitergeht. Ist ein sehr interessantes Thema, auf das hier noch nie eingegangen wurde.

Liebe Grüsse
Annette H.
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  #5  
Alt 08.03.2006, 15:01
Anni79 Anni79 ist offline
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Beiträge: 20
Standard AW: Hautkrebs und Beruf

Hallo Mirko!

Nach den Infos zu urteilen sind deine Chancen als berufsunfähig erklärt zu werden garnicht aussichtslos. Hast du ne Berufsunfähigkeitsversicherung? - wäre in finanzieller Hinsicht sicher nen schöner "Nebenverdienst", für den Fall du würdest berusunfähig werden. Soweit ich weiß muss man diese aber vor der Diagnose abgeschlossen haben, damit diese zahlt? Kannst dich ja mal bei einen Versicherungsvertreter deines Vertrauens erkundigen.

Liebe Grüße

Anni
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  #6  
Alt 13.03.2006, 17:02
mirko73 mirko73 ist offline
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Registriert seit: 06.03.2006
Beiträge: 2
Lächeln AW: Hautkrebs und Beruf

Hallo Ihr Lieben,
erstmal Vielen Dank für die Beiträge.Habe mich sehr gefreut,da ich bis jetzt immer alleine da stand.Ehrlich gesagt,habe ich es aber auch verdrängt und mich nie so richtig mit der Krankheit( in den letzten 5 Jahren) auseinandergesetzt,da bei uns in der Familie noch weitaus schlimmere Sachen passiert sind,die ich erstmal verarbeiten musste.Leider höre ich den Begriff "dysplastische Naevussyndrom" zum ersten Mal ...danke Sabine.Werde mein Hausarzt Donnerstag darauf ansprechen und auch mal meine Akten anfordern,damit ich solche Fragen,wie z.B. "wie tief nach Breslow" beantworten kann.Weiß nur,dass 3 Mal nachgeschnitten worden ist.
Habe erstmal Widerspruch gegen das Gutachten eingelegt,mit "Begründung folgt".Zurzeit bekomme ich auch kein Geld mehr vom "Arbeitsamt",weil ich einen Job nicht angenommen habe.Auch da habe ich Widerspruch eingelegt.
Glaube nicht,dass das schweißen allein dafür verantwortlich ist aber dies könnte das ganze vielleicht beschleunigen.Annette hat es genau auf den Punkt gebracht.Auch der Verdacht vom Arbeitsamt,dass ich mich vor Arbeit drücken möchte...genau das hat man mich dort auch gefragt.Es ist natürlich nicht so,ganz klar Arbeit gehört für mich mit zum Lebensinhalt.Danke nochmal an Euch 4.
Gruß mirko
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  #7  
Alt 14.03.2006, 13:32
Annette H. Annette H. ist offline
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Beiträge: 28
Standard AW: Hautkrebs und Beruf

Hallo Mirko,

ich habe unter www.aerztlichepraxis.de (unter Dermatologie/Allergologie) folgenden Bericht gefunden:


Hautkrebs durch Strahlung beim Schweißen - Berufskrankheit

Nach jahrelanger Strahlung am Arbeitsplatz kann Hautkrebs bei einem Schweißer als Berufskrankheit gelten. Das hat das Sozialgericht Dortmund im Fall eines 62-jährigen Schlossers aus dem Siegerland entschieden, der seit 1963 Schweißarbeiten verrichtet.


10.11.05 - Der Mann darf nach Angaben des Gerichts seine Tätigkeit aufgeben und kann bei der Berufsgenossenschaft eine Verletztenrente beantragen (Urteil vom 8. Juni 2005, Az.: S 36 U 155/03, rechtskräftig).

Die Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft in Düsseldorf hatte den Zusammenhang zwischen der Krebserkrankung und der beruflichen Tätigkeit verneint. Ursache der Krankheit könnte auch Gartenarbeit in der Freizeit sein, meinte die Berufsgenossenschaft. Dagegen hatte der Mann geklagt.

Das Gericht stellte fest, es bestehe ein wesentlicher Zusammenhang zwischen der Tätigkeit und dem Hautkrebs des Klägers. Es handele sich um eine schwere Hauterkrankung im Sinne der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV). Die langjährige Belastung mit UV-Strahlung am Arbeitsplatz rechtfertige die Annahme einer entschädigungspflichtigen Berufskrankheit, entschied das Gericht.

dpa


Liebe Gruesse
Annette H.
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  #8  
Alt 15.05.2006, 13:38
babs_Tirol babs_Tirol ist offline
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Ort: Österreich - Tirol
Beiträge: 1.795
Standard AW: Hautkrebs und Beruf

Hautkrebs – eine Berufskrankheit?
Bei Menschen, die oft im Freien arbeiten, sollte Hautkrebs als Berufskrankheit anerkannt werden. Das haben Dermatologen auf der 10. Jahrestagung der Gesellschaft für Dermopharmazie in Münster gefordert.
Bislang bleibe dies den Erkrankten meist versagt, berichtete der Heidelberger Mediziner Prof. Thomas Diepgen. Betroffen seien unter anderem Straßenbauer, Dachdecker, Polizisten und Landwirte.

Man gehe von jährlich etwa 1 400 Hautkrebs-Erkrankungen aus, die aufgrund von UV-Strahlung bei der Arbeit entstehen. Zwar räumte Diepgen ein, dass es schwieig sei, zwischen UV-Bestrahlung in der Freizeit und während der Arbeit zu unterscheiden. Wenn aber ein Matrose nach Jahrzehnten auf See in Äquatornähe einen bösartigen Tumor am Ohr bekomme, sei eine berrufsbedingte Ursache warscheinlich. Für derart belastete Berufsgruppen forderte Diepgen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hautarzt.

dpa/sh


2006-05-12
Quelle: www.aerztlichepraxis.de
__________________
"Die Hoffnung aufgeben bedeutet, nach der Gegenwart auch die Zukunft preisgeben" Pearl S. Buck, 1892-1973, Literatur-Nobelpreisträgerin 1938
-Meine im Krebskompass verfassten Beiträge dürfen in anderen Foren, oder HP’s nicht ohne meine persönliche Zustimmung kopiert oder veröffentlicht werden-
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