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  #16  
Alt 02.04.2005, 06:41
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Angi,
ich denke, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis dein Vater stirbt.Mein Mann hat zum Schluß auch nur noch geschlafen. Ich war die letzten Tage 24 Stunden in der Klnik bei ihm. Bei mir waren die gleichen Gedanken, wie deine. Ich hatte auch angst nicht bei ihm zu sein. Mein Hausarzt hat mich ohne weiteres krank geschrieben schon seit 6 Wochen. Es war gut so, denn ich wollte diese Zeit nicht missen, ohwohl sie sehr hart für mich war. Obwohl mein Mann nur noch geschlafen hat,konnte ich mich mit ihm verständigen. Wenn ich ihn ansprach und seine Hand hielt, konnte er mir signalisieren, ob er Schmerzen hatte, dann hat man die Morphiumdosis erhöht. Außerdem sah ich es auch, wenn er unruhiger wurde.Ich habe es auch noch geschafft, ihn mit einer Schwester neu an zu ziehen und ihn auf neue Laken zu legen. Auch das wollte ich nicht missen.Aber das alles musst du selbst entscheiden, wie du es ertragen kann. Es ist eine furchtbare Zeit, ich kann dir sehr gut nachfühlen, doch wenn deine Ängste überwiegen, einen Fehler zu begehen, wenn du nicht bei ihm bist, dann versuche es doch mit deinem Arzt. Ich denke er hat Verständnis für deine Situation.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft alles durch zu stehen.
Fühl dich gedrückt von ganzem Herzen
Beatename@domain.de
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  #17  
Alt 02.04.2005, 06:48
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Juhu und Gitte,
euch vielen Dank für eure ermunternden Worte. Bin sehr traurig, möchte mich am liebsten in einem Erdloch verkriechen.Alles um einem herum weckt Erinnerungen. Mein Mann und ich waren 33 Jahre zusammen und hätten dieses Jahr unseren 25. Hochzeitstag gefeiert. Doch ich weiß ,dass ich es schaffen muss. Ihr habt es auch geschafft.
Wünsch euch alles Liebe und Gute
Beate
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  #18  
Alt 03.04.2005, 13:20
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Beate,
ich kann dich wirklich sehr gut verstehen. Mein Mann und ich hätten auch im Juli unsere Silberhochzeit gefeiert. Wir wollten aus diesem Anlass zum 1. mal in Urlaub fliegen. Die Erinnerungen tun sehr weh. Alles was er gerne mochte oder Musik die er gerne hörte kann ich nicht mehr sehen oder hören ohne in Tränen auszubrechen. Es ist einfach schwer alleine weiter zu leben. Aber wir schaffen daß, denke immer es haben so viele geschafft und bei uns gehts auch. Zur Zeit bin ich dabei einen Grabstein auszusuchen. Es fällt mir sehr schwer aber es muß sein. Hoffentlich hast du jemanden (Familie od. Freundinnen) die dir zur Seite stehen. Es tut mir immer recht gut wenn ich mit jemanden einen Spaziergang mache.
Du darfst dich auf keinen Fall verkriechen. Alles was dich jetzt etwas ablenkt tut dir gut. Finde immer die Sonntage sehr schlimm, wie ist daß bei dir?
Meine Gedanken sind bei dir
Gitte
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  #19  
Alt 09.05.2005, 20:47
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Gitte,
hatte ein ziemliches Tief. Es war deshalb für mich so eine schwere Zeit, weil meine Nichte jetzt am Wochenende 7.5.05 geheiratet hat.Für sie war es auch sehr schlimm, da mein Mann für sie Ersatzpappa war, weil ihr richtiger Vater sie und meine Schwester verlassen hat. Auf der anderen Seite, waren die Hochzeitsvorbereitungen Ablenkung. Es hat alles wunderbar geklappt, doch ich hatte auch Heulattacken zwischendurch, die ich aber ganz gut verstecken konnte, bei 150 Gästen geht das ganz gut. Jetzt zu hause könnte ich die ganze Zeit nur heulen, alles um mich herum erinnert an ihn. Bin gerade am Grabstein aussuchen, so wie du. Wie alt bist du eigentlich und wie alt war dein Mann, wenn ich fragen darf? Ich bin 48 Jahre alt, so alt war auch mein Mann. Habe eine ganz liebe Schwester und einen 23 jährigen Sohn, die sich um mich kümmern.
Bei mir sind es die Abende und die Nacht, die ich so schlimm finde und Musik kann ich überhaupt nicht hören. Das zerreißt mir das Herz.
Würde mich freuen, wenn ich mal wieder von dir etwas hören würde.
Alles Liebe und viel Kraft
Beate
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  #20  
Alt 13.05.2005, 04:16
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Hallo Ihr Lieben,

danke für Eure Antworten und Eure Worte, es ist gut für mich zu wissen das es liebe Menschen gibt die mit mir fühlen.

Mein Vater leidet immernoch vor sich hin.

Sein Hb-Wert it auf 4.8 abgesunken.Dann hat er Blutplasma bekommen was aber nur zwei Tage eine Besserung ergab.


Er muß sich nur noch übergeben,sein Stuhl ist wie Kleister und kommt von alleine nicht mehr raus. Seine Haut ist marmoriert und eigendlich sieht er schon tot aus.

Er hat nächste Woche Geburtstag und ich vermute den möchte er noch erleben ( auch wenn er eigendlich jeden Tag verschläft)


Sein linkes Auge ist erblindet (vor ca 10 Tagen) und er hat so viel an Gewicht verloren.

1.95m = 58 kg

Lieber Gott erlöse ihn bald.

Sorry, Ihr lieben ich melde mich in letzter Zeit so unregelmäßig, aber danke das Ihr immer ein offenes Ohr für mich habt.

Werde nich bald wieder melden.


Lieben Gruß
Angi
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  #21  
Alt 17.05.2005, 21:48
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Standard Warten auf den Tod

Hallo Beate,
habe deine e-mail leider erst heute gelesen. Da es mir zur Zeit nicht so gut geht habe ich das Forum nicht mehr besucht. Mein Mann war 47 Jahre alt (wäre am 04.05.05 48 geworden - darum mein Tief). Ich selber bin 45 Jahre. Meine Söhne sind 14 u. 21 Jahre. Die Nächte waren bei mir auch sehr schlimm. Habe mich jetzt überwunden und mir ein neues Bett gekauft. Seitdem ist es etwas besser. Vorher habe ich auch gerne mal ein Buch gelesen aber bis jetzt schaffe ich das noch nicht. Ich kann mich einfach nicht konzentrieren, lese 2 Seiten und weiß überhaupt nicht um was es geht. Ich habe oft an dich gedacht und habe mich gefragt wie es dir wohl jetzt geht. Es hört sich warscheinlich komisch an aber ich war zuerst einfach froh daß es "endlich" vorbei war. Es freut mich für dich daß du Unterstützung von deiner Schwester und deinem Sohn hast. Es tut einem einfach gut wenn man Trost von anderen bekommt. Um meine Söhne mache ich mir Sorgen da sie überhaupt nicht über das Thema sprechen wollen.
Hast du dich schon für einen Grabstein entschieden? Wenn ich mir vorstelle daß mein Mann und ich für einen tollen Silberhochzeits-Urlaub gespart haben und jetzt kaufe ich von dem Geld einen Grabstein. Manchmal überfällt mich so ein Haßgefühl- warum musste das sein? Kennst du das Gefühl auch?
Freue mich schon auf deine Antwort und wünsche dir viel Kraft
Gitte
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  #22  
Alt 24.05.2005, 14:52
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Liebe Gitte, ich bin im Forum weil mein Vater schwer krebskrank ist und bin so auf diesen Beitrag gestoßen. Es tut mir furchtbar leid für Euch und ich glaube, daß man als außenstehender Euren Schmerz nicht nachempfinden kann. Trotzdem hat mich besonders berührt, daß Du von dem Urlaubsgeld den Grabstein kaufen willst. Meinst Du nicht Deinem Mann würde es besser gefallen, wenn Du mit Deinen Söhnen von dem Geld doch in Urlaub fährst und versuchst etwas schönes zu erleben? Er würde doch sicher nicht wollen, daß Du so traurig bist unmd Haßgefühle hast. Bitte nimm mir den Vorschlag nicht übel, ich kann mir schon gut vorstellen, daß Dir nicht nach Urlaub ist, aber ich persönlich finde den Gedanken im Urlaub an die schöne Zeit zu denken die Ihr zusammen hattet viel schöner als das Geld für den Grabstein zu verwenden.
Ich versuche bei meinem Vater auch immer zu denken: Du hast so viele schöne Jahre mit ihm verbracht, auch wenn er demnächst sterben wird die schönen Erinnerungen bleiben und daran versuche ich mich zu klammern.
Alles leicht gesagt, ich weiß!!!!!
Ich wünsche Euch alles liebe!
Christina
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  #23  
Alt 24.05.2005, 18:42
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Liebe Gitte,
danke für Deine e-mail.Ich hänge auch wieder in einem ziemlichen Tief. War jetzt mit meiner Schwester ein paar Tage in der Toskana.Dachte Ablenkung ist gut. Die Reise war auch sehr schön. Doch es tat sehr weh, wenn ich die Pärchen im Bus sitzen sah. Da wird einem bewußt, wie sehr man seinen Partner vermisst.Wir haben die gleichen Gefühle. Auch ich trage mich mit dem Gedanken ein neues Bett zu kaufen, doch es ist im Schrankelement integriert und unser Schlafzimmer ist noch nicht alt. Außerdem kann ich mir kein neues vorerst leisten, da ich keine Witwenrente bekomme. Finanziell ist bei uns alles im Moment sehr knapp, da ich ein Haus abzuzahlen habe und einiges mit den Bauspardarlehen schief ging. Aber irgendwie werde ich das schaffen. Auch ich mache mir große Sorgen um meinen Sohn. Er ist 23 Jahre und spricht auch nicht über das Thema. Ich glaube, er will mich schonen. Er hat seit einem 3/4 Jahr massive gesundheitliche Probleme und in seiner Firma hat man kein Verständnis für seine Situation.So kann es sein, dass sein befristeter Arbeitsvertrag nächstes Jahr nicht verlängert wird.Buch lesen geht bei mir auch nicht, ich gehe nur heulend durchs Haus, bin die ganze Zeit nur am schuften,habe den ganzen Tag den Fernseher an, dass ich Stimmen höre. Schlafe nur mit Tabletten ein paar Stunden.
Ja ich habe mich für einen Grabstein entschieden, der bis Mitte Juni fertig sein wird. Der Vorschlag von Christina mit deinen Söhnen in Urlaub zu fahren, finde ich gut. Vielleicht öffnen sie sich dir unter diesen anderen Verhältnissen.
Ich kann nicht sagen, dass ich Hassgefühle habe, aber ich frage jeden Tag,warum das alles so kommen musste.Mein Mann war ein so liebenswerter Mensch, der immer nur an die anderen gedacht hat. Er hat sich lieber Unrecht antun lassen, als dass er auf sein Recht gepocht hätte.Und andere, die rauchen, saufen und ihre Familie tyrannisieren, die dürfen sorglos weiterleben.Das finde ich so ungerecht.
Aber wir müssen weiterleben und stark für unsere Kinder sein.
Irgendwie werden wir es schaffen. Da bin ich mir ganz sicher.
Ich wünsche dir und deinen Kindern viel Kraft und würde mich wieder über eine e-mail von dir freuen.
Beate
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  #24  
Alt 25.05.2005, 08:07
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Liebe Beate,
ich kenne eine Frau die ist 95 und möchte seit 15 Jahren sterben (obwohl sie noch echt fit ist). Als mein Papa seinen Krebs bekam dachte ich auch: warum er und nicht sie? Inzwischen kenne ich aber auch 2 Frauen die Mitte 30 an Krebs gestorben sind und beide 2 Kinder unter 5 Jahren hatten.Da änderte sich meine Sicht auf die Dinge. Die Kinder werden kaum Erinnerungen an ihre Mütter haben und als Halbwaisen aufwachsen. Obwohl für einen selbst die Krankheit und der Tod der eigenen Angehörigen am schlimmsten ist gibt es immer Fälle die (rein objektiv gesehen) noch tragischer und ungerechter sind.....
Bitte denkt jetzt nicht: die redet (bzw. schreibt) viel schlau daher. Ich wünsche Euch, daß Ihr Euren Schmerz bald überwinden könnt und wieder das Schöne am Leben seht.
Liebe Grüße
Christina
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  #25  
Alt 25.05.2005, 23:34
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Hallo Beate ,
daß mit dem Urlaub fahren ist momentan so gut wie unmöglich. Mein Vater ist nach einem Herzstillstand im Wachkomma und daß wird sich auch nicht mehr ändern. Da seine Pflege sehr aufwendig ist kann ich meine Mutter nicht lange alleine lassen. An Pfingsten war ich aber mit meinem kleinen im Europapark. Ich habe im das kurz nach dem Tod meines Mannes versprochen. Als es so weit war wäre ich doch lieber zu Hause geblieben aber Stefan hat sich so gefreut daß ich es nicht übers Herz gebracht habe. Aber mir ging es wie dir Beate, war die ganze Zeit den Tränen nah. Es tut halt sehr weh wenn man die anderen Paar sieht.
Ich will dir nicht zu nahe treten aber warum bekommst du keine Witwenrente? Das du zusätzlich noch finanzielle Probleme hast finde ich sehr schlimm. Ich bewundere deine positive Einstelle ich glaube du bist trotz allem eine starke Frau und du schaffst das auch. Das es deinem Sohn nicht so gut geht tut mir leid. Es ist einfach schlimm daß die Jungs nicht darüber reden wollen. Ich glaube auch daß sie uns schonen wollen. Auch mein Mann war ein sehr liebenswerten Mensch. Er hat sehr viel gearbeitet (wir haben ein kleines Fuhrunternehmen) und freute sich schon auf die Zeit wenn unser Großer so weit ist und mitarbeitet. Wir hatte so viele Pläne und wollten endlich mehr Zeit für uns haben. Jetzt hänge ich mit meinem Sohn alleine im Geschäft und kämpfe um unsere Existenz. Wie du siehst haben wir beide ähnliche Probleme aber ich denke ebenfalls daß wir es schaffen. Wir haben ja keine andere Wahl.
Wünsche dir und deinem Sohn ebenfalls viel Kraft. Für uns werden auch wieder bessere Zeiten kommen.
Liebe Grüße
Gitte
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  #26  
Alt 25.05.2005, 23:57
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Hallo Christina,
kann mir sehr gut vorstellen wie es dir momentan geht. Es ist wirklich schlimm wenn man so zusehen muß und nicht helfen kann. Aber gib die Hoffnung nicht auf. Es gibt immer wieder Krebspatienen die obwohl sie sehr krank waren wieder gesund wurden. In Urlaub fahren geht leider nicht wegen meines Vaters. Im Nov. 03 fiel er nach einer Reanimation ins Wachkomma. 2 Wochen später erfuhren wir dann daß bei meinem Mann der Krebs zurückgekehrt ist(nach nur 5 Monaten). Beide Männer lagen wochenlang in 2 verschiedenen Krankenhäusern. Das ganze Jahr 2004 bestand fast nur aus Krankenhaus fahren, Bestrahlungen. Mein Vater kam dann im März als 100 % Pflegefall nach Hause, mein Mann war ab Sept. ebenfalls ein Pflegefall.
Da beide eine Luftröhrenkanülle hatten mußten meine Mutter und ich extra einen Kurs mitmachen. Dort lernte man uns das Absaugen, lagern u.s.w.
Vielleich kannst du jetzt besser verstehen warum ich manchmal Haßgefühle habe.
Mir wäre jetzt wirklich mal nach Tapetenwechsel. Leider ist aber mein Vater zusätzlich noch Diabetiker. Meine Mutter schafft es nicht ihm Insulin zu spritzen darum muß ich tägl. spätestens 20.30 Uhr zu Hause sein um daß zu erledigen.
Jetzt habe ich eigentlich mehr geschrieben als ich wollte aber ich glaube ihr müßt daß wissen um mich besser zu verstehen.
Deinem Vater wünsche ich alles gut
Gitte
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  #27  
Alt 26.05.2005, 11:16
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Hallo Gitte,
das mit Deinem Vater tut mir leid.Da ist es natürlich schwer mal in Urlaub zu fahren, auch wenn man könnte,wäre man nie richtig weg.Meine Schwester und ich kümmern uns auch um unseren Vater, da meine Mutter vor 5 Jahren an ALS gestorben ist. Wir haben sie zuvor 4 Jahre lang gepflegt.Sie war total gelähmt,konnte gar nichts mehr. Sie war auch ihr Leben lang für alle anderen da, wollte gerade mal anfangen zu "leben",dann brach die Krankheit aus.Und du musst machtlos daneben stehen und zusehen, wie einer dahinsiecht.Mein Vater hat zu hohen Blutdruck,man muss ständig ihn an seine Medikamente erinnern.Ist ein recht schwieriger nögliger Mann. Wir können ihn auch nie all zulange allein lassen.Aber das ist ein Klacks gegen das, was Du durchmachst.
Ich bekomme keine Witwenrente, weil ich zu viel verdiene.Wollte eigentlich schon vor einem Jahr mein Deputat kürzen, aber das kann ich jetzt vergessen.
Würde zwar dann Rente bekommen, aber zu wenig, um den Ausgleich zu haben. Man wird nur noch vom Staat ausgenutzt.Da die Belastung für das Haus fast gleich hoch ist,bin ich jetzt am knapsen.Aber ich werde es schon irgendwie schaffen.
Hoffe, dass es Dir und Deinen Söhnen bald besser geht und Du Euren kleinen Betrieb aufrechterhalten kannst.
Weiterhin viel Kraft und Kopf hoch.
Beate
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  #28  
Alt 26.05.2005, 22:09
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Hallo Beate,
du hast aber auch schon einiges hinter dir und ich bin nicht der Meinung das das nur ein Klacks ist. Ich muß ehrlich sagen ich bewundere dich wie du das alles so schaffst. Du bist da wieder so ein typischer Fall - der jenige der arbeitet wird vom Staat dafür bestraft. Ich drück dir auf jeden Fall den Daumen daß es wenigstens deinem Sohn wieder besser geht und sein Arbeitsvertrag verlängert wird. Du schreibst dein Vater ist ein schwieriger Mensch, bei mir ist es meine Mutter. Sie ist auch sehr nörglerisch und hadert mit ihrem Schicksal. Wenn ich einmal einen Tag habe an dem es mir etwas besser geht dann zieht sie mich mit ihren Gejammere wieder runter. Ist es bei dir auch schlimmer wenn das Wetter so schön ist? Ich denke wir haben beide sehr viel Arbeit. Ich persöhnlich bin eigentlich froh darüber denn es lenkt mich etwas ab. Bei uns ist heute ein Feiertag und ich bin froh wenn er vorbei ist.
Liebe Grüße und ebenfalls viel Kraft
Gitte
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  #29  
Alt 27.05.2005, 23:24
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Liebe Gitte,
ich glaube wir sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Alles was du schreibst geht mir genauso im Kopf herum.Arbeit ist für mich die beste Ablenkung. Ich misste jeden Tag etwas anderes aus. Habe fast alle Sachen von meinem Mann schon weg,kann es nicht sehen.Nur von einigen Dingen konnte ich mich nicht trennen.z.B.seinen Hochzeitsanzug.Mein Sohn hat sich auch einige Sachen ausgesucht als Erinnerung.Es tut zwar furchtbar weh die Dinge wegzugeben, doch es tut mir mehr weh,sie ständig vor Augen zu haben.Ruhe ist für mich das reinste Gift.Habe mir fest vorgenommen,so viel wie möglich zu "leben",wer weiß was als nächstes auf mich zu kommt.Ich versuche alle negativen Gedanken sofort weg zu scheuchen,indem ich das Positive mir ständig vor Augen halte.Die Frage "Warum" stelle ich mir jetzt nicht mehr, weil man ja doch keine Antwort darauf bekommt.Irgendwie wird das Leben schon weiter gehen,fühle mich sehr allein, doch wenn ich am Heulen bin, dann kommt mein Sohn und nimmt mich in den Arm und sagt:"Wir schaffen das". Er ist durch die Krankheit meines Mannes so erwachsen und vernünfig geworden.Und mein Mann sagte immer bzw. schrieb mir auf:"Kopf hoch,du bist zwar meine Kleine,aber wahnsinnig stark." Und das muss ich jetzt beweisen.Wenn ich mich gehen lasse,ist keinem gedient und mein Mann hätte das nicht gewollt.Das gibt mir Kraft alles zu überwinden.
Alles Gute und Kopf hoch
Beate
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  #30  
Alt 01.06.2005, 16:09
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Hallo Beate,
ich glaube auch wir sind uns sehr ähnlich. Auch ich konnte die Sachen meines Mannes einfach nicht mehr sehen und habe sie auf den Speicher in einen leeren Schrank geräumt. Sein Hochzeitsanzug wurde ihm angezogen. Mein großer Sohn wollte die Halskette (mit einem Kreuz). Mein jüngster bekam die Lieblingsjacke meisen Mannes. Sìe passt ihm sehr gut aber jedesmal wenn er sie anzieht könnte ich losheulen. Aber ich will ihm die Freude nicht verderben. Die Frage "warum" habe ich dem Priester auf der Palliativstaion gestellt. Er meinte darauf ob es mir überhaupt helfen würde wenn ich daß wüßte. Ich denke es würde mir auch nicht weiterbringen.
Du schreibst dein Sohn ist durch die Krankheit deines Mannes erwachsen geworden. Das gleich habe auch ich bei meinen Söhnen festgestellt.
Mein Mann schrieb Ihnen sie sollten auf mich aufpassen. Sie haben sich daß so zu Herzen genommen daß ich mich von Ihnen bevormundet fühlte. Ich konnte keine eigene Entscheidung mehr treffen. Vor kurzem hatte ich mit den beiden eine Aussprache und wir haben das geklärt.
Mein Mann hat mich immer in den Arm genommen und gerade daß fehlt mir jetzt am meisten. Ich fühle mich einfach einsam obwohl ich nicht alleine bin.
Auch meinem Mann wäre es nicht recht wenn ich mich jetzt gehen lasse. Darum kämpfe ich weiter obwohl ich momentan eine totale Krise habe.
Liebe Beate ich wünsche dir ebenfalls alles gut und weiterhin viel Kraft
Gitte
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