Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 07.10.2009, 21:53
danny_julia danny_julia ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 07.10.2009
Beiträge: 1
Standard Lungenkrebs..was kommt auf uns zu

Hallo,


meine Mutter(46)litt seit Tagen unter starken Schmerzen Im Rückenbereich.Desweiteren hatte sie seit längerem Husten mit Auswurf.
Alle Ärzte schickten sie mehrmals ohne Untersuchungen wieder weg.

Nachdem sie sich tagelang in der Wohnung krümmte und fast nichts mehr allein bewälltigen konnte,nahm sie nun endlich ein Krankenhaus auf.

Dort fielen den Ärzten in Zusammenhang der Schmerzen,Husten noch ihr Untergewicht auf-worrauf "mündlich" der Verdacht (von verschiedenen Ärzten) geäussert wurde.

Nach mehreren Untersuchungen(Röhre-Ultraschall) stellten sich Metastasen in Leber eventuell Darm herraus.
Es sollte eine Gewebprobe der Leber stattfinden,welche nun ständig verschoben wird.

Meiner Mutter geht es Tag zu Tag schlechter und kann vor Schmerzen keine Nacht schlafen.

Heute erfuhr ich (nachdem wieder einmal die Gewebsprobe verschoben wurde) das sie nun Morphin (Morphium)bekommt. Dieses hielt aber auch nur geringe Zeit an und meine Mutter klagt bereits wieder über unerträgliche Schmerzen.

Von einer Chemo wurde am Tag der Einweisung gesprochen.Wann aber wird diese erstmals eingesetzt? Wenn der Patient JETZT schon regelrecht an den Schmerzen leidet.

Nun nachdem ich das mit dem Morphium erfahren habe,klingt dies alles erschreckend und als wäre eine Heilung ausgeschlossen?!

Wer hat erfahrung mit Krebs-Morphium....?Gibt es Hoffnung???

Seit Einweisung sind gerade mal 3 Tage vergangen und nun schon Morphium?Was kommt noch?Geht es damit Bergauf?
Klar es lindert die Schmerzen ,aber konnte leider unter dem Begriff nichts gutes und aufbauendes finden

Hoffe jemand teilt seine Erfahrungen

liebe grüsse
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 07.10.2009, 23:01
bea bea ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.11.2008
Ort: NRW
Beiträge: 184
Standard AW: Lungenkrebs..was kommt auf uns zu

Hallo Dany Julia,
es tut mir leid, dass deine mama auch betroffen ist. weißt du vielleicht schon, welche art von lungenkrebs es ist und welches stadium???
wegen des morphiums solltest du dir keine vielen gedanken machen. ich weiß, leichter gesagt als getan. mein dad bekommt seit letzter woche donnerstag (wurde wg. starker kreuzschmerzen ins KH eingeliefert) auch morphium, war auch erst sehr skeptisch, da es ja nur die schmerzen aber nicht die ursache lindert. außerdem ist mein dad davon so benommen und verwirrt... mein dad hat es auch so aufgenommen, dass die ärzte ihn schon aufgegeben haben, insbesondere nach dem vorfall am freitag (siehe "Kleinzeller seit November 2008"). morphium wurde immer wieder verabreicht, untersuchungen wurden immer wieder verschoben und die psyche meines dads ist ganz unten, nach dem motto "ich bin schon eh abgeschrieben". letztendlich steht aber fest (heute gab es endlich ct von der wirbelsäule), dass die schmerzen weder vom tumor noch von knochenmetastasen kommen. das ist ja schon mal super! außerdem sind keine frakturen zu erkennen und keine hömatome. mein dad weiß also immer noch nicht, woher die höllischen schmerzen kommen, aber wir können schon mal ausschließen dass es vom krebs kommt... vielleicht ist es ein eingeklemmter nerv...damit will ich eigentlich sagen, dass eine schmerztherapie mit morphium auf keinen fall eine palliative behandlung bedeutet. ich war auch sehr skeptisch, aber man muss es so sehen, dass heutzutage keiner schmerzen erleiden muss... es heisst auch nicht, dass es zu ende geht! es ist eine reine schmerzbekäpfung, glaube es mir.
ich wünsche dir alles gute und viel kraft,
lg, bea
__________________
Mein Papa: ED: 11/2008 kleinzelliges BC, Stadium CT4N3, limited disease;
4 Zyklen Chemo Carboplatin & Etoposit und Thoraxbestrahlungen;
Mitte Mai 2009 Kontroll-Thorax-CT: komplette Remission, Tumor nicht mehr nachweisbar.
Ende Mai/Anfang Juni 2009 acht Hirnmetastasen, sofortige Ganzschädelbestrahlung & 4 x Boost,
zum schluß leider metas am nervenstrang in der Wirbelsäule (meningeosis carcinomatosa);

3.12.2009: mein dad ist für immer eingeschlafen :-(((((
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 08.10.2009, 01:17
Lucky End Lucky End ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 17.09.2009
Ort: Oberschwaben
Beiträge: 51
Standard AW: Lungenkrebs..was kommt auf uns zu

Hallo Danny Julia,

es tut mir schrecklich leid, dass Du mit ansehen musst, wie Deine geliebte Mutter so furchtbar leiden muss! Man möchte helfen und meint, alles was man für die geliebte Person tut ist noch 1000mal zu wenig. Es zerreißt einem beinahe das Herz, wenn man so hilflos daneben stehen muss!

Das was Du berichtest hört sich schlimm an und ich hoffe, dass Deine Mutter jetzt endlich Ärzte hat, die alles für sie tun was möglich ist.

Bei Euch kann ich mir vorstellen, dass die Ärzte jetzt erst mal untersuchen, welche Probleme vorliegen. Sicher werden sie dann auch mit Dir (und Deiner Familie?) reden, was sie tun wollen und in welcher Reihenfolge sie dies machen wollen. Sehe dies einfach mal als gutes Zeichen, dass die Ärzte nicht einfach darauf los punktieren bzw. einfach eine Chemo ansetzen. All dies wäre nämlich sehr belastend für Deine Mutter und wenn jemand eh' schon so schwach ist, dann sollte der Körper nur mit den wichtigsten Untersuchungen, OPs, Medikamenten etc. belastet werden...

Für Deine Mutter ist es jetzt erst mal gut, dass sie sich von fachkompetenten Leuten pflegen lassen kann, wieder zu Kräften kommt und so gut es geht von den Schmerzen befreit ist. Leider ist es so, dass der Kranke recht benebelt ist und teilweise wirre Dinge von sich gibt. Erschrecke also nicht, wenn das bei Deiner Mutter so ist.

Mein Tipp für Dich:

Wenn Du ins KH gehst, dann schreibe vorher Deine Fragen auf und poche auf ein ausführliches und offenes (!) Gespräch mit dem behandelnden Arzt.

Nehme am besten eine vertraute Person mit, die gefühlstechnisch etwas neutraler ist. So hast Du die Möglichkeit das Gespräch später noch einmal aufzuarbeiten. Ich habe, leider aus eigener Erfahrung, erkennen müssen, dass ich Dinge, die gesprochen wurden ganz anders aufgefasst habe, bzw. dass ich Details gar nicht registriert habe, weil ich mit dem vorher Gesprochenen gedanklich noch gar nicht fertig gewesen bin. In solchen Ausnahmesituationen, in der Du nun leider auch bist, funktioniert der Verstand und die Auffassungsgabe nicht mehr so zuverlässig wie sonst.

Das mit dem Morphin muss noch nicht unbedingt etwas dramatisches bedeuten. Es gibt ja Menschen, die Morphin über lange Zeit nehmen. Die Ärzte sind heute bemüht, dass der Patient nicht unnötig leiden muss. Das Schlüsselwort hierfür heißt: LEBENSQUALITÄT !!! Wenn Deine Mutter jetzt also diese irre Schmerzen hat, dann bekommt sie für diese Krankheitsphase das Morphin. Die Ärzte wägen vor Morphingaben Gefahr und Nutzen für den Patienten kritisch ab. Setz' dieses Thema auch auf Deine Frageliste - Die Ärzte geben Dir sicherlich eine ehrliche Antwort.

Für die kommende Zeit
wünsche ich Dir und Deiner Familie viel Kraft und Zuversicht

TOI TOI TOI !!!
Lucky End
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 11.10.2009, 13:33
Stefans Stefans ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 425
Standard AW: Lungenkrebs..was kommt auf uns zu

Hallo Julia,

Zitat:
Zitat von danny_julia Beitrag anzeigen
Nachdem sie sich tagelang in der Wohnung krümmte und fast nichts mehr allein bewälltigen konnte,nahm sie nun endlich ein Krankenhaus auf.
Dann war es höchste Zeit für ein effektives Schmerzmittel. Und da ist Morphium nunmal (häufig ergänzt durch Novalgin) das Beste, was es gibt. Sei froh darum. Ohne Morphium würden viele Tumorpatienten ständig vor Schmerzen schreien. Morphium sichert Lebensqualität.

Wieviel und wie bekommt deine Mutter täglich? Von der Wirksamkeit her gilt so pi mal Daumen die Regel "oral - intramuskulär - intravenös" == "1 - 2 - 3". Heisst: Per Tabletten muss etwa dreimal so viel Morphium gegeben werden wie intravenös per Spritze oder Port, um die gleiche Wirkung zu erreichen. Bei Krebspatienten mit starken Schmerzen, die länger Morphium kriegen, sind intravenös 0,5 g - 1 g reiner Wirkstoff täglich nicht aussergewöhnlich. Die Nebenwirkungen kommen dann natürlich (Übelkeit, Verstopfung, Harnverhaltung, Gedächtnisverlust, jenseits von 1 g täglich irgendwann auch Halluzinationen) - aber all das ist besser als der unerträgliche Schmerz!

Anlass zur "Hoffnung" ist die Morphiumgabe nicht. Damit wird der Krebs nicht behandelt. Meine Frau ist Anfang 2009 an Krebs gestorben. Aber im wesentlichen durch die kontinuierliche Morphiumgabe (per tragbarer Schmerzmittelpumpe) war das Sterben für sie halbwegs human.

Eine Chemotherapie ist so individuell wie das Tumorgewebe. Da kann man nicht "blind" drauf los schlagen, sondern muss das Ergebnis der Biopsie (Gewebeprobe) abwarten. Wenn die Probe entnommen ist, wird es normalerweise so 1-2 Wochen dauern, bis der vollständige histopathologische Befund da ist und über eine Chemo (oder nicht) entschieden werden kann.

Ob es Hoffnung gibt, wird der Biopsiebefund zeigen. Und vieles dabei liegt einfach in den Händen Gottes. Ich denke aber, dass es ratsam ist, wenn ihr als Angehörige euch auf das Schlimmste vorbereitet - soweit das eben geht.

Viele Grüße,
Stefan
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 11:24 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55