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Alt 03.08.2008, 21:08
Benutzerbild von schnuffel71
schnuffel71 schnuffel71 ist offline
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Registriert seit: 29.05.2007
Beiträge: 75
Unglücklich Versteh' es einfach nicht....

Hallo zusammen!

Im letzten Jahr verlor ich eine gute Freundin an Krebs, seit dem bin ich hier im Forum mehr als „stille Mitleserin“ dabei.

Leider traf es im Mai diesen Jahres meine geliebte Mama. Sie wurde an Ihrem 43igsten Hochzeitstag mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus auf die StrokeUnit-Station gebracht. Es kam für uns aus heiterem Himmel, da es keine auffälligen Anzeichen gab….bis zu diesem Morgen. Mein Vater hatte gerade mit ihr zusammen gefrühstückt, als sie plötzlich anfing zu Lachen….ohne ersichtlichen Grund. Da mein Vater bei ihr nichts erreichte, fuhr er mit ihr zum Hausarzt, der in der Zwischenzeit schon den Rettungswagen verständigt hatte.

Als ich im Krankenhaus ankam, war meine Mama schon an sämtliche Überwachungsgeräte angeschlossen, sie war so durcheinander….und ich konnte die Angst in Ihren Augen sehen. Dazu sollte ich vielleicht noch erwähnen, dass sie eine Bluthochdruck-Patientin ist, und Vorhofflimmern hat. Auf der StrokeUnit war sie gut 1 Woche, wo auch diverse Untersuchungen durchgeführt wurden, wie MRT und Liquorpunktion. Trotz dieser Untersuchungen wollte sich jedoch niemand auf eine genaue Diagnose festlegen. Herausgefunden hatte man bis zu diesem Zeitpunkt, dass es kein Schlaganfall war, und „irgendetwas“ an der linken vorderen Gehirnhälfte ist. Ob es „nur“ eine Hirnentzündung oder ein Tumor ist, das wollte keiner bestätigen.

Da sich der „Geisteszustand“ meiner Mama in dieser einen Woche erholt hat, entschied man sich dafür, sie in eine Klink zu verlegen, die mehr für Patienten mit „Hirnentzündungen“ zuständig ist. Dort war sie dann 2 Wochen, die nahezu nichts gebracht haben…., außer, dass sie schwächer wurde und teilweise nicht richtig hören konnte. Daraufhin kam sie zum ersten Krankenhaus zurück, auf die neurologische Station, wo sie dann innerhalb weniger Tage auch am Kopf operiert wurde. Die Operation hat geschlagene 8 Stunden gedauert, und angeblich sei alles gut verlaufen. Am nächsten Tag bekamen wir dann die Auskunft, dass sie in der Nacht „eine Blutung“ im Kopf hatte und sie noch im Koma liegen würde. So vergingen 2 Wochen, in denen man immer zwischen Hoffen und Bangen lag, weil sie so lange im Koma lag (oder sicher auch ins künstliche Koma gelegt wurde). Danach versuchte man sie von der künstlichen Beatmung usw. weg zu bekommen, doch meine Mama bekam zwischendurch immer mal wieder Fieber, und hat sich u.a. auch noch einen multiresistenten Keim eingefangen, der für erhöhte Schleimproduktion sorgt, so dass sie viel zu oft husten muss. Aufgrund des langen Zeitraumes wurde sie dann nicht mehr durch einen Nasenschlauch ernährt, sondern bekam eine Magensonde gelegt.

In dieser Zeit hat sich der Zustand meiner Mama leider nicht großartig verändert…: sie schläft viel, und wenn sie zeitweilig wach ist erkennt sie uns manchmal (denken wir zumindest), weil sie dann zwischendurch lächelt, grimassen schneidet oder unsere Hand drückt…sprechen kann sie jedoch noch nicht wieder.

Bis zu diesem Zeitpunkt wurde uns gesagt, dass es ein diffuses fibrilläres Astrozytom II ist, und dieser nicht komplett entfernt werden könne und mit der Zeit wieder langsam wachsen würde. Doch könnten sie uns nicht sagen, ob der derzeitige Zustand meiner Mama vom Tumor verursacht wird, oder durch die Blutung nach der OP – die in einer späteren Aussage als Schlaganfall diagnostierziert wurde. In der letzten Woche hatten wir dann ein Gespräch mit einem „Vertretungsarzt“ – die beiden zuständigen Ärzte waren krank und in Urlaub – der uns auf die Art kam: „soll ihre Frau/Mutter nach Hause oder gleich ins Pflegeheim?“, weil sich seiner Meinung nach bei meiner Mama keine Verbesserung eingestellt hat. Wir haben ihm dann ganz deutlich zu verstehen gegeben, dass das vorerst gar nicht in Frage käme und sie zur Früh-Reha soll. Man hat sich auch gleich gekümmert und mehrere Kliniken angeschrieben. Am Donnerstag kam schon eine Zusage vom Clemenshospital in Münster, was schon ein Glücksfall ist, da meine Mama ja noch den Keim und die Magensonde hat, sowie z.T. auch noch „Atmenunterstützung“ erhält. Freitag hätte sie bereits verlegt werden sollen, doch wieder kam das Fieber dazwischen…..Also hab ich sie Freitag wieder besucht und dort den Abschlussbericht gesehen, der mit nach Münster gehen soll. Leider konnte ich vieles davon nicht verstehen, aber dass dort Astrozytom III statt II stand, hab ich schon registriert.

Ehrlich gesagt, weiß ich seit dem nicht mehr genau, was ich eigentlich denken soll! Hat der Arzt deshalb gefragt, ob sie nach Hause oder ins Pflegeheim soll, weil die Prognose so schlecht ist?

Ich möchte an dieser Stelle erst einmal mit dem Schreiben aufhören, da sich bei mir im Kopf schon alles „dreht“. Es gibt noch so vieles zu berichten, da es mit dem Rest meiner Familie leider auch nicht ganz so einfach ist…..irgendwie sind wir alle damit überfordert und es trennt uns mehr, als dass es uns zusammenführt…..

Musste mir das bisherige einfach mal von der Seele schreiben….und es folgt bestimmt noch mehr….

Liebe Grüsse an alle!
Marion
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