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  #1  
Alt 10.03.2013, 12:11
Laurena Laurena ist offline
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Registriert seit: 10.03.2013
Beiträge: 1
Standard Pflege zu Hause

Hallo,

ich lese schon lange hier still im Forum mit aber nun habe ich mich dazu entschlossen auch mal ein paar Zeilen zu schreiben, weil es gerade doch sehr schwer ist für mich und meine Familie.
Meine Mutti leidet seit 1 Jahr an Krebs. Die Ärzte sagten ihr auch schon, dass es keine Heilungschancen mehr gibt und es irgendwann zu Ende geht. Momentan sieht es auch nicht gut aus
Meine Mama ist zur Zeit zu Hause und mein Paps pflegt sie. Ich bin noch relativ jung und Berufseinsteiger. Ich arbeite 50 km weit weg von meinen Eltern, komme aber jedes Wochenende nach Hause und unterstütze meinen Paps so gut es geht.
Wir haben Pflegestufe 2 beantragt und meine Mama hat ein Pflegebett in dem sie auch den ganzen Tag über liegt. Sie kann im Grunde genommen nichts mehr alleine. Sie isst nur noch sehr wenig und bekommt auch starke Schmerzmittel (Schmerzpflaster und Morphiumtabletten). Momentan ist sie schmerzfrei, jedoch hat sie schon wunde Stellen am Po vom langen Liegen.
Das Problem ist, dass mein Papa gerade ziemlich überfordert ist mit der Situation (denke ich). Meine Mutti wollte eigentlich in ein Hospiz, wo sie auch 2 Tage war, jedoch wollte sie dann wieder zu ihrem Mann nach Hause (was wir auch sehr gut nachvollziehen können). Nun war mein Paps in letzter Zeit schon sehr oft krank geschrieben, weil immer irgendetwas war, wo er sich kümmern musste. Wir haben zwar momentan einen Pflegedienst, welcher auch 1mal pro Tag kommt, aber meine Mama ist so hilflos, dass sie wirklich rund um die Uhr Betreuung braucht. Mein Papa müsste sich daher nach wie vor krank schreiben. Das geht ja auch nicht unendliche Zeit
Ich habe auch einfach Angst davor, wie es weitergehen soll. Ich habe meinen Job erst seit einem 3/4 Jahr, aber ich möchte auch meine Eltern unterstützen und habe ein furchtbar schlechtes Gewissen.
Dazu kommt, dass meine Mama mit der Situation unzufrieden ist (ist ja klar), aber es ist dadurch nicht einfach für uns, ihr etwas recht zu machen. Oft lässt sie sich nur widerwillig von uns eincremen, waschen etc. Bei Außenstehendem, wie dem Pflegepersonal ist sie immer ganz nett und lässt alles mit sich machen. Mittlerweile ist sie auch geistig mehr und mehr verwirrt. Sie wiederholt Gesagtes und kann Dinge nicht mehr richtig benennen. Kann das durch die Schmerzmittel auftreten oder sind das eventuell schon Metastasen im Gehirn?
In regelmäßiger ärztlicher Behandlung ist sie nicht mehr. Die Ärzte haben sich auch nicht geäußert, wie viel Zeit ihr noch bleibt.
Ich weiß momentan nicht so richtig, wie ich mich verhalten soll. Mich auch krank schreiben lassen, damit mein Papa mal etwas durchatmen kann? Wenn ich meinen Papa fragen würde, würde er sicherlich nein sagen, aber ich denke er wäre auch ein Stück weit erleichtert, wenn ich es einfach machen würde und ihn so vor vollendete Tatsachen stelle.
Wie habt ihr das in so einer schweren Zeit geleistet? Ich mein man kann sich ja nicht unendlich lang krank melden, aber ich möchte auch, dass meine Mutti die letzte Zeit die ihr noch bleibt, zu Hause verbringen kann.

Lg Laurena

Geändert von Laurena (10.03.2013 um 12:15 Uhr)
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  #2  
Alt 10.03.2013, 16:07
Benutzerbild von Eval2589
Eval2589 Eval2589 ist offline
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Beiträge: 53
Standard AW: Pflege zu Hause

Hallo Laurena,

ich wünsche euch viel Kraft auf dem Weg, der vor euch liegt. Ich glaube in dieser Situation ist es immer schwierig Entscheidungen treffen. Ich weiß wovon ich spreche, meine Mama, mein Opa und ich haben seit letztem Sommer meine Oma auf Ihrem letzten Weg begleitet und gepflegt. Sie litt an Ovarialkarzinom und Peritonealkarzinose. Morgen vor einem Monat ist sie friedlich zu Hause eingeschlafen.

Wir wurden bei der Pflege sehr stark durch ein mobiles Palliativteam unterstützt, dass wir jederzeit anrufen konnten und dass auch immer gleich zu uns kam.

Die Verwirrtheit kommt vermutlich von den Schmerzmitteln, denn auch bei meiner Oma war das so.

Ich wünsche euch viel Kraft,

liebe Grüße Eva
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  #3  
Alt 29.07.2013, 18:34
Benutzerbild von Schäferhund26
Schäferhund26 Schäferhund26 ist offline
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Beiträge: 141
Standard AW: Pflege zu Hause

Hallo Laurena,

ich pflege meine Mutter seit Anfang des Jahres auch zu Hause und es ist fast wie bei euch.Sie bekommt palliative Chemo,hat Pflegestufe 2 und verlässt im Moment fast nie ihr Pflegebett.Morgens kommt der Pflegedienst,den Rest des Tages bin ich mit ihr alleine.Mein studium habe ich erst mal auf Eis gelegt,leide seit der Krankheit unter vielen Ängsten und leider gibt es niemanden,der mich unterstützt (freunde oder so).Empfehlen kann ich auch das palliativcare Team,da hat man mehr Sicherheit,weil z.B. immer ein Arzt Bereitschaft hat.Kann gerne noch mehr berichten,falls es dich interessiert.

Liebe müde Grüße
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  #4  
Alt 29.07.2013, 19:00
Bebiboo Bebiboo ist offline
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Registriert seit: 26.07.2013
Beiträge: 6
Standard AW: Pflege zu Hause

Hallo

Also ich kann dir einen Tipp geben ... Erstens gegen die Wunden am Gesäß regelmäßig deine mum auf die andere Seite legen ( Kissen in den Rücken und schauen das das Gesäß was frei liegt) am besten alle 2-3 Stunden ....

Mit dem verwirrten kann das tatsächlich von den Schmerzmittel kommen oder auch vielleicht weil sie zu wenig trinkt ....
Jetzt muss ich allerdings dazu sagen das wenn deine Mutter schon so sehr geschwächt ist auch nicht z.b 2 Liter am Tag trinken muss..

Meine Mutter hat am Ende wenn's hoch kommt vielleicht noch 1 Becher getrunken und davor auch nicht viel mehr und das war ok.

Der Körper braucht seine Reserven noch für andere Sachen ...

Mit der 24 Stunden Betreuung ist ein guter Rat bei ein paliativ Team nach zu feagen ...

Oder es gibt auch eine 1 zu 1 Betreuung ... Dann ist Tag und Nacht eine Fachkraft für deine mum da ....

Mach dich mal schlau ...

Liebe Grüße
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