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  #1546  
Alt 01.09.2012, 11:25
annatana annatana ist offline
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Registriert seit: 25.03.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Claudia,

vielen Dank für Dein Mitgefühl und Dein Mitdenken. Wir haben jetzt alles zur Pflege zu Hause, Urinflasche, Nachtstuhl, Pflegebett und Einlagen für das Bett. Im Moment sieht es so aus, dass mein Mann sich immer noch quält. Er hat jetzt seit einer Woche nichts mehr gegessen, schläft viel, so dass ich ihm seine regelmäßige Morphiumtabletten nicht mehr geben kann. Jetzt hat er seit gestern ein Schmerzpflaster. Der Arzt kommt jeden 2. - 3. Tag vorbei und jeden Tag telefonieren wir (auch jetzt am Wochenende). Ich habe langsam Angst, dass mein Mann verhungert, obwohl überall steht, dass er nicht daran versterben wird, sondern an seiner Krankheit. Er versucht zwar immer noch, sich auf die Bettkante zu setzen und von dort versuche ich ihn in den Stuhl zu setzen, aber ich weiß nicht wie lange seine Kraft noch reicht. Heute morgen habe ich ihn gebeten, mir zu helfen weil ich ihn alleine nicht hoch bekommen. Ich habe ihm gesagt, wenn wir es nicht schaffen müsste ich die Diakonieschwester anrufen. Er hat dann geflüstert - einigermaßen verständlich (sonst verstehe ich ihn einfach nicht mehr) - "das schaffen wir". Ich war so bewegt, aber es hat mir gezeigt, dass ich alles daran setzen werde, dass er hier bleiben kann. Am Montag konnte er noch einige Sätze mit dem Arzt reden, jetzt weiß ich nicht mal mehr, ob er mich versteht, wenn ich ihn etwas frage. Er sieht mich nur ganz groß an. Wie lange muss er noch leiden? Seine Gelbfärbung fing Anfang August an, seit einer Woche ist er stark verwirrt, seit Dienstag immer mehr. Ich hoffe, er muss nicht mehr so lange leiden, obwohl ich nach 29 Jahren nicht weiß, wie ich ohne ihn klar kommen soll. Er wird mir emotional so fehlen!
  #1547  
Alt 04.09.2012, 00:16
Claudi33 Claudi33 ist offline
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Registriert seit: 29.10.2009
Beiträge: 51
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna,
schön dass Du daheim das auch so "durch ziehst"...
Hat er denn "schon" Leberversagen?? Soweit ich weiß, kann es dann noch bis zu 3 Tage dauern...:-( Hoffe auch für Euch, dass es schnell gehen darf. Sogar mein Bruder hat gebetet, damit alles vorbei sein darf...:-( Ich weiß wie schlimm diese Situation ist, und wünsche Dir von Herzen ganz viel Kraft.
Wegen Morphium heißt es, die leben dann so was wie in einer Scheinwelt (in 2 Welten)...?! Drum die "Verwirrtheit" vermutlich... Wir haben auch immer gedacht, Papa schläft viel, aber wenn wir aus dem Zimmer gegangen sind, hat er uns ganz groß nachgeschaut, so in etwa dass er nicht mehr alleine sein wollte...:-( Irgendwie denk ich schlafen die zum Schluß fast gar nicht mehr?? Mama hat gesagt, immer wenn sie übernacht aufgewacht ist, hat er sie einfach angeschaut....:-( So schlimm das alles ist, muß man da leider durch!! Ich weiß, was das für Gefühle sind und drück Dich!
Ganz liebe Grüße
Claudia
  #1548  
Alt 04.09.2012, 11:06
Benutzerbild von tine28
tine28 tine28 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Als meine mutter anfing mit diesem Blick ,grosse Augen die einen das Gefühl geben sie sehen durch einen durch dauerte es nur noch wenige Tage.
Bei uns war es so das meine Mutter so gegen 18 Uhr noch Ansprechbar war und dann schlief sie ein und währendessen fiel sie ins Leberkoma.Das bekommt man gar nicht richtig mit.

Ich denke nicht das er sich noch lange quälen muss.
Wünsche Euch alles Kraft der welt und deinem Mann einen schnellen Gang über die Regenbogenbrücke.

LG Tine
  #1549  
Alt 05.09.2012, 01:58
Mato2031 Mato2031 ist offline
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Registriert seit: 07.06.2011
Beiträge: 3
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna
Lange habe ich darüber nachgedacht, Dir zu antworten, mehr darüber was ich Dir schreibe...Ich habe 1,5 Jahre in diesem Forum immer und immer wieder gelesen. Um mir Hoffnung und Wissen einzuholen. Ich danke allen Usern auf individuelle Weise!!! Deine Beiträge aber erinnern mich so sehr an meine Ängste... Ich habe meinen über alles geliebten Bruder auf ähnliche Art und Weise am 14.8.2012 verloren, ähnlich wie Du es beschreibst. Ich kann Dir nicht sagen wie alles verlaufen wird, da ich glaube dazu gibt es keine wirklich richtige Antwort, bzw. ich bin der Meinung bei jedem Menschen verläuft es unterschiedlich. Aber ich schicke dir von Herzen ganz viel Kraft für die kommenden Tage!!! Wenn es auch schwer für Dich ist, genieße die Stunden und spreche laut aus was Du fühlst- wenn Du es kannst! Mir hat es geholfen, sogar in dem schwersten Moment, als er von uns ging. Jetzt erst wird mir soviel bewußt, dass es schwer ist dieses in Worte zu fassen. Du hast schon soviel Kraft in der Vergangenheit besessen, dass diese Deine Ängste und Sorgen überwiegen werden. IN Gedanken bin ich bei Euch!!!!!
Mit lieben Grüßen Manu
  #1550  
Alt 14.09.2012, 18:44
annatana annatana ist offline
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Registriert seit: 25.03.2012
Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Jetzt ist es passiert! Meine über alles geliebte zweite Hälfte (und das meine ich wörtlich) ist leider am 4. September um 21:20 Uhr gestorben! Ich konnte so lange nicht schreiben, weil ich einfach das Ganze noch nicht begreifen kann. Auch wenn ich seit 17 Monaten mit diesem Ende gerechnet habe - es ist trotzdem furchtbar für mich. Er war die letzten Tage im Pflegebett bei mir im Wohnzimmer, ich habe auf der Couch geschlafen um immer für ihn da zu sein. Am letzten Abend bin ich zu ihm gegangen um ihm das Schmerzpflaster zu wechseln. Ich schob ihm das Tshirt hoch, sprach mit ihm und merkte auf einmal, dass die Brust sich nicht mehr hob! Dann sah ich, dass die Halsschlagader noch 4 - 5 mal ganz stark pumpte und dann war da nichts mehr! Er war vorher nicht unruhig, hat nicht geröchelt und lag nur ganz ruhig da. Er muss einfach im Leberkoma hinübergeschlafen sein. Ich bin unendlich dankbar, dass ich bei ihm sein konnte bei seinem letzten Herzschlag und ich hoffe, er hat mich wahrgenommen und hatte keine Angst. Als der Arzt bei meinem Anruf sagte, er käme erst am nächsten Morgen bin ich zwar etwas erschrocken, aber im Nachhinein bin ich dankbar für die 14 Stunden, die ich mit ihm verbringen durfte. Zuerst kamen meine Schwester, meine Nichte und meine Freundin (meine Mutter ist zu alt, sie hatte sich am 3. Sept.von ihm verabschiedet). Alle blieben zwei Stunden und ich konnte dann anschließend ganz alleine von ihm Abschied nehmen, mit ihm reden, ihn streicheln und ich bin sogar zu ihm ins Bett gelegen und habe ihn gehalten. Diese Stunden möchte ich nicht missen. Aber jetzt kann ich gar nicht sagen, wie unendlich traurig ich bin und wie sehr er mir fehlt! Ich bin zwar ein sehr selbständiger Mensch aber meine Sicherheit, mein Rückhalt fehlt mir unglaublich. Wie lange wird es dauern, dass man nicht mehr weinen muss? Alles erinnert mich an ihn! Ich hoffe ganz stark, dass ich wirklich alles für ihn tun konnte und dass er wirklich nichts gemerkt hat. Er hatte vorher so furchtbare Angst vor dem Sterben und auch davor, mich nicht mehr sehen zu können. Ich habe ihm dann immer gesagt, er wird mich immer sehen können, nur ich nicht.

Er fehlt mir so sehr!!!!!
  #1551  
Alt 15.09.2012, 10:33
Benutzerbild von Eithne_1982
Eithne_1982 Eithne_1982 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna,
jetzt stehe ich hier, habe gerade deinen Beitrag gelesen und möchte dir so gerne antworten, aber ich weiß nicht wie. Es tut mir so unglaublich Leid, obwohl ich euch nicht kenne. Jeder, der das Glück hat, seine zweite Hälfte zu finden, kann erahnen wie es dir geht. Daher weiß ich, dass nichts was ich sage, dir helfen wird mit dem Verlust klar zu kommen.
Aber vielleicht tröstet es dich irgendwann, dass du wirklich ALLES menschenmögliche getan hast. Ich hoffe, dass du eines Tages stolz auf dich sein wirst, denn du bist in den letzten Tagen und Stunden deines Partners über dich hinausgewachsen um für ihn da zu sein. Ich glaube wirklich nicht, dass du noch mehr hättest tun können und wie du es beschreibst, hatte dein Mann keine Schmerzen und Ängste mehr, sondern konnte loslassen und "hinübergleiten". Ich bin davon überzeugt, dass es so war.

Liebe Anna, ich fürchte die Tränen werden noch eine Weile bleiben. Ich könnte mich immer damit trösten, dass ich einen wunderbaren Menschen verloren habe und dass es viel schlimmer wäre, nicht um sie zu weinen. Die Tränen gehören dazu. Aber irgendwann kommt auch ein Lächeln dazu, weil du wieder an die schönen Momente und nicht nur an den Verlust denken kannst. Und dann werden die Tränen immer seltener, aber ob sie ganz weggehen, das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Ich drücke dich einfach mal ganz feste!!!
__________________
Mama:
19.03.2010 : Diagnose Darmkrebs
29./30.03.2010 : CT und MRT; inoperable Lebermetastasen
03.04.2010 : Staging T3N1M1 Grading G2
04.2010 - 06.2010 : Radiochemotherapie,
30.06.2010 : CT: Metas unsichtbar, Tumor kleiner
21.07.2010 : DarmOP (Stoma-Legung), Metas weg
18.08.2010 : Adjuvante Chemo mit 5FU
25.10.2010 : hepatische Metas im CT wieder da :-(
Anfang 2011: 3x SIRT (jede Metas)
16.06.2011: Jetzt doch OP?
11.07.2011 : friedlich voraus gegangen
  #1552  
Alt 15.09.2012, 20:28
annatana annatana ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Eithne,
vielen lieben Dank für die netten Worte. Die Mutter zu verlieren ist auch eine schlimme Erfahrung. Ich habe zwar meine Mutter noch, aber mein Vater ist schon gestorben und das war auch eine schlimme Zeit. Ich versuche mich im Moment etwas abzulenken mit Arbeit, putzen, einkaufen. Wenn ich dann im Laden stehe und etwas kaufe, dann fährt es mir manchmal wie ein Dampfhammer in den Magen: Jetzt muss ich auf Singleportionen umsteigen! Sogar so eine Kleinigkeit wirft Dich im Moment aus der Bahn. Wir haben eine Urnenbeisetzung gewählt, weil mann Mein nicht von hier ist. Bei der Beisetzung können sich dann auch noch seine dortigen Freunde und Verwandten von ihm verabschieden. Dann nach einer Woche fahre ich auf seine Lieblingsinsel in der Nordsee. Wir hatten die erste Oktoberwoche reserviert, obwohl ich schon wusste, dass das nichts mehr wird, aber ich wollte ihm die Hoffnung nicht nehmen. Ich habe zwar immer gesagt, dass ich dort nie wieder hinfahren kann, aber jetzt habe ich den Drang ganz alleine hinzufahren und all die Stätten abzulaufen, an denen er so glücklich war. Wenn dann diese Woche vorbei ist, hoffe ich, etwas Ruhe zu bekommen und begreifen zu können, dass mein Liebstes nicht mehr bei mir ist.

Allen anderen, die ebenfalls so eine Erfahrung machen mussten, wünsche ich alles erdenklich Gute und auch viel Kraft, damit man irgendwann einmal wieder Freude empfinden kann und auch wieder lächeln kann.

Alles Liebe
Anna
  #1553  
Alt 16.09.2012, 01:00
Claudi33 Claudi33 ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna,
oh nein... ich lies davon, und mir ist selber wieder zum heulen!!
Ich kann Dir so gut nachfühlen wie es Dir geht, und es tut mir so unendlich leid... Was ich super finde, dass Du das zu Hause so durchgezogen hast/es so geklappt hat... für mich/uns waren diese Stunden danach auch nochmal so wichtig! Ich war zwar schwanger und alle haben mich belehrt... aber auch ich bin immer wieder zu ihm hin, hab meinen Dady geküsst und mit ihm geredet und haben uns für Alles nochmal bedankt... Für mich war mein Papa immer der Allerallerwichtigste Mensch in meinem Leben, und das bleibt er!! Ich weiß noch die erste Zeit, man ist so viel mit Nachdenken beschäftigt, alles läuft nochmal ab, aber es wird besser/anders. Es gibt mitlerweile Stunden an denen ich nicht mehr ständig an ihn denken muß. Weiß nicht, wie lange es dauert bis man nur noch an die schönen Zeiten denken kann?? Aber die Tränen werden weniger.. Die Zeit heilt alle Wunden, wenn man auch immer mal wieder "herunter gezogen wird".. Man klammert sich wirklich an alles was einem an den geliebten Menschen erinnert, und ich bereue es heut noch, dass wir sein Auto verkauft haben... einfach jede Erinnerung (Fotos etc.), wo man Anfangs vielleicht denkt, besser man gibt sie weg, ist im Nachhinein eine Bereicherung - für mich zumindest und darüber kann ich mich dann auch mitlerweile freuen.
Ich hoffe Du bekommst Dein Leben schnellstmöglich wieder geregelt und kannst auch schnellstmöglich wieder Lebensfreude verspüren.
Ich drück Dich ganz fest und wünsche Dir, dass Du im Urlaub ganz viel Kraft "tanken" kannst für die weitere Zeit...
Ganz liebe Grüße
Claudia
  #1554  
Alt 16.09.2012, 10:21
Skydog Skydog ist offline
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Beiträge: 5
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

nachdem Ihr mir im Juni über die ersten Schockzustände geholfen habt und sich mittlerweile mein Leben wieder etwas "normalisiert" hat, möchte ich mich mal wieder melden.

Doch zuvor möchte ich Anna mein tiefstes Mitgefühl ausdrücken. Ich bewundere Dich, wie stark Du bist und mit welcher Liebe und Opferbereitschaft Du Dich um Deinen Mann gekümmert hast. Ich wünsche mir - sollte der Zeitpunkt eintreten - dass ich genauso stark wie Du sein kann.

Meine über alles geliebte Frau beendet Anfang Oktober mit der 6. Chemo Ihren ersten Zyklus. Anschließend finden Blut- und CT-Untersuchung statt, gefolgt von einem Gespräch mit dem Onkologen, bei dem der weitere Verlauf und/oder OP-Termin für die Entfernung des Darmkrebses festgelegt wird.

Die ersten vier Chemos hat sie super vertragen, die einzigen Nebenwirkungen war die Kälteempfindlichkeit in den Fingern. Die letzten Dienstag durchgeführte fünfte Chemo hat sie nun etwas schwerer verkraftet, nun kommt eine ständige Übelkeit und permanente Abgeschlagenheit hinzu.

Trotzdem bin ich weiterhin begeistert, mit welch einer positiven Ausstrahlung und Einstellung meine Frau den Kampf annimmt. Durch ihre optimistische Art, die Krankheit zu besiegen, hat sie ihr Umfeld, besonders aber auch mich, wieder "zurück ins Leben geholt". Ich glaube mittlerweile selber daran, dass wir den Krieg gegen diese verteufelte Krankheit gewinnen werden.

Die zwischenzeitlichen Ergebnisse der Blut- und Ultraschalluntersuchungen des Onkologen (Absinken des Tumormarkers, Verkleinerung der Metastasen, keine neuen Metastasen) bestärken uns nur darin, nicht aufzugeben.

Was mich traurig stimmt, ist die Erkenntnis, dass man erst mit so einer Erfahrung feststellt, wie wertvoll das Leben ist. Bisher haben wir immer nur gelebt um zu arbeiten und auch manche Tage durch sinnloses Handeln oder Streben nach beruflicher Anerkennung verschenkt oder sogar weggeworfen. Nun sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass jeder neue Tag ein Geschenk ist und man dieses in höchstem Maße würdigen sollte.

Zum Beispiel wäre ich vor einem halben Jahr nie auf die Idee gekommen, spontan eine einwöchige Reise nach Prag zu machen. Dies haben meine Frau und ich im Juli gemacht und es war mit einer der schönsten Momente in unserer Beziehung und auch in meinem Leben. Diese Spontanität sowie auch das Leben zu genießen, war für mich eine komplett neue Erfahrung und ich kann nur jedem empfehlen, sein Leben bewusster zu gestalten.

Ich wünsche allen in diesem Forum noch einen schönen Sonntag

Skydog
  #1555  
Alt 08.10.2012, 21:04
Faith Faith ist offline
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Beiträge: 91
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna,
habe gerade deinen Beitrag gelesen. Ich haben meinen Schatz am 2. Februar 2011 verloren. Ich kann dir versprechen es wird ein wenig besser, aber es wird nie ganz aufhören weh zu tun. Gerade wenn man dann von jemanden liest der das gleiche durchmachen musste. Ich sitzte jetzt wieder hier und weine. Nimm dir Zeit zur Trauer und rechne damit dass dein Umfeld nicht immer Verständnis dafür haben wird. Daran darfst du dich aber nicht stören. Die können nicht wissen wie es dir geht.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles gute.
Skydog euch wünsche ich weiterhin alles gute.
__________________
Mein geliebter Patner Norbert
Dezember 2009 Darmkrebs, Metastasen in der Leber
Dezember 2009 Darm OP
Komplikationen Eiter in der Wunde, offene Darmfistel
2010 Chemo,
Oktober 2010 Metastasen haben sich verkapselt
Januar 2011 Norberts Zustand verschlechtert sich
2. Ferbruar 2011 Norbert ist für immer von mir gegangen
  #1556  
Alt 15.10.2012, 20:13
annatana annatana ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

An alle die mir Verständnis und Mitgefühl gezeigt haben - DANKE! Es tut gut zu wissen, das man verstanden wird. Jetzt ist es schon fast 6 Wochen her und es vergeht kein Tag, an dem ich nicht weinen muss.

Die Urnenbeisetzung war noch einmal eine Kraftprobe, dann die Fahrt an die Nordsee (fast 1000 km einfach). Alles auf der Insel hat mich an ihn erinnert, ich habe sogar in unserer gewohnten Ferienwohnung gewohnt. Einmal morgens habe ich beim Aufwachen gedacht: Es ist so ruhig in der Wohnung, wahrscheinlich holt er die Brötchen! Bis der Schmerz kam - er holt nie wieder Brötchen für uns!

An manchen Tagen denke, heute geht es aber gut und dann kommt doch noch der Hammer! Manchmal sind es Kleinigkeiten, oft aber sind es die Bilder seiner letzten zwei Wochen, die ich nicht aus meinem Kopf bekomme und die mir unglaublich weh tun. Obwohl ich denke, dass ich mein Bestes versucht habe, habe ich trotzdem ein schlechtes Gewissen wegen einigen Sachen. Z. B. habe ich ihn an seinem Todestag morgens noch in den Pflegestuhl gesetzt um sein Bett zu beziehen. Als ich dann sah, dass er sich schlecht aufrecht halten konnte, habe ich die Diakonie angerufen und darum gebeten, dass am nächsten Tag jemand kommt und mir zeigt, wie man jemanden im Bett umzieht, wäscht und pflegt. Dazu ist es aber nicht gekommen. Warum habe ich ihn nur so einer Belastung noch ausgesetzt! Aber andererseits war er immer auf Sauberkeit und Ordentlichkeit bedacht und ich wollte ihm auch im Pflegebett seine Würde lassen und ihn nicht in einem fleckigen Laken liegen lassen. Es ist so schwer, diese Gedanken aus dem Kopf zu bekommen!

Mit jedem Vertrag, mit jedem bürokratischen Schritt, habe ich das Gefühl ihn auszulöschen! Einfach überall seinen Namen zu streichen - das ist echt hart. Obwohl es sein muss, fällt es mir schwer. Aber ich vertraue auf die vielen Erfahrungen, die Ihr schon machen musstet: Es wird sicher etwas besser, man muss nur Geduld haben.

Allen anderen, die kämpfen - z. B. Skydog mit seiner Frau - wünsche ich, dass Ihr nie diese Erfahrung machen müsst. Alles, Alles Liebe und Gute und viel Glück für Euren weiteren Weg.

Ich denke, ich will Euch nicht weiter 'runterziehen mit meiner Geschichte, wahrscheinlich wechsle ich - wenn ich das Bedürfnis habe mich auszutauschen - in das Forum für Hinterbliebene. In dieses Forum passe ich leider nicht mehr hinein. Ich wünschte, es wäre anders.

Alles Gute für Alle
Anna
  #1557  
Alt 05.11.2012, 16:09
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Beiträge: 388
Standard Lebermetastasen mit Äthanol behandeln?

Hat jemand Erfahrung mit der Behandlung von Lebermetastasen mit hochprozentigem Äthanol? Die Methode wird wohl bei Leberkrebs angewandt, wenn der Tumor nicht grösser als 5 cm ist und nicht operativ entfernt werden kann. Dann wird mit Hilfe von Ultraschall Äthanol in den Tumor injiziert. Ich weiss jedoch nicht, ob der Effekt bei durch Darmkrebs verursachten Lebermetastasen dergleiche ist. Hat jemand mit dieser Methode Erfahrung?

Liebe Grüsse
vom Alpenveilchen
  #1558  
Alt 21.11.2012, 00:29
Benutzerbild von heike_mike
heike_mike heike_mike ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Liebe Anna,seit langen bin ich mal wieder hier und habe gerade gelesen das du deinem Mann gehen lassen mußtest.
Deine Frage war ob es irgendwann besser wird,nicht mehr so weh tut.
Heute kann ich dir sagen das wird es.
Man denkt auch an die schönen Zeiten und kann bei manchen Geschichten lachen.
Es hat lange gedauert das nicht bei jeden Lied was uns verband bei jeden Wort was ihn betraf die tränen kamen.
Solche Tage gibt es immernoch und das ist auch gut so denn man will ja gar nicht vergessen doch es ist aushaltbar.

Was auch stimmt das viele dich oft nicht verstehen können.wie auch sie haben es nicht erlebt.
Sei nachsichtig sie meinen es nicht böse.

Viel kraft für dich.
LG Heike
__________________

gekämpft, gehofft und doch verloren

MEIN ENGEL *24.02.1969 + 30.03.2010
IN HERZ UND GEDANKEN FÜR IMMER BEI MIR
DEINE NULPE



  #1559  
Alt 20.01.2013, 10:53
Frau Ohr Frau Ohr ist offline
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Registriert seit: 20.01.2013
Beiträge: 1
Daumen hoch AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo, bei meinem Mann ist vor 1,5 Jahren ein Männerfaustdicker Tumor im Dickdarm entdeckt worden. Er wurde sofort operiert und 2/3 des Dickdarms entfernt. anschließend bekam er 12 mal Chemo mit Zyloda alle 14 Tage 3 Tage im Krankenhaus. Er hat das verhältnismäßig sehr gut überstanden und wir hatten große Hoffnung das er wieder ins Arbeitsleben eingegliedert werden kann. Nach 5 Wochen Reha wurde die erste Nachuntersuchung durchgeführt und man stellte fest, daß sich Metastasen in der Leber gebildet haben. 4 gut zu operieren 1 genau in der Mitte der Leber. In Wuppertal traute man sich nicht mehr an eine Op. Er wurde zur Uni Düsseldorf überwiesen. Dort hat man die erste OP (11 Stunden) geschafft,mit dem Vermerk, wenn wir das gewußt hätten, hätten wir wieder zugemacht und auf eine Spenderleber gewartet. Es ging im sehr schlecht. 3 Tage nach der OP wurde wieder offengemacht, da er auch die Gallenblase entfernt wurde, es sich aber Gallenflüssigkeit im Bauchraum gelunden war, wieder operiert. Nach weiteren 2 Tagen mußte man 4 Stunden erneut operieren um den Gallengang höher festzunähen. 3 OP´s innerhalb 1,5 Wochen immer mit Vollnakose. Er und wir als Familie sind am Boden zerstört. Jeder Tag zählt und wir machen mit all unseren Freunden (die dann sehr wichtig sind) ihm Mut. Wir sind in der Uni Klinik Düsseldorf bei Prof. Dr. Knoefel sehr gut aufgehoben. Wir hoffen mein Mann hat jetzt alles gut geschafft und sehen trotzdem in eine gute Zukunft, deshalb wünschen ich allen Krebskranken viel Mut und ganz viele gute Freunde!! Angelika
  #1560  
Alt 27.01.2013, 13:04
mif68 mif68 ist offline
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Registriert seit: 09.06.2011
Ort: zw. Berlin und Hannover
Beiträge: 3
Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Hallo ins Forum,
ich war letzten Montag zur vierteljährlichen Nachkontrolle. Leider war im Ultraschall auf der Leber eine Metastase zu sehen. Der CEA war noch im normalen Bereich 3,5 ist aber seit der letzten Chemo Dez. 2011 um 2,9 gestiegen.
Der CT Befund von Donnerstag diagnostiziert eine solide Metastase 33mm im 3. Segment randbereich kaudal linker Leberlappen. Hat jemand schon Erfahrungen hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise? Sicherlich OP minimal invasiv? und Chemo. Letzte Chemo war 5FU mit Pumpe. Wird dann wohl FOLFOX oä. Ich wäre über Tipps dankbar, da morgen CT Auswertung und weitere Behandlungsabsprache erfolgen soll. Staging nach OP 09/2011 war T3 Rest alles 0.

Trotz allem noch einen schönen Sonntag.
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