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  #1  
Alt 20.12.2004, 14:09
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Die Endlichkeit unseres Daseins.

Ich hoffe, dass ich niemanden ernsthaft verstöre, aber
mich würde sehr interessieren, wie andere Menschen
mit der Endlichkeit des Lebens umgehen.
Ich habe mir diese Fragen zwar früher schon oft gestellt,
aber eine so konkrete Situation wie z.B. eine Krebser-
krankung, verstärkt natürlich den Wunsch - und die Not-
wendigkeit - eine Erklärung oder Antwort zu bekommen...

Leider wird der Tod und das Sterben sehr häufig tabu-
isiert, so dass es unter normalen Umständen schwer
ist, sich darüber mit anderen Menschen auszutauschen.
Wenn es dann soweit ist (und dieser Tag - man glaubt
es kaum - kommt irgendwann für jeden von uns) rea-
gieren viele mit schierer Panik, Todesangst und Ver-
zweiflung.

Wie kann man als Angehöriger (aber auch als Betrof-
fener) darauf angemessen reagieren?

Leider ist mir im Laufe der Zeit der christliche Glaube
ziemlich abhanden gekommen (bin noch evangelisch).
Deshalb sind mir natürlich besonders philosophische,
atheistische oder naturwissenschaftliche Ansätze will-
kommen. Aber natürlich auch religiöse, spirituelle oder
alternative Herangehensweisen (ich habe nichts gegen
die Religionen - solange sie liberal, tolerant und welt-
offen sind).

Ich habe mal von einem Biochemiker folgende These
gehört: Wenn man etwa 50 Liter Wasser nimmt, eine
Packung Holzkohle, etwas Salz, ein paar Spurenele-
mente (Magnesium, Kalium, Kalzium, Eisen, etc.) -
und ein paar andere Kleinigkeiten - dann hat man
ziemlich genau das, woraus ein menschlicher Körper
besteht.
Aber ein Mensch (mit Seele, Herz und Gefühl) ist das
noch lange nicht.

Wo also kommt dieser fehlende Teil her... und wo geht
er hin...? Und - gibt es ihn überhaupt?


Liebe Grüsse an alle

ole

P.S. Ich weiss, dass wir in diesem Forum natürlich in
erster Linie gegen den Krebs und das Sterben kämpfen
wollen - und ich möchte auch niemanden mit meinen
Fragen deprimieren oder schockieren. Aber vielleicht
ist die Verringerung der Angst vor dem Tod auch ein
kleiner Sieg über den Krebs..?
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  #2  
Alt 20.12.2004, 14:33
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Hallo Ole!
Du sprichst mir aus dem Herzen, dieses Thema beschäftigt auch mich.
Du hast ja bestimmt schon mitbekommen, dass wir von unserem Papa Zeichen bekommen haben. Das ist für uns auch ganz real und da gibt es auch nichts zu deuten. Es waren sogar Gäste da, die die Zeichen auch bemerkt haben.
Im Hinterbliebenenforum unter "Medium" berichten Leute von ihren Erfahrungen.
Papa hat beim Sterben ganz klar das "Licht" gesehen. Er konnte erst loslassen als wir ihn aufforderten, dort hinein zu gehen. Er fand das Licht wunderschön.
2 Wochen vor seinem Tod hat Papa erzählt, dass seine Eltern bei ihm waren. Die sind natürlich auch schon lange tot. Sie sagten, sie wollten ihn besuchen und würden nochmals wiederkommen.
Zum Verständnis: Papa war immer Realist und mit Eso-Kram kannte er sich gar nicht aus. Er war auch nicht in der Kirche jahrelang, ist erst vorm Sterben wieder eingetreten. So ganz ohne Segen war ihm die Sache nicht geheuer.

Hier findest du einige Infos wie es sein könnte:
http://www.jenseits-de.com/g/index.htm
V.a. in den FAQs und im "Wegweiser" wir Grundlegendes erklärt.
Genaueres werden wir erst selber wissen, wenn wir dran sind.

Auf XXP gibt es am Mi wieder eine Doku:

Mittwoch:

20:15 TAGESTIPP
Begegnung mit dem Tod
BBC Dokumentation

Gibt es ein Leben nach dem Leben? Bisher ging die Wissenschaft davon aus, dass ein Hirntod auch das Ende unseres "Ichs" bedeutet. Doch neueste Erkenntnisse stützen eine aufregende und kontroverse Theorie: demnach existiert das Bewusstsein weiter - auch wenn das Gehirn aufgehört hat, zu arbeiten.
Überall auf der Welt, quer durch sämtliche Kulturen berichten Menschen, die an der Schwelle zum Tod standen, immer wieder über dieselben Erfahrungen.

In diesen sogenannten "Nahtod-Erfahrungen" tauchen immer wieder identische Erlebnisse auf: Menschen von jung bis alt berichten immer wieder von einem Gefühl des Friedens und der Glückseligkeit. Sie erzählen von einem hellen Licht und einem Tunnel und dass sie bereits verstorbene Verwandte gesehen haben und ihr bisheriges Leben vor ihren Augen ablief. Einige behaupten sogar, dass sie ihren eigenen Körper von außen oder oben betrachten konnten, und alle Bemühungen der Ärzte von außen mitverfolgten.
Seit Dr. Raymond A. Moody 1975 seinen Weltbestseller "Leben nach dem Tod " veröffentlichte, wurde eine Menge über diese Nahtod-Erfahrungen berichtet, und es meldeten sich seither Tausende Menschen, denen ähnliches widerfahren war. Schätzungen zufolge hatten alleine in den USA 13 Millionen Menschen Nahtod-Erfahrungen. Trotz dieser Dimensionen steht die Wissenschaft diesem Phänomen bisher ziemlich skeptisch gegenüber. Sie vermuteten dahinter meist psychologische Reaktionen aus Angst vor dem Tod, definierten die Erlebnisse als Halluzinationen, die durch den Sauerstoffmangel des Gehirns ausgelöst werden und machten körpereigene Endorphine für die Glücksgefühle verantwortlich.
Doch die neuesten Erkenntnisse auf dem Gebiet der Nahtod-Erfahrungen stammen nicht von Gurus, sondern von renommierten Wissenschaftlern. Dokumentierte Berichte aus Krankenhäusern in England und Holland legen nahe, dass einige Patienten mit Herzstillstand Nahtod-Erlebnisse hatten, als ihr Gehirn laut EEG nicht mehr aktiv war. Einige dieser Patienten konnten dabei sogar Gespräche des OP-Teams wiedergeben und Details der Operation beschreiben. Das würde bedeuten, dass Gehirn und Bewusstsein unabhängig voneinander existieren. Gibt es also tatsächlich so etwas wie eine Seele, und ein Leben nach dem Tod ....?




Sendetermine bei XXP:
Am 22.12.2004 um 07:50 Uhr
Am 29.12.2004 um 04:25 Uhr

Würde mich freuen, wenn du sie dir ansehen würdest und deinen Eindruck schilderst.
Ich habe die Doku bei der ersten Ausstrahlung gesehen. Beeindruckend.
Ich bin mir sicher, dass wir zum Lernen hier sind. Ein Teil unserer Seele ist "drüben", beim Sterben löst sich unsere Seele und vereinigt sich mit unserer restlichen Teilseele.
Beim Sterben gehen wir ins Licht, in den Tunnel. Dort warten liebe Menschen auf uns.
Papa hat mich im Traum besucht. Es geht ihm gut, er hat dort Freunde und sah absolut glücklich aus. Man sah ihm seine Krankheit noch ein wenig an, er fühlte sich auch noch schwach und dünn an.
Hört sich komisch an, ne?
Der Traum war so real. Ich wusste ich träume, ich wusste, Papa ist nicht hier. Und trotzdem konnte ich ihn richtig anfassen, mit ihm reden und ihn spüren. Ich bin aufgewacht und war absolut glücklich. Eine Woche nach seinem Tod!
Papa fehlt jeden Tag. Aber irgendwann wird er mich abholen, das hat er mir vorm Sterben versprechen müssen. Unsere Welt hier ist glaube ich nur eine armselige und häufig auch durchaus schöne Lernstation. Die wichtigste Kraft auf dieser Welt ist Liebe. Darauf läuft unser ganzes Leben hin - wenn es gut läuft. Etwas Wichtigeres gibt es nicht.

Hoffe, jetzt nicht für durchgeknallt gehalten zu werden. Obwohl, wäre mir auch egal. Ich weiß was ich weiß. Und bin sehr froh darüber.
LG, Sonja
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  #3  
Alt 20.12.2004, 14:39
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Öh, hier nochmals die richtigen Sendetermine:
Sendetermine bei XXP:
Am 22.12.2004 um 07:50 Uhr
Am 29.12.2004 um 04:25 Uhr

Also am besten den Videorekorder anschmeißen!
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  #4  
Alt 20.12.2004, 16:05
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Vielen lieben Dank Petra... und Sonja!

ole
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  #5  
Alt 20.12.2004, 16:23
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Hallo Ihr Lieben,
wirklich interessanter Thread!!
Auch ich mache mir oft Gedanken um solche Dinge. Was passiert danach? Wo sind sie? Wie geht es Ihnen?
Ich stelle mir im Moment vor, dass mein geliebter Opa (verstorben dieses Jahr im Mai) nun endlich wieder "oben" bei meiner geliebten Oma ist. Die beiden haben sich endlich wieder und schauen hin und wieder auf uns, um zu gucken wie es uns geht und was wir so treiben. Diese Gedanken trösten mich und damit konnte ich seinen Tod ganz gut verkraften. "Es geht ihm jetzt wieder richtig gut!"
Mein anderer Opa wurde vor einigen Jahren wiederbelebt. Er hatte einen Herzstillstand. Auch er erzählte uns von dem Tunnel mit dem Licht am Ende. Und es standen dort Menschen...leider konnte er sie nicht erkennen.
Als meine andere Oma vor 8 Jahren an Brustkrebs verstorben ist, waren ihr Sohn (mein Erzeuger) und meine Mama in Ungarn im Urlaub. Sie hatten ein Handy dabei, was allerdings aus war zu dem Zeitpunkt. Mein Onkel versuchte die beiden zu erreichen, sie sollten sich schnell auf den Heimweg machen...mit Oma geht es zu Ende. Leider konnte er die beiden nicht über das Handy erreichen. Er wählte die Nr. immer wieder und hatte plötzlich unseren Bekannten am Telefon, der ebenfalls mit meinen Eltern in Ungarn war. Mein Onkel und er kannten sich nicht...durch wundersame Weise wurde der Anruf auf das Handy unseres Bekannten "umgeleitet"...komisch, nicht wahr? Oma hätte laut Aussage der Ärzte schon drei Tage vorher von uns gehen sollen, aber sie blieb...bis wir alle da waren, um sich von ihr zu verabschieden.
LG
Vreni
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  #6  
Alt 20.12.2004, 16:23
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Hallo Ole

Mir ist der christliche Glaube ebenfalls schon vor längerem abhanden gekommen (bin auch aus der Kirche ausgetreten). Bei meiner Schwiegermutter sehe ich, dass der Glaube ihr hilft, meinem Schwiegervater als BSDK-Betroffenen hilft er nicht. Mein Vater, der am 10. gestorben ist, war zwar noch in der evangelischen Kirche, aber nicht gläubig. Er hatte keine Angst vor dem Tod, für ihn war er ein Teil des Lebens, der selbstverständlich dazugehört. Vielleicht war es aber auch einfach so, dass er schon viele Tote erlebt hat - in seiner Jugend war es noch "normal", dass in jeder Familie ein Kind gestorben ist, seine Eltern sind beide jung gestorben, er war im 2. Weltkrieg, er hat fast alle Schulkameraden und beide Brüder überlebt. Für mich war er die 6. Beerdigung meines Lebens und der erste Tote, den ich gesehen habe. Und bei aller Trauer - sein Sterben zu erleben und ihn tot zu sehen, das hat mir tatsächlich etwas von der Angst vor dem Tod eines nahen Angehörigen genommen. Das Unbekannte ängstigt am stärksten.

Ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod und ich glaube, alle Religionen sind neben der Möglichkeit, soziale Verhaltensweisen zu verankern (Du sollst nicht stehlen usw.) und Erfahrungen weiterzugeben (Schweinefleisch verdirbt bei Hitze schnell => keine Schweine essen), letztlich der Versuch, Menschen zu trösten, Hoffnung zu geben und dem "sinnlosen" Tod doch einen Sinn abzuringen. Aber der Tod ist nicht sinnlos, sondern Teil des Lebens - nichts bleibt auf Dauer, werden und vergehen gehören zusammen. Die Sterne der 1. Generation mußten explodieren, damit aus dem Sternenstaub unsere Sonne und unsere Erde werden konnte. Und irgendwann wird auch unsere Sonne in einer Explosion "sterben". Ohne Tod kein Leben.

Vielleicht können wir einen Sinn im Tod sehen, wenn wir ihn als Mahnung betrachten. Jeder Tod ist eine Erinnerung an unsere eigene Sterblichkeit, auch wir sind "endlich" und unsere Zeit ist begrenzt. Also sollten wir sie sinnvoll nutzen und "leben" nicht verschieben - auf die Zeit, wenn weniger Hektik ist, das Haus sauber, der Garten in Ordnung, mehr Geld vorhanden, die Kinder aus dem Gröbsten raus, die Rente erreicht. Allerdings glaube ich auch, dass die meisten Menschen nicht Angst vor dem Tod als solchem haben, sondern vor dem Sterben unter Schmerzen, vielleicht allein, davor, noch offene Fäden zu hinterlassen, ihre Angehörigen "im Stich" zu lassen.

Ich finde es gut, dass Du diesen Thread eröffnet hast. In unserer Gesellschaft wird der Tod tabuisiert, niemand redet drüber und wenn es dann mal konkret wird, dann geht es auch nicht, dann versucht man sich mit Floskeln oder beschönigenden Lügen aus der Affäre zu ziehen.

Ingrid
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  #7  
Alt 20.12.2004, 16:56
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Petra Loos Petra Loos ist offline
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Lieber Ole,

ich finde es gut , dass mal solch ein Thema angesprochen wird.
Gerade weil wir hier in einem Krebsforum sind ,ist das Thema unserer eigenen Endlichkeit doch eher gegenwärtig, wie ohne diese Erkrankung.
Ich habe schon vor meiner Erkrankung viel mit dem Sterben und dem Tod zu tun gehabt. Es gibt sicherlich Menschen in medizinischen Berufen, die trotzdem solch ein Thema taburisieren.
Aber für mich gehört das Sterben zu unserem Leben hinzu. Wir werden geboren, um eines Tages wieder sterben zu müssen.
Der Unterschied liegt darin, dass die Geburt mit Freude und Glück betrachtet wird, weil wir ein kleines Menschlein hinzu gewonnen haben.
Das Sterben und der Tod bereitet uns Angst. Wir müssen einen geliebten Menschen gehen lassen. Meistens geht dies mit dem Verfall des Menschen einher. Wir sehen, dass dieser Mensch immer weniger wird, dass er vielleicht aufgrund seiner Erkrankung leidet und können nichts dagegen tun und wenn wir was tun, können wir es nicht aufhalten. Wird ein Mensch plötzlich aus dem Leben gerissen, stehen die Hinterbliebenen völlig geschockt da und wieder kann man nichts dagegen tun.
Für einen schwer kranken Menschen kann der Tod die Erlösung sein und sagt sich: ja jetzt ist es gut, wenn ich gehen muss.
Als ich meine Diagnose bekam war das, als hätte mir jemnand meine ganze Existenz ausgelöscht. Diese Panik: Ich werde sterben ud als nächstes: oh Gott was wird aus meinen Kindern?!
Ich hatte nicht mal Angst vor Schmerzen und Qualen, sondern die Tatsache, dass ich meine kleinen Kinder zu Halbwaisen mache, hat mich bald verrückt gemacht und ich wollte doch noch ein bischen leben. Mit nicht mal 30 Jahren hat man fast gar nichts erlebt.
Meine derzeitigen Erfahrung mit dem Tod durch meinen Beruf, waren dahin.
All diese Ängste, bekommt man zwar mit als Pflegekraft mit, aber wenn man sie spürt, ist das ein sehr großer Unterschied.
Während meiner Hochdosis kam es einmal dazu , dass ich dem Tod sehr nahe kam. Ich rede nicht oder sagen wir eigentlich fast gar nicht darüber. Es war für mich ein einzig artiges und für mein Leben prägendes Ereignis.
Ein Hospizleiter sagte vor kurzem mal zu mir : Sterben ist scheisse.
Ich war sehr erstaunt, dass gerade aus seinem Mund eine solche Aussage kam. Ich habe lange darüber nach gedacht und ich muss ihm Recht geben.
Man kann es drehen und wenden , wie man will... für einen Beteiligten ist es so.
Entweder will der Kranke nicht sterben, weil er noch nicht bereit ist und hat schreckliche Angst. Oder der Kranke ist an einem Punkt angelangt, wo er bereit ist zu sterben und er beruhigt seinen letzten Weg geht. Aber selbst , wenn dies der Fall ist... was ist mit den Menschen, die zurück bleiben?!
Auch,wenn der Hinterbliebene erleichtert ist, dass der geliebte Mensch nun keine Schmerzen mehr hat, bleibt doch eine Lücke, die dieser Mensch hinter lässt.
Man vermisst ihn überall und man möchte ihn wenigstens doch ein einziges Mal noch mal sehen, ihn umarmen oder etwas unausgesprochenes sagen.
Ich hätte im letzten Jahr meiner Erkrankung auf der Stelle tot umfallen können, mir wäre es recht gewesen. Ich war an einem Punkt, wo für mich nichts mehr ging.
Und doch was für mich in Ordnung gewesen wäre, hätte meiner Familie unendliches Leid erbracht.
Un daher ist diese Aussage: Sterben ist scheisse, gar nicht so falsch.
Nach meinem Erlebnis, weiß ich für mich, dass da nach dem Tod sicher noch etwas kommt und selbst wenn Wissenschaftler sagen: Nahtod Erlebnisse hängen mit der rasanden Hormonausschüttung zusammen und lassen eine Art Hallutinationen erwirken. Wer sagt mir denn, dass sich der Wissenschaftler nicht ebenfalls irrt?!
Ich habe für mich entschieden nach meienm Erlebnis: sterben selber, ist gar nicht so schlimm... im Gegenteil.Mir ist auch bewußt, dass der eine oder andere liebe Mensch vielleicht noch vor mir sterben muss. Und ich weiß auch, dass ich mit Trauer und Hilflosigkeit reagieren werde.Aber ich sehe das nicht nicht als Schande oder Schwäche an. die Gesellschaft kann noch so viel von fitten und vitalen Menschen predigen... wenn es darum geht einen lieben menschen zu verliren sind wir alle gleich: wir weinen und trauern auf unsere eigene Art. Das sind für mich völlig normale Gefühlsregungen, wie lachen und Spass haben und nichts was man verstecken muss.
Was uns nun nach dem Tod erwartet wissen wir sowieso erst dann wenn es soweit ist.
Und selbst , wenn der Wissenschaftler doch recht haben sollte... habe ich mit meiner eigenen Gewissheit gelebt, dass ich keine Angst vor Sterben haben muss und dass meine breits verstorbenen Lieben irgendwo sind und auf uns aufpassen.

Liebe Grüße Petra

( ich hoffe es war nicht zu verworren ;-) )
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  #8  
Alt 20.12.2004, 19:20
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Hallo Ole,

auch ich habe natürlich schon oft darüber nachgedacht. Man wird halt auch in einer solchen Situation irgendwie gezwungen.

Pits Vater ist vor über 4 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben und der Vater meiner Freundin dieses Jahr auch.
Pits Vater hat eine Radtour mit Freunden gemacht ist unterwegs einfach umgekippt und der Vater meiner Freundin ging mit der Familie Essen, Nachmittags in seinem Pool schwimmen, legte sich auf das Sofa und wollte noch etwas schlafen und ist nicht mehr wach geworden.

In letzter Zeit habe ich mich oft gefragt welche Variante die bessere ist. Für denjenige selbst sicher die von Pits Vater, nur für uns Angehörige ???
Irgendwie kann man sich darauf vorbereit, auch wenn das wohl so gut wie unmöglich ist. Aber wir Leben unser Leben sehr viel intensiver seit dieser Krankheit und das sind morgen immerhin schon 9 Monate.

9 Monate.... voller Tränen, voller Angst aber auch voller Liebe, voller Hoffnung und voller guter Freunde die mehr den je zu uns stehen und für uns da sind.

Ich wünsche Euch alle einen Weg mit dieser Situation umzugehen zu lernen.

Liebe Grüße

Petra
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  #9  
Alt 20.12.2004, 19:42
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Hi Ole,
auch ich habe mit der Kirche nix am Hut. Gott- ja, Kirche :nein.
Dennoch habe auch ich eine Begegnung der 3.Art gehabt und zwar als mein Bruder 1977 überfahren wurde. Nach dieser Begegnung ist in unserer Atheisten-Familie ein richtiger Stein ins Rollen gekommen. Es fing an mit der "Möwe Jonathan", ging dann weiter über Elisabeth-Kübler-Ross und den bereits erwähnten Moody. Vielleicht ist diese Literatur die Richrige für Dich, da sie auch einen wissenschaftl. Ansatz hat.
Ich persönlich finde die Parabel von Ying und Yang sehr schön. Danach heisst es, dass Ying und Yang mal Eins waren und dann getrennt auf die Erde geschickt wurden, um sich wieder zu finden. Man wird so oft wieder auf die Erde geschickt, bis man sich wirklich gefunden hat. Wenn man dann sein "wahres" Gegenstück gefunden hat, geht man in die Ewigkeit ein. Es ist ja nur ein Märchen, aber ich finde es wunderschön.
ICh kann mir halt nicht vorstellen, dass etwas soooo kompliziertes wie das menschl. Gebilde von den Würmern gefressen wird und das wars. Materie, Energie gehen nicht verloren. Warum sollte es also bei uns Menschen so sein??? Eigentlich unlogisch. Da hat sich einer solche Mühe mit uns gemacht und wir sollen verpuffen???
Kann ich mir nicht vorstellen.
Fröhliche Weihnachten Euch allen hier im Forum.
Ich bin froh, dass es Euch gibt. Den kranken wünsche ich eine schmerzfreie Weihnacht und uns Angehörigen die Kraft und die Weisheit das Richtige für unsere Lieben zu tun.
Katharina
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  #10  
Alt 20.12.2004, 20:36
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Ihr Lieben,
das ist ein interessantes Thema,über das man vie philosophieren könnte und es ist sehr,sehr gut wenn man sich als Erkrankter damit auseinandersetzt.
Ich bin jedenfalls heilfroh,dass ich überzeugter Christ war und bin. Erstaunlicherweisehat sich dieser Glaube bei mir insbesondere die letzten 25Jahre kontinuierlich verfestigt....als ob der liebe Gott mich auf eine schwere Prüfung vorbereiten wollte. Ich glaube der liebe Gott hat mich mit BSDK beschenkt,um mein Leben noch stärker an gewissen Werten statt Geld,Karierre u.a. auszurichten. Ohne diesen Glauben wäre ich schon tot,denn er gibt mir und meiner lieben Frau Kraft und Zuversicht,dass alles seinen Sinn hat. Jesus Christus hat vor 2000Jahren geheilt und ER WIRD einige von uns hier im Forum heilen...aber erst dann,wenn er es für richtig hält.
Mit oder ohne Kirchenmitgliedschaft,Ihr alle seid besonders wertvolle Menschen.Eure Seele ist das Entscheidende und nicht ob Ihr ateistisch seid oder nicht. Liebe zu verschenken-so wie Ihr das hier tut-wird einigen direkt Betroffenen,die vielleicht an der Schwelle zum Tod stehen,helfen,diese Schwelle mit einem Lächeln zu übertreten.Macht so weiter auch im neuen Jahr und Gott beschütze Euch alle.
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  #11  
Alt 20.12.2004, 22:40
Markus Markus ist offline
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Lieber Ole,

ich finde es gut, dass du dieses Thema hier aufgreifst.

Ich erlaube mir mal, einen Beitrag von dir hier reinzukopieren, den du in dem Thread 10 Fragen bei BDSK geschrieben hast. Darin deutest du ja schon Antworten an.

"9. Leben und sterben lassen.
"Gib mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern
kann; die Gelassenheit, die Dinge zu ertragen, die ich nicht
ändern kann - und die Weisheit, das eine vom anderen zu
unterscheiden!�
Ich weiss nicht, woher dieser Satz stammt, aber ich finde
ihn gut und treffend. In einer Welt (westliche Zivilisation)
in der der Jugendwahn umgeht, der Tod ein Tabu ist - und
den Menschen zunehmend der spirituelle Halt ausgeht,
ist es sehr schwer, die Endlichkeit unseres Lebens zu akzep-
tieren. Wir kämpfen bis zum letzten Funken, krallen uns
an unser Leben... und verzweifeln im Angesicht des Todes.
Eine schwere Krebserkrankung führt Betroffene und An-
gehörige fast immer an den Rand des Erträglichen - oder
darüber hinaus. Die Weisheit liegt nun darin, zu erkennen,
wo das Kämpfen lohnt - und ab wann es sinnvoller ist, sich
mit dem Unvermeidlichen zu arrangieren. Denn irgendwann
ist für uns alle dieser Moment gekommen.
Ich persönlich würde mir wünschen, dann zumindest in
Würde gehen zu können... "

Der Einstiegssatz ist übrigens ein Gebet, und richtet sich an Gott, als eine Bitte um Kraft, Gelassenheit, Weisheit usw. Dieses Gebet wird meist dem schwäbischen Pfarrer Oetinger zugeschrieben, der vor ein paar hundert Jahren lebte, aber das ist nicht ganz sicher.

Die Fragen nach dem Woher, Wozu, Wohin des Menschen sind wirklich die existentiellen Fragen überhaupt.

Ich oute mich hier mal als Christ. Die Antworten, die ich aus dem christlichen Glauben bekomme, sind die tragende Kraft in meinem Leben, an jedem Tag. Wobei ich durchaus auch viele Fragen ohne Antwort habe.

Mein Dad ist am 29.10. an BDSK gestorben, genau 5 Wochen nach der Diagnose. Er war 72 Jahre alt, ich bin 38. Ich kann einigermaßen damit umgehen und es hat mich nicht in ein tiefes Loch gerissen. Aber natürlich bin ich sehr traurig und fühle Schmerz über den Verlust meines Vaters. Es ist alles so endgültig (für die Zeit auf dieser Erde), ich kann nicht mehr mit ihm reden, nichts fragen, täglich wird mir der Verlust neu bewusst. Ich kann mir mit dem Verstand immer wieder sagen, dass ich ihn jetzt geborgen weiß, dass es ihm besser geht, dass er keine Schmerzen mehr hat usw. Aber mit dem Herzen fühle ich ganz anders und beides ist richtig.

Unser Leben auf dieser Erde ist nun mal endlich, in einem Satz aus der Bibel, Psalm 90, heißt es: Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden. Diese Klugheit wünsche ich mir für mein Leben.
Das Leben gehört nun mal nicht uns selber, es ist gewissermaßen geliehen. Und wir sind verpflichtet, es nicht egoistisch und auf Kosten anderer zu leben, sondern zu teilen und für andere da zu sein. Und so kann ich auch gehen, wenn es dann soweit ist und meine Zeit zu Ende geht.

Soviel mal für heute und euch alles Liebe,

Markus
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  #12  
Alt 21.12.2004, 16:44
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Diesen Artikel finde ich sehr interessant. Er sagt, dass unser Gehirn eine Art Empfänger für das Bewusstsein/die Seele sein kann. Es wird mit einem Fernseher verglichen, dieser macht ja auch nicht das Programm. Stirbt das Hirn, so bleiben ggf. Bewusstsein und Seele erhalten.


Judith Krischik

»Eine physiologische Ursache muss ausgeschlossen werden«

Eine empirisch-medizinische Studie zur Nahtodesforschung fordert zum Umdenken auf

Kurz vor Weihnachten veröffentlichte das renommierte britische Journal THE LANCET eine Studie zur Nahtodesforschung, die eine neue Ära in der Erforschung des menschlichen Bewusstseins einläuten könnte. 1 In der noch relativ jungen Geschichte der Nahtodesforschung hat der Herzspezialist Pim van Lommel aus Arnheim als Erster eine so genannte prospektive Studie vorgelegt und kam für die Schulmedizin zu einem interessanten Schluss: »Was wir (nun) wissen, ist, dass die üblichen Erklärungen für Nahtodeserfahrungen nicht stimmen. Sie treten nicht aufgrund von absterbenden Hirnzellen oder einer Veränderung in der Blutzufuhr auf. Auch das Alter, Geschlecht, der Beruf oder die Religion spielen keine Rolle«, erklärte der 58-Jährige gegenüber dem Telegraaf, einer der zahlreichen Tageszeitungen, die von der Veröffentlichung in dem medizinischen Fachblatt sogleich berichteten. 2

Als Mitte der siebziger Jahre Ärzte und Überlebende - allen voran Raymond Moody, Elisabeth Kübler-Ross und George Ritchie - mit den ersten Berichten von Nahtodeserfahrungen an die Öffentlichkeit traten, ging es zunächst einmal darum, das neu entdeckte Phänomen genauer zu untersuchen und eine Umgebung zu schaffen, die es Betroffenen ermöglichte, über ihre oft jahrelang verdrängten Erfahrungen zu sprechen. So entstanden zahlreiche so genannte retrospektive Untersuchungen: Berichte von Nahtodeserlebnissen wurden dann in eine Studie aufgenommen, wenn von sich aus jemand mit einem solchen Erlebnis auf die Nahtodesforscher zuging. Das geschah oft viele Jahre nach dem einschneidenden Erlebnis und wurde in der Wissenschaft mit großer Skepsis betrachtet.

Die Szene um die Nahtodesforschung wurde in den 80er Jahren eine Art neue religiöse Bewegung mit dem Anspruch, wissenschaftlich zu sein. Das Leben nach dem Tod schien »bewiesen«. Dem Sterbeprozess war das Furchteinflößende und seine Kälte genommen, als Menschen auf einmal davon sprachen, dass sie während einer Operation, eines Verkehrsunfalls oder beim drohenden Ertrinken, ihren Körper verlassen konnten, durch einen Tunnel schwebten, nahen Verstorbenen begegneten, auf ihr vergangenes Leben zurückblickten und grenzenlose Liebe in Form einer Lichtgestalt erlebten, die je nach Glaube mit Christus oder mit einem Energieball assoziiert wurden. Wer Überlebenden mit Nahtodeserlebnissen begegnet ist, hat die Veränderungen mit eigenen Augen sehen können, die das transzendente Erlebnis bei ihnen auslöste. Es hat sie zu der einschneidenden Transformation ihres Lebens bewegt, und niemand wird jemals an ihrer Überzeugung rütteln können, dass das, was sie erlebt haben, real war.

Die Skeptiker, insbesondere viele Fachwissenschaftler, hörten sich die Berichte über all die Jahre mit einem müden Lächeln an und fegten den Schluss, die Nahtodeserfahrung beweise die Existenz einer Seele, damit vom Tisch, sie sei allein das Produkt des Gehirns. Der verbreitetsten Theorie im Kreise der Skeptiker zufolge machte man den Sauerstoffmangel im Gehirn des klinisch Toten für das Nahtodeserlebnis verantwortlich. Damit schien der physiologische Verursacher dieser »Halluzination« gefunden. Andere zogen psychologische und medizinische Faktoren wie die Angst vor dem Tod oder die Wirkung von bestimmten Medikamenten als Ursache für die Nahtodeserlebnissen heran.

Nur eine prospektive Untersuchung kann solchen Theorien den Wind aus den Segeln nehmen. Der Herzspezialist Pim van Lommel befragte deshalb 344 Patienten, die nach einem Herzstillstand erfolgreich reanimiert worden waren. Dreiviertel der Patienten konnten innerhalb von fünf Tagen nach der Wiederbelebung befragt werden. Zwei und acht Jahre später wurden diejenigen, die eine Nahtodeserfahrung hatten, noch einmal befragt und auf die Nachwirkungen hin untersucht. Das quantitative Ergebnis ist vielleicht auf den ersten Blick enttäuschend. Nur 61 der 344 Wiederbelebten konnten von einer Nahtodeserfahrung berichten (das entspricht 18 Prozent); nur 41 Patienten hatten eine »tiefe« Nahtodeserfahrung (12 Prozent). Die Enttäuschung legt sich aber gleich wieder, wenn man in der Interpretation zu Beginn der Studie liest: »Wir wissen nicht, warum so wenige Herzpatienten nach einer CPR (Reanimation) von einer Nahtodeserfahrung berichten... Erklärt man die Nahtodeserfahrung rein physiologisch wie etwa durch den Sauerstoffmangel im Gehirn, müssten die meisten der Patienten, die klinisch tot waren, auch von einer solchen berichten.« - Dies reicht hoffentlich dazu aus, in der wissenschaftlichen Welt eine neue Diskussion über die Ursprünge des menschlichen Bewusstseins in Gang zu bringen. Wir befragten Pim van Lommel über seine Vorgehensweise und Beweggründe.

Info3: Können Sie noch einmal kurz erläutern, was genau an Ihrer Untersuchung neu war?
van Lommel: Sie war prospektiv. Bisher waren die Studien retrospektiv, das heißt, man befragte Leute, ob sie eine Nahtodeserfahrung hatten und ließ sie sich dann genau beschreiben. So hört man Geschichten, die zehn Jahre und älter sein können. Oft weiß man auch nicht mehr genau, was damals die medizinische Diagnose war. In unserer Studie wussten wir zum einen genau, was los war, und zum anderen wählten wir eine medizinische Diagnose, bei der kein Zweifel besteht, dass der Patient sterben wird, wenn man nicht innerhalb von fünf bis zehn Minuten mit der Reanimation beginnt. Letzteres war deshalb wichtig, weil man häufig bei Fällen von Ertrinken oder Schock von Nahtodeserfahrungen hört, aber man eigentlich nie genau weiß, wie lebensbedrohlich diese Situationen wirklich waren. Alle 344 Patienten hatten einen Herzstillstand aufgrund eines Herzinfarkts. Sie waren klinisch tot. Wenn das Herz aufhört, zu schlagen, fällt der Blutdruck, die Atmung stoppt und man verliert das Bewusstsein. Beginnt man nicht innerhalb von 5 bis 10 Minuten mit der Wiederbelebung, stirbt der Patient am Zerfall der Hirnzellen.

Waren Sie über die geringe Anzahl von Patienten mit einer Nahtodeserfahrung enttäuscht?
van Lommel: Nein, bisher hatte man aufgrund retrospektiver Studien auf eine höhere Prozentzahl geschätzt. Statistisch gesehen sind solche Studien jedoch nicht sehr verlässlich. Man braucht die Ergebnisse einer Studie, wie wir sie durchgeführt haben, um die genaue Prozentzahl bestimmen zu können.

Was ist Ihrer Meinung nach die Hauptaussage Ihrer Studie?
van Lommel: In unserer Studie wurde gezeigt, dass 18 Prozent der Patienten, die die physiologischen Reaktionen eines Herzstillstandes zeigten, d.h. kein Bewusstsein mehr hatten, ein klares Bewusstsein und Bewusstsein von sich selbst hatten. Sie hatten Gedanken und Gefühle und konnten sich an ihre frühe Kindheit erinnern. Sie hatten auch Wahrnehmungen außerhalb ihres Körpers und konnten ihrer Reanimation zuschauen. Die Theorie einer physiologischen Ursache muss also ausgeschlossen werden. Das ist der einzige Schluss, zu dem man kommen muss, wenn man auf unsere Ergebnisse schaut. Bisher dachte man, dass das Bewusstsein und die Erinnerungen das Produkt des Gehirns sind. Wenn es jedoch keine Gehirnfunktion mehr gibt, wie ein flaches Elektroenzephalogramm (EEG) aufzeigt, gibt es doch noch 18 Prozent der Patienten, die ein volles Bewusstsein und Wahrnehmungs- und Erinnerungsvermögen haben.

Kritiker behaupten, Ihre Studie sei ungenügend, weil sie kein EEG bei den Patienten vorgenommen hätten, das allein beweisen könnte, dass das Gehirn tatsächlich nicht mehr funktionierte.
van Lommel: Es ist richtig, dass wir bei einem Herzstillstand kein EEG vornehmen. Wir machen ein Elektrokardiogramm (EKG), das die Herzaktivität aufzeigt. Doch es gibt drei Untersuchungen, die wir in der Studie anführen, die zeigen, dass unter bestimmten Umständen, nämlich wenn die Funktion eines internen Defribillator bei einem herbeigeführten Herzstillstand getestet werden soll, ein EEG vorgenommen und so festgestellt wurde, dass innerhalb von zehn Sekunden mit dem Eintritt der Bewusstlosigkeit das EEG flach wurde. Dasselbe muss also für alle Patienten gelten, die einen Herzstillstand haben.

Was war für Sie das Wichtigste, was Sie aus dieser Studie gelernt haben?
van Lommel: Das Wichtigste für mich war, dass wir nicht in der Lage waren, eine andere Erklärung für die Ursache der Nahtodeserfahrung geben zu können. Wir sind mit der Tatsache konfrontiert, dass unser Verständnis vom Bewusstsein als Produkt des Gehirns neu überdacht werden muss. Mit dem bestehenden Begriff können wir die Ergebnisse unserer Studie nicht verstehen.

Wie erklären Sie sich, dass eine bedeutende Anzahl von Patienten mit einer tiefen Nahtodeserfahrung, nämlich 43 Prozent, innerhalb von dreißig Tagen nach der Wiederbelebung verstarb?
van Lommel: Ich glaube, dass ich das erklären kann, wenn auch nicht wissenschaftlich. Wenn man eine Nahtodeserfahrung macht, weiß man plötzlich - man glaubt nicht mehr -, dass es keinen Tod gibt. Denn man fühlt sich außerhalb des Körpers lebendig und sofort verschwindet die Furcht vor dem Tod. Ich glaube, dass so jemand in gewisser Weise den Zeitpunkt wählen kann, wann er gehen möchte. So jemand wird »locker« und kann seinen Körper jederzeit verlassen. Statistisch gesehen war das sehr auffällig. Nach zwei Jahren wollten wir mit unseren Patienten mit einem Nahtodeserlebnis das zweite Interview durchführen und stellten fest, dass die meisten verstorben waren. Dann sahen wir, dass der Zeitpunkt ihres Todes hauptsächlich in den ersten dreißig Tagen auftrat, nachdem sie die Nahtodeserfahrung gemacht hatten.

Sie und Ihre drei Kollegen haben für diese Studie eine Unmenge an statistischem Material gesammelt, das etwa den Stellenwert von Geschlecht und Alter bei der Nahtodeserfahrung aufzeigt und auch wie sich die Nachwirkungen auf das soziale und religiöse Verhalten der Patienten auswirkten. Was haben diese einschneidenden Veränderungen im Leben der Patienten Ihrer Meinung nach bewiesen?
van Lommel: Unsere Studie ist bisher die einzige, die eine entsprechende Kontrollgruppe hatte, d.h. wir haben dieselben Interviews mit Patienten durchgeführt, die einen Herzstillstand ohne eine Nahtodeserfahrung hatten. Man könnte ja sagen, die Leute haben sich hinterher geändert, weil sie einen Herzstillstand hatten. Wir haben deshalb eine Kontrollgruppe mit derselben Anzahl von Leuten in demselben Alter, Geschlecht und Zeitabstand wie in der ersten Gruppe gebildet und erhielten ein völlig anderes Ergebnis bei den Nachwirkungen. Die Patienten ohne Nahtodeserfahrung haben zum Beispiel eine große Angst vor dem Tod.

Wann haben Sie zum ersten Mal von einer Nahtodeserfahrung gehört?
van Lommel: Das war 1969. Ich war ein junger Assistenzarzt in einem Krankenhaus und ließ mich dort als Kardiologe ausbilden. Ein Patient wurde also wiederbelebt und erzählte anschließend von einem Tunnel und einem strahlenden Licht, einer wunderschönen Musik und Landschaft, die er gesehen hatte. Das habe ich nie mehr vergessen, doch ich habe nie etwas damit unternommen. Eines Tages gab mir ein Freund das Buch von George Ritchie Rückkehr von Morgen. Ich las es und begann dann, meine Patienten zu interviewen, die in den Jahren zuvor von mir wiederbelebt worden waren. Innerhalb von zwei Jahren hatte ich 50 Patienten mit einem Nahtodeserlebnis gesammelt. 1988 begannen wir dann mit der prospektiven Untersuchung. Die ganze Arbeit haben freiwillige Helfer gemacht. Wir hatten überhaupt keine finanzielle Unterstützung.

Wie haben Sie die zehn Krankenhäuser gefunden, die bei der Studie mitgewirkt haben?
van Lommel: Das war harte Arbeit für mich (lacht). Zuerst habe ich Vorträge in den Krankenhäusern für die Ärzte und besonders für die Krankenschwestern gehalten. So fanden wir Kontaktpersonen in jedem Krankenhaus, die bereit waren, mit uns zusammenzuarbeiten. Außerdem gab es Koordinatoren, die einmal im Monat die Krankenhäuser besucht haben.

Wussten die Patienten, was eine Nahtodeserfahrung ist?
van Lommel: Wir haben nur offene Fragen gestellt, das heißt, wir haben sie gefragt, ob sie Erinnerungen an die Zeitspanne hatten, während der sie klinisch tot waren. Es gibt noch eine weitere prospektive Untersuchung, die jedoch bei einer weitaus kleineren Gruppe von Patienten in England durchgeführt wurde. Sie wurde im vergangenen Jahr veröffentlicht.3 Als wir 1992 unsere Patienten das erste Mal interviewt hatten, gaben wir unseren Kollegen in England unser Untersuchungsdesign mit den Fragen, die wir entworfen hatten. Es handelt sich also um dasselbe Untersuchungskonzept.

Wie reagieren Sie auf die Kommentare in der Fachwelt? Zum Beispiel meinte ein Wissenschaftler, es sei doch der beste Beweis, dass das Gehirn nicht tot war, weil der Patient in Ihrer Studie wiederbelebt werden konnte.
van Lommel: Das Gehirn war auch nicht tot und ich sage auch nirgendwo etwas über ein Leben nach dem Tod. Was ich sage, ist: Es ist möglich, dass man sein Bewusstsein, sein Selbstbewusstsein haben kann, wenn man ein flaches EEG hat, d.h. wenn das Gehirn nicht mehr funktioniert. - Ich erlebe große Vorurteile und das ist äußerst schwierig, wenn jemand das mit Wissenschaft kombiniert. Für mich bedeutet Wissenschaft, Fragen zu stellen. Diese Leute stellen jedoch keine Fragen, sondern setzen Antworten voraus. Es ist einfach nicht möglich, dass die Nahtodeserfahrung auf einer Einbildung besteht. Aber diese Erfahrung ist natürlich subjektiv. Fällt in der Wissenschaft jedoch der Begriff der Subjektivität, dann hat man ein Problem. Denn wie soll man beweisen, dass ein Gemälde schön ist? Man kann auch nicht beweisen, dass man deprimiert oder verliebt ist. Aber für den, der die Erfahrung macht, ist es eine subjektive Realität.

Sind nicht die einzelnen Elemente der Nahtodeserfahrung wie die Vision des Tunnels oder des Lichtes objektiv?
van Lommel: Das ist eher eine universelle Erfahrung, das heißt, viele Leute haben dieselbe Erfahrung. Und alle Leute haben auch dieselben Nachwirkungen. Es handelt sich also nicht um eine subjektive Halluzination oder so etwas.

Wenn das Gehirn nicht der Schöpfer des Bewusstseins ist, was ist es dann?
van Lommel: Ich denke, das Gehirn ist eine Art Empfänger. In dem Raum, in dem Sie jetzt sind, befinden sich elektromagnetische Wellen von tausenden von Telefonanrufen von Mobiltelefonen und von hunderten Fernsehprogrammen. Wenn Sie nun einen bestimmten Empfänger anschalten wie etwa Ihr Mobiltelefon, können Sie eine dieser informativen Wellen empfangen. Wenn Sie den Empfänger wieder abschalten, dann nehmen Sie nicht mehr wahr, dass all diese Informationen um Sie herum sind. Aber sie sind immer noch da. Das Fernsehprogramm ist also nicht im Fernseher, sondern wird vom Fernseher nur empfangen. Das Gehirn empfängt das Bewusstsein. Wenn jedoch das Gehirn nicht mehr funktioniert, besteht die Möglichkeit, dass das Selbstbewusstsein zusammen mit dem Bewusstsein und den Erinnerungen außerhalb des Gehirns existiert.

Und wer macht dann, um einmal bei diesem Bild zu bleiben, Ihrer Meinung nach das Fernsehprogramm?
van Lommel: Das ist eine gute Frage. Dafür hat jeder einen anderen Namen. Christen nennen es Gott, Buddhisten nennen es eine »höhere Organisation« - und doch meinen alle dasselbe für etwas, wofür es eigentlich keinen Namen gibt und das immer um uns herum ist und uns Informationen und auch andere Energien zuleitet. Rudolf Steiner hat das auch gesagt. Er hat sehr interessante Bücher über das Leben nach dem Tod und vor der Geburt geschrieben. Vielleicht kennen Sie auch Calvert Roszells Buch Das Leben an der Todesschwelle? Es gibt also verschiedene anthroposophische Bücher zu diesem Thema. Was Leute heute individuell in den Nahtodeserfahrungen erleben, ist etwas, was in der esoterischen Literatur schon immer gesagt und gewusst wurde. Es ist überhaupt nicht neu. Liest man zum Beispiel das Tibetische Totenbuch oder das Jüdische Buch vom Leben und Sterben 4- alle sagen dasselbe.

Wie werden Sie Ihre Ergebnisse und Entdeckungen für eine zukünftige Studie verwerten?
van Lommel: Ich arbeite an einem weiteren Artikel, in dem ich versuche, eine Erklärung dafür zu geben, wie es möglich ist, dass es zwischen unserem Gehirn mit all seinen neurophysiologischen Prozessen und unseren sich ständig erneuernden Körperzellen eine Verbindung zu unserem Bewusstsein gibt und wie diese Interaktion erklärt werden kann. Damit sind wir gleich in der Quantenmechanik und bei Begriffen wie »non-local interconnectedness«, womit gemeint ist, dass alle Ereignisse miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Das sind Prinzipien, die man in die Diskussion über die Nahtodeserfahrung, über das Bewusstsein, die Erinnerung und das Gehirn einbringen kann. Ich versuche nun, dem eine mehr wissenschaftliche Grundlage in unserer Serie zu geben. Aber das ist recht schwierig, weil, wo immer man die Quantenmechanik anwendet, man viele verschiedene wissenschaftliche Richtungen zusammen bringen muss. In der Quantenmechanik gilt die Voraussetzung, dass es keine Objektivität gibt. Alles ist subjektiv. Es kann bewiesen werden, dass sich das Licht in einigen Experimenten wie Teilchen (Photone) verhält und in anderen wie Wellen. Beides trifft zu. Das ist Subjektivität. Alles beeinflusst sich gegenseitig; auch der Beobachter beeinflusst das Ergebnis einer beobachteten Begebenheit. Das ist die Grundlage der Quantenmechanik.

Welche Resonanz erhielten Sie auf die Veröffentlichung Ihrer Arbeit sonst noch?
van Lommel: Die Studie wurde überall in der ganzen Welt aufmerksam gelesen. Ich bekam aus vielen Ländern in Europa, aber auch bis aus Indien, Australien und Neuseeland Rückmeldungen. Bis jetzt habe ich an die 30 Interviews gegeben und bereite nun mehrere Fernsehprogramme vor, u.a. eines für das kanadische Fernsehprogramm Discovery Science.

Welche Beziehung haben Sie zur holländischen Assoziation für Nahtodesforschung (IANDS), die Stichting Merkawah? Hat die Stiftung an der Studie mitgewirkt?
van Lommel: Ja, die Mitglieder von Merkawah waren für uns freiwillige Mitarbeiter. Das sind Psychologen, Studenten, Leute, die offen sind. Einige von ihnen hatten eine Nahtodeserfahrung; die meisten jedoch nicht. Das IANDS in Holland wurde 1988 von mir, zwei Psychologen, einem Chirurgen und einer Dame, die für Elisabeth Kübler-Ross gearbeitet hat, gegründet. Wir treffen uns zwei-, dreimal im Jahr; das sind jedes Mal an die 100 bis 150 Leute; es werden Vorträge angeboten und man tauscht sich untereinander aus. Außerdem haben wir Gruppen, die es Leuten mit einer Nahtodeserfahrung ermöglichen, offen darüber zu reden. Denn es ist nicht einfach, eine Nahtodeserfahrung zu verarbeiten. Ich würde sagen, dass sich an die 80 Prozent scheiden lassen. So eine Erfahrung löst ein soziales Problem aus; es dauert Jahre, bis sie verarbeitet werden kann, weil unsere Gesellschaft nicht zulässt, darüber mit dem Lebenspartner oder etwa den Krankenschwestern zu reden.

Interview und Übersetzung: Judith Krischik

Fußnoten:

1. Pim van Lommel, Ruud van Wees, Vincent Meyers, Ingrid Elfferich, Near-death experience in survivors of cardiac arrest: a prospective study in the Netherlands, in The Lancet, Vol. 358, Number 9298, 15.12.2001, www.thelancet.com zurück
2. Bijna-doodervaring blijft mysterie in De Telegraaf, 13.12.2001, Übersetzung jk zurück
3. Sam Parnia et al., A qualitative and quantitative study of the incidence, features and aetiology of near death experiences in cardiac arrest survivors, in Resuscitation, 48 (2001), www.elsevier.com/locate/resuscitation zurück
4. Sogyal Rinpoche, Das tibetische Buch vom Leben und Sterben. Ein Schlüssel zum tieferen Verständnis von Leben und Tod, O. W. Barth, München 1993; Lewis D. Solomon, The Jewish Book of Living and Dying, Jason Aronson, 1999 zurück

Anschrift

Stichting Merkawah: Susannadonk 76, NL-4707 WS Roosendaal, Tel./Fax. 0031-165-529813, www.merkawah.nl, info@merkawah.nl
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  #13  
Alt 21.12.2004, 21:27
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Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Hallo an alle...

erstmal vielen lieben Dank an alle, die hier ein
wenig von ihrer Glaubens- und Wertewelt preis-
gegeben haben.
Tatsächlich scheint die Bereitschaft, über den
Tod zu reden, erst in Sichtweite desselbigen
möglich zu sein. Egal, ob man selbst - oder ein
Angehöriger oder Freund betroffen ist.
Schade eigentlich, denn unleugbar gehört er
ebenso zum Leben wie die Geburt.
Sir Peter Ustinov - bekanntlich in diesem Früh-
sommer verstorben - hatte dazu eine ganz nette
Anekdote. Auf die Frage, ob er denn vor dem Tod
Angst hätte, erwiderte er:„Natürlich habe ich kei-
ne Angst vor dem Tod. Ich kann mich auch nicht
daran erinnern, vor meiner Geburt Angst gehabt
zu haben!”
Leider fällt es nicht jedem so leicht, dem Tod mit
einem Lächeln zu begegnen.

Der rationale Teil in mir glaubt natürlich erstmal
an gar nichts, was nicht zu beweisen ist.
An dieser Stelle: Vielen Dank Sonja! Für Deine
wissenschaftlichen Informationen zur Nahtod-
Thematik. Tatsächlich ist ein guter Bekannter mei-
ner Schwiegermutter selbst einmal klinisch tot ge-
wesen (Herzinfarkt!). Er war richtiggehend sauer,
als ihn die Ärzte wiederbelebt haben. Auch er be-
richtet von den bekannten Phänomenen. Also der
Lichttunnel, verstorbene Freunde, die ihn abholen
wollten, etc. Er hat auch überhaupt keine Angst
mehr vor dem Tod. Beneidenswert...
Leider gelingt es ihm nicht, meine Schwiegermut-
ter mit seinen Erfahrungen zu trösten.

Der emotionale Teil in mir (auch ich habe sowas,
selbst wenn ich ein Mann bin ;-) ) möchte natürlich
an etwas glauben - selbst wenn es so etwas hirn-
rissiges ist, wie die Vorstellung, in einer Art Matrix
zu leben (Wissenschaftler haben vor kurzem be-
wiesen, dass die mathematische Wahrscheinlich-
keit grösser ist, dass wir in einer Computermatrix
leben - als dass wir echte Wesen aus Fleisch und
Blut sind. Wir sind nur Software-Programme, die
sich über ihre Sterblichkeit unterhalten. Verrückt..?)

Leider scheinen mir die üblichen Religionen recht
durchsichtig zu sein... am ehesten neige ich dem
Buddhismus zu. Eine recht überzeugende Darstel-
lung über die Unsterblichkeit der Seele habe ich
mal in dem Film „Little Buddah” gesehen. Darin
versucht ein Mönch dieses Prinzip anhand einer
Teetasse zu verdeutlichen. Der Tee symbolisiert
die Seele, die Tasse den Körper eines Menschen.
Dann schlägt der Mönch die Tasse an der Tisch-
kante kaputt. Nun ist die Tasse kaputt - aber der
Tee ist immer noch Tee - wenngleich in einer an-
deren Form...

Leider ist meine rationale Einstellung stärker als
die emotionale - und deshalb stimme ich in vielen
Punkten mit Ingrid überein... leider...

Aber vielleicht hat ja noch jemand hier im Forum
eine Sichtweise, die so richtig überzeugend ist...
... z.B. irgendwas mit Ufos, die uns abholen... ;-)
(ich steh’ auf Ufos - bin großer Star Wars-Fan!)

Der letzte Absatz bleibt der Ironie geschuldet... an-
sonsten bin ich gespannt auf weitere Ansichten!

Liebe Grüsse an alle - und vielen Dank für Eure
Beiträge!

ole
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  #14  
Alt 22.12.2004, 09:01
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Hallo Ole,
zu dem Zitat von Sir Peter Ustinov: „Natürlich habe ich keine Angst vor dem Tod. Ich kann mich auch nicht daran erinnern, vor meiner Geburt Angst gehabt zu haben!” nachfolgend für den emotionalen Teil in Dir eine kleine Geschichte, die zum Nachdenken anregt :

Zwillinge in der Gebärmutter unterhalten sich:

"Glaubst Du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?"

"Ja, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir stark genug sind für das was uns erwartet."

"Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll denn das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?"

"Das weiß ich auch nicht genau. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"

"So ein Unsinn! Herumlaufen, das geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem geht das Herumlaufen gar nicht, die Nabelschnur ist ja jetzt schon viel zu kurz."

"Doch es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bißchen anders."

"Es ist noch nie einer zurückgekommen von "nach der Geburt". Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Und das Leben ist eine Quälerei und dunkel."

"Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir dann unsere Mutter sehen und sie wird für uns sorgen."

"Mutter? Du glaubst an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?"

"Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie können wir gar nicht sein!"

"Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."

"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt ..."


Ich wünsche Dir und allen anderen ein schönes und besinnliches Weihnachtsfest.
Liebe Grüsse
Rita
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  #15  
Alt 22.12.2004, 10:56
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Die Endlichkeit unseres Daseins

Vielen Dank Rita!

ole

;-) ;-) ;-)
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