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  #1  
Alt 21.02.2014, 23:56
skilla81 skilla81 ist offline
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Beiträge: 10
Standard Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

Hallo,

ich habe mich hier angemeldet, weil wir (unsere Familie) von der Heimtückischen Krankheit heimgesucht wurden. Vor etwa 12 Jahren ist mein Opa (mütterlicher Seite) bereits an LK bei uns zu Hause verstorben, somit haben wir teilweise bereits Erfahrung mit der Krankheit gehabt.

Meine Eltern beide jahrelang COPD4 vorbelastet waren in der vergangenen Woche beim CT und ich meine MRT, bei meinem Vater wurde keine konkrete Diagnose bzw. Veränderung festgestellt. Er leidet aber stark unter Atemnot, die ihn selber kaum schlafen lässt. Auf die ganze Krankengeschichte haben wir bis dato keine Einsicht, das heißt, es könnt alles noch schlimmer sein, als es ohnehin schon ist.

Meine Mutter war bereits mehrfach wegen Herzprobleme im KH, es wurde lediglich geröngt und Ultraschall, aber keine Auffälligkeiten festgestellt. Sie hat in den letzten Monaten auch einen dickeren Bauch bekommen, dies wurde mit Wassereinlagerung und einer Verwachsung von einer älteren Operation begründet .Nun wurde erstmals das CT gemacht und hinter dem Herzen ein Tumor ausgemacht, im Verlauf des Lungenarztgespräches sind dann wohl Sachen gefallen, wie nicht operierbar, aggressiv, etc... Genaue Einzelheiten weiß ich da auch nicht, aus der Erzählung meines Vaters her, sehe es doch schlechter aus und es sei Krebs (Lunge). Wohl auch schon weit fortgeschritten So, sie muss nun in der kommenden Woche zur Gewebeprobe ins Krankenhaus. Am Montag bekommt sie dann auch die dafür nötigen Papiere, wo ich denke, das dort die Diagnose protokolliert ist.

Die Nachricht ist denke ich für jeden ein Schlag ins Gesicht, meine Mutter ist total aufgelöst, mein Vater ist auch fast nur noch am weinen. Ich wohne nicht mehr zu hause und war nun vor 3 Tagen als die Diagnose mitgeteilt wurde da, und es war mir als hinge mir ein Kloß im Hals. Es war erdrückend, keiner weiß mehr was zu sagen, heute bin ich schon mit einem belasteten Gefühl wieder zu Besuch da gewesen. Versuchte wenigstens halbwegs Worte zu fassen.... Am liebsten würde ich den ganzen Tag heulen.... Ich weiß nicht, wie man so eine Nachricht verdauen soll. Auch jetzt, ich sehe sie bei Facebook online, und wo es sonst kein Problem war, sie anzuschreiben, 10 mal getippt, das ich sie lieb habe, und nicht einmal abgeschickt,,,,... ich habe ja noch die kleine Hoffnung, das bei der Probeentnahme doch noch positives rauskommt, das sich alle geirrt haben, aber den festen Glauben daran habe ich auch nicht...

Wir sind noch mehrere Geschwister, ich habe selber auch 2 Kinder und Lebensgefährtin,, doch alle verstehen sich irgendwo untereinander auch nicht mehr,... so das man sich da auch nicht vernünftig austauschen könnte.
Meine Lebensgefährtin hat ihre Mutter vor knapp 4 Jahren ebenfalls durch Krebs verloren, ihre Mutter hat von der Diagnose aber niemals ein sterbenswörtchen gesagt. Sie hatte eine OP, am darauf folgenden Tag gab es noch ein Telefonat, und danach ins sie ins Koma gefallen und verstorben. Da meine Lebensgefährtin auch dies noch nicht richtig verarbeitet hat , möchte sie es jetzt scheinbar auch nur weit von sich fernhalten... ich glaube, sie glaubt es auch nicht so wirklich, weil meine Mutter des öfteren angerufen hat, das etwas schlimes passiert ist, und im Endeffekt war es nur halb so wild.

Aber mit dem jetzigen Befund setzt sich aber ein ganz großes Puzzle zusammen und man sagte klipp und klar, das der Tumor auf Röntgenbilder nicht sichbar ist. Erst das CT hat es sichtbar gemacht, und es muss ja wohl schon so groß sein, das das Herz doch mit angegriffen ist.

Nun sitze ich hier, weiß echt nicht wie es weiter gehen soll, geschweige wie ich auf meine Mutter noch zugehen soll, ohne das diese gefallenen Worte der Krankheit im Mittelpunkt stehen.... Ich muss mich erstmal glaub ich selber damit ausnander setzen, aber ich will sie nicht auf diese Art verlieren. Mein Opa war damals schon mein Heiligtum, ich habe ihn in den letzten Minuten noch gesehen,... ich will das nicht noch einmal erleben müssen....

Ich erhoffe mir durch meinen Post hier auf Erfahrungen und Ratschläge

Jörg
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  #2  
Alt 22.02.2014, 15:30
hm maria hm maria ist offline
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Ort: niederlande
Beiträge: 335
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

lieber jörg!

es tut mir leid das deine mutter betroffen ist, ich bleib für euch hoffen das bei den gewebeproben was positieves rauskommt, ich weiss selbst wie schwer wenn man darüber sprechen will, ich verstehe mich mit meinen geschwistern sehr gut, aber wir konnten auch nicht wirklich über das thema krebs reden, jeder geht da anders um damit, meine schwester verdrengte es und meinte es ist ja noch nicht so schlimm erst 1 tag bevor er verstarb sah sie ein wie schelcht es ihm wirklich geht, mein bruder redet überhaupt nicht über seine gefühle und ich wollte so viel möglich wissen über krebs (bds) hatte mein vater, glaube auch das du erst mal für dich selber fassen musst und das ergebnis abewarten und hast du dann das bedrüfnis mit deiner mama ein klärendes gesprech zu führen so das sie weiss das du für sie da bist, dann probiere es und gelingt es nicht kann man auch auf die krebshilfe, da kann man ganz viel information auch sammeln und mit einem psychologen reden (das kostet auch nichts) hatte einmal ein gespräch da und es war sehr hilfreich, aber jeder geht anders um damit, auch deine mama der eine redet viel über seine krankheit und der andere ignoriert sie und sagt da ist nichts es schwer einen guten weg zu finden, aber ich hoffe für euch auf positieve nachrichten. lg maria
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  #3  
Alt 07.03.2014, 00:36
skilla81 skilla81 ist offline
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Registriert seit: 21.02.2014
Beiträge: 10
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

Erstmal danke für die Antwort, zugleich habe ich mit mehr Zuspruch gerechnet....

Naja, die letzten 2 Wochen waren nicht leicht. Meine Mutter hat viel geredet, davon ,das sie sich überhaupt niicht helfen lassen will, und das sie eh irgendwann sterben wird,.. etc... Ich denke sie steht auch wie ohnmächtig und voller Angst vor der Situation. Trotz allem war sie zumindest halbwegs fit, ist sogar Dienstag noch beim Lungensport gewesen..

Gestern ist sie dann doch ins Krankenhaus gefahren, heute sollte eigentlich die Gewebeentnahme sein. Bei den Voruntersuchungen sind weitere Tumore sichtbar geworden, u.a. in Luftröhre, Leber, Lunge.Schilddrüse
Man hofft, das die Gewebeprobe das einzige vorerst ist, und jetzt doch so weit?

Die Ärzte haben nachdem wir gefahren sind heute Abend entschieden, das morgen früh zuerst die Luftröhre operativ behandelt werden muss, da er wohl so ungünstig ist, das sie auch ersticken könnte... Die Gewebeprobe werden sie wohl in der OP mitmachen, doch nun stehen wir vor ganz anderen Tatsachen.

Fragen, die quälen, wie wird es morgen werden, wie die nächsten Tage, die nächste Zeit? Ist das jetzt schon der Gang in die schwere Zeit?
Man mag nicht wirklich fragen oder drüber sprechen, aber totschweigen ist auch nicht die Lösung......

Mein Vater hat seit Diagnosestellung vor knapp 2 Wochen bestimmt 5 Kilo verloren und er sieht zunehmends schlechter aus.... Ich glaube nicht, das er das mental alles durchsteht, weiß aber auch nicht wie man ihm helfen will. Ausser ihm beistehen..... Er hat gleich gesagt, das er in KH Nähe bleibt und ist dort in einem Hotel untergekommen, wir sind etwa ca. 60 km entfernt. Fahren aber hin und her....

Ich weiß nicht, ob ich fragen sollte, bzw. ob ich es überhaupt schon wissen will, aber was gibt es denn für Prognosen, bzw. wie sieht es nach solch einer Operation aus..... Wird sie wieder normal atmen können, normal sprechen etcc....
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  #4  
Alt 07.03.2014, 12:49
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HeikesFreundin HeikesFreundin ist offline
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Beiträge: 919
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

... manchmal braucht man gar keine großen Worte, Jörg ...
und man ist einfach ohne Worte - und das ist okay, wenn man so verunsichert ist.

Ein überhaupt DA sein, vll ein "in den Arm nehmen" usw
zeigt auch "ich bin genau so erschüttert"
oder auch "ich bin da und lass euch nicht alleine" usw.

Vielleicht sind Deine Angehörigen im Moment auch nicht die
allerbesten Gesprächspartner - aber vielleicht kannst Du all diese
Fragen dem betreuenden Arzt stellen?

Auch wir hier hören Dir zu, wenn wir auch nicht auf alle Fragen eine Antwort finden -
aber Du bist nicht allein, Jörg.

Mitfühlende Grüße,

Angie
__________________
... meine Freundin Heike ist am 24. Mai 2010 mit 48 J ganz friedlich für immer eingeschlafen ...

... meine liebe Freundin Lilli44 - auch Du hast für immer Deinen Platz in meinem Herzen ...


... I`ll see you when the sun sets!!!
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  #5  
Alt 11.03.2014, 21:02
mausi69 mausi69 ist offline
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Beiträge: 1.379
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

Lieber Jörg,

Mir geht's ähnlich wie dir. Seit dem 05.02.2014 weiß ich das meine Mama nur noch wenige Monate zu leben hat, sie hat bauchspeicheldrüsenkrebs.
Es ist verdammt schwer damit umzugehen. Zum Anfang habe ich sehr viel geweint, aber heut muss ich viel darüber reden, dann geht's mir besser. Ich habe das Glück eine super Familie und einen tollen Bekanntenkreis zu haben. Ich wünsche dir von Herzen das du ein weg für dich findest mit dieser Situation umzugehen. Dein Papa versucht sein weg zu finden und du musst natürlich auf ihn achten. Mir ging es mit meinem Papa nicht anders. Er hat immer versucht mich zu trösten und hat immer wider gesagt es wird alles wider gut. Erst ab diesem Moment habe ich gemerkt das er sich was vor macht. Ich habe dann mit ihm geredet und ihm gesagt das nichts wider gut wird und Mama nie wider gesund wird, er meinte dann nur er weiß aber so kommt er am besten damit klar. So findet jeder seinen weg!

Ich wünsche dir und deiner Familie ganz viel Kraft

LG mausi
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  #6  
Alt 02.03.2016, 20:02
skilla81 skilla81 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

Ich wollte mich schon längst mal wieder gemeldet haben,

am letzten Freitag ist meine Mutter nach langzeitiger Pflege zuhause und diversen Krankenhausaufenthalten ins Krankenhaus auf die Pallitativstation gekommen. Es ging ihr zwischentzeitlich trotz der unguten Prognose noch relativ gut. Die Pflege bis Freitag war auch noch bis dato problemlos.

Wie gesagt, Freitag ist sie pallitativ eingeliefert worden und (leider) am Dienstag friedlich eingeschlafen.

Schlußendlich hat die heimtückische Krankheit gewonnen, und uns einen lieben Menschen genommen.
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  #7  
Alt 02.03.2016, 20:20
fluturi fluturi ist offline
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Beiträge: 323
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

Lieber Jörg, das tut mir sehr leid. Es ist immer zu früh. Ihr habt sie begleitet und ihr Kraft gegeben, das zählt. Alles Liebe!
__________________
Die höchste Form der Hoffnung ist die überwundene Verzweiflung. - Albert Camus
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  #8  
Alt 05.03.2016, 17:53
peter s. peter s. ist offline
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Ort: bayern
Beiträge: 3
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

Hallo Jörg mein Name ist Peter meine Frau ist letztes Jahr an Lungenkrebs gestorben. Sie war auch die letzten 10 Tage in einer Paliativstation in einem Kloster,und ist dort gegangen.Unsere Lieben werden im Herzen immer bei uns sein. Viel Kraft Peter
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  #9  
Alt 06.03.2016, 22:58
skilla81 skilla81 ist offline
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Beiträge: 10
Standard AW: Diagnose Krebs, aber wie soll man damit umgehen

Ich bedanke mich für die Anteilnahme. Leider müssen wir geliebte Menschen gehen lassen.
Auch wenn es uns schwer fällt, was uns keiner nehmen kann, sind die Erinnerungen. Auch wenn es mir noch schwer fällt, auch ich werde weiter nach vorne schauen müssen. Doch steht uns der schwerste Gang noch am Donnerstag bevor.

Ich möchte aber in diesem Thread mit diesem Post ein Ende finden und verlinke auf den anderen im Hinterbliebenenbereich.

Nochmals danke, und allen, die gleiches durchmachen oder durchgemacht haben, von Herzen alles Gute.

Jörg



http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=67778
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