Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 24.10.2013, 12:51
Mariken Mariken ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.10.2013
Beiträge: 2
Standard Wie soll ich mich verhalten?

http://www.krebs-kompass.org/showthread.php?t=19982

Wie ich in meinem Vorstellungsbeitrag ja schon angekündigt habe, habe ich vor kurzem die nachricht erhalten, dass ein sehr guter Freund von mir an Lungenkrebs erkrankt ist. Und ich bin ganz ehrlich: Ich kann damit nicht umgehen. Auf der einen Seite will ich ihm beistehen, habe aber Angst, dass es für mich zu viel wird, da ich psychisch nicht sonderlich stabil bin, doch gleichzetig will ich nicht, dass er denkt, es wäre mir egal.
Ich fühle mich so unendlich hilflos und ich habe Angst. Ich will es ihm aber nicht sagen, denn ich fürchte, dass es ihn dann auch traurig macht und er mich schonen will und vielleicht nicht ganz ehrlich ist, mit dem, was er sagt. Ich will einfach für ihn da sein, ich will, dass ich ihn irgendwie unterstützen kann, mir ist es egal, wie. Er hat jetzt bald eine Chemotherapie vor sich, da hab ich mich hingesetzt und ihm eine Mütze gehäkelt, damit er es dann schön warm am Kopf hat. Aber selbst das wirkt so lapidar, so nichtig. Weil ich denke, dass es nichts ist, weil ich denke, dass ich ihm damit ja auch nicht helfen kann.
Und ich weiß nicht, ob ich ihm sagen soll, wie ich mich fühle. Ich will ihn nicht zusätzlich belasten, aber gleichzeitig will ich nicht so tun, als wäre er jetzt schon sterbenskrank, wo doch die Prognose anscheinend nicht all zu schlecht ist.

Ich denke, viele hier können meinen Gedankengängen folgen, wissen, was in mir vor geht auch wenn jeder mit der Situation anders umgeht.

Und ich hoffe, dass ich hier irgendetwas erfahre, das mir hilft mit der Situation besser umzugehen und dass ich ihm auch einfach eine gute Freundin sein kann, auf die er zählen kann, die da ist und ihn aufbaut..
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 27.10.2013, 15:03
tommy59 tommy59 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.07.2013
Beiträge: 26
Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

Liebe Maria,

es tut mir unendlich leid, dass Du in so jungen Jahren mit dieser schrecklichen Krankheit konfrontiert wirst.
Ich selbst gehen gerade durch die Hölle, da ich nach so kurzer Zeit das Liebste auf dieser Welt verloren habe und das nun schon zum 2. Mal.
Ich sende Dir ganz viel Kraft und Mut das alles durchzustehen.
Wie Du Dich jetzt verhalten solltest ist Deinem Freund gegenüber positiv zu denken. Es gibt Ihm sicherlich sehr viel Kraft wenn man, auch wenn es sehr schwer ist, einfach so weiter macht als wenn es diese Krankheit nicht geben würde.
Gib nicht auf und zeig, wenn es Dir irgendwie möglich ist, kein Mitleid.
Denkt ainfach zusammen an die schönen Dinge im Leben. Glaub mir bitte, das hilft ungemein.

Ganz liebe und traurige Grüße an Dich

Thomas
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 27.10.2013, 18:04
PeterBoe PeterBoe ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.04.2013
Ort: Jülich (Kr. Düren)
Beiträge: 115
Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

Hallo, Maria,
ja es ist schrecklich wenn man so konfrontiert wird, egal wie alt man nun ist.

Ich war 49 als meine Frau ebenfalls mit 49 die Lungenkrebsdiagnose mit schlechter Prognose bekam.
Ich war 53 als sie daran gestorben ist.
Ich war 58 als mein Vater seine Diagnose Prostatakrebs bekam
Ich war 59 als ein guter Freund die Diagnose Prostatakrebs bekam
Ich war 61 als ich meine eigene (Darm- und Prostata-) Krebsdiagnose bekam

Wie soll man damit umgehen?

Ich habe ja wirklich so Einiges hinter mir; heute bin ich 62 1/2 und guter Dinge.
Ja es ist ein schwere Zeit, wenn ein lieber Mensch erkrankt und besonders, wenn er stirbt.
Aber ich habe damals von meiner Frau gelernt wie man damit umgehen muss: jeden kleinen Augenblick des Lebens gut gestalten. Nicht an das Schlimmste denken, sondern den Moment leben.
Den runden 50. Geburtstag feiern wie sie es getan hat!
Am Anfang der Chemo daran denken, dass wir danach eine Woche in den Urlaub fahren würden!
Die Freunde aktiv/offensiv ansprechen und sagen wie es einem geht! Die eine Hälfte der Freunde wird sich vielleicht schocken lassen und sich zurückziehen, weil sie nicht mir dieser Situation klarkommen.
Aber die andere Hälfte der Freunde wird dann drei-, vier- oder fünfmal soviel wert sein.
Sich den Frust und die Angst von der Seele tippen; auch dazu ist das Forum hier ja da; diesen guten Anfang hast Du ja schon gemacht.
Sich in Büchern wie "die Kraft des positiven Denkens" schlau machen.
Sich eine Gruppe Betroffener suchen und sich dort Trost und Stärke holen, auch nicht vor dem Gang zum Psychotherapeuten zurückschrecken.

Du musst bloss irgend etwas machen, eben: "MACHEN"!

Das ist was ich alter Hund Dir auf den Weg mitgeben würde. Tun musst Du das alleine.

In Sympathie

Peter
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 27.10.2013, 20:42
simi1 simi1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 04.11.2011
Beiträge: 552
Standard AW: Wie soll ich mich verhalten?

Danke, Peter!

Liebe Grüße
Simi
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 18:28 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55