Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #31  
Alt 01.07.2011, 08:22
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo ihr da draußen,

gestern gab es erneute Hiobs-Botschaften. Ich traf gestern auf dem Weg zu meinem Vater den behandelnden Onkologen. Er sagte mir, dass mein Vater voraussichtlich in den nächsten Tagen sterben wird. Auch sagte er mir, dass jegliche Behandlung eingestellt wurde, weil sie nichts mehr bringt. Ich dachte mir bereits so etwas, als ich meinen Vater die letzten Tage sah. Zwei Mal konnte ich bereits gar nicht mit ihm "reden", weil er nur noch geschlafen hat. Wenn er mal wach ist (deshalb das Reden in Anführungszeichen), dann faselt er unverständlich vor sich hin, eine Situation, die sehr schwer für mich ist, weil ich immer meine, dass er mir noch was sagen will.

Am Montag fand ich ihn auf dem Flur auf, weil er gerade den Venenport entfernt bekommen hat. Er war mehrfach aus dem Bett gefallen.

Seinem Wunsch vor seinem Tode nach Hause zu kommen kann auch keine Folge mehr geleistet werden, weil er zu über 100 % gepflegt werden muss. Der Arzt sagt, dass er das auch nicht mehr richtig mitbekommt, wo er ist. Außerdem könnte er zuhause die starken Morphiumspritzen nicht immer sofort bekommen, damit er schmerzfrei von uns gehen kann. Dies war nun also auch eine schwere Entscheidung zu sagen, dass er im Krankenhaus von uns gehen wird, aber es ist wohl in dieser Situation das Vernünftigste.

Er hat nun in kürzester Zeit noch mehr abgebaut. Er sieht auf einem Auge nichts mehr. Er kann sich kaum verständlich äußern. Eine Seite ist motorisch beeinträchtigt. Die andere macht auch langsam schlapp. Er phantasiert viel, nimmt nichts mehr richtig wahr, erkennt mich manchmal nicht mehr. Ich finde es schlimm ihn so zu sehen.

Panik habe ich auch vor dem was danach kommt. Zum Glück konnte er mir noch eine Kontenvollmacht erteilen. Allerdings sind da noch zwei Immobilien (Haus und Wohnung) im Spiel und ein Auto. Die Immobilien sind noch nicht abbezahlt. In der Wohnung wohne ich und mein Freund ist gerade dabei bei mir einzuziehen. Im Haus wohnt meine Ma. Als ich mit meinem Pa reden konnte hatten wir besprochen, dass er mir die Wohnung überschreibt und meine Mutter in die Wohnung zieht. Nun ist es aber so, dass meine Ma eine Psychose hat und kaum alleine klar kommt und die Wohnung ziemlich groß ist und auch nicht ebenerdig (falls im Alter mal was ist). Das Haus möchte mein Freund nicht. Wir wüssten also dann auch nicht wohin. Ich weiß auch nicht, wie ich das geklärt kriegen soll. Hat da jemand einen Tipp für mich? Wo kann man sich da mal kostenlos beraten lassen? Und wie kann meine Mutter Frührente und Witwenrente beantragen? Wie kann ich sie krankenversichern? Wie sind Eure Erfahrungen mit solchen Situationen?

Eure Success

Geändert von success (01.07.2011 um 08:25 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #32  
Alt 01.07.2011, 09:33
Babsi2610 Babsi2610 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 04.02.2011
Ort: Land Brandenburg
Beiträge: 111
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo success,

erst einmal möchte ich dir viel Kraft für die kommenden Ereignisse wünschen.
Durch den Aufenhalt deines Vaters im Krankenhaus werden ihm auch hoffentlich unnötige Leiden ersparen bleiben. Ihr könntet mit der Situation zu Hause schnell überfordert werden und dies vor allem im Hinblick auf den psychischen Zustand deiner Mutter.

Bezüglich der Rente für deine Mutter müsstest du die Meinung der Rentenkasse einholen. Vereinbare möglichst schnell einen Termin.

Erste Hinweise zur Vorgehensweise kann dir sicherlich auch der Sozialdienst des Krankenhauses geben oder die ortsansässigen Krebsgesellschaften. Kannst ja auch mal im Thread "Rechtliches & Finanzielles (Krankenkasse, Rente etc.)" stöbern, vileeicht findest du hier Passendes zu deinem Problem.
Mit Zitat antworten
  #33  
Alt 01.07.2011, 21:02
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Danke für die Antwort Babsi!

Ich war heute den ganzen Tag im Krankenhaus. Die meiste Zeit schläft er. Ich bin dann zwischendurch immer mal raus, um Luft zu schnappen und eine Freundin kam und hat mit mir Kaffee getrunken. Das tat gut.

Letztlich kam mein Pa noch mal wieder zu sich als ich im Zimmer saß und mir mit Lesen die Zeit vertrieb. Er sagte plötzlich "hallo". Wir konnten tatsächlich noch reden, soweit ich ihn verstanden habe. Er hat mich auch gefragt, ob sie ihm nicht mehr helfen können, oder warum nichts mehr gemacht wird. Ich habe ihn nicht angelogen, denn das brachte ich nicht fertig. Er hat noch ein Eis mit mir und meinem Freund gegessen und gesagt ich solle meine Ma nicht ganz alleine lassen. Irgendwann hat er uns dann weggeschickt. Keine Ahnung, ob ich ihn morgen noch mal sprechen kann. Das wäre sehr schön, denn es gibt mir Kraft.

Am Liebsten würde ich mir natürlich wünschen es wäre alles nur ein böser Traum oder er würde ganz schnell gesund werden, denn wir hatten noch so viel vor. Er hat auch auf einmal so viele Wünsche, was er gerne noch machen möchte. Mit meinem Freund grillen und Bier trinken. Mit uns an den Strand (waren wir nie, da er immer nur gearbeitet hat.) Ich bin sehr traurig, da ich mich damit abfinden muss, dass das alles niemals mehr sein wird. Dass ich meinen Vater gehen lassen muss.
Mit Zitat antworten
  #34  
Alt 01.07.2011, 22:16
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.03.2011
Ort: NRW
Beiträge: 350
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Success,

deine Zeilen haben mich sehr betroffen gemacht.

Es ist sehr schwer einen geliebten Menschen gehen zu lassen aber es hilft Dir vielleicht Ihn dabei zu begleiten.

Worte können dich jetzt nicht trösten, aber sei dir sicher hier ist immer jemand der deine Zeilen liest und im Gedanken bei dir ist.

Ich wünsche Dir für die kommende Zeit viel Kraft.

Ich drücke dich
Gruß
Sabine
__________________
Mit Zitat antworten
  #35  
Alt 02.07.2011, 00:33
undine undine ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.11.2010
Ort: Elmshorn
Beiträge: 910
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Liebe Success,

es tut mir so furchtbar leid! Mich trifft es auch sehr von deinem Vater zu lesen und ich frage mich die ganze Zeit, wie es dir gehen muss.
Ich bewundere dich und wünsche dir unendlich viel Kraft. Ich hätte meine Ma auch nicht anlügen können. Aber ich denke, egal ob er benommen oder klar ist,er weiß, wie sehr du ihn liebst. Und das wird ihm helfen.

Ganz liebe Grüße und fühle dich umarmt....
__________________
_________________________

Ich habe mit Hilfe der Menschen im Krebsforum meine Mutter 2010-2011 bei ihrer Lungenkrebserkrankung (Adenokarzinom) begleitet.
Sie starb Weihnachten 2011.
Danke an alle, die mir geholfen haben. Und alles Liebe für alle, die den Kampf gegen Krebs bestreiten.
Mit Zitat antworten
  #36  
Alt 02.07.2011, 09:04
Falbi34 Falbi34 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 26.06.2011
Ort: Hildesheim
Beiträge: 5
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

hallo liebe Success,
es tut mir so leib für dich,deine Mom und dein Dad. ich wünsche dir echt viel, viel Kraft für die nächste zeit.
ich habe mir mal alles durchgelesen, und wenn es dir nix ausmacht hätte ich da ein paar Fragen an dich.
Warum haben die bei deinem Dad den Port entfernt? Man hätte doch dadrüber eine Morphinpumpe geben können, und dann hätte dein Dad doch auch zu Hause sein können?
in welchem Bundesland lebst du wenn ich fragen darf ?
Du fragst dich vielleicht warum ich dich das Frage..... Ich bin Krankenschwester und habe seit meiner Ausbildung nur krebspatieten um mich, zur Zeit bin ich in einer onkologischen Arztpraxis, aber warum ich dir das erzähle, ich komme aus Niedersachsen. hier haben wir die Möglichkeit für diese Patienten die austherapiert sind und in den nächsten Zeiten sterben die palliativ Versorgung zu Hause.
Das ganze nennt sich SAPV ( spezialisierte ambulante Palliativversorgung) mein Chef ist Palliativmediziner und fährt einmal die Woche mindestens zum Hausbesuch, dazu kommt das wir einen palliativ Dienst haben, der sich ohne Zeitlimit um die Patienten kümmert, und was das schöne ist, sofort auch handeln kann, z.b. Morphingabe.
ich drück dich einfach mal unbekannterweise
Mit Zitat antworten
  #37  
Alt 02.07.2011, 16:52
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo ihr Lieben und vielen Dank für Eure lieben Antworten!
@Falbi: Wir leben in Niedersachsen. Es wäre allerdings jetzt so kurzfristig nicht möglich noch etwas zu organisieren und der Arzt rät es auch nicht an. Mein Vater muss komplett gepflegt werden, d.h. genau gesagt in folgendem Ausmaß: Er kann nicht mehr richtig sehen, er kann sich einseitig nicht bewegen, er macht in eine Windel und hat einen Katheter, kann weder sitzen noch stehen. Zudem ist meine Ma, mit der er zusammen lebt selbst krank und kann nicht reagieren, wenn was ist. Und den Port haben sie entfernt, weil er sich den rausgerissen hat beim aus dem Bett fallen.

@ all:
Mein Freund, meine Ma und ich waren heute wieder bei ihm. Er hat ganz viel mit uns geredet, auch was mit Haus und Wohnung werden soll und so. Ich konnte ihn heute schon viel besser verstehen. Erst sagte er, er versteht alles, also warum sie ihn nicht mehr therapieren. Das Schlimmste für mich heute war dann aber, sein grenzenloser Lebenswille. Er aß plötzlich wieder: Mittag und Eis und Flips. Dann sagte er plötzlich er verstehe nicht, warum sie ihn nicht mal mehr bestrahlen oder Chemo geben, er sagte das wäre ihm lieber als nichts zu tun. Und er sagt auch, dass er eigentlich noch keine Lust hat abzukratzen. Er fängt wieder an zu kämpfen und ich kam mir vorhin vor, wie ein mieses Schwein, weil ich mich mit den Aussagen des Arztes, der schließlich zuvor nie mit mir gesprochen hatte, er würde sterben, einfach zufrieden gegeben habe. Vielleicht wäre eine zweite Meinung sinnvoll. Oder es gibt Spezialkliniken für das CUP-Syndrom? Ich kann meinen Pa doch nicht einfach so sterben lassen!
Mit Zitat antworten
  #38  
Alt 03.07.2011, 18:26
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo ihr da draußen,

stundenlang saß ich heute wieder an seinem Bett. Er hat uns erkannt... Er sieht wieder... ein Wunder...! Eigentlich glaube ich nicht an solche Dinge, aber langsam kommen mir Zweifel, ob es sie nicht doch gibt, also so übernatürliche Dinge meine ich. Mein Vater erzählte heute von einem langen schwarzen Tunnel an dessen Ende ein hellerleuchteter, weißer Mann stand. Sie sprachen miteinander und mein Vater bat um eine Chance und um sein Augenlicht. Und nun kann er tatsächlich wieder sehen!! Ich dachte erst ich bilde es mir ein, aber der Schwester fiel es auch auf. Es ist auch nicht mehr trüb...! Ich bin überwältigt. Der Arzt, der meinen Pa für tot erklärte sagte, dass er nie mehr sehen würde. Na, der wird sich morgen wundern. Mein Vater isst auch wieder. Bekommt seinen Mund und seine Augen wieder auf und zu. Unglaublich...!

Alle anderen sagen ich solle den Ball flach halten, um nicht enttäuscht zu werden, aber ich glaube fest an eine Besserung und an ein paar schöne Monate mit ihm. Er möchte auch doch nun gerne nach Hause und ich will morgen alles in die Wege leiten.
Mit Zitat antworten
  #39  
Alt 03.07.2011, 18:31
Rheingoldcat Rheingoldcat ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 29.03.2011
Ort: NRW
Beiträge: 350
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo succes,

ich glaube zwar auch nicht an Wunder, aber wer weiß schon was zwischen Himmel und Erde alles passieren kann.

Ich Drücke Euch ganz feste die Daumen, das Ihr noch ein paar gute Monate habt und der Wunsch deines Vater das er nach Hause kann erfüllt werden kann.

Lieben Guß
Sabine
__________________
Mit Zitat antworten
  #40  
Alt 03.07.2011, 20:00
Babsi2610 Babsi2610 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 04.02.2011
Ort: Land Brandenburg
Beiträge: 111
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo success,

natürlich hat dein Vater Schwieigkeiten anzuerkennen, dass er nicht mehr therapiert wird. Das ist eine ganz schlimme Situation für den Patienten, wenn er weiss, dass er aufgegeben wurde. Das ist noch eine zusätzliche psychische Belastung!

Manchmal leben Patienten kurz vor ihrem Tod noch einmal auf, sehr selten geschehen Wunder. Ich hoffe für euch (und auch für mich) das Beste!!!
Mit Zitat antworten
  #41  
Alt 03.07.2011, 20:10
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Danke für Eure Antworten! Meint ihr denn es war richtig, ihm auf seine Nachfrage, was der Arzt gesagt hat die Wahrheit zu sagen, also, dass er nicht wieder gesund werden kann? Und meint ihr es ist gut ihn nach Hause zu holen? Der Arzt rät davon ab, weil meine Mutter psychisch krank ist und ihn nicht pflegen kann. Und weil eben noch viel organisiert werden müsse und das würde sich eh nicht mehr lohnen. Nun hat mein Pa aber ja den Wunsch geäußert nach Hause zu kommen.

Und was die Therapie angeht: Sie haben die ja eingestellt, wegen den Symptomen. Diese werden nun aber ja weniger. Er sieht wieder, bekommt den Mund wieder auf und zu, kann essen. Möglicherweise setzen sie diese ja nun wieder ein? Was meint ihr? Oder meint ihr wirklich es sei das letzte Aufbäumen vor dem Tode? Ich weiß gar nicht recht, wie ich mich verhalten soll.
Mit Zitat antworten
  #42  
Alt 03.07.2011, 21:00
Babsi2610 Babsi2610 ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 04.02.2011
Ort: Land Brandenburg
Beiträge: 111
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo success,

es gilt natürlich zu bedenken, dass im Krankenhaus immer unmittelbar Hilfe vor Ort ist. Es kann sich ganz schnell eine Situation einstellen auf die deine Mutter im Schockzustand nicht schnell genug reagieren kann. Du bist ja, soweit ich das gelesen habe, nicht unmittelbar vor Ort.
Normalerweise werden nicht mehr behandelbare Kranke aus Kostengründen schnell in die Häuslichkeit, Palliativstation oder eben ins Hospiz abgeschoben. Der Arzt muss den weiteren Krankenhausaufenthalt deines Vaters gegenüber der Krankenkasse schon gut begründet haben. Ich würde in diesem Fall den Arzt vertrauen!!!
Um dein Gewissen zu beruhigen kannst du dich parallel mit einem Palliativdienst persönlich in Verbindung setzen und deine Fragen stellen.

Außerdem würde ich den Arzt,da sich der Allgemeinzustand deines Vaters gebessert hat, nach der Möglichkeit der weiteren Therapie befragen. Es wird dann abgewogen werden, ob die Nebenwirkungen ev. die wiedergewonnende Lebensqualität beeinträchtigen.

Du hast richtig gehandelt als du deinem Vater die Wahrheit mitgeteilt hast! Mir hat man auch gleich bei meinem Krankenhausaufenthalt gesagt, dass ich ich nur palliativ behandelt werde und vielleicht nur noch 0,5 Jahre lebe. Für den Rest meines Aufenthaltes hat man mir dann Beruhigungsmittel gegeben, damit ich den Schock verarbeiten und nachts schlafen konnte!!

Alles Gute!!!
Mit Zitat antworten
  #43  
Alt 04.07.2011, 07:41
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo Barbara,

danke Dir für Deine Meinung. So dachte ich es auch, dass es doch gut für meinem Vater ist im Krankenhaus zu bleiben, wegen der Schmerzen und unvorhersehbarer Dinge. Er hat z.B. auch Asthma. Nicht, dass er schlecht Luft bekommt und keine Hilfe kommt. Wir wohnen auf dem Land. Ich wohne nur 10 Minuten Fußweg entfernt, aber in solch einem Fall könnte ich auch nur einen Notarzt bestellen.

Deswegen ist mir auch nicht wohl bei der ganzen Sache. Allerdings möchte ich ja eben irgendwie doch dem letzten Wunsch meines Vaters Folge tragen. Ich bin echt hin und her gerissen.

Ich habe auch große Angst. Wenn mein Vater das alles überlebt, dann wird er doch aller Wahrscheinlichkeit nach stark beeinträchtigt sein. Die Ärzte haben dies bestätigt. Mein Vater hingegen ist der Meinung er wird wieder das Meiste können und will dafür kämpfen, also um eine Chance. Er hat schon wieder total vergessen, dass ich ihm gesagt habe, dass er nicht mehr gesund wird. Er ist sogar sauer, dass wir den Ärzten glauben.
Mit Zitat antworten
  #44  
Alt 04.07.2011, 08:36
carla44 carla44 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.06.2011
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 530
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo Success,

ich habe gerade Deine ganzen Beiträge gelesen. An einigen Stellen dachte ich, Du schreibst von mir. Mein Vater ist auch schwer an Krebs erkrankt, Diagnose im Februar, Strahlentherapie bis April und seit dem geht es jeden Tag weiter abwärts.

Wir hattten ihn nach den Klinikaufenthalten auch wieder zu Hause, weil es ein paar Tage wirklich besser aussah. Aber dann ging es so schnell wieder abwärts, dass wir uns entschlossen haben, ihn in ein Pflegeheim zu geben. Das war ein schwerer Schritt, weil er auch lieber zu Hause geblieben wäre. Aber meinen Mutti ist auch psychisch krank und emotional sehr labil. Sie war mit der Situation zu Hause total überfordert, ist ein paar mal zusammengebrochen.
Da ich nicht bei meinen Eltern um die Ecke wohne, war es das Beste für die Betreuung und Versorgung von meinem Vati, dass er in professionelle Hände kommt. Und auch eine Entlastung für meinen Mutti.

Aber auf dem Weg zu meinen Eltern, als der Umzug ins Heim anstand, habe ich nur geheult. Ich weiß zwar, dass es richtig ist, aber ich fühle mich damit trotzdem nicht gut.

Ich findes es toll, dass Dein Vater so einen Lebenswillen hat. Dann kämpft er wenigstens gegen den Krebs an.

Deine Gefühle, Ängste und Sorgen kann ich sehr gut verstehen.

Ich umarme Dich und wünsche Dir und Deinem Vater viel Kraft.

Carla
Mit Zitat antworten
  #45  
Alt 04.07.2011, 16:04
success success ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.04.2011
Beiträge: 86
Standard AW: Schock: Vater schwer erkrankt!

Hallo ihr Lieben,

ich habe heute eine sehr schwere Entscheidung getroffen. Ich sprach heute morgen noch mal mit meiner Ma, wegen dem Wunsch meines Vaters nach Hause zu kommen. Sie war da nicht so erbaut von. Sie hat Angst er könne ersticken zu Hause oder dass etwas unerwartetes passiert und sie nicht schnell genug reagieren kann. Dann musste ich an die Worte des Onkologen denken, der auch sagte, ich solle ihn lieber in der Klinik sterben lassen, weil er da medizinisch auf seinem Weg am besten begleitet werden würde und es auch eine Entlastung für uns wäre.

Mir ist dabei irgendwie klar geworden, dass es eben vor allem für meine Mutter (hat eine Psychose) nicht gut wäre, aber auch für mich. Ich müsste bei meinen Eltern wohnen die Tage und müsste rund um die Uhr mit pflegen. Ich bin jetzt schon ehrlich am Ende meiner Kräfte. Bin gestern heulend zusammengekracht und das mehr als einmal. Ich denke, vielleicht ist es wirklich das Beste, meinen Pa dort in guten Händen und gut versorgt zu wissen, als sich dafür kaputt zu machen. Er weiß da irgendwann nichts mehr von. Aber wir wären nach seinem Tod beide am Ende... Klingt vielleicht egoistisch, aber vielleicht versteht es auch jemand da draußen.

Ich fahre jeden Tag hin. Heute war er nur am schlafen. Also von daher. Ich hoffe es ist das Beste so. Und sollte sich wider Erwarten doch an seinem Zustand etwas ändern, kann man ihn immer noch heim holen.
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 13:00 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55