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  #16  
Alt 17.01.2013, 08:17
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Guten Morgen Myri,

ich kann leider überhaupt nichts zu den Werten sagen. Damit kenne ich mich kein bißchen aus. Ich kann verstehen, dass du alles ergründen möchtest und genau wissen willst, welcher Wert was bedeuet. Mein Tipp: besprich das alles mit einem Arzt deines Vertrauens! Lass dir erklären, was genau diese Werte aussagen und welche Bedeutung das Ganze hat.

Ich persönlich habe eines Tages während des Krankheitsverlaufs meines Vaters gar nichts mehr auf irgendwelche Werte gegeben... Dafür schwankten sie bei meinem Papa zu sehr. Mal war es gut, dann wiederum waren die Blutwerte (auch Tumormarker) zwei Wochen später katastrophal. Und genauso fühlte auch ich mich dann. Irgendwann entschied ich mich dafür, mich nur noch auf die Gegenwart und auf meinen Vater zu konzentrieren. Und das Einzige, was für mich zählte, waren die "guten Tage", die mein Papa hatte. Die Tage, an denen er weniger Schmerzen hatte und es ihm relativ gut ging.

Ganz liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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  #17  
Alt 17.01.2013, 19:05
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Heute habe ich mit der Ärztin telefoniert, die die Biopsie gemacht hat und nachgefragt, ob sie schon ein Ergebnis haben. Sie haben es: es ist ein großzelliges Karzinom, wohl ein Adenokarzinom, schon weit fortgeschritten.
Sie meinte auch, daß man keinen Zeitraum angeben kann wie lange er noch hat usw. , wichtig wäre einfach, daß er wieder schmerzfrei laufen kann, da würden die Bestrahlungen aber schon sehr helfen. Da wir am Montag den Termin beim Onkologen haben, wird uns dieser sehr gut beraten, hat sie gesagt.
Ich hab es meinem Dad gesagt und heute hat er das 1. Mal gesagt: Jetzt tut mir ja nix weh (vom Bein abgesehen und das ist ja auch jeden Tag anders) und es geht mir gut. Und wenn ich mich dann behandeln lasse, dann gehts mir schlecht oder ?
Genau das ist auch meine Angst, habe ich ihm aber nicht gesagt.
Ich weiß nicht, was ich machen soll, kann usw. Ich bin fix und foxi - hat er noch 6 Monate ? Hat er noch 1 Jahr ? wie lange hab ich meinen Papa noch ? Die Ärztin meinte, daß er schon an diesem Krebs sterben wird, wenn das Herz so lange mit macht. Da sie ja ein Geräusch gehört hat, hat er morgen einen Termin beim Kardiologen, ich gehe dieses Mal nicht mit, Mama ist dabei und ich hoffe, sie registriert auch alles, was der Doc sagt. Sie ist eh schon fix und foxi und auch nicht mehr die Jüngste (das soll jetzt nicht böse klingen) aber ich bin schon immer gerne dabei, damit ich Bescheid weiß.
Ich frage mich, wie ich mich auf den Tod meines Vaters "vorbereiten" kann und eigentlich weiß ich ja, dass man das wohl gar nicht kann. Ich will es auch nicht irgendwie, weil ich nicht will, daß er stirbt. Was mache ich denn ohne meinen Papa ??? Ich hab solche Angst und ich hab das Gefühl, mir rennt die Zeit davon... und daß es ihm schlecht geht, sobald die Therapie anfängt.
Leider weiß man ja nicht, wie lange der Tumor schon wütet und ob er schnell wächst oder wie schnell sich Metastasen bilden...
Ich fühl mich soooo unendlich leer...
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  #18  
Alt 17.01.2013, 19:19
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Ach Myri,

ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst... Das ist einfach schrecklich und wenn man die Fakten von einer Ärztin gesagt bekommt, dann wird man noch mit der Nase darauf gestoßen. Es tut mir unendlich leid, dass es deinen Papa auch getroffen hat.

Die Sache mit der Bestrahlung und der Chemo wird der Onkologe euch erklären. Letztlich gibt es nichts anderes, was man derzeit gegen den Krebs ausrichten kann. Sicherlich haben diese aggressiven Therapien auch Nebenwirkungen, doch immerhin besteht die Chance, dass der Tumor sich nicht weiter ausbreitet oder sich womöglich verkleinert. Im Lungenkrebsforum schreiben ja auch viele Betroffene, dass sie der Krankheit zum Trotz weitermachen und bestimmt ist es nicht einfach, aber es gibt einige, die es schaffen! Dein Papa kann wohl nicht vom Krebs geheilt werden, aber es besteht doch die Chance, dass er noch mehr Zeit hat, als du derzeit vermutest. Das wünsche ich euch von Herzen!!! Wichtig ist, dass dein Papa vernünftig und ehrlich aufgeklärt wird und dass er dann für sich eine Entscheidung trifft, welche Therapien er machen möchte. Und dann ist es wichtig, dass ihr diese Entscheidung mit ihm tragt und hinter ihm steht.

Mein Vater hat die erste Chemotherapie gut vertragen. Die einigen Nebenwirkungen waren die Erschöpfung und Müdigkeit. Ihm war aber nicht übel und er konnte essen. Allerdings hat er sich seitdem vor Fleisch geekelt . Ansonsten ging es aber. Ich möchte euch nur Mut machen! Es muss keine Katastrophe eintreten, wenn dein Papa die Behandlung antritt.

Und aus eigener Erfahrung kann ich dir nur raten: versuch, in der Gegenwart zu leben. Von einem Tag zum nächsten. Mach einen Schritt nach dem anderen und das ganz bedächtig. Und genieße die guten Momente mit deinem Papa und natürlich deiner Mama. Keiner weiß, wie lange er hier verweilen darf. Auch wir "Gesunden" nicht!

Ich schicke dir eine Umarmung
Miriam
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  #19  
Alt 17.01.2013, 19:33
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Ich bin nur am Heulen grad. Wie soll das nur werden ohne ihn ? Ich weiß schon, daß ich daran nicht denken darf jetzt und ich jeden Tag genießen muß aber trotzdem kommt der Gedanke immer wieder - wie lange wohl noch ? Ich hab solche Angst davor, wie die kommende Zeit wird. Ich denke, daß Papa dem Onkologen schon sagen wird, was er will und was nicht und wir werden bedingungslos hinter ihm stehen, egal, was er möchte und wie er sich entscheidet...
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  #20  
Alt 17.01.2013, 19:44
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Myri,

am besten verdrängst du diese Gedanken... Du kannst dich nicht auf den Tod vorbereiten. Das soll natürlich nicht heißen, dass man nicht über das Sterben oder den Tod reden darf. Im Gegenteil, ich finde es sehr wichtig, sich mit damit auseinander zu setzen.

Aber jetzt ist nicht der Zeitpunkt dafür! Ich kann dich ja so gut verstehen, denn ich befand vor knapp 1,5 Jahren in genau dieser Situation. Es ist auch gut, wenn du weinen kannst. Lass die Tränen laufen, du hast jeden Grund, traurig und besorgt zu sein. Oft hilft es schon ein wenig, wenn man seinen Gefühlen nachgeben kann und das Weinen erleichtert ein bißchen. Zumindest für den Moment. Deine Angst vor der Zukunft ist auch nachvollziehbar, aber Myri, ihr werdet es schaffen. Egal, was auf euch zukommt, ihr werdet es bewältigen - gemeinsam! Ihr seid eine tolle Familie und haltet zusammen und habt euch lieb. Das ist das Allerwichtigste und du wirst dich wundern, welche Kraftreserven tief in dir wohnen.

Und du bist nicht allein... hier schreiben noch mehrer junge Frauen, die auch Töchter sind und sich sehr um ihre Mama oder ihren Papa sorgen. Ihr könnt euch hier gegenseitig Mut machen und euch trösten und auf Verständnis treffen. Du wirst erleben, dass auch in dieser Dunkelheit ein paar schöne Lichter auf dich zukommen...

Liebe Grüße
Miriam
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  #21  
Alt 17.01.2013, 19:55
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Oh Mann, ich weiß nicht, wie viel Kraft ich noch habe, seit Sommer 2011 hab ich immer um meine Gesundheit kämpfen müssen und erst letzten Monat ist Ruhe eingekehrt. Ich befürchte, ich hab noch nicht soviel Kraft gesammelt, um das zu schaffen. Meine Halbschwestern (auch Papas Töchter) sind nicht so "nah" mit dran. Eine hat mit ihm gebrochen seit 2004 und die andere wohnt etwas weiter weg. Es nagt auch an ihm, daß er mit der einen keinen Kontakt mehr hat, gerade in solchen Situationen... Ich muß irgendwie alleine durch, obwohl ich noch 2 Geschwister habe, das machts mir nicht gerade leichter... aber ich würde für meine Eltern alles tun, sie haben auch immer alles für mich gemacht und ich genieße die letzten Tage schon viel mehr mit ihm. Zum Glück wohnen wir seit knapp 1 Jahr wieder unter einem Dach, das erleichtert vieles. Ich hab Angst, daß er sich womöglich für die Therapie entscheidet, nur uns zuliebe und er es eigentlich gar nicht möchte... mein Leben steht total Kopf und wenn ich die ganzen Berichte hier lese, frage ich mich, wie ihr das alles überstanden habt bzw. gelernt habt, damit umzugehen. Ich kann mir das noch gar nicht vorstellen, irgendwann wieder lachen zu können, wenn mein Dad nicht mehr da ist...
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  #22  
Alt 17.01.2013, 20:33
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Gina79 Gina79 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Liebe Myri! Ich bin auch eine besorgte Tochter, deren Paps schon seit gut einem Jahr mit der Diagnose Lungenkrebs lebt. Als "wir" die Diagnose bekommen hatten, konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass ich irgendwann wieder einmal lachen kann oder wiedermal was normales für mich machen kann. Aber es geht. Zwar nicht immer und an manchen Tagen gar nicht aber ich bemühe mich! Ich weiß, es ist so schwer und man leidet selber so mit!
Ich ertappe mich auch manchmal, dass ich schon an den Tod oder ans Ende denke. Aber dann denke ich mir, mein Papa lebt, und das ist das wichtigste für mich im Moment. Und mein Ziel ist es, dass es Papa wieder besser geht und auf das baue ich auf!
Wie Mirilena schon gesagt hat habe ich mir auch schon angewöhnt nicht mehr alle Blutwerte zu überdenken, das hat mir bisher nur Kopfschmerzen gebracht, denn am nächsten Tag kann es schon wieder ganz anders sein. Schau nach vorne, aber positiv nach vorne und denk dir die schlimmen Tage müssen überstanden werden damit auch wieder positiver Tage kommen, SChritt für Schritt und Tag für Tag!
Ich freue mich jeden Tag in der früh, dass mein Papa noch lebt! Und ich freue mich auch, dass ich lebe, denn auch wir Gesunden wissen nicht wann wir gehen müssen!

Ich weiß, es ist schwer und ich kämpfe auch sehr damit! Wünsche dir noch viele positive Momente mit deinem Papa! Liebe Grüße Nina
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  #23  
Alt 17.01.2013, 21:31
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Vavi Vavi ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Huhu,mein Papa wurde gestern operiert...heute ging es ihm sehr gut und konnte schon Witze reißen..die Op ist gut verlaufen,nur etwas Blut hat er bekommen...sie sind aber mit allem sehr zufrieden...die Metastasen konnten auch alle entfernt werden...in der Hüfte hat er ein neues Gelenk und Aufhänger bekommen...also soweit so gut... Jetzt heißt es,ihn ganz viel Kraft geben...und auch wir tanken in denn guten Momenten ganz viel Kraft...
Ich wünsche noch einen schönen Abend
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  #24  
Alt 18.01.2013, 05:28
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Guten Morgen an Euch alle :-)
Danke schön für Eure lieben Worte und für das Mut machen. Es hilft mir jetzt schon und ich hoffe, der Onkologe ist so "zuversichtlich" wie es geht und mein Papa ist noch eine Zeit in unserer Mitte.
Heute muß er zum Kardiologen wg. Ultraschall Herz, um das Geräusch abzuklären, das die Ärztin beim Abhören vor der Biopsie gehört hat. Hoffentlich kommt nicht noch was dazwischen wg. Chemo usw., damit bald damit begonnen werden kann. Schrecklich... und ihr seid alle so tapfer.
Ich fühl mich so hilflos und schwach gerade.

Ich wollte im Internet ein bißl mehr erfahren, bzw. hier im Forum lesen wg. der Art des Krebses. Jetzt hab ich mal ne blöde Frage: die Ärztin meinte gestern, es wäre ein großzelliger und dann hat sie noch von Adenokarzinom gesprochen. Das ist ja nicht gaaanz das gleiche oder ? und ein nicht-kleinzelliger Krebs heißt nicht, daß er automatisch großzellig ist, steht überall zumindest. Oder steh ich auf dem Schlauch ? Wißt ihr mehr darüber ?

@Vavi: ich freu mich so für Euch, daß Dein Papa die OP so gut überstanden hat und drücke ihm/Euch auch weiterhin ganz fest die Daumen.

Ich bin froh, mich hier austauschen zu können, das tut wirklich gut.

Danke :-)
Liebe Grüße, Myri

Geändert von Myri78 (18.01.2013 um 06:12 Uhr)
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  #25  
Alt 18.01.2013, 18:24
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Vavi Vavi ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Huhu Myri...
Ich war mit Papa heute schon draußen 10min. und dann wieder rein...Er wusste gar nicht das es doch soooo kalt draußen ist.hehe...Alle Schläuche sind ab und die Ärzte sind mit ihm sehr zufrieden...
Mit der Tumorart habe ich leider keine Ahnung von...Ich selbst bin auch soooo froh das ich hier im Forum bin...Die lieben Worte von euch allen tun echt gut...
schönen Abend noch....
Vavi
ps. Lass von dir hören,was beim Kadiologe raus kam...ich hoffe nicht auch noch etwas mit dem Herzen...
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  #26  
Alt 18.01.2013, 19:30
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Myri78 Myri78 ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

HUHU,
beim Kardiologen ist soweit alles o.k. - eine Herzklappe wäre wohl etwas verkalkt aber nicht weiter schlimm. Ich wills mal glauben.

Heute hab ich den Bericht von der Biopsie bekommen - ich würde am liebsten die Vogel-Strauß-Technik anwenden und den Kopf in den Sand stecken. Ich bin total fertig, wütend auf diese Krankheit und unendliche Traurigkeit macht sich breit.

Es steht da, daß es ein großzelliges Karzinom ist und dem Adenokarzinom am ehesten ähnelt. Ist es dann eines oder ist es ein großzelliges ? da gibts doch Unterschiede ?
Das Stadium klingt leider nicht gut. cT2a cN3 cM1 - also sind die Lymphknoten auch betroffen, ich habs befürchtet

Nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom rechter Lungenunterlappen. Da steht noch was von "ossär", muß ich erst gucken, was das bedeutet.

Als ich heute von der Arbeit kam, bin ich zu Papa rein und er hat sich gefreut, mich zu sehen. Plötzlich hat er mich lange angeguckt und ich wußte, es geht ihm nicht gut. Er hat geweint und geweint und Mama und ich auch. Ich glaube, ich hab Papa ein paar Mal erst weinen gesehen, dann gehts ihm richtig sch..., wenn das ist. Jetzt hat er Angst, er schläft auch nicht mehr nachts. Er hat sich so gefreut, als ich vor 1 Jahr im Haus meine Wohnung gebaut habe und wir alle 3 zusammen sein können und jetzt muß er sterben.
Er ist allerdings noch voller Hoffnung, daß er, weil er sonst nichts spürt und fit ist, gute Chancen hat, die Chemo usw. gut zu überstehen.
Soll ich ehrlich sein ? Ich glaube da nicht dran, die Angst frißt mir die ganzen Hoffnungen weg - da ist nur Leere, Angst und ich zitter, wenn ich nur dran denke. Er macht sich Gedanken, was Mama und ich machen, wenn er nicht mehr da ist und wer nach dem Rechten schaut. Er will nicht gehen und ich fürchte, es kann ganz schnell gehen, das Stadium ist schon immens weit wie ich finde.

Heute hustet er plötzlich viel und ich weiß nicht, ob das noch mit der Bronchoskopie vom Dienstag zusammenhängt oder ob es womöglich jetzt richtig losgeht mit anderen Beschwerden.

Letzte Woche habe ich geträumt, daß er an meinem Geburtstag sterben wird: am 09.09.13 - ich krieg das gar nicht mehr aus dem Kopf, total irre. Das gemeine ist nur, daß schon viele Dinge so eingetreten sind, die ich geträumt habe, bis jetzt waren es aber nur Schöne Dinge. Ich hab Angst. Ich will nicht ohne meinen Papa sein.

Hab mir heute das Buch: Krebszellen mögen keine Himbeeren gekauft. Schaden kann es ja nicht und ich will tun was möglich ist - ich fühl mich so hilflos...

@Vavi: oh toll, Deinem Papa gehts besser *freu* - jaaaa, es ist schweinekalt, bei uns auch, er soll lieber drin bleiben :-)
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  #27  
Alt 18.01.2013, 19:58
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Papa hat Lungenkrebs und Knochenmetastasen

Hallo Myri,

kennst du die Seite der Deutschen Krebsgesellschaft? Da gibt es viele gute und sinnvolle Informationen wie z.B. die Klassifikation unter http://www.krebsgesellschaft.de/tnm_...ion,30298.html oder eine Broschüre zum Thema Lungenkrebs.

"Ossär" bezieht sich auch die Knochenmetastase.

Weißt du, ich finde es gut, dass ihr drei zusammen geweint habt... Ich hoffe, es hat euch alle ein wenig erleichtert. Viele Angehörige meinen, immer stark sein zu müssen, aber ich denke, wenn man traurig und verzweifelt ist, dann darf man auch mal weinen. Wenn der allgemeine Zustand deines Papas okay ist, dann sollte eine Chemo ihn nicht umhauen. Sie hat natürlich Nebenwirkungen und ist wahrlich kein Spaziergang, doch es muss nicht sein, dass es ihm dann unweigerlich schlecht gehen wird.

Das Husten kann von der Bronchoskopie kommen, sehr wahrscheinlich sogar. Mein Vater hatte nach der Untersuchung sogar blutigen Auswurf beim Husten, doch die Ärztin meinte, das sei normal nach einer Gewebeentnahme. Das gab sich auch nach zwei Tagen.

Also, ihr müsst jetzt wohl erst einmal die Diagnose und den Bericht sacken lassen. Das tut schrecklich weh, wenn man so etwas schwarz auf weiß liest. Aber gib die Hoffnung nicht auf!!! Es lohnt sich immer zu kämpfen!

Liebe Grüße
Miriam
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  #28  
Alt 18.01.2013, 20:16
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Myri78 Myri78 ist offline
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Ich bin auch irgendwie froh, daß er "endlich" mal geweint hat, ich merke ihm ja schon die ganze Woche an, seit wir es wissen, daß es ihm zu schaffen macht. logischerweise. Am liebsten hätte ich gesagt: "Ja, wein es alles raus, Papa !"

Und doch tut es so unendlich weh...

Er sagt, ihn haut die Chemo nicht um, das kann er sich gar nicht vorstellen. Er ist kräftig usw. und daher ein "Bär" :-) aber ich weiß, daß auch kräftige Männer abbauen können und ich fürchte mich vor den Nebenwirkungen. "Es" frißt mich auf...

Bestünde denn theoretisch die Möglichkeit, daß alles einfach zum Stillstand kommt, noch in diesem, im letzten Stadium ?

Am liebsten würde ich ihm die restliche Zeit seines Lebens aufm Schoß sitzen und ihn nicht mehr aus den Augen lassen. Ich hab keine Lust mehr, arbeiten zu gehen und zu wissen, daß mein Dad zu Hause mit dem Krebs kämpft. Mir fehlen mind. 9 Tagesstunden mit ihm... zum Glück ist Mum bei ihm...

Woher sollen wir nur die Kraft nehmen für diesen großen Kampf der uns bevorsteht ?

Danke für den Link, da werde ich gleich mal nachlesen. Und "ossär" steht bei der Metastasenformel, dann sind evtl. gar nicht alle Lymphen gemeint... ich bin so nervös vor Montag, da gehen wir zum Onkologen...
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  #29  
Alt 18.01.2013, 21:35
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Gina79 Gina79 ist offline
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Hallo Myri! Ich denke auch, dass der Husten von der Brocho kommt, mein Papa hatte schon 3 x eine Bronchoskopie und danach immer argen Husten mit Schleimauswurf. Bei ihm hat es sogar mal 2 Wochen gedauert bis er sich gelegt hat. Jetzt hustet er auch grad wieder stark weil sie gestern erst eine Lungenspiegelung gemacht haben!
Liebe Grüße
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  #30  
Alt 21.01.2013, 17:22
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Myri78 Myri78 ist offline
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Heute hatten wir den 1.Termin beim Onkologen. Es wurde Papa Blut abgenommen und ein kurzes Gespräch mit dem Arzt hat stattgefunden. Er hielt sich sehr bedeckt, da er erst die Blutwerte usw. abwarten will, am Donnerstag haben wir den nächsten Termin und ein längeres Gespräch, indem er dann sagen kann, welche Therapie in Frage kommt. Papa hat ihn, wie ich schon vermutet habe, gefragt, "ob es sich überhaupt noch lohnt"... Der Arzt meinte, er kann noch gar nichts dazu sagen, da er erst die Ergebnisse abwarten will. Ich verstehe das allerdings nicht ganz, es liegen alle Blutwerte von der Hausärztin schon vor, genauso wie das Biopsie-Ergebnis, indem steht, Großzeller, Adenom-ähnlich. Was will er denn jetzt noch am Blut feststellen ? er weiß doch schon alles ? mmh...
Papa hatte Tränen in die Augen und hat gesagt, daß er es nicht versteht, ihm tut doch nur das Bein weh...
Es bricht mir jedes Mal fast das Herz, wenn ich Papa mit Tränen sehe, das kenn ich gar nicht von ihm. Wie verzweifelt er doch sein muß... Mama hat dann natürlich auch angefangen und der Arzt hat mich angeschaut und ich habs in seinen Augen gesehen... Papa wird nicht mehr lange Zeit haben in diesem Stadium...
Was soll ich denn nur ohne meinen Papa machen ?!?!?!?!?
ICH WILL DAS ALLES NIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIICHHHHHHHHHTTTTT !!

Am Donnerstag erfahren wir dann auch, ob eine Chemo parallel zur Bestrahlung laufen kann oder eher versetzt, wenn ich ihn richtig verstanden hab. Er meinte, es kommt je nachdem auch eine Chemo mit Tabletten in Frage. Kennt sich jemand damit aus ? Heißt das, die sind besser verträglich oder was ist der Unterschied zu den Infusionen ?

Auf der Rückfahrt hat keiner ein Wort gesprochen...
Und wißt ihr, wobei ich mich auch total beschissen fühle ? Seit 2 Tagen überlege ich ernsthaft, ob es klug ist, die Chemo usw. zu beginnen ? Er hat schon ein so fortgeschrittenes Stadium, daß ich ihm die ganze Tortur wg. evtl. 2 Wochen länger leben, ersparen möchte. Das klingt jetzt vielleicht makaber aber ich hab Angst, daß er nur noch leidet unter der Therapie und es ihm jetzt so - also ohne - noch relativ gut geht... daran ist bestimmt meine Angst Schuld ! *traurigbin*
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