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  #1  
Alt 12.11.2013, 10:16
KalteBlume KalteBlume ist offline
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Registriert seit: 12.11.2013
Beiträge: 4
Frage Wie schlimm hat es ihn wirklich getroffen

Hallo,

Ich bin 27 Jahre alt. Mein Stiefschwiegervater ist vom Lungenkrebs betroffen.
Er hatte schon Bestrahlung und Chemo. Nun war er wieder im KH um zu erfahren, ob die Behandlung was gebracht hat.

Ich weiß nicht, ob er das nicht verstehen möchte oder kann, aber in der Familie weiß niemand genau wie es wirklich um ihn steht. Angeblich hat der Arzt nicht viel gesagt, da er in ein par Tagen einen Termin hat, um die weitere Behandlung zu besprechen.. den Zettel vom KH haben wir lesen dürfen, aber nicht viel verstanden. Könnt ihr mir vllt helfen?
Es wurde schon gegoogelt, alle haben was anderes verstanden. Die Familie geht vom Schlimmsten aus und vermutet, dass er nicht mehr lange hat
Ich verstehe nicht wie es so unklar sein kann. Normal fragt man doch den Arzt aus.

Ich hoffe es ist nicht so schlimm wie alle denken -_-
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  #2  
Alt 12.11.2013, 10:39
KalteBlume KalteBlume ist offline
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Registriert seit: 12.11.2013
Beiträge: 4
Beitrag AW: Wie schlimm hat es ihn wirklich getroffen

Diagnose:
Bronchial-Karzinom
Rechts zentral Ober- und Unterlappen
Linker Oberlappen
-Histoligie: mäßig differenziertes, nicht verhornendes Plattenepithel-Ca. G3 im re. UL + re OL cT3
- Li OL mit einem plattenepithalien Carcinoma in situ
- Zytologie: Pap Klasse V, Plattenepithel Ca

Aktuell Staging: Stable Disease mit Ausbildung einer Tumornekrose


Behandlung:
.... Die durchgeführte Diagnostik zeigte keinen Anhalt eines Rezidives oder einer Metastasierung. Bronchskopisch zeigte sich allerdings eine ausgedehnte Tumornekrose nach Radiatio.



Wer kann das bitte mal zusammenfassen? Wäre euch sehr dankbar.
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  #3  
Alt 12.11.2013, 11:59
Susanne13 Susanne13 ist offline
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Registriert seit: 25.09.2013
Ort: Berlin
Beiträge: 350
Standard AW: Wie schlimm hat es ihn wirklich getroffen

Hallo KalteBlume,

erstmal tut mir das mit Deinem Schwiegervater sehr leid

Leider kann ich Dir nicht weiterhelfen, außer den Tip geben, Euch den Arztbericht zu kopieren und zu einem Arzt Eures Vertrauens zu gehen und Euch den Bericht genau erklären zu lassen.

Ich nehme mal an, das niemand von Eurer Familie jemals den Schwiegervater bei seiner Chemo und/oder Bestrahlung begleitet hat oder bei den Arztbesuchen, die vor und während der Chemo/Bestrahlung stattfanden. Soll kein Vorwurf sein

Vielleicht sollte auf alle Fälle beim nächsten Docbesuch ihn jemand begleiten und auch Fragenotizen aufschreiben.

Alles Gute für Deinen Schwiepa

LG Susanne
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  #4  
Alt 12.11.2013, 12:45
KalteBlume KalteBlume ist offline
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Registriert seit: 12.11.2013
Beiträge: 4
Standard AW: Wie schlimm hat es ihn wirklich getroffen

Nein, niemand war dabei. Er erzählt auch nichts. Hatte während der Chemo oder auch jetzt angeblich keine Schmerzen.. was ich nicht wirklich glauben kann. Er meint nur, dass wir ins alle mehr Sorgen machen als er sich selbst. So merkt man ihm nichts an. Ist schon schwierig, wenn man nicht selbst drin steckt. Ich könnte mir vorstellen, dass er ganz genau weiß was Sache ist, aber uns nicht beunruhigen möchte?!
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  #5  
Alt 12.11.2013, 15:40
The Witch The Witch ist offline
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Registriert seit: 19.03.2011
Beiträge: 1.490
Standard AW: Wie schlimm hat es ihn wirklich getroffen

Zitat:
Zitat von KalteBlume Beitrag anzeigen
Wer kann das bitte mal zusammenfassen? Wäre euch sehr dankbar.
Ich werde das mal versuchen - aber das kann nicht der erste Bericht sein. Der Part vor "Aktuell: (...)" ist vermutlich schon älter und die bisherige Behandlung fußte darauf. Sowas wird normalerweise in einen Bericht immer erst nochmal aufgenommen. Auffällig ist, dass dort keine vollständige TNM-Klassifikation (= Tumorgröße T, Lymphknotenbefall N, Metastasen M) genannt wird.

Dein Schwiegervater hat demnach einen Lungenkrebs, der von den Schleimhautschichten der Lunge ausgeht (Plattenepithelkarzinom). Tumore finden sich in beiden Lungenhälften - rechts im Unterlappen und im Oberlappen (der rechte Lungenflügel hat drei, der linke zwei Lappen). cT3 bedeutet, dass der Tumor insgesamt recht groß ist.

Im linken Lungenflügel gibt es eine Krebsvorstufe im Oberlappen, eben dieses "Carcinoma in situ". PAP nennt man einen Ausstrich der veränderten Zellen, der bei einer Spiegelung der Bronchien (Bronchoskopie) gewonnen wurde. Die Kategorie "V" bedeutet, dass hier bereits sehr schwere Veränderungen vorliegen - noch nicht bösartig, aber kurz davor.

"Aktuell Staging: Stable Disease mit Ausbildung einer Tumornekrose" bedeutet, dass die Krankheit derzeit nicht fortschreitet, sondern stabil ist. "Tumornekrose" heißt, dass der Tumor (hier rechts) von innen zerfällt. So etwas kann spontan geschehen, ist aber auch Ziel der Strahlentherapie. Auf letztere Möglichkeit wird im nächsten Absatz verwiesen ("ausgedehnte Tumornekrose nach Radiatio").

Der vorletzte Satz ("Die durchgeführte Diagnostik zeigte keinen Anhalt eines Rezidives oder einer Metastasierung.") verweist darauf, dass weder ein Rückfall noch eine weitergehende Metastasierung erfolgt ist.

Insgesamt sieht das also erstmal gar nicht so ganz schlecht aus, wenn das alles ist. Schmerzen hat man bei einer Chemotherapie im Übrigen normalerweise nicht. Auch nicht notwendigerweise vor oder nach anderen Behandlungen. Eher wäre schon Luftnot oder Husten typisch, aber auch das muss nicht sein.
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  #6  
Alt 12.11.2013, 16:51
KalteBlume KalteBlume ist offline
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Registriert seit: 12.11.2013
Beiträge: 4
Standard AW: Wie schlimm hat es ihn wirklich getroffen

Vielen Dank erstmal für die Erklärung. Da hat man ja wieder ein bissl Hoffnung bekommen.
Es kann gut sein, dass mein Schwiegervater schon mehrere Berichte bekommen hat, aber das war sein letzter und einziger, den ich gesehen habe. Kann ja auch sein, dass er noch etwas zurück gehalten hat, weil ja anscheinend etwas (TNM-Klassifikation) fehlt..

So kann ich meiner Familie aber sagen, dass vllt doch noch ne Chance besteht. Die reden schon alle von TTestament schreiben, nur noch ein paar Monate zu leben. Jeder dichtet etwas hinzu, weil vom Schwiegervater nichts konkretes kommt.

Ich hoffe, dass er doch noch länger lebt als alle glauben.
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  #7  
Alt 12.11.2013, 21:03
The Witch The Witch ist offline
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Registriert seit: 19.03.2011
Beiträge: 1.490
Standard AW: Wie schlimm hat es ihn wirklich getroffen

Ich kann dir nur als selbst Betroffene und nicht als Angehörige einen guten Rat geben: Dichtet euch nichts zusammen und setzt ihn nicht mit sowas wie "Mach mal dein Testament!" unter Druck. Es ist seine Krankheit und er ist derjenige, der damit umgehen muss. Je mehr ihr ihn bedrängt, umso weniger wird er vermutlich sagen.
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