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  #76  
Alt 03.09.2007, 10:09
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Die Beerdigung war wunderschön- so schön wie so etwas schreckliches eben nur sein kann... Es waren knapp 150 Menschen da, die meinem Vater die letzte Ehre erweisen wollten und ich denke er hat sich sehr darüber gefreut. Der Pfarrer hat genau die richtigen Worte gefunden- über meinen Vater und eben auch über Gott, an dem man einfach zweifeln muss..
Jetzt fahr ich zwar jeden Tag zum Grab, seh mir an wie schön es gelegen ist und wie schön geschmückt mit allen den Blumen, aber einen richtigen Bezug kann ich dazu irgendwie nicht aufbauen. DA ist mein Papa nicht. Er ist in jedem kleinen Winkel zu Hause... All das was er hier geschaffen hat, woran er Freude hatte.... Er fehlt mir so schrecklich........
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  #77  
Alt 03.09.2007, 11:16
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

Deine Gefühle mit dem Grab kann ich nachvollziehen. Das ist auch genau der Grund, warum ich mich gegen ein Urnengrab und für einen Familienbaum entschieden habe. Mir gibt ein Grab nichts, da ist meine Mum nicht. Sie ist hier überall. Und somit möchte ich auch nicht gezwungen sein, dorthin zu gehen, wo sie nicht ist.

Ich drück Dich.

LG

Astrid
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  #78  
Alt 03.09.2007, 19:43
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Sammy34 Sammy34 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

ich musste heute mit schrecken feststellen das Dein Dad es auch nicht geschafft hat. Das tut mir wahnsinnig leid. Ich weiss wie es Dir zur Zeit geht mein Dad ist am 27.08. eingeschafen am 30.08. war die Beerdigung, ich denke auch immer wieder er müsste strahlend die Tür reinkommen, aber leider wird das nie wieder sein.
Es ist so schrecklich schwer zu erkennen, das er nie wieder mit einem lachen wird oder einen guten Rat erteilen kann, man fühlt sich so leer und hilflos! Es wird auch für mich eine schwere Zeit werden, am liebsten würde ich mich verkriechen, manchmal denke ich würde ich doch einschlafen und nie wieder aufwachen
Ich fürchte wenn ein paar Wochen vergangen sind wird es noch schwerer für uns werden aber ich hoffe das ich den Schritt ins Leben wieder finden werde, das hoffe ich auch für Dich, ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit
ganz liebe Grüße
Martina
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Die Spielregeln des Lebens, verlangen von uns nicht, dass wir um jeden Preis siegen, wohl aber, dass wir den Kampf niemals aufgeben
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  #79  
Alt 03.09.2007, 19:52
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Heidi O. Heidi O. ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,
wollte dich nur mal wieder in den Arm nehmen ... du weißt, ich denke an dich!
Es muss unendlich schwer sein!

Heidi
__________________


Ihr fehlt mir so sehr ... ♥Gloria ♥UteMichaela ... für immer im Herzen
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  #80  
Alt 03.09.2007, 23:49
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Astrid,
mich beruhigt es ein wenig, dass es dir auch so geht... ich kann dort nichtmal mit ihm reden, vielleicht will ich auch einfach nicht dass er dort ist... wir könnten es ja später auch bei dem Kirschbäumchen belassen, aber eigentlich wollte ich auch einen Platz haben, wo man hingehen kann.. naja, vielleicht kommt das ja doch noch -später beim Kirschen essen...

Liebe Martina,
dein Papa ist ja nur einen Tag nach meinem gegangen- es tut mir so leid! Ich merke auch immer wieder wie gerne ich mich verkriechen würde, morgen hat ein Freund Geburtstag und ich glaube nicht, dass ich hingehen werden.... auch zum Arbeiten habe ich überhaupt keine Motivation- ich war während der Krankheit meines Vaters, also während der letzten 19 Monate nie krank, und jetzt würd ich mich am liebsten für noch zwei Wochen krank schreiben lassen oder länger... mir ist einfach alles zuviel, möchte einfach mal Zeit für mich haben...naja diese Woche bleibt mir ja noch..... Arbeitest du schon wieder?

Liebe Heidi,
er ist einfach überall, fehlt überall... manches ist einfach wieder ganz normal und dann überfällt mich alles wieder mit voller Wucht... aber zumindest gelingt es mir schon wieder mich hin und wieder abzulenken, mal was schönes zu machen. Zum Glück hab ich nette Freunde die sich lieb kümmern und ich schaff es auch schon fast mich wieder bei Gesprächen auf deren Beziehungsprobleme zu konzentrieren... ach wäre ein bisschen Streit doch auch bloß mein größtes Problem...Warum haben nur alle anderen so ein normales Leben?

Liebe GRüße Susanne

Geändert von Susanne28 (03.09.2007 um 23:51 Uhr)
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  #81  
Alt 04.09.2007, 08:13
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

unser Baum ist ein ganz bestimmter, dort ist auch eine Plakette angebracht, so, dass man ihn wiederfindet. Ich war mir nämlich auch nicht sicher, ob ich nicht einen Platz brauche, wo ich wieder hingehen kann. Aber so kann ich hingehen, wenn ich mag, muß aber keine Grabpflege betreiben. Zumal die Beisetzung uns noch bevorsteht, hier in München dauern die Verbrennungen und ich hab noch keinen Termin.

Ich hatte auch lediglich die 2 Wochen vor Mamis Tod unbezahlten Urlaub. Einfach, weil es nicht anders ging und meine Mami ja nicht um die Ecke im KH war. Die Zeit war gut so, danach hatte ich regulär Urlaub, wo wir ja auch weggefahren bin.

Ab heute muß ich wieder arbeiten.

Bei mir ist es nicht so, dass ich mich verkriechen will, denn irgendwie stellt sich bei mir nicht wirklich eine Trauer ein. Bin ich unnormal? Ich denke ständig an meine Mami, aber ich bin nicht traurig, eher wehmütig.

LG

Astrid
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  #82  
Alt 06.09.2007, 07:56
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Sammy34 Sammy34 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

genauso geht es mir auch, geh seit Mittwoch wieder arbeiten, ich habe überhaupt keine Motivation und bin ständig müde und einfach nur fertig, die letzten 2 Wochen waren einfach die schlimmsten in meinem Leben und das muss ich erstmal verarbeiten
Jeder verarbeitet den Tod anders, manche stürzen sich direkt in die Arbeit rein und sind froh abgelenkt zu sein und andere, so wie ich, brauchen erstmal ein wenig Ruhe, am liebsten wäre ich nach meinem Krankenschein direkt in Kur oder noch ein bissle in Urlaub gefahren, ich glaube das wäre für mich am besten gewesen, aber leider ruft die Arbeit und ich hab viel zu tun, aber es fällt mir echt schwer.
Ich habe auch das Gefühl umso mehr Zeit vergeht, desto mehr vermisse ich ihn und bin traurig, ich hoffe das das ganze irgendwann besser wird, aber heute, ehrlich gesagt, weiss ich noch nicht wie das gehen soll. Ich Liebe meinen Vater über alles und ich konnte es ihm nicht mehr sagen, das ist das schlimmste für mich.

Ich wünsche Dir und allen anderen viel Kraft und würde mich freuen wenn wir weiterhin in Kontakt bleiben würden

Liebe Grüße Martina
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  #83  
Alt 06.09.2007, 08:22
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Martina,

Dein Vater liest jetzt Deine Gedanken und weiß, wie sehr Du ihn liebst. Deshalb mußt Du nicht mit Dir hadern. Es hat seinen Sinn und Zweck, warum er ging, als Du nicht da warst.

Auch von mir bekommst Du ein

LG

Astrid
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  #84  
Alt 06.09.2007, 11:18
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Ihr Lieben,
es tut gut zu wissen, dass all das was einem selber so merkwürdig vorkommt nicht nur bei einem selbst so ist... ich konnte zwar noch kurz mit meinem Vater reden und ihm sagen wie lieb ich ihm habe (und er hat auch noch geantwortet ) aber so in epischer Breite wie ich mir das vermutlich völlig illusorisch vorgestellt habe, wo man sovieles nochmal beredet, war das natürlich nicht, wir hatten nur 30sec..... Danach hatten wir zwar noch 17 Stunden um mit ihm zu reden und bei ihm zu sein, aber wir können nur hoffen, dass er uns gehört hat... wobei er tatsächlich ca 1 Stunde nachdem wir ihm gesagt haben er könne aufhören zu kämpfen und dürfe schlafen, eingeschlafen ist...
Dauernd fallen mir Kleinigkeiten ein, wegen der ich schrecklich weinen muss, ich muss mich so zusammenreißen im Baumarkt nicht zu weinen, weil ich genau weiß wie er sich umgesehen und bestimmt auch etwas interessant gefunden hätte....Das ist alles so wechselhaft, mal kann ich so gut über alles reden und alle wundern sich wie stark ich bin und dann wieder versinke ich in seinem Arbeitszimmer im Sessel und bin so verzweifelt und traurig wie man nicht verzweifelter und trauriger sein kann. Und jeden Tag ist eine Mischung aus Trauerkarten, Post für meinen Vater und Formalitäten/Rechnungen wg. seines Todes bzw. wg. des letzten Krankenhausaufenthaltes im Briefkasten- das ist so absurd...
Liebe Martina,
Papas wissen einfach wie lieb man sie hat- auch wenn man es nicht dauernd sagt. Sie selbst sagen es einem ja auch nicht dauernd und tun es trotzdem! Ich hab mich mit meinem so oft gestritten in der letzten Zeit, aus Angst, aus Sorge, aus Verzweiflung, aus Liebe... trotzdem weiß er bestimmt wie sehr ich ihn liebe. Man zeigt das doch dauernd auf 1000 verschiedene Arten... und er ist doch auch jetzt bei dir. Davon bin ich fest überzeugt!
Liebe Astrid,tja, was ist denn eigentlich wirkliche Trauer? Ich habe noch nie getrauert, weiß gar nicht was nun normal ist, merke nur wie unwirklich mir oft alles vorkommt, vielleicht eben weil Tod bislang in meiner kleinen Welt nicht wirklich vorkam?! Vermutlich gibt es kein normal und unnormal, ich zweifel auch so oft, wundere mich warum ich nicht den ganzen Tag weine, warum mich mittlerweile fernsehen wieder ablenkt, warum ich wieder ein offenes Ohr für die kleinen Problemchen meiner Freunde haben... warum, warum, warum... Ich hab mir gestern abend zwei Bücher von Kübler-Ross bei Amazon bestellt, mal sehen wann die kommen und ob es vielleicht irgendwie weiterhilft sie zu lesen....
Ich euch,
liebe Grüße Susanne
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  #85  
Alt 06.09.2007, 14:21
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Sammy34 Sammy34 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallo Ihr Lieben,
ja es ist wirklich so, jeder Mensch trauert anders und das ist gut so. Ich bin froh das ich hier ab und an ein paar Zeilen schreiben kann und weiss das ich nicht alleine mit meiner Trauer bin, das tut gut.
Oft bekomme ich den Tag auch ganz gut rum, aber genau wie bei Dir Susanne, sobald ich im Arbeitszimmer von Papa bin und ein bissle krame und aufräume bin ich wieder unendlich traurig, wenn ich Bilder von vergangenen Zeiten finde ..... es sind so viele schöne Erinnerungen und die werden für immer im Herzen bleiben.
Meine Lieben ich hoffe Ihr habt recht und mein Vater weiss wie lieb ich ihn habe
Meine Freundin hat mir auch gesagt das Ihr Bücher beim Verlust Ihrer Mutter sehr geholfen haben, welche hast Du denn bestellt?

Einen dicken Kuss an Euch und viel Kraft

Liebe Grüße Martina
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  #86  
Alt 06.09.2007, 14:38
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallo Martina,
ich habe "Über den Tod und das Leben danach" sowie "Geborgen im Leben" bestellt- gerade kam die Versandbestätigung, ich hoffe ich kriege morgen Post... Zuvor hatte ich schon mal kurz in ein anderes Buch hineingelesen, ich hab es aber wieder zurück gegeben, weil so vieles nicht passte... aber die Kapitel über die Phasen des Sterbens waren recht "interessant" und haben uns bestätigt, wie wichtig es war meinen Vater gehen zu lassen bzw ihm dies auch zu sagen...
Ich habe seinen alten Teddy wieder herausgeholt, eigentlich wollte ich ihn immer schonen, weil er schon so durchgelaufene Pfötchen hat, aber jetzt muss er doch wieder zum Liebhaben herhalten, das arme kleine Kerlchen, du siehst es auf dem Benutzerbild... Mein Papa hat irgendwie alles in seinem Arbeitszimmer aufgehoben, auf der Suche nach Briefumschlägen hab ich vor 2 Tagen sein Grundschulzeugnisheft gefunden Und überhaupt alles was es dort so gibt, ist mein Papa...

Liebe Grüße Susanne
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Wenn nicht geschehen wird, was wir wollen,
so wird geschehen, was besser ist.
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  #87  
Alt 06.09.2007, 15:08
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Sammy34 Sammy34 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallöchen,
ich glaube das wäre auch was für mich, werd die Tage mal in die Bücher reinschnuppern, muss eh zur Bücherei. Ja es ist wirklich unglaublich was man so alles findet. Schön dann hast Du wenigstens jemand der Dir zuhört und den Du lieb halten kannst (der keine Wiederworte gibt )
Mein Papa hat eine Lieblingskatze (eine echte), wenn ich dann zu meiner Mutter rüber gehe, drücke, kraule und knuddle ich sie, das tut mir gut. Alles in meinem Elternhaus erinnert mich an ihn, manchmal macht es mich glücklich und manchmal aber auch traurig
Liebe Astrid ich wäre froh wenn ich schon genauso weit wäre wie Du, mich nicht mehr verkriechen würde und die Trauer überwinden könnte und die Erinnerungen mich wehmütig stimmen aber nicht mehr traurig machen. Aber alles braucht seine Zeit.

Eine dicke Umarmung für Euch
Liebe Grüße
Martina
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  #88  
Alt 06.09.2007, 22:00
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallo Ihr Lieben,

ich habe die Kübler-Ross-Bücher im Vorfeld schon gelesen und ich denke, sie haben mir viel Traurigkeit erspart. Ich habe gelesen: Sehnsucht nach Hause, Über den Tod und das Leben danach und Interviews mit Sterbenden.

Die Bücher gaben mir eine unheimliche Ruhe, vielleicht ist die Sichtweise dieser Autorin, die ich auch angenommen habe, die ich auch meinem Sohn vermittle, einfach hilfreich. Es ist nicht aus, sondern nur das irdische Leben. Genau das tröstet mich. Es sind dann auch so kleine Begebenheiten, die mir helfen. Meine Mutter sagte vor ihrem Tod: Wenn ich dann gestorben bin, dann bin ich bei Dir, dann helfe ich Dir beim Skatspielen. Unnötig zu erklären, dass ich jeden Skat im Urlaub gewonnen habe?

Die Bücher sind gut.

Und liebe Sammy: Meine Mum ist auch erst vor 3 Wochen gegangen, mir steht sogar noch die Urnenbeisetzung in 1,5 Wochen bevor. Aber meine Mum und ich haben über die Ansichten von Kübler-Ross gesprochen, es hat ihr Frieden gegeben und sie konnte mit mir auch über gewisse Sachen lachen (wie mit dem Skatspielen).

Vielleicht ist es genau das, warum ich wehmütig bin. Aber nicht todtraurig. Ich weiß es nicht. Klar tut mir jeder Brief weh, den ich kriege - Beileidskarten, Nachlaßgericht etc. etc. Aber es ist okay für mich.

LG

Astrid
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  #89  
Alt 07.09.2007, 07:53
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Sammy34 Sammy34 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallo und guten Morgen,
das finde ich toll, liebe Astrid, das Du mit Deiner Mum so offen darüber sprechen konntest. Ich kann mir gut vorstellen das das Euch beiden sehr geholfen hat. Ach je die Urnenbeisetzung steht Dir noch bevor, das dauert aber sehr lange bei Euch? Hoffe das Du alles gut überstehen wirst, aber so was ich bis jetzt von Dir kenne, wirst Du das schon meistern.

Mein Vater war leider immer ziemlich in sich gekehrt und sprechen über den Tod war schon gar nicht drin, wir waren ja schon froh das wir überhaupt wenigstens ein wenig über die Krankheit und die Therapien sprechen konnten.
Jeder Mensch ist anders.

Aber ich werde mich auf jeden Fall mal kundig machen über die Kübler-Ross-Bücher, vielleicht hilft es mir ja auch und wenn es nur ein bisschen wäre

Liebe Grüße Martina
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  #90  
Alt 07.09.2007, 09:47
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Martina,

in München dauert es drei Wochen, bis die Urne fertig da ist. Verstorbene werden wohl ziemlich schnell verbrannt, aber die Gravur der Urne dauert. Es ist jetzt 3,5 Wochen her, die Formalitäten hatte ich nach 3 Tagen erledigt, dann war ich ja im Urlaub. Die Beisetzungen bei den Baumgräbern werden nur an 2 Tagen durchgeführt, da drängeln sich die Termine natürlich. Somit müssen wir noch bis zum 18. warten.

Ich bin froh, wenn ich auch das hinter mich gebracht habe. Für mich ist das jetzt mehr eine Formalität.

Ich will Dir einfach mal erzählen, was Kübler-Ross im Groben glaubt, was ich für mich angenommen habe, vielleicht verstehst Du dann meine "Kühlheit". Ich glaube nämlich, dass meine Haltung nach außen hin herzlos ausschaut, was es aber nicht ist.

Kübler-Ross - ist ja eine schweizer Wissenschaftlerin, die sich mit dem Thema Sterben und Nahtoderfahrungen auseinandergesetzt hat und Tausende von Sterbende begleitet hat - hat für sich herausgefunden, dass nur das irdische Leben beim Tod vorbei ist. Dies bestätigen Aussagen von Nahtoten. Wenn jemand schon einmal tot war und wieder in den Körper zurückging, konnte er sehr wohl beschreiben, was rundum vorging. Es ist wie bei einem Schmetterling - der Schmetterling ist die Seele, die sich aus dem Kokon löst.

Ein Verstorbener verspürt unendlich viel Wärme und Liebe. Und ist eben bei auch bei seinen Lieben. Er verspürt keine Schmerzen, er ist nicht mehr verstümmelt, fühlt sich wohl. Das erzählen Leute, die eben schon gegangen waren. Das Leben ist eine Aufgabe, wenn der Verstorbene alles gelernt hat, was zu lernen war, darf er wieder gehen. Um neue Aufgaben zu übernehmen.

Für mich ist diese Art zu denken gut. Mit einem "Es ist jetzt aus und vorbei, da ist nichts mehr" komme ich nicht zurecht. Das kann ich auch meinem Sohn so nicht erklären. Es fühlt sich gut an, zu denken, was Kübler-Ross schreibt. Es half mir im Vorfeld, keine Angst zu haben, es half mir, meiner Mutter diese Denkweise etwas näherzubringen, um auch ihr die Angst zu nehmen. Ich glaube einfach auch, dass sie keine Angst hatte zu gehen. Irgendwann hörte ihre Auflehnung, ihr Verdrängen auf.

Ich hab mal zu meiner Freundin gesagt: Wenn man diese Bücher liest, dann möchte man bitte sofort und gleich sterben.

Sie empfand es ähnlich. Tod ist der Tod des irdischen Körpers, nicht der Seele.

Diese Denkweise findet man auch auf anderen esotherischen Seiten. Ich war irgendwo in einem Forum, das sich mit dem Jenseits beschäftigt. Dort gibt es dieselben Antworten. Diese fühlen sich gut an.

Vielleicht ist das der Grund, warum ich die Beisetzung als Formalität ansehe. Es muß sein, das wird vorgeschrieben. Ich glaube nicht, dass die Seele beim Körper oder der Asche ist. Aber der Körper muß beigesetzt werden.

Die Seele ist hier um mich rum, auch wenn ich sie nicht spüren kann.

Genau das gibt mir einfach Frieden. Ich kann mit dem Thema umgehen, ich weiß, dass es im Grunde nichts zu beweinen gibt. Wann in ihrem Leben wurde meine Mutter mit so viel Liebe umgeben? Nie. Aus meiner Sicht raus war ihr Leben nie so besonders, aber es scheint ihre Aufgabe gewesen zu sein. Sie starb auch erst, als ich daheim mal laut eine übergeordnete Stelle fragte, was ich denn noch lernen muß, damit sie gehen darf, damit sie nicht mehr leiden muß. Sie hätte doch bestimmt nicht so viel angestellt, um so leiden zu müssen, also müsse es doch an mir liegen. Und - sie starb genau 3 h später.

Es klingt vielleicht absurd, aber jeder muß seinen Weg finden. Ich hätte sie gerne bei mir, aber nicht um jeden Preis. Der Preis wäre sehr hoch, also hab ich sie gehen lassen. Dorthin, wo es ihr gutgeht. Und ich werde sie wiedersehen. Das hat keine Eile, ich weiß, sie wartet ewig.

LG

Astrid
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