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  #1  
Alt 05.11.2008, 15:24
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo zusammen,
bin durch google auf dieses Forum hier gestoßen. Hab mich erstmal ein wenig durchgelesen um mir ein wenig Mut zu machen, was die folgende Zeit angeht.

Erstmal zu mir: Bin 22 Jahre alt und momentan in der Ausbildung. Lebe alleine bei meiner Mutter und stehe -wie man so schön sagt- voll im Leben. Aber das haut mich nun voll aus der Bahn. Angst um meine Mum...

Meiner Mutter ging es die letzten Monate ziemlich schlecht. Sie hatte Bauchschmerzen und konnte kaum mehr richtig gehen. Nun habe ich es nach langem Kampf endlich geschafft, dass sie ins Krankenhaus gefahren ist. Ich ging von einem Infekt o.ä. aus.
Bei der ersten Untersuchung am Montag wurden Metastasen an der Leber festgestellt. Ein erster Schock... nun wurde gestern anhand einer Gewebeprobe der Lunge ein Tumor festgestellt. Anscheinend auch das Pol für die restlichen Metastasen.
Am kommenden Dienstag soll nun ein Scan der Knochen durchgeführt werden um zu schauen, ob auch dort Ablagerungen zu sehen sind. Das würde auch den hohen Calciumspiegel erklären.
Laut dem Arzt kommt eine OP aber momentan oder gar nicht in Frage.

Wenn ich ins Krankenhaus fahre, dann bekomme ich immer Angst. Meie Ma liegt vollkommen apathisch im Bett, kann kaum reden und das denken scheint ihr auch schwer zu fallen. Ich frag mich nun, warum das so ist. Sie raucht die letzten Tage nicht mehr und bekommt Infusionen, weil ihr Calcium-Spiegel so verdammt hoch ist. Wird es daran liegen, dass sie so neben sich steht? Oder ist sie vom Krebs schon so geschwächt, dass sich das Immunsystem abschaltet und sie keine Energie mehr hat? Ich bin momentan wirklich total verzweifelt...

Ich habe auch schon viel über Krebspatienten hier im Forum gelesen, die den schier ausweglosen Kampf gewonnen haben. Ich würde mich da nur zu gerne einreihen. Nur brauche ich Hilfe. Ich weiß nicht, wie ich mich richtig verhalten soll, was ich machen soll oder wie ich sie bestärken kann. Sie hat momentan nur mich. Freunde und Verwandte wissen noch nichts von der Diagnose.

Ich habe bestimmt noch die Hälfte aller Fragen vergessen, die mir vorhin in den Sinn kamen. Bitte entschuldigt das. Bin im Moment nicht wirklich bei Sinnen. Werde mich auf jeden Fall noch mit weiteren Fragen an euch wenden, sofern das in Ordnung geht.

Liebe Grüße

PS: Finde es wirklich beachtlich, wie hier miteinander umgegangen wird und wie geholfen wird. Dafür erstmal ein großes Kompliment!
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  #2  
Alt 05.11.2008, 16:04
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annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,

hier bist Du gut aufgehoben. Hier wirst Du Zuspruch, Trost, Rat, Hilfestellungen bei medizinischen Fragen und noch viel viel mehr bekommen.

Es tut mir leid, dass auch Deine Mutter mit dieser Erkrankung konfrontiert wurde. Gerade zu Beginn der Diagnose sitzt der Schock so tief in allen Gliedern und die Angst und Ungewissheit zehrt sehr an dem eh sehr dünnen Nervenkostüm.

Bezüglich der Fragen auf den derzeitigen Zustand Deiner Mutter, wird das ganz sicher der behandelnde Arzt am besten beantworten können. Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit ein persönliches Gespräch mit ihm zu führen. Vorstellen kann ich mir, dass natürlich auch die seelische Verfassung durch eine solche Diagnose arg in Mitleidenschaft gezogen wird. Vielleicht daher auch ein wenig diese Teilnahmslosigkeit Deiner Mama.

Zitat:
Ich weiß nicht, wie ich mich richtig verhalten soll, was ich machen soll oder wie ich sie bestärken kann. Sie hat momentan nur mich. Freunde und Verwandte wissen noch nichts von der Diagnose.
Das ist ja auch schwierig. Sei einfach für sie da und bestärke sie darin, dass die Ärzte alles in ihrer Macht stehende unternehmen werden. Wenn sie traurig ist, dann lass sie weinen und tröste sie. Und wenn ihr nach aufmunternden Worten ist, dann gib ihr die. Dasein ist derzeit das, was am wichtigsten für sie ist, und da Du ja der ihr nahestehendste Mensch bist, wirst Du ganz bestimmt intuitiv das Richtige tun .

Habt ihr Infos vorliegen, um welche Krebsart es sich genau handelt? Davon abhängig ist ja auch darauffolgende Therapie. Sofern das nicht so ist (wovon ich jetzt erstmal ausgehe) musst Du Dich noch ein wenig in Geduld üben, denn erst wenn der Krebstyp bestimmt ist, wird auch die weitere Vorgehensweise festgelegt. Das zehrt natürlich sehr an den Nerven und ängstigt. Vielleicht können wir hier dazu beitragen, dass die Zeit bis zum endgültigen Ergebnis nicht allzu schwer und lang für Dich wird.

Ich freue mich, dass Du den Weg hierher gefunden hast.

Lass den Kopf nicht hängen!

Liebe Grüße

Annika
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  #3  
Alt 05.11.2008, 16:55
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort!

Also über die Krebsart habe ich noch keine genauen Infos. Ich weiß halt nur, dass an (in?) der Leber Metastasen sind, dass sie einen wohl inoperablen Tumor in der Lunge gefunden haben und evtl. die Knochen angegriffen wurden.
Wenn ich da weitere Einstufungen kenne, werd ich sie bestimmt mitteilen.

Was mir momentan nur so Angst macht, das ist ihr Verhalten. Von dem Tumor in der Lunge weiß sie aufgrund ihres Zustandes noch nichts. Das wollen die Ärzte ihr später mitteilen.
Mich würde nur sehr interessieren ob jmd mit einem Kalziumüberschuss schon Erfahrungen gemacht hat. Sie bekommt momentan Infusionen mit einem mir unbekannten Inhalt. Ich denke mal, dass es was sein wird, um den Calciumwert zu senken. Die Frage ist nur, ob es normal ist, dass sie so "kaputt" ist. Ich war noch nie wirklich als Patient im Krankenhaus und kann die Strapatzen nicht beurteilen.

Im Moment denke ich halt, dass ihr Verhalten aufgrund des Rauchentzugs, der Krankenhausumgebung, evtl. Medikamente und dieser Infusion kommt. Nur genau weiß ich es nicht. Laut der Ärzte sollte sich ihr Zustand dadurch schon bessern. Ich bin nur ein sehr ungeduldiger Mensch, wenn es darum geht. Ich sehe keinen kleinen Forschritte bzw nehme sie wohl nicht wahr. Das werde ich wohl lernen müssen... Wie gesagt, wäre schön wenn schonmal jmd Erfahrungen zu Infusionen im Bezug zu dem Thema hatte.


Was ich außerdem noch Fragen wollte: Ich lese immer sehr viel über alternative bzw zusätzliche Behandlungsmethoden. Einmal um evtl. Nebenwirkungen der kommenden Behandlung zu lindern und um evtl auch eine Heilung bzw. Besserung zu erwirken. Kann mir da jmd vllt Links oder Erfahrungsberichte zu geben? (Tut mir Leid, wenn das schon oft gefragt wurde)

Vielen dank erstmal!
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  #4  
Alt 05.11.2008, 17:32
Benutzerbild von annika33
annika33 annika33 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo,

ich nochmal...

Zitat:
Welche Beschwerden verursacht ein Calciumüberschuss?
Beschwerden treten erst ab Calciumspiegeln von 11-12 mg/dl auf. Die Zeichen sind sehr unspezifisch (d.h., sie können bei vielen Erkrankungen auftreten): Müdigkeit, Schwächegefühl, Verwirrtheit, Depression, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, gesteigerte Trinkmenge, vermehrtes Harnlassen, Verlangsamung des Herzrhythmus. Bei Spiegeln über 13 mg/dl kann es zu Verkalkungen in Nieren, Haut, Blutgefäßen, Lungen, Herz und Magen kommen.
Magengeschwüre, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Gallensteine, Nierensteine sind weitere mögliche Folgen eines langdauernden erhöhten Spiegels.
Spiegel über 15 mg/dl sind ein medizinischer Notfall. Koma und Herzstillstand können eintreten.
Quelle http://www.med4you.at/laborbefunde/l...ef_calcium.htm


Weitere Verlinkung zu dem Thema:
http://flexikon.doccheck.com/Hyperkalz%C3%A4mie

Aber jetzt keine voreiligen Schlüsse ziehen. Wir sind ja Medi-Laien und am besten ist eben, Du sprichst mit dem behandelnden Arzt.

Jedenfalls könnten die Symptome Deiner Mama mit dem Kalziumüberschuss zusammenhängen.

Schaue evtl. später nochmal rein. Ich weiß...diese Warterei zermürbt einen und man will sich so viel wie möglich informieren - aber mach Dich nicht verrückt und vor allem...nie aufhören zu hoffen - man wird alles Menschenmögliche für Deine Mama tun.

Liebe Grüße

Annika
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  #5  
Alt 05.11.2008, 19:17
misspiggy70 misspiggy70 ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Manusco...

Es tut mir wirklich sehr leid von Eurem Schicksal zu lesen und ich wünsche Euch viel Kraft und Geduld, diese Situation durchzuhalten.

Du fragtest nach zusätzlichen, alternativen Heilmethoden...

Schau mal bei ...

http://www.biokrebs-heidelberg.de/

... dort habe ich umfangreiche Beratung und tolle Tips erhalten.
Wichtig ist allerdings, dass man das wirklich nur als zusätzliche Behandlungsmethoden sehen sollte. In erster Linie sollte die Schulmedizin richtungsweisend sein.

Kann es vielleicht sein, dass die Ärzte Deiner Mutter Beruhigungsmittel gegeben haben und sie daher so " Teilnahmslos " ist ???

Ich drücke Euch ganz dolle die Daumen, dass alles gut wird !

LG, Susanne.
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  #6  
Alt 05.11.2008, 19:50
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Es kann natürlich sein, dass sie Beruhigungspillen bekommt. Weiß ich leider nicht genau, da der Arzt nur selten anzutreffen ist. Muss halt auch noch arbeiten Genau das ist es auch, was einfach momentan nicht passt. Während sie im Krankenhaus liegt bin ich am arbeiten. Natürlich kann ich momentan nicht viel für sie tun. Ich fühle mich einfach so nutzlos...

War eben auch schon wieder bei ihr. Meine Freundin und ich fanden, dass sie schon besser aussah. Sie konnte eigenständig eine Flasche öffnen und trinken. Auch sonst sah sie besser aus. Aber sie hatte immernoch diese "wirren" Gedanken. Natürlich wird das nicht von einem auf den anderen Tag verschwinden, nur habe ich Angst, dass es daran liegt, dass die Krankheit schon so weit fortgeschritten ist. Wenn ich doch nur den Arzt mal antreffen würde...
Teilweise hat sie sogar gelacht und sich über ihre Zimmernachbarn geärgert Das war schon ganz schön mit anzusehen. Sie würde gerne mal mit mir alleine reden, aber das geht ja nicht. Liegen in einem 3er/4er Zimmer.

Am Ende hat sie uns nach ca einer halben Stunde gebete zu gehen. Natürlich male ich mir dadurch schon wieder das Schlimmste aus. Hat sie sich abgeschrieben? Will sie nur noch alleine sein? Vermutlich ist das alles nur Schwarzmalerei und sie braucht einfach Ruhe um schlafen zu können. Obwohl sie das ja eh den ganzen Tag macht. Aber auch das wird wohl normal sein.. hoffe ich zumindest.

Soweit erstmal wieder was von mir. Werde nun täglich vorbeischauen und das Forum hier wohl mehr oder weniger als Tagebuch "missbrauchen".

Vielen Dank erstmal an alle!
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  #7  
Alt 05.11.2008, 23:10
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Lieber Mancuso,

es tut mir sehr leid, was Euch gerade widerfährt. Du bist hier mit Gleichgesinnten zusammen. Wir unterstützen und trösten uns gegenseitig. Das hilft ungemein.

Ich finde es schade, daß Du zur Zeit der einzige aus der Familie bist, der so ungefähr weiß, was mit Deiner Mam los ist.

Hast Du nicht noch einen nahen Verwandten, dem Du Dich anvertrauen kannst, den auch Deine Mam gut leiden kann?

Die Situation ist "leichter" zu meistern, wenn Du diese mit einem Familienmitglied teilen kannst. Mir geht es zumindest so. Ich bin 36 J. und verheiratet. Der Partner kann meist nie das nachfühlen, was ein naher Angehörige mitfühlt (so denke ich zumindest!). Meinem Mann tut die Situation mit meinem Dad natürlich auch sehr leid und er fühlt da auch mit. Nur: Es ist nicht sein Dad, sondern meiner. Dieses Gefühl kann er nie für ihn nachempfinden, wie ich es tue, was ja auch in meinen Augen selbstverständlich ist. Ich habe noch zwei Schwestern. Wir tauschen uns gegenseitig aus, helfen meinen Eltern, wo es nur geht. Zusammen ist es um einiges besser.

So kann man sich auch mit dem Besuch abwechseln. Der eine vielleicht morgens, der andere abends...wie auch immer. Du hast dann auch kein so schlechtes Gewissen wegen Deiner Arbeit. Das Leben muß ja weitergehen, auch unter diesen Umständen!

Ich wünsche Dir und Deiner Mam viel Kraft, positives denken, auch wenn es schwer fällt und viel viel Sonnenschein!


Alles Liebe

Brigitte
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  #8  
Alt 06.11.2008, 19:04
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Soo, habe heute endlich mal wieder einen besseren Tag gehabt. Meine Mutter auch

War heute Mittag erst da. Da sah sie schon um einiges besser aus. Alleine vom Gefühl her würde ich sagen, dass sie auf dem Weg der Besserung ist. Zumindest was das äußerliche und die geistige Verfassung angeht. Sie hat nun auch ihr gefordertes Einzelzimmer bekommen
Am späten Nachmittag konnte ich dann endlich mal mit dem Doc sprechen. Haben bisschen am Telefon geredet. Medizinisch gesehen ist sie wirklich auf dem Weg der Besserung. Calciumspiigel von 4,x auf 3,0 (2,7 normal). Er sagte auch, dass diese Verwirrtheit von dem hohen Calcium kam und sie langsam wieder normal "läuft".
Nach den erfreulichen Dingen ging es dann aber ins Eingemachte. Die Befunde von der Gewebeprobe sind nun da. Der Tumor scheint schon recht groß zu sein, was eine OP ausschließt. Schade, aber was soll man machen Auch als es um Heilungschancen bzw. den allgemeinen Verlauf ging, war er sehr zurückhaltend. Man sollte davon ausgehen, dass der Tumor nicht schrumpft jedoch u.U. zum Stillstand kommt. Klingt soweit leider logisch. Hätte unten ein paar Fragen zum Vorgehen.

Komm grad auch schon wieder von meiner Mum. Sie war wieder ein wenig schlapper als heute Mittag. Lag wohl an den neuen Infusionen. Was mich aber schockiert hat, ist, dass es ihr so schwer fiel aufzustehen, auf die Toilette zu gehen usw. Jede Bewegung scheint eine Qual, jeder Schritt einer durch Scherben. Kann jmd ähnliches berichten?

Nun noch kurz die Fragen von oben:
Der Doc wll nun ne Chemo machen. Ist Chemo ein gutes Zeichen? Meine gelesen zu haben, dass eine Chemo nur dann in Frage kommt, wenn der Patient bei guter körperlicher Verfassung ist!?
Greift eine Chemotherapie ALLE Tumore und Metastasen an? Sprich auch die an Leber und Knochen? Oder will der Arzt nun nur die Lunge bekämpfen?
Soviel ich bisher gelesen habe, scheint aber nach einer Chemo eine OP rein theoretisch (wenn es sehr gut läuft) möglich zu sein, oder?
Nach einer Chemo gibt es doch auch noch andere Optionen, falls diese nicht greift, oder?

Ganz liebe Grüße von mir und vielen Dank für die vielen Antworten!
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  #9  
Alt 06.11.2008, 21:16
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo,

mir hat die Arzthelferin des Onkologen gesagt, daß wenn man eine Chemo machen kann, es immer Hoffnung gibt! Es gibt auch Menschen, bei den keine Chemo mehr gemacht werden kann.

Mein Dad hat erst seine 3. Chemo. Kann also nur weiter sagen, was mir der Onkologe sagte. Wird der Tumor bei meinem Dad durch die Chemo kleiner, kann es sogar sein, daß er dann bestrahlt wird. Evtl. ist dann auch eine OP möglich. Habe aber leider nur diese Info.

Bei vielen kann nicht operiert werden, weil die Tumore teilweise ungünstig liegen oder man zuviel raus operieren müßte.

Ich denke mal, daß die Chemo alle Metastasen vernichten kann. Nur werden sie wohl unterschiedlich schnell/langsam zurück gehen.

Aber leider bin ich auch neu auf diesem Gebiet, kann Dir nur von meiner kleinen Erfahrung berichten.

Alles Liebe Euch!

Brigitte
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  #10  
Alt 06.11.2008, 21:40
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,
konntest Du schon in Erfahrung bringen, ob es sich um einen kleinzelligen oder nicht-kleinzelligen Tumor handelt? Je nach dem ist die Chemozusammensetung unterschiedlich. Wenn Metastasen in der Leber sind (bei meinem Mann auch) handelt es sich um sogenannte Fernmetastasen, die bei der Klassifizierung dann bei dem Buchstaben M dahinter eine 1 zur Folge hat. Leider ist es so, dass dann "nur" noch palliativ behandelt wird. Das schockiert natürlich im ersten Moment. Wie Brigitte schon erwähnte, ist es möglich, dass durch eine Chemo (es muss nicht unbedingt die erste Zusammensetzung wirken) sowohl der Tumor, als auch Metastasen zurückgedrängt werden können. Möglich ist auch ein kompletter Rückgang. Also, die Hoffnung nicht aufgeben. Wichtig ist der Allgemeinzustand. Es wäre gut, wenn es Deiner Mama langsam etwas besser geht, dann verkraftet sie die Chemo natürlich auch besser. Achte darauf, dass sie gut isst, viel trinkt (vor allem während der Chemo) und sei vor allem für sie da. Möglicherweise, was bei einigen Betroffenen der Fall ist, will sie von den Ärzten gar nicht alles ganz genau wissen. In diesem Fall wäre es hilfreich, wenn sie die Ärzte von der Schweigepflicht entbindet und angibt, dass Du alles wissen darfst. So weißt Du immer ganz genau Bescheid und kannst an Deine Mutter die Informationen so weitergeben, wie Du der Meinung bist, dass sie es verkraftet. Mache ihr auf jeden Fall Hoffnung und unterstütze sie, so gut Du kannst.
Liebe Grüße und alles Gute
Mapa
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  #11  
Alt 07.11.2008, 10:39
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Guten Morgen,

erstmal vielen Dank für die Mutmachung. Das tut momentan wirklich gut!

@ Mapa: Weiß leider nicht, ob es kleinzellig oder nicht ist. Vergesse immer die Hälfte zu fragen. Ihre körperliche Verfassung ist auf jeden Fall viel besser als noch Anfang der Woche. Sie kann besser reden, denken und auch wieder alleine aufs Klo gehen. Das ist schonmal erfreulich. Allerdings -darauf gehe ich unten ein- macht einem der Doc einfach keine Hoffnung. Das ist total schockierend. Er sagt nicht mal, dass sich die Metastasen verkleinern könnten oder evtl. irgendwann eine OP in Frage kommt. Warum macht er das? Da habe ich unten meine eigene Theorie zu...

@ schnekkerle: Das macht Mut! Hoffe, dass meine Mam eine eventuelle Chemo auch gut überstehen wird und das die Metastasen endlich aufgeben und ihren Dienst quittieren. Sie hat die Kraft. Und wenn ihr die Kraft ausgeht, dann sind Freunde, Familie und Ich da!

Hatten also eben das Gespräch mit dem Doc. Erst hab ich alleine mit ihm geredet und danach mit meiner Mam zusammen.

Laut Doktor ist eine Heilung nicht zu erwarten. Ein Rückgang der Metastasen auch nicht. Die Leber ist zu 80% von Metastasen befallen (kann ich mir kaum vorstellen...). Vereinzelt auch in den Knochen. Aber die Untersuchung erfolgt am Dienstag. Am liebsten würde der Arzt heute direkt mit der Chemo beginnen. Er sagte aber auch, dass es auf 2 Tage nicht ankommen würde.
Was mich nur schockiert ist die Tatsache, dass er sie anscheinend schon abgeschrieben hat. Er hat einfach nichts positives gesagt. Ich habe das Gefühl, als ob meine Mutter dort nicht gut aufgehoben ist... natürlich müssen Ärzte sowas sagen. Aber wenn ich hier lese, dass Onkologen den Patienten Mut machen, dann läuft da was falsch. Es kann doch nicht angehen, dass ich die einzige Person in diesem K-Haus bin, der ihr Mut macht.
Als ich dann noch von anderen Behandlungsmethoden angefangen habe, hat er erstmal total abgeblockt. Das würde nichts bringen. In diesem Stadium (IV) ist nur eine Chemo möglich und blablabla. Aber ich lese hier soviel über andere Methoden... kommt natürlich auch auf den Patienten an, aber es gibt immer mehrere Möglichkeiten.

Bei dem Gespräch war meiner Mutter sehr aufgelöst. Natürlich war sie total geschockt, hat auch noch nichts geahnt oder es verdrängt. Keine Ahnung. Sie hat Angst um mich. Ich habe ihr klargemacht, dass sie diese Angst nicht haben braucht. Dass sie mich so erzogen hat, dass ich sowas wegstecke. Wir haben schon soviel zusammen geschafft, da schaffen wir das auch noch. Ich habe das Gefühl, dass sie das ein wenig aufbauen konnte. Wobei sie wohl eh erstmal diesen Schock verdauen muss. Aber sie ist stark! Ich weiß genau, dass sie alles machen wird um diesem Krabbentier das Wachstum so schwer wie möglich zu machen!

Ich bin ernsthaft am überlegen, ob man sie nicht in ein anderes Krankenhaus verlegen sollte. In eines, dass auf diese Art von Krebs bzw. Krebs allgemein spezialisiert ist. Wie schon gesagt macht mir der Arzt zwar einen netten Eindruck, aber er will nichts riskieren. Er geht den normalen Weg. Wenn es klappt, wunderbar. Wenn nicht, dann hat er wohl -seiner Meinung nach- alles versucht.

So weit erstmal mein Statusbericht.

Alles Gute euch und liebe Grüße!

PS: In was für Kliniken seid ihr bzw. eure Angehörigen? In einem allgemeinen Krankenhaus mit Abteilung für innere Medizin oder einem speziallisierten K-Haus?
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  #12  
Alt 07.11.2008, 10:55
schnekkerle schnekkerle ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,

daß der Arzt sowas sagt, ist wohl seine Pflicht. Andererseits hat er auch die Möglichkeit, dem Patienten Hoffnung zu machen. Deswegen muß er ja nicht lügen. Die Krankheit, die mein Dad hat, würde in diesem Stadium nur 1 % Heilung versprechen. 1% Heilung heißt ja, daß es wirklich welche gibt/gab, die es trotz der schlechten Prognose geschafft haben. Warum soll man dann sagen, daß es keine Hoffnung oder Hilfe gibt?

Hilfe gibt es immer und solange die Chemo gemacht werden kann, ist eine Hilfe da. Wie kann sich der Arzt sicher sein, daß nichts zurück geht an Metas? Auch wenn er aus Erfahrung spricht, kann man das alles nicht einfach so pauschalieren. Für den Arzt gibt es wohl nur schwarz oder weiß!!

Ich habe selbst im Internet recherchiert, wie es um meinen Dad steht. Chancen stehen nicht wirklich gut. Aber hier im Forum haben schon viele BEWIESEN!!!, daß die Statistiken nur Buchstaben auf einem weißen Papier sind.

Mein Dad macht die Chemo ambulant beim Onkologen. Vielleicht habt auch ihr die Möglichkeit dies ambulant zu machen. Die meisten Onkologen bieten es an. So hast Du immer nur einen Ansprechpartner und nicht nur den diensthabenden Arzt, der wieder mal nicht wirklich weiß, was gerade der Sachstand ist.

Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich evtl. auch ein anderes Krankenhaus in Erwägung ziehen, wenn es vom Weg her machbar wäre.

Ich für mich muß sagen, daß ich die ambulante Methode am besten finde. Kann immer in der Praxis anrufen, wenn es was gibt, kann dort meine Fragen los werden und...sie kennen meinen Dad nun auch und wissen was Sache ist.
Es ist halt einfach persönlicher und wenn der Onkologe noch jemand ist, der einem sympathisch ist und vor allem nett, dann hat man da auch Vertrauen zu ihm.

Wünsche Euch noch ganz viel Kraft und Stärke!

Brigitte

P.S. Ach ja, vielleicht kannst Du ja nach einem Befund fragen. Da steht dann wirklich alles drin.
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  #13  
Alt 07.11.2008, 11:15
Mancuso Mancuso ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Ja ich denke auch, dass das seine Pflicht ist. Er hat ihr nicht erzählt. wie "ernst" es im Moment aussieht. Soweit auch ganz gut. Finde aber trotzdem, dass er ein funken Hoffnung auf mich übertragen könnte. 1% ist besser als nichts! Wer sagt denn, dass meine Mutter nicht dazu gehört. Vielen Dank!

Statistiken sind nicht vertrauenswürdig. Das musste ich (zum Glück) auch schon feststellen.
Der Vater ein Freundin hatte 2002 bösartigen Prostatakrebs. Er sollte auch nur nocht kurz Leben. Er hat gekämpft. Und er lebt immernoch! Unterschied ist nur, dass er keine Chemo oder OP gemacht hat. Er hat eine biologische Therapie gemacht und damit den Krebs vollkommen besiegt. Sowas macht Mut!

Ambulant beim Onkologen wäre für meiner Mutter bestimmt auch am besten. Allerdings denke ich nicht, dass dies im Moment in Frage kommt. Dafür ist sie noch zu schwach. Die erste Sitzung würde wohl im K-Haus stattfinden.

Was ich auf keinen Fall will, ist, dass sie die ganze Therapie über im K-Haus bleibt. Das wäre für sie nicht tragbar. Sie würde vollkommen die Lust verlieren. Und für mich ist es auch schwer, wenn sie sich nicht wohl fühlt.
Ich muss mal schauen, ob es im Raum Bremen / Niedersachsen nicht noch andere Möglichkeiten gibt. Wir habe nun erstmal bis Montag Zeit, um uns über die Chemo Gedanken zu machen. An diesem WE kommt auch eine Freundin meiner Mutter ins Krankenhaus. Die hatte auch Krebs (Brust) und auch bei ihr wurde eine Chemo gemacht. Sie hat den Krebs besiegt. Er hat zwar nicht gestreut, aber egal! Diese paar Mistdinger in Leber und Knochen wird sie auch überleben. Da bin ich mir aber gaaaaanz sicher!
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  #14  
Alt 07.11.2008, 11:23
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Marita C. Marita C. ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Liebe Mancuso,
wir kommen aus Niedersachsen.Mein Mann hat seine Chemo ambulant machen können.Allerdings muss dafür der Allgemeinzustand deiner Mutter gut sein.
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  #15  
Alt 07.11.2008, 12:01
Mapa Mapa ist offline
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Standard AW: Mutter mit Lungenkrebs...

Hallo Mancuso,
holt Euch evtl. eine Zweitmeinung ein. Mit den Ärzten ist das immer so eine Sache. Da gibt es die einen, die machen einem Mut, in dem sie sagen, es gibt immer gewisse Ausnahmen oder Verläufe, die eben nicht dieser normalen Statistik entsprechen. Dann gibt es wieder andere Ärzte, die sagen recht deutlich, dass die Chancen gleich null sind, weil sie keine falsche Hoffnung machen wollen. Letztendlich wissen sie selber nicht genau, bei wem das eine oder das andere eintritt. Sie gehen einfach nach der Statistik, bzw. Wahrscheinlichkeit. Es gibt behandlungsmäßig sogenannte Leitlinien, die ihnen vorgegeben werden und die sie, je nach Stadiumeinteilung, anwenden müssen. Bei Lebermetas würden sie auch dann nicht operieren, wenn der Tumor operabel wäre. Trotzdem ist es möglich, dass durch die Chemo die Metastasen evtl. ganz weggehen. In diesem Fall würde dann evtl. doch eine OP oder zumindest Bestrahlung in Betracht kommen. Zu sagen, dass es bei 80% Metastasenbefall der Leber nicht auf zwei Tage ankommt, halte ich persönlich für fahrlässig.
Wie Brigitte schon bemerkte, ist es gut, wenn man einen einzigen Onkologen hat, der einen dann schon besser kennt und über den Fall genau Bescheid weiß. Leider kommt es sehr darauf an, wo man wohnt und in welchem Umkreis man solche reinen Onkologiepraxen findet. Ruf evtl. mal beim Krebsinformationsdienst in Heidelberg an. Die haben sicherlich ein paar Tipps, welche Möglichkeiten es bei Euch in der Nähe gibt.
Liebe Grüße
Mapa
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