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  #31  
Alt 26.01.2009, 14:55
Benutzerbild von gitti
gitti gitti ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Claudi!

Sei nicht trauig,wenn Deine Mama sich zu nichts mehr freut.

Mit meiner Mutter war es genauso,ob ich ihr was zum Naschen,einen schönn Tee oder ein Blümchen mitgebracht habe:sie hat alles achtlos beiseite gelegt.

Manchmal war ich echt sauer und am Ende meines Lateins,ich wollte ihr doch "nur" eine Freude machen in all ihrem Elend.

Das alles war im Dezember 2008,am 31.Dezember ist sie gestorben,Schilddrüsenkrebs...

Ich glaube,Deine Mama lebt in ihrer eigenen Welt,sie kann nicht anders.

So habe ich nach dem Tod meiner Mutter alles verstanden,sie wollte auch nichts mehr essen.

Ich denke,unsere Mamas haben (hatte) einfach keine Kraft mehr.

Versuche sie zu verstehen,sie hat Dich trotzdem lieb.

Meine Mama hat die letzten Tage auch sehr viel geschlafen...

Ich wünsche Dir viel Kraft für dir naechste Zeit!
__________________
Liebe Grüsse von Brigitte.
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  #32  
Alt 27.01.2009, 12:27
kalei05 kalei05 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo ihr Zwei

Ihr habt sicherlich Recht, meine Mama hat im moment andere Sorgen und genug mit sich selbst zu tun...es ist hlt trotzdem als Angehöriger super schwer, seine eigene Mama plötzlich so zu erleben und das auch zu akzeptieren, dass es jetzt nunmal so ist und nicht anders wird. Ich will doch einfach nur meine alte Mami zurück..
Als ich sie gestern besucht habe, wusste sie auch gar nicht mehr, dass ich am Sonntag da war..
Und Anja, das mit dem Blumen und dem Frühling..so weit hab ich gar nicht gedacht...dass sie dadurch vielleicht richtig traurig wird, weil ihr bewusst wird, dass sie den Frühling nicht mehr richtig erleben und geniessen kann...die Einsicht tut weh..

Gestern hab ich sie gefragt, ob sie viel träumt, wenn sie schläft. SIe hat ja gesagt und auf die Frage was sie träumt, hat sie geantwortet, vom Fahrrad fahren. Sie war immer sehr gerne mit ihrem Rad unterwegs und sie vermisst das sehr. Na da kam ich mir richtig blöde vor, weil ich ihr ne ganze Weile davor erzählt habe, dass ich wieder beim Spinning war...
Man ich glaub ich kann gar nicht richtig begreifen, wie schlimm das alles auch für sie sein muss...Man selber führt ja irgendwie noch sein Leben weiter, aber meine Mama kann nichts mehr und ist nur noch ans Bett gefesselt.., aber soll ich ihr jetzt gar nichts mehr erzählen?=

Anja, ich drück ganz feste die Daumen, dass die OP gut verläuft!!

Bis dahin verbleibe ich mit vielen Lieben Grüßen und Umarmungen
__________________
Meine liebe Mami
13.11.1961-13.02.2009

-Mein Herz wollte Dich halten, mein Verstand ließ Dich gehen-
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  #33  
Alt 27.01.2009, 12:56
Benutzerbild von Schnuppe38
Schnuppe38 Schnuppe38 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo liebe Claudi,

sicher sollst du ihr weiterhin erzählen. Mach das auch, sonst fühlt sie sich womöglich irgendwie ausgeschlossen. Es ist gut wenn du genauso bist wie immer. Sie ist deine Mami, auch wenn sie jetzt nicht mehr kann, so wie sie vorher war. Weißt du, meine Eltern sind auch nicht mehr die, die sie vor 2-3 Jahren waren, das tut schon weh. Und wenn es schlimm wird, denke ich zurück an einige Dinge, Situationen usw. Dann muss ich meistens auch lachen. Denn im grunde weiß ich wie sie sind / waren.
Das hilft mir dann meistens. Du machst das schon richtig so.

GLG
Anja
__________________
Die Wahrheit braucht einen Mutigen der sie ausspricht !

Paps Du fehlst mir!!!
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  #34  
Alt 27.01.2009, 14:14
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Claudi,
erzähle ihr soviel wie möglich. Rede mit ihr. Zeig ihr das du da bist. Oftmals wird unterschätzt was unsere Lieben noch mitkriegen, auch wenn sie sich selbst nicht mehr äussern können.
Ich bin mir ganz sicher das deine Mama alles hört und sich sehr darüber freut. Das du bei ihr bist, sie begeleitest und sie an deinem Leben teilhaben lässt.
Es ist so schwer...ich weiss
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  #35  
Alt 27.01.2009, 15:15
Tristanne Tristanne ist offline
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Beiträge: 119
Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Claudi,

Ich finde es gut, daß Du erzählst, was Du unternommen hast, denn Deine Mama freut sich sicher, daß Du auch an Dich denkst, sie möchte bestimmt, daß Du auch noch Dein eigenes Leben führst. Und das beruhigt sie dann. So sind Mütter.

Und wenn Du nicht immer viel erzählen kannst. Manchmal geht das unter (unterdrückten) Tränen und mit einem Kloß im Hals einfach nicht. Man kann so viel vermitteln, auch ganz ohne Worte. Sei wie immer, sei traurig, lächle, sei natürlich, eben so, wie Deine Mama dich liebt.

Meine Mam wollte auch nichts Materielles mehr, auch keine Blumen. "Laß doch die Blumen dort, wo sie wachsen", hat sie gesagt und dann: "vielleicht schaffe ich es ja und kümmere mich dann wieder selbst um die Blumen im Garten"
Einerseits, weil sie sich bewußt war, an der letzten Station im Leben angekommen zu sein (wir waren auch in einem Hospiz), aber andererseits, weil sie es selbst dann wieder nicht wahrhaben wollte. Ich kann mir gut vorstellen, daß Deine Mutter Ähnliches durchmacht. Auch wenn der Körper schwach und müde ist, der Geist ist es nicht.

Vielleicht noch ein Tipp. Wenn Du ihr etwas mitbringst, sei vielleicht sparsam mit Dingen, die zu sehr riechen oder dufen, zb. Blumen, Kerzen, Öle... oder auch mit eigenem Parfum oder so, wenn Du zu Deiner Mutter gehst. Ich habe das nicht nur bei Mami erlebt, sondern auch von Freunden gehört, daß viele Kranke bestimmte Gerüche übermäßig wahrnehmen und nicht (mehr) vertragen können.

Ich wünsche euch noch viele intensive und innige Momente.

Alles Liebe,
Anne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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  #36  
Alt 28.01.2009, 19:55
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo liebe Claudia,

meine Mama hat als sie auf die Palliativstation kam auch erstmals viel geschlafen. War wohl vom Morphium. Es dauert ein paar Tage bis sich der Körper darauf einstellt. Wichtig ist, dass sie schmerzfrei ist und bleibt. So war es bei meiner Mutter.
Nach ein paar Tagen ist sie wieder munderer geworden.

Ich saß auch bei ihr, wenn sie schlief und hab auch mal ein kleines Nickerchen mit gemacht. Und auch der Hund hat mit geschnarcht. Die Schwestern fanden das witzig.

liebe Grüße und eine extra Portion an Kraftpacketen

alex
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  #37  
Alt 30.01.2009, 17:08
kalei05 kalei05 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo ihr Lieben,

ich war heute natürlich wieder bei meiner Mama...sie war heute sehr unruhig..
Dann hab ich sie in einen Rollstuhl gesetzt und wir sind n bissl durch die Gegend gekurvt. Als wir an der Saftbar vorbeigefahren sind, hatte sie plötzlich totale Lust auf Saft. Also habe ich ihr natürlich welchen gegeben.

Danach war ihr wieder ganz dolle schlecht. Dann hat sie sich im Bett irgendwann so hingesetzt mich angeguckt und mich gefragt" Claudia, was machen wa denn jetzt?"...ich wusste nicht was sie meint, dann hat sie voll angefangen zu weinen und gesagt, dass sie nicht mehr kann und will...

Das hat mir so wehgetan...ich mein, ich kann das verstehen, aber was soll ich denn machen?!?!?

Ach man, wenn ich ihr nur ein bisschen von dem ganzen Scheiss abnehmen könnte...

Jetzt muss ich am We in meine alte Heimat, meine ganzen Möbel auseinanderbauen und nächste Woche ist mein Umzug! Aber das sind 2 Tage, wo ich nicht bei ihr sein kann..gerade jetzt, wo es ihr psychisch auch so schlecht geht.-.

Ach man...

Wünsch euch trotzdem ein einigermaßen schönes We

Eure Claudi
__________________
Meine liebe Mami
13.11.1961-13.02.2009

-Mein Herz wollte Dich halten, mein Verstand ließ Dich gehen-
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  #38  
Alt 30.01.2009, 17:47
Benutzerbild von Susanne85
Susanne85 Susanne85 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Kalei,

lass dich erstmal tröstend in den Arm nehmen.

Das ist genau das schlimme: Diese Hilflosigkeit. Ihr nichts abnehmen zu können, obwohl du doch so gerne möchtest. Und das weiss deine Mama. Das ist das blöde Los der Angehörigen: Wir kommen uns hilfslos und nutzlos vor. Wir würden gerne die Schmerzen nehmen, aber es bleibt uns verwehrt. Ich wusste auch nie, was ich da sagen soll.

Mama wurde zum Schluss eher öfter wütend und wenn ich sie beruhigen wollte, sagte sie "Red doch nicht immer so einen Scheixx! Leg du dich doch mal hier hin!". Ich glaube, wirklich helfen können wir gar nicht. Denn auch wenn wir da sind: Wir können die Situation nicht ändern.

Ich habe heute sogar geträumt von meiner Mama. Sie war in einem Folterraum an einer Fusskette angefesselt und hat üble Qualen durchstehen müssen. Sie hat geweint und gefleht, dass man ihr bitte nicht weh tun soll. Und ich war im Nebenraum. Und habe nichts getan. Als ich aufgewacht bin, hatte ich ein fürchterliches Gewissen. Ich dachte "Hast du deine Mama wirklich einfach leiden lassen und bist daneben gestanden und hast nichts getan?? Obwohl du es gesehen hast???". Ich kann es nicht beurteilen. Vielleicht waren es Schuldgefühle, die mich das haben träumen lassen.

Liebe Kalei, du machst das ganz toll mit deiner Mama! Lass dich nicht verunsichern. Auch wenn du gern mehr tun würdest. Du kannst nicht mehr tun. Du machst alles richtig und es gäbe bestimmt viele Mamas, die sich wünschen würden, so eine liebevolle Tochter zu haben wie dich!

Lass dich nochmal drücken und umarmen!

Alles Liebe


Deine Susanne
__________________


Für meine geliebte Mama
13.06.1964 - 16.12.2008
http://de.youtube.com/watch?v=PP_NQPrbRvM
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  #39  
Alt 30.01.2009, 20:39
Nawinta Nawinta ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe Claudi,

du nimmst doch bereits deine Mama was von diesem "Scheiss" ab.

Indem du einfach nur für sie da bist und ihr zuhörst. Die Hand hälst, sie durch die Gegend schiebst....dir ihren Schmerz anhörst, ansiehst, mitfühlst und diesen mit ihr trägst.

liebe Grüße
und all die Kraft die du und deine Mami für die nächste Zeit brauchen.

alex
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  #40  
Alt 30.01.2009, 20:40
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Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Liebe, liebe Claudi ,

ich weiss was du meinst.
Man fühlst sich sooo hilflos und hat das Gefühl genau das falsche zu machen.
Aber ich glaube, egal was deine/unsere Mama(s) sagen sie sind sehr froh das wir da sind, aber sie wollen uns nicht loslassen und durch ihre eigene Schwäche verzweifeln sie und werden schonmal ein bisschen böse. Ich glaube, dass hat nichts damit zu tun was wir machen. Auch wenn man das oft auf sich bezieht.
Mama wollte, das war während der Chemo, weglaufen. Sie ging zur Tür und sagte : Das hat alles kein Sinn mehr, ich setzt mich ins Auto und bring mich um" Das war so grausam. sie hat es wirklich ernst gemeint. Ich hab die Tür abgeschlossen und sie eingesperrt und wenn es ihr jetzt manchmal schlecht geht, sagt sie hättest du doch nicht....aber ich weiss das ich das richtige getan habe, nämlich immer dann, wenn ich Mama lachen sehe.
Ich glaube, für beide seiten ist das schwerste zu akzeptieren das es jetzt so ist. denn wie kann man so etwas akzeptieren? ich finde es ganz ganz toll wie du dich um deine mam kümmerst !!!!!

ylva
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  #41  
Alt 31.01.2009, 00:36
kalei05 kalei05 ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Jedes Mal wenn ich Eure Antworten lese, kommen mir die Tränen. So viel Mitgefühl, Verständnis, Hilfestellungen...all das von eigentlich Fremden. So kommt ihr mir aber nicht mehr vor. Für mich ist es schon fast eine kleine Sucht, hier reinzuschauen. Es tut so gut, mit euch "reden" zu können!
Das wollt ich nur nochmal loswerden, bevor ich mich in mein Bett lege!

Schlaft gut und bis bald!!!

Danke
__________________
Meine liebe Mami
13.11.1961-13.02.2009

-Mein Herz wollte Dich halten, mein Verstand ließ Dich gehen-
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  #42  
Alt 31.01.2009, 23:46
Benutzerbild von Ylva
Ylva Ylva ist offline
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Standard AW: Pflege meiner Mama

Ach liebe, liebe Claudi,
doch dafür kein Danke...
es ist so schwer was du ertragen musst und wir versuchen dich ein bisschen zu stärken und du gibst uns so viel zurück!

Bis Morgen,
Ylva
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  #43  
Alt 04.02.2009, 17:43
schnuffel610 schnuffel610 ist offline
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Beiträge: 19
Unglücklich AW: Pflege meiner Mama

Hallo ihr zusammen,
beim lesen eurer Beiträge könnte ich nur weinen. Meine Mama hat auch Brustkrebs im Endstadium. Es ist so schlimm anzuschauen wie hilflos sie ist und wie hilflos man selber ist. Meine Mama war nie wirklich krank und hat immer alles für uns gemacht und jetzt.... ist alles anders! Sie leidet so sehr und ich kann nichts machen. Auch meinem papa geht es sehr schlecht, die zwei sind über 35 jahre verheiratet und in den nächsten Wochen oder monaten müßen auch die zwei sich voneinander verabschieden. ich weiß gar nicht was schlimmer ist, jetzt zu sehen wie sie nervlich so fertig ist und nicht mehr will und kann oder wenn irgendwann der tag gekommen ist... es ist im moment alles so chaotisch. doch danach, wird es sehr sehr ruhig werden, weil meine mama nicht mehr da sein wird. Wie sollen wir das nur überstehen?? Ich liebe sie über alles.

Wir wissen nicht wie viel zeit wir noch haben, sie ist sehr schwach geworden, weint sehr viel und ißt viel zu wenig. Sie braucht ewig um sich zu waschen, ABER sie macht es noch selber.
Wie lange kann sowas noch dauern??? Ich befürchte das ist erst der Anfang, oder?

liebe grüße Schnuffel
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  #44  
Alt 06.02.2009, 13:53
Stefans Stefans ist offline
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Registriert seit: 27.01.2007
Beiträge: 426
Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo,

Zitat:
Zitat von schnuffel610 Beitrag anzeigen
Wie lange kann sowas noch dauern??? Ich befürchte das ist erst der Anfang, oder?
Das kann niemand vorhersagen. Kann sein 1 Woche, kann sein 6 Monate (ist aber eher unwahrscheinlich).

Zitat:
Wie sollen wir das nur überstehen?? Ich liebe sie über alles.
Wer ist "wir"? Deine Mutter wird es gar nicht überstehen. Sie wird sterben. DeinVater und du - ihr dürft weiterleben, auch wenn euch das im Moment schwierig erscheint. Wenn du deine Mutter über alles liebst, dann sei dankbar dafür, dass ihr Sterben euch so eine lange "Vorwarnzeit" läßt, in der ihr noch über alles sprechen könnt, was euch wichtig ist. Ihr habt das große Privileg, dass euch viel Zeit zum Abschied nehmen gegeben wird. Nutzt diese Zeit! Eine zweite Chance gibt es nicht.

Scheine ich mal wieder herzlos? Doch, ich weiss schon, wovon ich rede. Meine Frau (die ich seit 23 Jahren kannte und ohne die ich nur noch ein halber Mensch bin) ist am 3.01.09 nach 2 Jahren BK an Lymph- und Nebennieren-Metastasen Zuhause gestorben. Wir wussten das 2 Monate vorher (dass sie sterben muss, den Zeitpunkt natürlich nicht). Und wir sind dankbar dafür, dass wir die Zeit hatten, alle wichtigen Dinge zu klären, bevor es soweit war.

Viele Grüße,
Stefan
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  #45  
Alt 06.02.2009, 20:35
Nawinta Nawinta ist offline
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Ort: ländlich/ am Tor zur fränkischen Schweiz
Beiträge: 136
Standard AW: Pflege meiner Mama

Hallo Schnuffel,

ich fühle mit dir. Ich kenne das Gefühl.

Ich verträngte jedoch den Gedanken an den Tod meiner Mutter, obwohl ich es wußte.
Ich wollte nicht an den Tod und morgen denken. Sondern nur an den Moment und den Augenblick. Ich wußte, dass ich in dieser Zeit alle Kraft für meine Mama brauche.

die guten Momente und das Jetzt zu leben und so gut es geht zu genießen

Habe das nun auch nach dem Tod meiner Mutter irgendwie verinnerlicht. Ich lebe sehr viel bewußter.

Meine Mutter hat auch viel geweint. Sie sagte immer, Tränen sind Balsam für die Seele. Ich habe ihr die Hand gehalten und sie gestreichelt. Sie versucht zu trösten. Aber irgendwie fand ich nie die richten Worte. Ich habe gemerkt, dass es für Trost nicht die richten Worte gab. Aber es half ihr, dass ich für sie da war. Es half ihr auch, zu wissen, dass auch nach ihrem Tod alles weiter geht, zu wissen, dass ihre Liebsten auch ohne sie klar kommen werden...
Diese Zeit ist wohl, in der mann "mit dem Teufel ringt". So hat es zumindest meine Mutter genannt. Dies ist eigentlich die schwerste Zeit, in dem einem richtig bewußt wird, dass es keine Lebenserwartung mehr gibt. Und jeder guter Tag ein Geschenk Gottes ist. Lebt und Nutzt diese....

Kann mich den Worten von Stefans nur anschließen.

Hab dir noch eine Link mit angefügt, die mir auch viel geholfen hat um zu verstehen, obwohl ich früher sehr viel über den Tod mit meiner Mutter gesprochen habe.

http://www.lebensgedanken.de/sterben...llsprozess.htm

liebe Grüße und all die Kraft die du und deine lieben für die nächste Zeit brauchen
Alex
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